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Warum wird Oxytocin nur Frauen unterstellt?

E
Zitat von Zugaste:
manchmal schwer anzunehmen.

Fällt mir sonst total schwer, aber gerade geht es mir echt so dreckig, dass nix anderes geht. Schon Duschen und aufs Klo gehen, sind kleine Weltreisen. Im Kopf ist ziemlich Watte. Langsam bekomme ich Panik, weil mir schon schwer fällt, quadratische Gleichungen im Kopf zu lösen und das geht sonst immer total schnell. Auch erzähle ich vieles doppelt und mein Kind weist mich darauf hin - ich weiß es jedesmal echt nicht mehr. Herrgott, so fühlt sich mein Papa immer! Schrecklich!

07.10.2020 20:32 • x 1 #2956


A
Liebe Emma,

auch von mir alles Liebe und Gute - schon Dich und erhole Dich wieder gut!

Dickes Bussi!

07.10.2020 21:47 • x 1 #2957


A


Warum wird Oxytocin nur Frauen unterstellt?

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E
So, die Familie hat beschlossen, dass es jetzt mit der Schonung mal gut ist und ich erhalte seit heute früh unerfreuliche Anfragen. Die Tochter wird morgen 17 und ist mal wieder völlig am Durchdrehen, der Exmann will keinen Kuchen backen, also verlangt er, dass ich bei mir einen Brunch veranstalte, bei dem er den Super-Daddy spielen kann. Meine Erklärung, dass das nicht geht, da ich ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma habe und leider kotzen muss, wenn ich mich bücke, tut er als 'Deine typische Egozentrik' ab. Meine Mutter ruft an und fragt, ob ich ein Geschenk organisiert habe und so ein bisschen Brunch macht man doch mit links und warum ich mich plötzlich so anstelle- sie sei schließlich auch 1986 mal über die Teppichkante gestolpert.
Meine Schwester ruft an und fragt, was sie zum Brunch mitbringen soll (meine Mutter hat sie eingeladen). ES GIBT KEINEN BRUNCH. Sind die alle noch ganz dicht? Kaum hebe ich den kleinen Finger, atmet die Mischpoke auf und bombardiert mich mit Anfragen. Was machen die eigentlich wenn ich tot bin? Zum Grab rennen und sagen ich solle mich mal nicht so haben, andere seien auch gestorben und haben dann noch fröhlich Ostern gefeiert?
Denken die, ich bin eine Maschine, die niemals kaputt gehen kann? Wenigstens kann ich mich wieder aufregen - obwohl, ich will schon wieder schlafen.

08.10.2020 11:09 • x 1 #2958


E
Darf ich bitte mal bei Dir vorbei kommen und deinem Ex aufs Töpfchen setzen?


Meine Wird nächsten Monat 18, ich werde aus meiner Wohnung rausgeworfen und bin dann 3 Tage Obdachlos Aber Kinderfrei und weiß mit meiner neuen Freiheit nichts anzufangen.

08.10.2020 11:12 • x 1 #2959


R
@Emma75 Tür zu, abschließen, Klingel abstellen, fertig!

Ich fasse es nicht. Allesamt anscheinend den Schuss nicht gehört.
Kind nehme ich mal aus, Teenies denken oftmals erst hinterher.
Aber Deine Mutter und Schwester sollten es besser wissen und Rücksicht nehmen.
Der Ex hat ohnehin einen Knall!

Unfassbar!

08.10.2020 11:20 • x 2 #2960


Z
Zitat von Emma75:
Zum Grab rennen und sagen ich solle mich mal nicht so haben, andere seien auch gestorben und haben dann noch fröhlich Ostern gefeiert?


Kannst du denn wieder gut rechnen?
Und mal noch eine Frage. Da kommt nämlich bei mir die Obermuddi durch: hattest du beim Unfall einen Helm auf?

Zitat von Mira_:
Darf ich bitte mal bei Dir vorbei kommen und deinem Ex aufs Töpfchen setzen?


Besser noch ins Töpfchen

Zitat von Mira_:
Meine Wird nächsten Monat 18, ich werde aus meiner Wohnung rausgeworfen und bin dann 3 Tage Obdachlos Aber Kinderfrei und weiß mit meiner neuen Freiheit nichts anzufangen.


Brauchst du Tipps?

Zitat von Roja:
Aber Deine Mutter und Schwester sollten es besser wissen und Rücksicht nehmen.
Der Ex hat ohnehin einen Knall!


Echt mal. Dir fehlen Tage, du warst bewusstlos und wurdest beatmet. War das bei deiner Mutter auch so, als sie übern Teppich fiel?
Und selbst wenn du gesund bist. Wann und wo gebraucht wird bei dir zu Hause ist ja mal sowasvon deine Entscheidung.

08.10.2020 17:02 • #2961


E
Zitat von Zugaste:
Brauchst du Tipps?

Ja, bitte. Ist jetzt nicht der erste 18.Geburstag aber der erste bei dem ich obdachlos bin. Ich nehme alle Tips an

08.10.2020 17:07 • #2962


E
Zitat von Mira_:
Ich nehme alle Tips an

beim 16. meiner Tochter wurde ich auch verbannt. Ich bin auf ein Konzert gegangen - geht ja leider in Corona Zeiten nicht. Bei einer Freundin anfragen und bei einem Gläschen Wein auf der Couch hocken ist doch auch immer nett. Ich habe übrigens am 16. meinen Nachbarn als Spion eingesetzt - der kann ganz gut durch ein großes Fenster vom gemeinsamen Garten in mein Esszimmer schauen. Der hat immer mal ne SMS geschrieben ('sieht recht wild aus, aber brechen tut niemand' usw.). Musst Du die ganze Nacht weg bleiben? Dann verlange unbedingt als Gegenleistung eine aufgeräumte Wohnung! Das hat das letzte Mal einigermaßen geklappt und ich war erstaunt.
Ok ich habe zwei Kippen unter der Couch gefunden und es wurde aus dem Fenster gekotzt, aber die Hauswand verschont. Also alles glimpflich...
Zitat von Zugaste:
Kannst du denn wieder gut rechnen?
Und mal noch eine Frage. Da kommt nämlich bei mir die Obermuddi durch: hattest du beim Unfall einen Helm auf?

Ja ich kann wieder rechnen - Gott sei Dank. Hab noch leichte Wortfindungsstörungen, aber wird auch besser. Nein, Helm hatte ich keinen auf und das war wirklich ein Fehler. Mach ich nicht noch mal. Im Moment steht mir aber eh nicht der Sinn nach Fahrradfahren - ich denke das wird etwas Überwindung kosten. Morgen arbeite ich wieder, aber nur eine Video Konferenz und ich habe schon angekündigt, dass ich leicht seltsam aussehe und etwas verlangsamt bin. Ja und Brunch gibt es auch nicht wirklich. Meine Schwester kommt zum Frühstücken, bringt was mit und dann geht das Kind zum Exmann und holt sich dort ihr Geschenk ab. Abends kommen zwei Freundinnen von ihr vorbei, aber unter den gegebenen Umständen werde ich nicht verbannt, sondern darf auf der Couch liegen, während die in der Küche kochen und feiern. Also alles doch noch im grünen Bereich. Und meinem Ex habe ich genau das geschrieben: Mein Haus und ich entscheide wer hier kommt! Hat zwar rumgemeckert, aber das macht er immer.

08.10.2020 18:13 • #2963


Z
Zitat von Mira_:
, bitte. Ist jetzt nicht der erste 18.Geburstag aber der erste bei dem ich obdachlos bin. Ich nehme alle Tips an


Bei einer guten Freundin unterkommen, ganz viel quatschen und lachen

Alleine in einer muckeligen Unterkunft einchecken mit ganz viel Büchern und Schokolade

Ein coronokonformen Kurztrip planen und dann machen

08.10.2020 22:38 • #2964


HerrZ
Zitat von Emma75:
Was machen die eigentlich wenn ich tot bin? Zum Grab rennen und sagen ich solle mich mal nicht so haben, andere seien auch gestorben und haben dann noch fröhlich Ostern gefeiert?

Made my day.

09.10.2020 06:37 • #2965


E
Ein stressiges Wochenende liegt hinter mir, aber der Kopf funktioniert wieder. Ich bin nach dieser ganzen Sache mit dem Unfall sehr nachdenklich geworden. Es ist schon komisch, wenn man im Krankenhaus liegt und wird gefragt, ob jemand benachrichtigt werden muss und die Antwort ist nein. Die Kinder waren unter und sonst hätte mich niemand vermisst. Ich hab mich dann einfach selbst entlassen und bin vom Krankenhaus nach Hause gelaufen mit meinem Dusselkopf.
Einerseits gefalle ich mir in dieser Rolle der 'alles alleine Schafferin' - andererseits sind das die Momente in denen ich mir doch wünsche, dass ich jemanden hätte, der mich in so einer Situation abholt und sich um alles kümmert, während ich mich auskuriere. Und schon wenn ich so was schreibe, schäme ich mich für meine Bedürftigkeit. Dieses Anlehnungsbedürfnis, das da manchmal aufkommt, ist das, was ich unbedingt verdrängen will, denn das macht abhängig und hat mich damals beim Narzissten ins Verderben geführt.
Andererseits ist so was wahrscheinlich auch normal und ich mache mir ziemlich was vor, wenn ich glaube, dass es das bei mir einfach nicht gibt. Wenn ich einigermaßen gut drauf bin - gesund und leistungsfähig - spüre ich das nicht so und der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmtheit überwiegt. Aber in schwachen Momenten bin ich schon einsam und die Oxytocin-Kicks, die ich mir ab und zu verschaffe, wirken dann wie ein schaler Ersatz.
Ja, das ist wohl gerade eine Sinnkrise, aber da muss ich wohl durch. Mir geht es nicht gut.

11.10.2020 10:37 • x 2 #2966


S
Liebe @Emma75
Es ist doch ein großer Unterschied, ob man bedürftig ist/es nicht allein schaffen würde/abhängig ist
oder ob man durchaus in der Lage ist, so ziemlich alles auf der Welt allein zu meistern, aber einfach auch eine Seite in sich hat, die sich wünscht, dass jemand liebevoll für einen da ist, sich sorgt und kümmert, wenn es einem schlecht geht.

11.10.2020 11:14 • x 3 #2967


E
Zitat von Sacred_Life:
liebevoll für einen da ist, sich sorgt und kümmert, wenn es einem schlecht geht.

Das hast Du schön formuliert und ich muss heulen. Ich glaube der Kopfsturz hat so was wie meinen inneren Panzerschrank zertrümmert. Mist!

11.10.2020 11:17 • x 2 #2968


S
Vielleicht hat sich das zaghaft schon vor deinem Urlaub am See und dem Sturz angekündigt?

Manchmal ist es einfach auch gut mit immer nur tough sein und stark und unabhängig.
Irgendwann möchte man dann einfach auch mal wieder auf den Arm und lieb gehabt werden und vertrauen können und sich fallen lassen.

Haken dabei, man macht sich wieder verletzlich und das wollte man ja eigentlich nicht mehr.

Wie sich für das eine öffnen, das Weiche, die Liebe, ohne die hart erkämpfte seelische Autonomie aufzugeben und sich zu verwundbar zu machen? Eine Herausforderung, wie ein Koan im Buddhismus. Ich wünsche, ich hätte den Trick raus.
Aber ein sehr wertvolles Ziel.

11.10.2020 11:34 • x 2 #2969


E
Zitat von Sacred_Life:
Manchmal ist es einfach auch gut mit immer nur tough sein und stark und unabhängig.

Bin einfach auch gerade sehr erschöpft. Die letzten Jahre bestanden aus einem einzigen Kampf. Erst die Trennung von meinem ExMann mit unglaublichen Angriffen und Terror. Dann die psychische Erkrankung meiner Tochter, die bis heute unglaublich viel Kraft kostet. Zwischendrin holte ich mir auch noch diesen d rogenabhänigen Messie ins Haus, den ich dann auch noch mit samt seinem umfangreichen Kram rauskämpfen musste. Nebenbei bin ich ja auch noch voll berufstätig und habe noch die jüngere Tochter zu versorgen, die auch gerade voll in der Pubertät ist.
Dabei auch noch einen auf taff und unabhängig zu machen, immer gut drauf, für alle da, mit vielen sportlichen Aktivitäten... da ist einfach irgendwann die Batterie leer. Der Schlag auf den Kopf und die erzwungene Ruhe danach empfinde ich als gar nicht verkehrt. Mal innehalten. Was will ich eigentlich? Warum renne ich ständig gegen Wände, statt einfach mal bei mir zu bleiben und mich selbst auszuhalten? Das ist vielleicht das Schlimmste. Auszuhalten, dass innendrin ein weiches, schwaches etwas wohnt, das einfach nur gestreichelt und geherzt werden will. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dieses Ding leiden kann. Aber verjagen oder einsperren lässt es sich ja offenbar nicht.

11.10.2020 12:07 • #2970


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