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Warum wird Oxytocin nur Frauen unterstellt?

S
Vielleicht kannst du diese Seite ja auch in dir liebhaben lernen. Wie ein liebenswertes Kuscheltier.
Lernen, dass die Seite nicht identisch ist mit dem, was sie mit sich bringen kann (Verwundungen), sondern etwas Schönes, Liebenswertes ist.

Schon seltsam, manchmal passieren einem schlimme Dinge, die im Nachhinein aber auch gut waren, weil sie etwas Wichtiges und Positives in Gang gesetzt haben.

11.10.2020 12:38 • x 2 #2971


Z
Zitat von Emma75:
Und schon wenn ich so was schreibe, schäme ich mich für meine Bedürftigkeit.


Schämen, weil du das fühlst? Warum?

Zitat von Emma75:
Dieses Anlehnungsbedürfnis, das da manchmal aufkommt, ist das, was ich unbedingt verdrängen will, denn das macht abhängig und hat mich damals beim Narzissten ins Verderben geführt.


War es denn wirklich das Anlehnungsbedürfnis oder doch eher, dass dein Ex deine Grenzen komplett missachtet hat?

Zitat von Emma75:
Aber in schwachen Momenten bin ich schon einsam und die Oxytocin-Kicks, die ich mir ab und zu verschaffe, wirken dann wie ein schaler Ersatz.
Ja, das ist wohl gerade eine Sinnkrise, aber da muss ich wohl durch. Mir geht es nicht gut.


Ich drücke dich mal virtuell. Ganz vorsichtig natürlich.
Sich einsam zu fühlen magst du nicht. Ist es sich einsam fühlen oder alleine mit allem fühlen?
Dass es dir nicht gut geht tut mir sehr leid.
Das ist vielleicht kein großer Trost. Aber ich finde gerade solche Phasen so lehrreich. Weil ich da so viel über mich selbst lerne.
Ist es bei dir auch so?

Zitat von Emma75:
Das ist vielleicht das Schlimmste. Auszuhalten, dass innendrin ein weiches, schwaches etwas wohnt, das einfach nur gestreichelt und geherzt werden will. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dieses Ding leiden kann. Aber verjagen oder einsperren lässt es sich ja offenbar nicht.


Nein einsperren geht wohl nicht (mehr).
Kannst du dir selbst Trost spenden? Was genau ist für dich daran schwach, kannst du das genauer erklären?

Zitat von Sacred_Life:
Wie sich für das eine öffnen, das Weiche, die Liebe, ohne die hart erkämpfte seelische Autonomie aufzugeben und sich zu verwundbar zu machen? Eine Herausforderung, wie ein Koan im Buddhismus. Ich wünsche, ich hätte den Trick raus


Vielleicht mit dem Annehmen? Dass eine geht nicht ohne das andere. Zum Leben gehört das Weiche genauso wie das Harte. Beides darf da sein.
Und ja, vielleicht wird man dann auch mal verletzt und enttäuscht. Und es tut weh, man ist traurig und fühlt sich dem auch hilflos. Und dass dann einfach versuchen anzunehmen.

Oft unterteilen wir in gute/ schöne Gefühle und schlechte/ unangenehme. Und in Stärke und Schwäche.
Aber irgendwie sind es einfach alles Gefühle und dürfen da sein, finde ich.
Aber auch mir fällt das ab und an schwer.

11.10.2020 14:49 • x 2 #2972


A


Warum wird Oxytocin nur Frauen unterstellt?

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A
Zitat von Emma75:
Es ist schon komisch, wenn man im Krankenhaus liegt und wird gefragt, ob jemand benachrichtigt werden muss und die Antwort ist nein.


Was ist denn mit Deiner besten Freundin, von der Du mal schriebst, wenn ich mich recht erinnere?
Wäre die nicht enttäuscht und würde sich nicht als Freundin ernst genommen fühlen, wenn Du sie in solch einer Situation nicht informierst? Vielleicht wäre es gut für Dich, zu üben und zu lernen, andere um Hilfe zu bitten. Das hat auch mit gelungener Selbstfürsorge zu tun und damit, anderen Menschen Wertschätzung zu zeigen. Menschen fühlen sich wertvoll und wichtig, wenn sie gebraucht werden. Das vergisst man manchmal.

11.10.2020 15:17 • x 1 #2973


E
Zitat von Zugaste:
Was genau ist für dich daran schwach, kannst du das genauer erklären?

Naja, da muss ich weiter ausholen. Mein Leben lang war ich 'die Starke'. Laut, unabhängig, lustig, erfolgreich. Ich führte und führe innige und tolle Freundschaften mit ebensolchen Frauen und wir waren in der Schule recht gefürchtet. Beziehungen zu Männern waren immer Nebensache. Man verliebte sich mal, hatte kurz was am Laufen, aber die Kernbeziehungen blieben die Freundschaften und der Rest war netter Zeitvertreib.
Meine Gefühle hatte ich immer ganz gut im Griff, war klar darauf erzogen, Leistung zu bringen und ja nicht den Fehler meiner Mutter zu wiederholen, ihre wissenschaftliche Karriere für eine Familie zu opfern. Ich war ein wenig ihr (zwar etwas bunt und aufmüpfiges, aber doch irgendwo funktionierendes) Turnierpferdchen.
Bekam zwar immer wieder Ärger, aber brachte die ersehnten Hochleistungen. In meiner Familie war allen vollkommen klar, dass ich ungebunden bleiben werde und niemals heirate. Alle waren auch damit absolut glücklich. Dann kam mein Exmann und ich verliebte mich so hart wie noch nie in meinem Leben. Mit seinen Mitteln, die ein Narzisst eben hat, knackte er meine harte Schale in langer Feinarbeit auf und holte sich das kuschelige innere Tier. Ich war glücklich, hatte das Gefühl wertgeschätzt und angenommen zu sein, bis er wusste, dass er jetzt loslegen kann. Ungeschützt konnte er mich systematisch fertig machen, zuerst im Verborgenen, dann völlig offen und enthemmt.
Danach hab ich die völlig zermatschte Seele gereinigt, verbunden und in einen dicken Panzerschrank gelegt, an den niemand mehr ran durfte. Jetzt bricht dieser Schrank irgendwie auf, die Seele hat Narben, ist einigermaßen heile, aber total empfindlich.
Bei dem Gedanken, sie jemals wieder jemandem so unverpackt zu zeigen, packt mich einfach die Angst. Aber wenn ich es nicht tue, dann verkümmert sie vielleicht irgendwann. Ein Dilemma.
Herrgott ich bin heute auch echt krass drauf. Vielleicht bin ich doch noch etwas belämmert.

11.10.2020 15:25 • x 1 #2974


E
Zitat von Arjuni:
Was ist denn mit Deiner besten Freundin, von der Du mal schriebst, wenn ich mich recht erinnere?

Der hab ich am nächsten Tag geschrieben und die stand auch sofort vor meiner Tür und hat geschimpft, dass ich sie nicht angerufen habe. Irgendwie kam ich in dem Moment nicht drauf (war aber auch echt nicht ganz bei Sinnen). Aber die darf aus gesundheitlichen Gründen auch kein Auto fahren und hätte mich auch nicht abholen können... Ja und ich kann auch echt schlecht Hilfe annehmen. In diesem Fall musste ich es, weil ich wirklich nicht in der Lage war, einzukaufen, essen zu machen usw.

11.10.2020 15:27 • x 2 #2975


S
Das hört sich gar nicht so an. Belämmert, meine ich.
Einfach nur sehr nach innen geöffnet grad.

11.10.2020 15:28 • x 1 #2976


Jane_1
Mensch @Emma75 lange nicht mehr hier reingeschaut und dann sowas.
Tut mir leid für dich, dass dein Urlaub und die Ankunft zu Hause nicht so angenehm waren. Wünsche dir gute Besserung, gute Erholung und viel Liebe für dein weiches Inneres.

11.10.2020 15:39 • x 1 #2977


Z
Zitat von Emma75:
Mein Leben lang war ich 'die Starke'. Laut, unabhängig, lustig, erfolgreich.


Was genau heißt für dich stark sein?
Erwartest du das auch von dir, diese Stärke oder nur deine Familie?

Zitat von Emma75:
Bekam zwar immer wieder Ärger, aber brachte die ersehnten Hochleistungen


Das heißt, du hast gelernt, dass Leistung erbringen auch eine Form der Stärke ist, oder?

Zitat von Emma75:
Mit seinen Mitteln, die ein Narzisst eben hat, knackte er meine harte Schale in langer Feinarbeit auf und holte sich das kuschelige innere Tier. Ich war glücklich, hatte das Gefühl wertgeschätzt und angenommen zu sein, bis er wusste, dass er jetzt loslegen kann


Das heißt, du glaubst, wenn du ihm diese weiche Seite nicht gezeigt hättest, dann wäre dir das mit ihm nicht passiert?

Zitat von Emma75:
Danach hab ich die völlig zermatschte Seele gereinigt, verbunden und in einen dicken Panzerschrank gelegt, an den niemand mehr ran durfte. Jetzt bricht dieser Schrank irgendwie auf, die Seele hat Narben, ist einigermaßen heile, aber total empfindlich.


Hmmm...
Vielleicht mal aus einem anderen Blickwinkel.
Was hast du für eine tolle Seele. Die zwar Narben hat, aber die Erfahrungen trotzdem gut überstanden hat. Und die sich nicht mehr einschließen lässt, sondern sich Raum verschaffen kann. Die sagt, dass sie nicht mehr eingesperrt werden will.

Und im Grunde zeigst du uns ja gerade deine weiche, verletzliche Seite und öffnest dich. Das können einige Menschen nicht und auch wenn es sich wie schwach sein anfühlt ist es auch mutig, reflektiert und zeigt, dass du auch dieser Seite Raum schenken kannst und willst.

11.10.2020 20:37 • x 4 #2978


E
@Kaetzchen

Ich musste an Dich denken, als ich die Geschichten angehört habe.



11.10.2020 22:13 • #2979


S
Zitat von Zugaste:
Was hast du für eine tolle Seele. Die zwar Narben hat, aber die Erfahrungen trotzdem gut überstanden hat.


Das mit der Seele ist ja immer so ein Ding.
Ich persönlich glaube, dass sie lediglich ramponiert werden kann, letztendlich aber früher oder später eh den Idealzustand annimmt.
Und wenn es 100 Jahre dauert.
Zeit scheint ihr nicht so wichtig zu sein.
Aber hey, wer weiß ?

12.10.2020 08:30 • x 2 #2980


Z
Zitat von Sohnemann:
Das mit der Seele ist ja immer so ein Ding.
Ich persönlich glaube, dass sie lediglich ramponiert werden kann, letztendlich aber früher oder später eh den Idealzustand annimmt.


Wie definierst du denn Seele?

Ich überlege da auch mal.

Nix desto trotz finde ich es erstaunlich und sehr interessant, was da in einem passiert, wenn es innen drin ruckelt und muckelt und on einem etwas Gehör haben will.

12.10.2020 11:11 • x 2 #2981


E
Zitat von Zugaste:
Wie definierst du denn Seele?

Ich hab es meiner Tochter, als sie klein war, so erklärt: Seele ist das, was von Dir übrig bleibt, wenn Dich jemand in einen Frosch verwandelt.

12.10.2020 12:10 • x 2 #2982


E
Zitat von Emma75:
Ich hab es meiner Tochter, als sie klein war, so erklärt: Seele ist das, was von Dir übrig bleibt, wenn Dich jemand in einen Frosch verwandelt.

Das hat sie verstanden?
Schönes Beispiel

12.10.2020 12:11 • x 2 #2983


Z
Ich definiere Seele so, dass es das innere Sein ist, mit allen Anteilen, dem früheren Sein, also dem inneren Kind, mit allen Erfahrungen, die uns zu dem gemacht haben, wie wir sind.

Ist aber wirklich schwer zu erklären für mich.

12.10.2020 14:20 • x 1 #2984


A
Guten Morgen @Emma75 ,

wie geht es Dir heute?

13.10.2020 10:06 • x 2 #2985


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