Zitat von Goldy:Liebe Frau Karenberg, ich hatte die selben Gefühle wie du. Mir ging es gut! Oberflächlich. Mein Hund verließ mich am 31.5.2020 und ich trauerte stark. Wie stark, das begriff ich erst Weihnachten.
Vielen lieben Dank für deine Offenheit. Das hat mich berührt.
Seltsamerweise war es gerade heute voll chaotisch überall. Auf der Arbeit. Telefon, Besuch.
Alle am reden. Es brach aus vielen etwas raus. Unter ´m Strich aber nichts dramatisches mehr. Viele wieder voller Hoffnung. Auf der Straße viel los, Sonne schien. Die Menschen wirkten gelöster, einige standen einfach nur da und hielten ihr Gesicht in die Sonne. Zwei/drei rasteten unabhänging voneinander aus. Schrien rum. Sahen nicht nach obdachlos oder so aus. Ganz normal Menschen, einfach mal am austicken.
In den Öffentlichen randalierte eine Frau. Sah auch ganz normal aus. Stand plötzlich auf, trat gegen die Sitzbank, schrie rum, was für eine Schaiße das alles sei, sie habe die Schnauze voll. Ich sagte ihr, sie solle sich wieder hinsetzen, da müssten wir jetzt alle durch, kein Grund uns hier Unbehagen zu bereiten, wir können auch nichts dafür. Sie setzte sich wieder hin.
Es war wieder Ruhe.
Glaube fast, dass alle meganervös sind, was die Politker heute wieder beschließen. Mich eingeschlossen.
Es tut mir leid mit deinem Hund. Ich weiß um solche Abschiede und den Schmerz dabei.
Zitat von NichtLustig:Ernsthaft jetzt? Fehlten die Gespräche oder insgesamt der menschliche Kontakt? Also Mimik, Geruch, die Nebengeräusche.
Zwischenmenschlichen Kontakte hatte ich ja die ganze Zeit über, aber halt viel zu wenig für meinen Geschmack.
Ich habe auch kein Umarmungsdefizit oder so. Da gibt es seit Jahren wen, wir haben eine special Verbindung (sagte ich schon, dass ich poly sei? ) miteinander, die Berührungen mit einschließt.
Mir fehlt das gesellige. Gruppenveranstaltungen, die ich mit plane.
Mal ein B. unter guten Bekannten, dummes Zeug erzählen und erzählen lassen. Abtanzen und alles um sich herum vergessen dabei. Mir ist bewußt geworden, ich bin hedonistischer als ich jemals dachte.
Zitat von NichtLustig:Ich habe mich schon früher gerne an meinem Schreibtisch hinter Büchern verschanzt. ...ich habe einmal ungelogen 2 Jahre am Stück nichts anderes getan.
Das könnte ich nicht.
Zitat von NichtLustig: Möglicherweise ist deswegen Herr Jungspund phasenweise wie ein Tiger im Käfig. Er ist kein Mensch, der viele Kontakte braucht, aber die, die er hat, braucht er regelmäßig.
Genau. Mein Umfeld, meine Menschen brauche ich. Sonst gehe ich ein.
Zitat von NichtLustig:Sonst muss ich best Buddy wenigstens zur Videokonferenz verdonnern.
Hilft das war? Oder hätte Dir das auch nicht geholfen?
Ich hatte einmal mitgemacht bei einer ansonsten Gruppenveranstaltung, die auf online verlegt wurde.
War schön alle mal wieder zu sehen, aber für mich nicht das Wahre gewesen. Ansonsten fand ich die Variante sich wenigstens draußen zu treffen wesentlich angenehmer. In Wohnungen haben wir uns lange nicht besucht gehabt. Machen wir zum Teil immer noch nicht. Und wenn ist es ein ewiges abwägen und wird sofort gestrichen, sobald jemand von uns die geringsten Erkältungssymptome zeigt. Das über den Winter....es fielen oft Verabredungen wieder aus.
Zitat von NichtLustig:Die werden bald noch mal kollektiv schlechte Laune haben, weil ihnen Corona sowas von auf den Geist geht. Ostern steht vor der Tür und nicht wenige wollen das mit der Familie feiern. Was verständlich ist.
Schauen wir was wird.
Zitat von NichtLustig:Und das haben die soweit überlebt? Keine Fackeln und Forken oder Brandbeschleuniger?
Nee, ist obwohl auf dem Dorf zum Glück eine coole Gegend. Da wohn(t)en so einge die anders drauf sind.
Vielleicht bin ich deswegen so stabil mit meinen Eigenschaften. Es gab genug Vorbilder.
Obwohl ich auch Gegenden kenne, da ist es keine gute Entscheidung mit anders sein zu wohnen.
Zitat von NichtLustig:Er würde die WG dann wohl als sein zuhause ansehen, weil wir dann der Familienanschluss sind.
Aber wie gesagt, ich denke, wir bauen Luftschlösser, weil das gerade schön ist und so kuschelig. Wenn der Alltag wieder Einzug hält, kann sich da schnell eine Menge ändern.
Kommt Zeit kommt Rat. Wenn er normalerweise auf Tour ist, kann ich mir vorstellen, dass es für ihn eine gute Option wäre.
Zitat von NichtLustig:Aber wer hier mitliest, also im Forum, der überlegt sich das noch mal. Ich bin gerade mal wieder geplättet, wie hysterisch darauf reagiert werden kann. Nicht mal polyamor sondern lediglich ein Dreier. Als würde da die eigene Existenz bedroht. Die würden Dich echt dafür verbrennen, wenn sie dürften. und damit meine ich keineswegs die Leute, die sich aufgeregt haben, weil ihnen der Gedanke einfach noch sehr fremd ist.
Es lohnt nicht sich darüber aufzuregen. Du wirst nie 100% Akzeptanz bekommen, sobald du außerhalb der Norm lebst. Schweigen im richtigen Moment, offen(er) sein, wo es passt. Radikal um Selbstbehalt kämpfen, wenn jemand dir ans Leder will. So kommt man ganz gut durch das Leben.
Sagt jemand, die z.B. noch von den knapp Älteren kennt, dass sie mit Elektroschocks zwangsbehandelt wurden (Homoaustreibung noch in den 70ern), Kinder weg genommen wurden u.s.w. und selber natürlich auch ihre Erlebnisse mit so manch lieben Mitmenschen hatte.
Freiheit hängt viel mit der richtigen Gegend zusammen. Man kann nirgends in Ruhe wohnen, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt ist ein Satz, der ganz wichtig für mich ist. Vergesst bei euren Phantasiereisen nicht den passenden Wohnort.