Was lest Ihr gerade? Der Thread für Leseratten

Du musst nicht von allen gemocht werden - vom Mut sich nicht zu verbiegen fange ich gerade an

Was vom Tage übrig blieb von Kazuo Ishiguro. Vor längerem gekauft und soll jetzt mal sein. Sein Roman über Klara und die Sonne war nicht so mein Ding - mal sehen, wie dieses Buch sich liest. Nehme ich mit auf eine Reise.

@ElGatoRojo

Hast Du den Film dazu gesehen?
Ich hab von ihm, nach Sehen des Films Never let me go/ Alles, was wir geben mussten gelesen.
Puh, muss gestehen, das hat mich echt Durchhaltevermögen gekostet Bin gespannt, was Du berichtest.

Gute Reise

Zitat von SchlittenEngel:

Hast Du den Film dazu gesehen?

Nein - Oft genug enttäuscht der Film (außer z.B. bei Harry Potter). Werde berichten. Seinen Roman mit Klara und diesen Robotern habe ich nach der Hälfte aufgegeben.

Ich lese immernoch Die sieben Schwestern.
Bin momentan bei Star, die Dritte.

Zitat von Pippa:

Ich lese immernoch Die sieben Schwestern. Bin momentan bei Star, die Dritte.

Da fällt mir gerade ein...das letzte Buch der Reihe habe ich noch nicht gelesen.
Band 8 Atlas ( Pa Salt )

Zitat von Pippa:

Ich lese immernoch Die sieben Schwestern. Bin momentan bei Star, die Dritte.

Hab alle gelesen und konnte sie nur schwer aus der Hand legen

Zitat von ElGatoRojo:

Was vom Tage übrig blieb von Kazuo Ishiguro.

Alles, was wir geben mussten eines meiner Lieblingsbücher.
Das Buch ist besser als der Film, wobei ich durch den Film auf das Buch stieß. Schlecht ist dieser allerdings keineswegs.

Die Stille der Frauen, von Pat Barker.

Rund um den trojanischen Krieg, aber aus der Perspektive der Frauen, konkret Briseis, wie sie das Morden ihrer Familien, die Versklavung und Ver.gew.altigung erleben. Sehr ungeschönt dazu.

Für sich gesehen schon wirklich spannend zu lesen, aber besonders beklemmend mit dem Bewusstsein, dass es diese Szenen so ähnlich auch heute noch in Kriegen gibt und Frauen auch heute noch in genug Konflikten dies erleben müssen.

Lese parallel, zur Wiederaufheiterung
Ehemänner, von Holly Gramazio
was leichtes für zwischendurch

Eine Singlefrau kommt heim und plötzlich ist eine Ehemann in der Wohnung. Als nächstes stellt sie fest, dass immer, wenn dieser, und alle folgenden, den Dachboden betreten, ein Austausch gegen ein neues Modell stattfindet, was sie versucht zur Optimierung zu nutzen. Hat was von OD extrem

Apropos Lesen. Ich habe seit 2015 einen Kindle paperwhite. Seit Februar kann man bei Amazon seine gekauften Bücher nicht mehr über USB-Kabel offline übertragen, sondern der Kindle muss mit dem WLAN arbeiten. Dass funktionierte bis vor einigen Wochen/Monaten auch. Gestern dann war es mir nicht mehr möglich, den Kindle mit meinem WLAN zu verbinden. Hab alles probiert und bin echt sauer. An sich funktioniert der Kindle trotz seines Alters noch wunderbar. Zum Glück habe ich noch eine große Bibliothek an echten Büchern. Aber der Kindle ist eben sehr komfortabel wegen des Lichts und der Schriftvergrösserung. Hat jemand von euch seit der blöden Umstellung im Februar auch so ein Problem bekommen?

Was vom Tage übrig blieb von Kazuo Ishiguro -- Zum Lesen brauchte ich fünf Tage, für meine Verhältnisse viel. Aber dieses Buch zu lesen ist insofern richtig Arbeit, weil man stets und ständig hadert mit dem Butler Stevens und seinem Leben ohne Empathie. Einerseits gefühllos gegen Vater und Untergebene (und auch sich selbst), aber ohne Kritik gegenüber dem, was höhere Leute so tun und sei es - wie sich später heraus stellt - die Kolloboration seines Lords mit den deutschen Natioalsozialiosten aus Motiven der Friedensliebe. Letztlich zwar 1989 geschrieben, aber die Geschichte thematisch angesiededelt in den 1930-ern und 1940-ern und so fällt auch schon mal auf, dass der Autor hier ziemlich einfach sich freihändig oft benutzter Topoi als füllenden Background bedient

Diese eingeengte Persönlichkeit des Butlers Stevens ist geschildert als völlig unfähig, sich mit der Haushälterin, Miss Kenton, zu arrangieren. Weiterhin verlangt er Perfektion von anderen und von sich und opfert sein Leben, seine Gefühle. So lebt er in seiner grauen traurigen Blasse der Selbstverpflichtung und scheitert bezeichnenderweise bei seiner Fahrt mit dem alten Ford zu Miss Kenton an so trivialen Dingen wie fehlendes Kühlwasser und fehlendes Benzin (hier übertreibst der Autor für mein Gefühl).

Aber auch die Unbeholfenheit seiner Gespräche beim Stop in der Dorfkneipe zeigt seinen fokussierten Horizont. Nur letztlich - vieles bleibt unbestimmt und nebelhaft. So hängt die Schilderung bis zu Ende im Ungefähren. Diese Fahrt zu der von ihm sowohl geschätzten als auch kritisierten Fachkraft nur aufgrund Andeutungen im Brief ist von Beginn an nur halber Elan, die ganze Beziehung zu der jetzt verheirateten Miss Kenton ist in seinem Vehalten nicht real eingeschätzt.

Man kann da viel Bedeutung hinein interpretieren. Für mein Gefühl wird hier eine Person zu grob und nuancenlos gezeichnet.