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Was macht Ihr bei schlechten Gedanken / Gefühlen?

BjörnFF
Hallo liebes Forum,

da ich mir heute früh einfach mal aufschreiben wollte, was gegen schlechte Gedanken und Gefühle hilft, dachte ich mir, ich frage einfach mal hier im Forum , wie ihr so damit umgeht. Welche Sachen macht Ihr wenn es euch schlecht geht oder die Gedanken euch zermürben?

Ich muss eigentlich immer raus aus der Bude, auch wenn es alleine beim Spaziergang dann immer wieder zu Tränen und Trauer kommt. Oftmals rede ich mit mir selber, schreibe spontan irgendwelche Lieder in meinem Kopf, denke mir Sprüche und Gedichte aus. Aber danach zuhause bin ich froh es gemacht zu haben. Auch setzte ich mich ans Schlagzeug und spiele einfach, da ist man so Konzentriert auf die Musik, das viele Gedanken nicht da sind.
Was ich sehr oft mache ist einfach hinlegen und schlafen um die Welt für ein kurzen Augenblick einfach zu vergessen, manchmal quäle ich mich auch zu schlafen.

Haut mal in die Tasten

01.11.2022 09:28 • x 5 #1


T
Ich singe in meinem Kopf...sowas wie Happy oder If you're happy and you know it... oder Warum bin ich so fröhlich... - dabei zwinge ich mich zu lächeln. So ein richtig heftiges Grinsen mit Mundwinkel nach oben ziehen.

Wenn mein Hirn sich auf diese Dinge fokussiert, stören die schlechten Gedanken nicht mehr und verschwinden. Meist muss ich dann wirklich lachen.

Dann rufe ich mir die guten Dinge, die passieren, in Erinnerung und es geht mir besser.

Achtsamkeit ist das Stichwort. Das Hirn muss sich auf etwas anderes fokussieren. Und was, das kann man lenken.

01.11.2022 09:38 • x 4 #2


A


Was macht Ihr bei schlechten Gedanken / Gefühlen?

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T
Ich schaue auf mein Leben, was ich geschafft habe, woher ich komme und wo ich nun bin. Das zaubert mir immer wohlige Zufriedenheit in Kopf und Körper. Passiert zu oft, dass ich das als trivial ansehe.

01.11.2022 09:40 • x 7 #3


Wollie
da ich ein gläubiger Mensch bin, lege ich alles was mich belastet (und zur Zeit hab ich viele Baustellen) Gott hin. Und vertraue darauf, was in seinem Wort steht: Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand.
Wahrscheinlich können nicht viele hier was damit anfangen, wollte es trotzdem mal schreiben.

01.11.2022 09:41 • x 13 #4


Lisi_1993
Hi @BjörnFF,

spazieren hilft immer sehr. Mir auch.

Und mir hilft noch etwas: Ich frage mich ganz bewusst Was würde eine Mama / Freundin jetzt machen? und dann tue ich das. Zum Beispiel würde eine Mama ja vielleicht erstmal eine heiße Schokolade kochen. Also kaufe ich mir einfach eine beim nächsten Café. Oder eine Mama würde vielleicht erstmal etwas Stärkendes kochen. Also koche ich mir etwas. Oder eine Freundin würde einen Sekt aufmachen. Also gehe ich mit einem Glas Sekt baden. Alle sowas. Es hilft mir sehr mir selber was gutes zu tun, weil man sich das ja manchmal gar nicht selber so offen zugesteht.

Übrigens hat mir das auch schon geholfen, wenn Freunde verzweifelt waren und ich gar nicht wusste was ich eigentlich grade tun kann: Was würde eine Mama tun? Ja, erstmal der Freundin einen Kakao kochen.

01.11.2022 10:18 • x 4 #5


BjörnFF
Das sind viele gute Ideen und Gedankengänge dahinter. Auch das mit dem glauben, selbst wenn man nicht gläubig ist kann man ja an andere Dinge glauben, z.B. an sich selbst
Was würde Mama oder ein guter Freund jetzt machen, klingt ja sehr einleuchtend.

01.11.2022 13:02 • x 3 #6


P
Zitat von BjörnFF:
Welche Sachen macht Ihr wenn es euch schlecht geht oder die Gedanken euch zermürben?


Ich lasse sie bewusst zu.
Ich habe noch nie Emotionen unterdrückt. Noch nie. Ich bin wütend und weine dabei.
Ich lache und weine dabei.

Ich lasse mich fallen auf den Boden und spüre mich selbst besser durch die Kälte meines Parkettboden. Es ist okay. Ich akzeptiere mich und ich fühle mich bewusst in solchen Situationen und sage mir, es ist okay. Und danach wird alles besser.

Ich drücke mich in meiner Kunst zb aus. Sie ist nur für mich. Mein Ventil.

Ich denke es ist wichtig das jeder sein eigenes Ventil findet. Egal was es ist. Solang es legal ist.

01.11.2022 13:13 • x 8 #7


PizzaPeperoni
Ich hatte damals richtige Probleme zb mit meiner Wut umzugehen, da sie meist nur aus Traurigkeit resultierte. Konnte mich null verbal beherrschen und hab die Verantwortung für meine Gefühlslage und meine Ausbrüche, immer an andere abgegeben.
Bis ich irgendwann gelernt habe, dass ich ganz allein für mich und meine Reaktionen, verantwortlich bin.

Während dieses Prozesses, habe ich für mich festgestellt, dass man diese Gefühle wunderbar, produktiv nutzen kann. Beispiel: Wut und Sport, Traurigkeit und Kunst, Musik, Schreiben.

Klar kann man nicht in jeder Situation, die einen wütend macht, oder traurig, sofort ins Fitnessstudio gehen, oder sich ne Gitarre nehmen und drauf los spielen oder oder oder. In solchen Situationen, in denen das nicht möglich ist, hilft es mir, für einen kurzen Moment einfach still zu sein, in mich zu gehen und nur meine Gefühle zu beobachten, die Gedanken davon weggelenkt, was mich gerade wütend oder traurig macht. Einfach wirklich nur das Gefühl zulassen und beobachten und dann verschwindet es einfach. Danach bin ich viel klarer und kann auf normaler Basis kommunizieren.

01.11.2022 13:33 • x 6 #8


P
Zitat von PizzaPeperoni:
Während dieses Prozesses, habe ich für mich festgestellt, dass man diese Gefühle wunderbar, produktiv nutzen kann. Beispiel: Wut und Sport, Traurigkeit und Kunst, Musik, Schreiben.


Absolut.
Wenn man erkennt dass man Gefühle/Emotionen wunderbar produktiv nutzen kann, erreicht man mehr als man erahnen kann.

Schau, große Stücke wie von Beethoven oder Salvador Dalí, sind alle entstanden aus Gefühlen.

Wenn Gefühle nicht gelebt und akzeptiert werden, was entsteht dann? Was erreicht man dann?
Nichts.

01.11.2022 13:42 • x 3 #9


M
Zitat von PuMa:
Ich lasse mich fallen auf den Boden und spüre mich selbst besser durch die Kälte meines Parkettboden. Es ist okay. Ich akzeptiere mich und ich fühle mich bewusst in solchen Situationen und sage mir, es ist okay. Und danach wird alles besser.

Das mit dem Boden kenn ich von mir auch. Wenn es schlimm ist, geh ich unter die heiße Dusche, lege mich auf den Boden der Badewanne, lasse das heiße Wasser über mich laufen und lasse auch die Tränen laufen. Wenn es richtig schlimm ist, zusammengerollt wie ein Embryo. Bis das Schlimmste dieser Welle vorbei ist und ich wieder tief atmen kann. Mein Motto: Stress ist wasserlöslich.

Zitat von PuMa:
Ich drücke mich in meiner Kunst zb aus. Sie ist nur für mich. Mein Ventil.

Oh, was machst du denn, falls du erzählen magst?

01.11.2022 13:49 • x 1 #10


PizzaPeperoni
Zitat von PuMa:
Absolut. Wenn man erkennt dass man Gefühle/Emotionen wunderbar produktiv nutzen kann, erreicht man mehr als man erahnen kann. Schau, große Stücke ...

Recht hast du. Absolute Zustimmung

01.11.2022 13:50 • x 1 #11


AnnaLüse
Zitat von Meerlöwin:
Wenn es schlimm ist, geh ich unter die heiße Dusche,


Ohja! Meine Lieblinge: Ne große Runde laufen, laut Metalcore hören, heiß duschen. Lässt sich auch gut kombinieren.

01.11.2022 13:53 • x 2 #12


M
Zitat von NiceEnough:
Ohja! Meine Lieblinge: Ne große Runde laufen, laut Metalcore hören, heiß duschen. Lässt sich auch gut kombinieren.


Musik geht dann komischerweise gar nicht bei mir. Nur, wenn es nicht so tief geht oder bei Wut oder wenn ich nicht so richtig an die Gefühle rankomme. Dann hilft die richtige Musik, sie zu lösen. Aber bei tiefem Schmerz, no.
Dem Wind in den Bäumen lauschen oder dem Atmen meines Hundes ist dann alles, was ich als angenehm empfinde.

Spazieren gehen und laufen gehen mach ich eh jeden Tag. Wohne zudem auch in der Natur. Das tut sehr gut. Im Garten arbeiten auch.

01.11.2022 13:58 • x 1 #13


P
Zitat von Meerlöwin:
Mein Motto: Stress ist wasserlöslich


Das ist süß. Muss ich mir merken.

Zitat von Meerlöwin:
Oh, was machst du denn, falls du erzählen magst?


Zeichnen, malen, modelieren, sticken, nähen, Holzarbeiten, so was in die Richtung.

Zitat von Meerlöwin:
Im Garten arbeiten auch.


Rasen mähen wenn man sauer ist. Kann ich nur empfehlen.

01.11.2022 14:28 • x 2 #14


L
@PizzaPeperoni Kann ich nur so bestätigen! Gerade in der ersten Trauerphase habe ich die krassen Emotionen manchmal sogar auf irgendeine Art genossen. Gesungen, Gitarre gespielt, Briefe an Freunde geschrieben. Hat mich irgendwie an die Teenagerzeit erinnert, als man ständig zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt gewechselt hat. Das hat das Leben damals so lebendig gemacht!

01.11.2022 14:33 • x 1 #15


A


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