Ich war gestern beim Psychologen/-therapeuten, mir wurde dort, wegen meiner tiefen depressiven Phase, auch eine medikamentöse Begleitbehandlung in Form eines Antidepressivums empfohlen. Auf dem Nachhauseweg ist mir der Kragen geplatzt und endlich kam die Wut!: ICH gehe zum Psychologen, ICH fülle irgendwelche Fragebögen zu meinem Leben deswegen aus, ICH soll meinen Zustand mit dem Einnehmen von chemischen Mitteln auffangen - alles muss/soll ICH tun, nur weil er sowas macht?!?! Geht's noch?!?!?
Nein! Seitdem bin ich stinkesauer und wütend (nicht tobend oder völlig ausrastend) und spüre endlich nicht mehr dieses endlose Fallen und diese Haltlosigkeit mehr, sondern es kommt Kraft und Willen zurück. Ich habe ihm ins Gesicht gesagt, was ich von dem halte, was er grad mir grad antut, dass das unterirdisch ist und er meinetwegen gleich nen halbes Jahr mit unbezahltem Urlaub rübergehen könne, ich komme schon klar!
Zudem habe ich Vorschläge für eine sofortige gelebte Trennung gemacht. Ich möchte nicht 1-2 Jahre warten, bis seine Madam hierherkommt und dann zieht er erst räumlich aus und hat es bis dahin schön warm in unserem Nest? Für die Kinder wäre es prima, für mich eine Qual. Gut, hier müssen wir noch eine finale Lösung finden...
Für das Schildern eurer Geschichten @ninifer (Gast) und @katungwa (Gast) danke ich euch. Hier decken sich viele Worte und Gedanken, die mein Mann mir auch schildert: die Sache mit dem Unausgelebtem und das das immer Einfluss auf sein Leben mit mir haben würde. Und auch die Gefühlsbeschreibung von dir, katungwa, deckt sich 100%ig mit dem, wie es ihm grad geht: alles steht Kopf, quasi von heute auf morgen.
Auch hat er seit über 20 Jahren nicht aktiv an sie gedacht oder sie gesucht. Er ist selbst überrascht, was das Auffinden der Fotos/Briefe in ihm ausgelöst hat. Und er betont immer wieder, dass es nichts mit mir zu tun hat, es ist aus dem nichts heraus parallel zu seinem jetzigen guten Leben entstanden. Deshalb erübrigt sich die Diskussion ob ich 1. oder 2. Wahl bin, finde ich.
Ich muss aufstehen, Freude und Wege finden, kleine Schritte machen. Das Traurige ausweinen und hoffen, dass diese besch... Zeit schnell vorbei ist und ich Licht am Ende des Tunnels sehe. Mit mir und meinen beiden Kurzen.
22.10.2019 12:43 •
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