Was ist nur los mit ihm

Ich hoffe irgendjemand liest sich das hier durch, und vielleicht kann mir ja jemand helfen zu verstehen, was bei meinem (Ex)Verlobten gerade los ist, und wie ich damit umgehen kann. Wir waren seit 12 Jahren zusammen, alles war sehr harmonisch bis zum zweiten Lockdown im Winter 2020. Er, früher immer sehr einfühlsam und freundlich zu allen, war plötzlich kurz angebunden und teilweise sehr verletzend in seiner Art. Mir, aber auch anderen Leuten gegenüber. Ich habe das erstmal auf Schwierigkeiten in der Arbeit und die allgemein ja sehr belastende Situation geschoben und ihn bei Bedarf in seine Schranken gewiesen wenn es mir zu viel wurde mit dem Aufbrausen. Mit der Zeit wurde ich aber immer unsicherer. Körperlicher Kontakt und persönliche oder lustige Gespräche wurden immer seltener. Im März hatten wir schließlich einen großen Streit, weil ich seine Gefühlskälte nicht mehr ausgehalten habe. Er hat sich damals entschuldigt und war danach deutlich netter zu mir. Wir hatten das Angebot eine Wohnung zu kaufen und haben Urlaubspläne geschmiedet. Der Lockdown wurde aufgehoben und mir schien als würde jetzt wieder alles in Ordnung. Aus dem Nichts hat er dann jedoch seinen Job gekündigt weil er unbedingt bei einem Start up anfangen wollte. Er hat alles auf diese Karte gesetzt. Anstatt für eine gemeinsame Wohnung hat er einen hohen Kredit aufgenommen um sich dort zu beteiligen. Ohne sich vorher mit mir abzusprechen hat er außerdem die Standortleitung an einem 350km entfernten Ort angenommen, so dass er nur noch am Wochenende zuhause war. An sich nicht schlimm, wäre er gefühlsmäßig mehr bei der Sache gewesen. Vor drei Wochen war er tatsächlich nicht mehr in der Lage, mich anzuschauen. Weder bitten noch betteln haben ihn dazu gebracht mit mir zu reden, so dass ich irgendwann aus der Wohnung geflüchtet bin weil ich mir das nur so erklären konnte als dass er sich trennen will. Zur Hochzeit meines Bruders ist er nicht aufgetaucht und hat auch keine Nachricht hinterlassen. Zwei Wochen ist er einfach nicht heim gekommen. Auf mein Drängen haben wir uns dann doch ausgesprochen. Ihn stört hauptsächlich dass es bei uns im Bett nicht mehr gut läuft - stört mich auch. Ich habe die letzten Monate daher öfter die Initiative ergriffen, aber er hatte einfach meist keine Lust. Eine andere Frau gibt es wohl nicht, das glaube ich ihm auch. Er fühlt zu mir aber eine Distanz, die er sich selbst nicht erklären kann und die über die Monate immer größer geworden ist. Wir sind beide der Meinung dass wir wohl ohne professionelle Hilfe nicht herausfinden was bei uns beiden schief läuft, denn sicherlich trage ich auch irgendwie dazu bei. Er wollte sich eine Woche Zeit nehmen um herauszufinden ob seine Gefühle noch ausreichen um eine Paartherapie zu machen. Das Warten war die Hölle. Leider wollte er heute die Entscheidung nochmals um eine Woche verschieben. Ich bin nervlich inzwischen aber am Ende, habe in den 20 Tagen vier Kilo abgenommen, kann nicht schlafen und nicht essen. Ich habe daher darum gebeten dass er mir heute, wie versprochen, eine Antwort gibt wie und ob es weiter gehen soll. Leider hat er nicht den Mut, das in Angriff zu nehmen. Seine Angst ist, dass wir nach der Therapie zerstritten sind und alles noch schlimmer, das der Therapeut schlecht sein könnte, usw. usw.

Jetzt sitze ich zuhause bei meinen Eltern weil ich gerade liebe Menschen um mich brauche. Ich bin so erschöpft und kann einfach nicht fassen, dass er nach so langer Zeit nicht um unsere Beziehung kämpfen will. Laut seiner Aussage liebt er mich, und kann sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen. Er hat jedes Mal viel geweint wenn wir geredet haben. Es ist alles so widersprüchlich und ich weiß nicht wie ich so abschließen soll. Dazu kommt, ich hab jetzt sehr sehr große Angst vor der Zukunft und dem Alleine sein. Habt ihr Tipps? Oder an die Männer unter Euch, vielleicht irgendwelche Erklärungen für sein Verhalten? Ich danke Euch fürs durchlesen. Schlaft gut.

Darf ich fragen, seit wann ihr denn verlobt wart/seid? Und ihr habt noch nicht zusammengewohnt in 12 Jahren, obwohl ich ja nicht mehr 20 seid? Finde das Ganze seltsam. Kann es sein, dass er sich gar nicht festlegen will?
Und Männer können noch soviel behaupten, von wegen dass sie keine andere haben etc. Muss nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen.

Dein Mann hat gemerkt, dass er unzufrieden mit seinem Leben ist und sich was ändern muss. So ganz verorten was genau konnte er nicht, also hat er mit dem Job angefangen. Und jetzt wird es wahrscheinlich schmerzhaft für Dich, weil die Statistik aus diesem Thread besagt, dass mit dem Abstand aus beruflichen Gründen auch eine neue Frau ins Spiel kommt - gerne aus dem Arbeitsumfeld, gerne jünger.
Der Satz ich brauche Zeit aus dem Mund eines Mannes, gibt mir da die letzte Sicherheit. Pausen haben immer Vornamen. Tut mir leid.

Puh...tut mir sehr leid, was du derzeit durchmachst. Ungewissheit und Warten sind ätzend.
Nun, ich vermute mal er sortiert sein Leben neu. Zwölf Jahre sind lang und für diese lange Zeit ist es nicht ungewöhnlich dass sich Trott, Alltag, damit Unzufriedenheit breit machen und Gefühle und §exuelle Anziehungskraft verloren gehen.
Ich würde mal vermuten dass er zur Zeit noch nicht den Schneid hat aufrichtig zu seinen Gefühlen zu stehen oder er diese noch nicht richtig definiert bekommt weil Vertrautheit, Nostalgie, Verbundenheit, Wünsche, Zukunftsträume und Ängste ihm dazwischengrätschen und es ihm so halt schwer machen zu erkennen, was er dabei eigentlich noch genau für dich fühlt.
Im Großen und Ganzen fürchte ich aber, ist das der Anfang vom Ende bzw. hat sich der Anfang schon länger abgezeichnet.
Seine Abwehrhaltung einer Paartherapie gegenüber deutet ja schon darauf hin, dass er dem Ganzen keine Zukunft gibt bzw. er sich eigentlich keine große Mühe geben möchte an irgendetwas zu arbeiten.
Die Beziehung hat für ihn nicht mehr die nötige Priorität. Da kann eine Neue dahinter stecken, muss aber nicht und ich würde das auch nicht immer als erstes unterstellen.
Das fiese an solch einem Cut ist oftmals, dass egal wenn er sich jetzt für euch entscheidet, nichts mehr so wird wie es mal war und Zweifel immer öfter hochkommen können. Sowohl bei ihm als auch bei dir und wenn der Kopf erstmal anfängt in der Beziehung die Oberhand zu bekommen ist das oftmals der Untergang.

Zitat von Kilauea:

Ohne sich vorher mit mir abzusprechen hat er außerdem die Standortleitung an einem 350km entfernten Ort angenommen

Muss er Mami um Erlaubnis fragen?
Liest sich jetzt provokant - aber er ist erwachsen und trotz Partnerin in Lage über sein Geld frei zu entscheiden. Ist dem Partner gegenüber nicht fein, aber anscheinend ist er schon weiter mit der Trennung von Tisch und Bett, als es dir lieb ist.

Zitat von Kilauea:

Zwei Wochen ist er einfach nicht heim gekommen.

Hattet ihr trotzdem Kontakt?

Zitat von Kilauea:

Weder bitten noch betteln haben ihn dazu gebracht mit mir zu reden

Bitten oder Betteln wären jetzt nicht meine Wahl gewesen

Zitat von Kilauea:

Das Warten war die Hölle.

wie lange seit ihr denn schon verlobt? Wenn du laut deinem Profil bereits 38 bist, ist er nicht viel jünger und dann schon Alterstechnisch mehr hinzu MLC.
Der will es noch mal wissen, was das Leben ihm zu bieten hat - und ob das bisher erlebte Alles war.

Warten ist immer schlecht. Agieren ist da deutlich besser. Warum nicht ins Auto setzen, 350 km fahren und sich vor Ort einen Überblick schaffen?

Dein Nick deutet auf einen feurigen Charakter hin, wann läufst du, wie dein Namensgeber über?

Tut mir leid was du durchmachen musst. Im Grunde denke ich, haben die Vorredner schon den Kern kommuniziert. Er ist mit der Trennung wohl schon weiter oder vielmehr durch, im Gegensatz zu dir. Er provoziert dich unermüdlich, wohl in der Hoffnung es würde dir zu viel und die sprichst es endlich aus, er selbst ist zu feige dazu. Daher das Rumgeschwurbel eine Woche hier, eine Woche da... Ich liebe dich, aber... Ich habe Angst für der Paartherapie, weil...
Und auf das seichte Rumgesenfe es gäbe keine Andere, und die Krokodilstränen würde ich an deiner Stelle garnichts geben. Wenn du hier bisschen gegenliest, hat wsl noch jeder anfänglich geglaubt, da wäre niemand Anderes, sein Verhalten deutet aber auf das Gegenteil. Und die Tränen gelten einzig und allein ihm selber, Selbstmitleid. Er will ja eigentlich weg, aber du machst es so schwer...
Wsl wird er dir bald sagen, dass er die 350 km weit wegzieht und ihr es Mal aus der Ferne und über räumliche Distanz probieren solltet, bis dann ganz langsam alles ausschleicht. Aus den Augen, aus dem Sinn

Ich kann michn nur anschließen, ein Mann, der dich liebt und will, verhält sich anders.
Viele Dinge wurden schon gesagt.
Es kann sein, dass er noch niemanden hat, aber es reicht, wenn er jemand potentiellen an der neuen Arbeit hat.
Das habe ich mittlerweile gelernt.
Genauso, dass kämpfen nichts bringt. Wer gehen will soll gehen oder selbst kämpfen...

Hallo Zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Tatsächlich bestätigt sich da sehr viel was ich für mich auch bereits vermutet habe - dass er sich bereits seit einigen Monaten trennen möchte, aber eigentlich darauf wartete dass ich es ausspreche. Auch seine Weigerung bzw. sein Nichtvermögen eine Therapie in Angriff zu nehmen gehen ja in diese Richtung.

In der Arbeit gibt es tatsächlich eine Frau die mir schon immer ein bisschen Sorgen gemacht hat - sie ist, wie es Männer gerne so sagen, eine blonde Granate, 10 Jahre jünger, intelligent und sehr gutaussehend. Sie hat bereits in seiner alten Firma in seinem Team gearbeitet und ist die Tochter des neuen Chefs. Sie wird im Oktober auch zur neuen Firma wechseln. Womöglich hätte ich hier mehr auf mein Gefühl hören sollen. Seit Januar ist sie Single, was zeitlich auch ganz gut passt...

Noch kurz weil Rückfragen kamen - er ist ebenfalls 38. Wir wohnen seit sieben Jahren zusammen und das hat immer sehr gut geklappt. Verlobt sind bzw. waren wir seit Januar 2020. Aufgrund Corona hatten wir das Standesamt im letzten Jahr verschoben, worüber ich jetzt im Nachgang recht froh bin. Währen der zwei Wochen als er nicht nach Hause kam hatten wir zwei, dreimal Kontakt per Whatsapp um zu klären ob bzw. wann wir uns aussprechen. Er war während dieser Zeit am neuen Arbeitsstandort.

Natürlich muss er nicht fragen wenn er einen neuen Job annimmt. Wenn sich aber aus den ursprünglich geplanten 20 km zum Arbeitsort plötzlich 350 werden bespricht man sowas doch eigentlich vorab und überfährt den Anderen nicht damit, das hätte er auch früher nie gemacht. Eine Fernbeziehung an sich wäre nicht das Problem, hatten wir bereits mal 2 Jahre und das kann gut klappen. Was den Kredit angeht war das für mich in dem Moment zweitrangig, es ist ja nicht mein Geld. Mir aber einfach komisch vorgekommen so viel Geld in ein doch unsicheres Start Up zu investieren das eigentlich für eine Immobilie geplant war.

Tatsächlich bin ich ein eher temperamentvoller Mensch, ich habe aber die Erfahrung gemacht dass man als Hitzkopf meist nicht weiter kommt im Leben und dass es sinnvoller ist erstmal zu atmen, auch für den eigenen Blutdruck. Raus kam es aber als ich ihm im Affekt seinen Ring hingeknallt habe weil er ja nicht mit mir geredet hat. Das war auch der erste Moment in dem er erstmals erschrocken ist und wieder Gefühle gezeigt hat. Dasselbe als ich im diese Woche eröffnet habe dass ich eine andere Wohnung suche weil ich so nicht ewig weiter machen kann.

Ich danke Euch für Eure Einschätzungen. Ich werde glaube ich, so schwer es mir fällt, versuchen müssen mich von dieser Beziehung und dem Wunsch sie zu kitten zu lösen. Keine Ahnung wie ich das schaffen soll, im Moment erkenne ich mich selbst nicht wieder, so schwach und unsicher war ich noch nie in meinem Leben.

Oh...das klingt mit der Granate natürlich schon besorgnisserregend weil naheliegend. Und ja, eine neue Stellung 350 km weiter weg ist, so denke ich auch, Grund um in einer Beziehung darüber zu sprechen weil es sich doch wesentlich auf die Beziehung auswirkt.
Er hat seine Gründe warum er es nicht getan hat und diese Gründe kreisten zusammen mit den Konsequenzen bislang nur in seinem Kopf. Mit deinem Ring hinknallen hast du seinen Gedanken ein Bild verliehen. Hast es damit zum Ausdruck gebracht und dadurch könnte er sich über seine Gedanken bewusster geworden sein. Etwas zu visualisieren ist ja doch noch etwas anderes als nur daran zu denken.
Vielleicht hat er sich aber auch nur ertappt gefühlt weil er zu blöd ist zu checken wie unzufrieden dich sein Verhalten macht.

Dass du dich schwach und unsicher fühlst ist verständlich und das hat viele Gründe. Ich bin mir aber sicher, dass mit der kommenden Zeit ganz andere, aggressivere Gefühle in dir hochkommen werden und du wieder zu mehr Stärke und damit zu mehr Sicherheit finden wirst und ihm gegenüber ganz anders auftreten wirst können.
Ich wünsche dir viel Glück und Kraft für die kommenden Tage und Wochen.

Zitat von Kilauea:

so schwach und unsicher war ich noch nie in meinem Leben.

Meist steckt emotionale Abhängigkeit dahinter.
Also, wenn man dann so extrem durchrutscht.
Verloren ist.

Zitat von Iunderstand:

Er provoziert dich unermüdlich, wohl in der Hoffnung es würde dir zu viel und die sprichst es endlich aus, er selbst ist zu feige dazu

So kann man sein Verhalten deuten. Ein verliebter Mann ist es nicht - jedenfalls nicht mehr in dich.

Zitat von Kilauea:

Aufgrund Corona hatten wir das Standesamt im letzten Jahr verschoben, worüber ich jetzt im Nachgang recht froh bin.

Zitat von Hansl:

Meist steckt emotionale Abhängigkeit dahinter. Also, wenn man dann so extrem durchrutscht. Verloren ist.

Was bedeutet für Dich emotionale Abhängigkeit? So ganz kann ich damit jetzt nichts anfangen. Mein Leben kreist nicht nur um ihn, falls das so rüber kam. Ich habe eine liebe Familie und einen kleinen aber feinen Freundeskreis. Die versuchen auch gerade, mich so gut es geht aufzufangen. Dazu hab ich ein schönes Hobby was ich sehr liebe. Dennoch war/ ist er natürlich einer meiner großen Bezugspunkte auf den ich mich immer verlassen konnte und der nun einfach wegbricht.

Zitat von Kilauea:

Was bedeutet für Dich emotionale Abhängigkeit? So ganz kann ich damit jetzt nichts anfangen. Mein Leben kreist nicht nur um ihn, falls das so rüber kam.

War nur als Anregung gedacht, Reflektion.

Guten Morgen Zusammen,

hier mal ein update - ich kann grad irgendwie nicht mehr.

Nachdem ich hier zuletzt geschrieben habe wollte er sich letzte Woche nochmals zusammen setzen. Ich habe abgeblockt, weil er nach wie vor keine Therapie machen wollte. Es kam zum Streit, der wieder nach den alten Mustern verlaufen ist - natürlich. Mit dem Unterschied dass ich auch mal gewehrt habe. An diesem Abend hat er dann nicht mehr mit mir gesprochen.

Ich habe am nächsten Tag versucht mich zu ordnen. Weil ich merke, wie ich die letzten Monate unter solchen Situationen gelitten habe, habe ich eine Liste mit Therapeuten gemacht die ich ansprechen möchte um mir Beratung von außen zu holen. Außerdem hatte ich eine Wohnungsbesichtigung, da ich ausziehen möchte - ich gehe ja seit numehr vier Wochen davon aus dass Schluss ist. Ich kann in der gemeinsamen Wohnung nicht schlafen und essen. Wohne übergangsweise bei meinen Eltern und bin nur tageweise dort, wenn ich vor Ort arbeiten muss.

Weil ich aber noch nicht alles aufgegeben habe hatte ich das Bedürfnis ihm meine Pläne mitzuteilen und hab bis 21 Uhr gewartet dass er nach Hause kommt. Sein Handy war aus. Also habe ich eine Sprachnachricht verfasst und ihm das alles ruhig erklärt. Auch dass er, sollte er sich irgendwann doch zu einer Therapie entscheiden, vielleicht ja auch dazu kommen kann. Dann bin ich gefahren. Die Nachricht hat er erst um 12 Uhr nachts abgehört.

Am nächsten Tag hat ere sich dafür bedankt, er wolle sich das anschauen. Da war ich schon verwundert. Um 23 Uhr am Folgetag hat er mir dann eine nette Nachricht geschrieben, mit seinen 2 Favoriten und er wisse natürlich nicht auf was man da so achten müsse. Und er sei immer für mich da wenn was ist. Ich bin natürlich drauf angesprungen. Habe ihn gefragt ob das bedeutet dass er jetzt doch eine Therapie mit machen möchte? Und wenn ja, an welchen Tagen er denn dann evtl. Zeit hätte. Er meinte ob es vielleicht mehr Sinn macht wenn ich alleine anfange und er später dazu kommt, weil es mir ja grade so schlecht geht. Ich solle jetzt nach mir schauen. Er wisse nicht was richtig ist, genau so mit der Wohnung. Er könne sich nicht vorstellen wie es ablaufen soll wenn ich ausziehe, und die Therapie anschlägt, dass wir dann wieder zusammen ziehen. Ich soll gut schlafen.

Am Folgetag habe ich die Zusage für die Wohnung bekommen. Bin kurz in Panik ausgebrochen, mein Hirn hat wirklich ausgesetzt, glaubt mir. Man muss dazu vielleicht sagen dass wir in einer Gegend wohnen in der der Wohnungsmarkt wirklich schwierig ist. Im Leben hätte ich nicht gedacht so schnell eine andere Option zu haben.

Ich hatte und habe plötzlich furchtbar Angst einen Fehler zu machen. Hab ihn also nochmal angeschrieben (er war arbeiten) und ihn informiert. Habe ihn gebeten, in sich zu gehen und eine klare Ansage zu machen. Ob er möchte dass ich bleibe, ob er es nochmal versuchen möchte und eine Therapie mit macht und vor allem, wie seine Gefühle aussehen. Mein Vorschlag war, am Donnerstag wenn er wieder da ist in der gemeinsamen Wohnung nochmal zusammen setzen und in aller Ruhe reden.

Erst hat er ein Gespräch abgeblockt, ich soll das alleine entscheiden und machen was ich brauche. Dann schrieb er, er rufe später an um darüber zu reden. Das hat er mir vier Stunden später wieder per WA abgesagt und geschrieben er fühlt sich jetzt so unter Druck gesetzt, ich soll die Wohnung nehmen wenn ich das so dringend brauche. Plötzlich meint er, er wollte letzte Woche bereits über eine Therapie reden, doch da hätte ich abgeblockt und jetzt kann er nicht mehr. Warum behauptet er das jetzt? Das ist Quatsch, denn wäre es so hätten wir natürlich nochmal gesprochen. Ich habe was das angeht zwei mal nachgefragt...

Ja und da sitze ich nun. Hänge immer noch so sehr an ihm. Er ist ein guter Mensch und er kommt mir sehr verloren vor. Ich würde so gerne weiter für uns kämpfen. Das Schlimme ist, mir geht die Kraft aus, ich bin nicht so stark. Kann mich nicht konzentrieren bei der Arbeit und träume jede Nacht von ihm. Träume, in denen ich es nicht recht machen kann, egal was ich versuche. Langsam mache ich mir Gedanken ob ich doch emotional abhängig bin. Jetzt gerade sehe ich es so, dass ich ausziehen muss um mich selber zu retten vor diesem hin und her. Ich habe so Angst dass er jetzt am Donnerstag doch nach Hause kommt und mir sagt er liebt mich und will das ich da bleibe. Was mache ich denn dann, wie soll ich ihm glauben, wie soll ich das alles schaffen...ich kann mich ja auf gar nichts mehr verlassen, außer dass seine Meinung sich alle 10 min ändert.

Hatte jemand schonmal so eine Situation? Wie lange kann man so was durchhalten? Wie entscheidet man ob man geht oder bleibt?

Zitat von Kilauea:

Wie entscheidet man ob man geht oder bleibt?

Sollte Liebe weh tun?

Nimm die Wohnung und löse die andere auf. Triff selbstständig Entscheidungen, das tut er schon lange. Du willst nicht betrogen, belogen werden. Oder? Wird er aber weiter tun, weil ihm keine Konsequenzen drohen