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Was soll ich bloss tun, unglücklich & verzweifelt

J
Hallo liebe Forumsgemeinde,

Ich habe das Forum hier zufällig über Google entdeckt und viel viel gelesen. Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben was ich tun soll . ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Ich bin 40 Jahre alt und seit 18 Jahren mit meiner Frau zusammen (15 davon verheiratet). Wir haben einen kleine Tochter (6), ein kleines Haus und alles ist schön.

Ich hatte in den letzten 12 Monaten wirklich eine sehr schlimme Zeit. Angefangen hat das im Herbst letzten Jahren als mein Vater sehr sehr krank wurde. Krebs mit nicht enden wollenden Chemotherapien und ganz bösen Nebenwirkungen die im Februar diesen Jahres in einem erfolglosen Selbstmordversuch geendet haben. Dazu das Corona Thema mit Kurzarbeit und dazu bin ich im Vertrieb in einer Branche, die extremst unter Corona leidet und zu der Kurzarbeit kommen auch noch empfindliche Provisionsausfälle und die Summe ist wirklich nicht schön. Die ganze Situation setzt mir extrem zu, ich habe fast 20 KG abgenommen in den letzten 10 Monaten, habe ständig Herzschmerzen, kann kaum noch schlafen.

Ich fühle mich von meiner Frau komplett alleine gelassen. Sie hat NULL Empathie für mich! Seit unsere Tochter auf der Welt ist dreht sich ALLES nur noch ums Kind und es gibt nur 1 Gesprächsthema. Ich bin ein Mensch (und das war ich auch schon immer) für den S. sehr wichtig ist in einer Beziehung. Je schlechter es mir geht, umso mehr brauche ich das. Wie es nun mit Kindern so ist wurde das nach der Geburt natürlich quasi auf Null runtergefahren was ich auch alles noch irgendwie für mich klar bekommen habe weil sonst alles in normalen Bahnen lief. Unsere Tochter ist 6 Jahre alt und geht abends um 20.00 ins Bett. Wochenlang (die Spitze in diesem Jahr lag bei 8 Wochen) keinen S. (also gar keine Form von S.). Man hat immer das Gefühl, dass man ihr nur auf die Nerven geht. Wenn man sie drauf anspricht kommt: Abends bin ich müde und du bist ja eh immer muffelig! Ja! Tut mir wahnsinnig leid, dass ich muffelig bin wenn ich den ganzen Tag arbeiten gehe, von Sorgen erdrückt werde weil alles an mir hängt (sie ist Hausfrau) und ich kann schon verstehen, dass es sehr schlaucht, wenn man den ganzen Nachmittag mit seiner Nachbarin Kaffee trinkt und den Kindern beim Plantschen zuschaut. Noch mehr tut es mir leid, dass ich nunmal bin wie ich bin und S. sich extremst schlecht auf meine Laune auswirkt wenn ich ohnehin schon nicht mehr weiß wo oben und wo unten ist. Mich macht das so wütend weil sich in meinem Kopf der Gedanke eingenistet hat, dass sie ja mehr als genau weiß wie ich bin und auch wenn ich ihr durchaus glaube, dass sie Abends eher müde ist und willentlich in Kauf nimmt, dass ich total unglücklich bin obwohl ich sowieso schon mehr als genug von allen Seiten abkriege. Ich verstehe es auch einfach nicht. S. mit mir scheint ja etwas extrem schreckliches zu sein?! Ich verstehe es nicht, dass sich einerseits beklagt wird, dass ich immer muffelig sei und andererseits auch nichts dagegen getan wird mir mal wenigstens ein bisschen meine Sorgen zu erleichtern. In meinem Kopf hat sich der Gedanke wirklich festgefressen, dass sie einfach keinen Bock auf mich hat und lieber willentlich in Kauf nimmt, dass ich unglücklich bin und zu meiner im Moment eh schon schweren Last noch ein großer Brocken draufkommt. Vielleicht kann mir ein anwesendes weibliches Wesen irgendwie erklären warum sie so handelt. Spricht man sie direkt drauf an kommt immer: nein, S. mit mir wäre toll und sie kriegt das alles was sie braucht. Ihr ist absolut bewusst wie sehr ich darunter leide. Scheint ihr egal zu sein.
Wo ich mir dann wirklich das Lachen verkneifen musste war folgendes: wir waren mit der ganzen Familie abends Essen in einem Restaurant. Ihr Vater hatte wirklich eine furchtbare Laune und hat sich reihum praktisch mit jedem angelegt. Zuletzt mit mir - jeder war halt mal dran aber bei mir war er dann so richtig in Fahrt. Meine Frau hat dann gesagt: wir gehen jetzt und ich hatte nichts dagegen weil es mir auch echt zu blöd war. Hab mich sehr darüber geärgert, weil ich auch nichts für seine schlechte Laune konnte. Hab dann direkt zu hören bekommen ich soll mich gefälligst abregen, wäre wohl nicht so schlimm.
Einen Tag später hat sich herausgestellt, dass er sauer war weil er eine Woche keinen S. hatte und nachmittags konsequent abgeblitzt war. Antwort meiner Frau am Telefon zu ihrer Mutter: bist du ja selber schuld dran, dann musst du dich mal um deinen Mann kümmern, dann hat er auch bessere Laune. Sie wusste nicht, dass ich das gehört habe . mir fehlten echt die Worte dazu.
Ich kann durchaus verstehen, dass sie keine Lust hat wenn der Tag irgendwie anstrengend war oder was auch immer. Aber als Frau gibt es genug Methoden sich um einen Mann zu kümmern auch wenn man selber keine Lust auf S. hat aber wochenlang alles ignorieren? Wenn ich wüsste, dass es sie unglücklich macht würde ich mich kümmern auch wenn ich selber keine Lust hätte: definitiv! Alleine schon um ihr nicht noch mehr Baustellen aufzuladen.

Ich hatte ihr im April einen Brief geschrieben (ja, gab schon unendliche unzählige Gespräche usw usw.) und ihr ganz klar reingeschrieben was ich fühle. Um das nicht in der Gänze auszuführen: ich stehe auf halterlose Nylonstrümpfe (welch exotische abartige Neigung - kaum umsetzbar). Früher (vor Kind) hat sie das durchaus mal gemacht und nur in den Strümpfen auf mich gewartet wenn ich von der Arbeit kam oder einkaufen war oder was auch immer. Habe ihr geschrieben, dass sie das doch weiß und sie nicht mal mehr welche besitzt. Sogar explizit den Wunsch geäußert, dass sie ja mal auf mich warten könnte wenn ich unsere Tochter ins Bett bringe (mache ich jeden Abend). Ich erwarte das ja nicht jeden Abend aber irgendwann mal . mir irgendwann mal zu zeigen, dass sie merkt, dass ich auch noch da bin? Verlange/Erwarte ich da wirklich zuviel?

Es gibt nur noch unsere Tochter. Es wird jeden Tag überlegt was kann man mit ihr machen, wo kann man hinfahren - gerade in Corona Zeiten mit geschlossener Kita usw. Da wird endlos Energie reingesteckt und den ganzen, wirkliche en ganzen Tag irgendein Programm organisiert. Dafür bin ich auch sehr dankbar und sehr froh, dass sie es macht. Aber wenn nur 1% der Energie für mich aufgewendet worden wäre wäre ich jetzt vermutlich nicht an dem Punkt an dem ich bin.

Was mich auch furchtbar geschockt hat war folgende Situation:
Mein Vater ist ins Krankenhaus gekommen. Dann war ich mit meiner Mutter den ganzen Tag da (zwischendurch kann eine WhatsApp: sie könnte unsere Tochter zu ihrer Mutter bringen und mich ablösen, damit ich arbeiten fahren könne . echt jetzt?) . Habe meine Mutter irgendwann nach Hause gefahren weil es einfach nicht mehr ging und wieder zurück. Dann hat sich halt herausgestellt, dass er eine komplette Packung Schlaftabletten eingeworfen hatte. Hab das mit dem Krankenhaus so gedreht, dass meine Mutter das nicht erfährt, bin aus dem Krankenhaus raus und habe meine Frau angerufen und ihr gesagt was passiert ist und dass ich einfach eine Stunde für mich brauche und noch ein bisschen durch die Gegend fahre. Ich brauchte das wirklich für mich um einigermaßen klar denken zu können.
Komm nach Hause und werde direkt nur angemault, dass es unmöglich wäre, dass ich nicht direkt nach Hause gekommen wäre und krieg nur Vorwürfe zu hören. Ging mit der Flasche B. los, die ich mir aufgemacht hatte, ging weiter damit, dass mein Vater ein Idiot sei und das sowieso mit nur einer Packung nicht ginge und ich zum Psychologen gehen müsste damit ich mit Stress besser klarkäme. In den Arm genommen wurde ich nicht ein einziges Mal.

Der Vater eines unserer Freunde hat eine Krebsdiagnose bekommen und die OP stand aus. Der hat sich natürlich bei mir ausgeweint und ich hab versucht für ihn da zu sein. Bei mir kam aber mit meinem Vater auch alles wieder hoch und das hat mich echt mitgenommen. Antwort meiner Frau: wieso? Ist doch alles schon lange so mit deinem Vater. Das ist ja jetzt auch kein Grund sich Gedanken drüber zu machen. Thema abgehakt.

Sobald man irgend etwas sagt, was ihr nicht passt bzw. nicht ihrer Meinung entspricht stimmt der Ton nicht obgleich ich wirklich darauf achte. Ich hatte neulich eine kleine Auseinandersetzung mit meiner Tochter weil sie Mist gebaut hat und ich habe geschimpft (etwas lauter aber durchaus ruhig). Meine Tochter kann das nicht haben und fing direkt an zu weinen was ich ignoriert habe. Habe sie in aller Ruhe weiter gewaschen und ihr den Schlafanzug angezogen usw. und ganz normal mit ihr gesprochen. Da sie objektiv überhaupt keinen Grund hatte zu heulen ignoriere ich das und erkläre es ihr noch einmal in Ruhe sobald sie mit dem Theater aufhört. Ich möchte einfach nicht, dass sie lernt, dass dieses Heulen was bringt wenn sie zurecht mal ein bisschen (!) Schimpfe bekommt. Meine Frau kriegt nur die Häfte mit und motzt mich an, ich solle das Kind beruhigen. Habe ihr dann ruhig erklärt was und warum und wie usw. und bekomme zu hören: ich würde sie anmeckern was absolut nicht stimmt! WIrklich nicht! Kein Stück!
Andererseits: vor ein paar Wochen hatten wir uns auch in den Haaren. Wir wollten frühstücken und unsere Tochter war am Maulen (zugegeben war das nervig) und darüber haben wir uns in die Köppe bekommen weil ich gesagt habe, dass ihr ständiges genervt sein einfach MIR auf die Nerven geht. Ergebnis des ganzen war dann, dass sie eine (volle) Kaffeetasse nach mir geworfen hat.

Interesse für mich ist sowieso nicht da: ich habe von meinen Eltern einen Laptop geschenkt bekommen. Die haben einfach gesagt: du tust soviel für uns, bestell dir einen - egal was der kostet - aber bitte den, den du schon immer mal haben wolltest. Hab mich halb zu Tode gefreut darüber. Mein Laptop ist heilig und mein einziges Hobby für das bisschen Freizeit was mir bleibt. Das Highend Gerät ist für mich praktisch sowas wie der heilige Gral. Antworten meiner Frau: du hast doch nen Laptop! Brauchst du doch eigentlich nicht! Geld wäre ja besser gewesen. Kannst du ja auch bestellen, denen die Rechnung geben und dann zurückschicken. NULL Interesse . NULL für mich gefreut . NULL,NULL

Ich kann das noch fortsetzen . lange lange fortsetzen aber für einen Eindruck wie ich mich fühle sollte es reichen.

Nun habe ich eine Kollegin mit der ich mich sehr sehr gut verstehe. . und NEIN, es ist NICHTS gelaufen! Gar nichts! Aber da ich recht eng mit ihr arbeite verbringen wir auch so viel Zeit zusammen und auch viel Zeit im Auto wo man sich halt auch unterhalten kann. Sie versteht Dinge, sie hört mir zu und ich habe einfach das Gefühl, dass es sie auch interessiert und zuhören kann wirklich wahnsinnig helfen.
Vor ein paar Wochen hat sie mir gesagt, dass sie sich sehr in mich verliebt hat was ich natürlich mit dem HInweis auf meinen Ehering im Keim erstickt habe. Hat sich auch akzeptiert aber trotzdem wiederholt, dass es so sei (mehrfach) . und wenn ich ehrlich bin muss ich vor mir selber zugeben, dass ich auch Gefühle für sie habe und zwar sogar recht starke. Sie hat mir durch sehr viele für mich sehr schwere Situationen geholfen. Nur als kleines Beispiel: als mein Vater is Krankenhaus kam (und da natürlich auch noch niemand wusste was mit ihm ist und es bestand durchaus Lebensgefahr) wollte meine Frau mich ablösen, damit ich ins Büro fahren könne . meine Kollegin (ich hatte mich bei ihr in der Firma abgemeldet - hatte Zentralnummer gewählt und war reiner Zufall dass sie dran war) stand 30 Minuten nach dem Telefonat im Krankenhaus weil sie für mich da sein wollte. Hat kommentarlos und direkt Urlaub genommen den Tag und war bis Abends mit mir da. Als ich ihr nen Tag später den Grund für den Krankenhausaufenthalt meines Vaters erzählt habe war die Reaktion auch irgendwie anders als die meiner Frau. Ich fühle mich extrem zu ihr hingezogen, das kann ich vor mir selber nicht abstreiten.
Fakt ist, dass sie einfach in den letzten 10 Monaten mehr für mich da war als jeder andere Mensch. Einfach nur da, dass sie mir zugehört hat und ich auch einfach ganz offen mit ihr sprechen kann.

Bei meiner Frau ist gefühlstechnisch praktisch gar kein hingezogen mehr da. Sie ist (und bleibt) die Mutter meiner Tochter und sie wird auch immer einen Platz in meiner Herzen haben aber gefühlstechnisch ist das einfach der falsche Platz . sofern das verständlich ist.
Ich gucke meine Kollegin an und fühle einfach das was ich für meine Frau fühlen sollte und schaue mein Kind an und mir kommen die Tränen. Sie hängt sehr an mir. Wenn ich ehrlich bin möchte ich mit meiner Kollegin zusammen sein aber für Affairen bin ich einfach kein Typ - das kann ich nicht.

Was soll ich bloß tun? Ohne schwere Beruhigungstabletten kann ich praktisch gar nicht mehr schlafen weil mir alles ununterbrochen im Kopf rumgeht.

01.09.2020 12:13 • #1


A
Dir eingestehen dass du nen total Burnout hast und nen Break machen, wenn du nicht enden willst wie dein alter Herr.

01.09.2020 12:31 • #2


A


Was soll ich bloss tun, unglücklich & verzweifelt

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T
Dieser ganze Text.... und du siehst das eine nicht: DU willst, dass sie für dich und deine Situation Verständnis hat - aber hast für IHRE Situation keines. Empathie ist keine Einbahnstraße.

S. ist übrigens kein Medikament was du brauchst und es sollte BEIDEN Spass machen zu dem Zeitpunkt, wenn BEIDE wollen.

Krass, was du von deiner Frau verlangst aber nicht ein Stück auf sie zugehst.

Und dann noch der Knaller, dass du dich praktisch nicht mehr zu ihr hingezogen fühlst. Aber die Beine soll sie noch breitmachen für dich?

Wie gesagt, dein ganzer Text: ICH ICH ICH.... und du hast kein Verständnis dafür, dass andere Menschen auch ein Gefühlsleben und Empfinden haben.

DA solltest DU mal hinschauen!

01.09.2020 12:32 • x 13 #3


A
Zu spät Tin,
wer so tief im Hamsterrad drin ist, sieht keinen vernünftigen Ausweg mehr. Bis er schliesslich umfällt. Mir tut schon vom Lesen das Herz pumpen.

01.09.2020 12:35 • x 3 #4


T
Ich habe das alles durch, glaub mir, ich weiss wie sich das anfühlt.

Es hilft aber, mal den Fokus von sich selbst wegzunehmen und zu schauen, was ich mit meinem Verhalten in der Umwelt produziere und damit ernte.
Zumal ich für mich damals erkannt habe, dass es so nicht weiter geht und ich einen Cut gemacht habe.

Mein Spruch seit der Zeit: Menschen ändern sich erst, wenn das Leid und der Schmerz groß genug sind. Vorher passiert da nichts. Offensichtlich geht es dem TE noch nicht schlecht genug. Das hat auch in meinen Augen weniger was mit seiner Frau zu tun, sondern einzig und allein mit ihm. Er betreibt keine Selbstfürsorge und sagt der Frau nicht mal: Mädel, heute ist das mein Abend, lass mich mal in Ruhe. Grade durch sowas, also Selbstbestimmung, wird er wieder für die Frau attraktiv.

01.09.2020 12:42 • x 1 #5


H
Der Klassiker natürlich

01.09.2020 12:46 • #6


A
Nun, Selbstfürsorge möchte der TE ja betreiben, mit Tabletten und S..
Jedoch wirkt sowas nicht lange. Fundierter ist, das ganze Leben umzustellen. Er müsste mit der Frau reden, ich denke nicht, dass sie weiss, dass er wegen des Ernährerjobs so am Ende ist. Evtl könnte sie auch wieder arbeiten? Dies wäre mMn möglich. Nochmal, wenn ich das Leben des TE so lese kriege ich Panikattacken, die Überforderung an allen Enden schreit einen förmlich an. Wenn er jetzt auch noch eine Affäre beginnt, kracht sein Leben völlig gegen die Wand. Es muss Entlastung her, nicht noch zusätzliche Belastung. Das gleiche gilt für die Tabletten! Wenn du erstmal süchtig bist, TE, hast du noch ein weiteres Problem an der Backe und es sollten ja eigentlich weniger Stress und Probleme werden und nicht mehr. Entschleunigung ist angesagt. Sucht euch soviel Hilfen wie ihr kriegen könnt.

01.09.2020 12:53 • #7


S
Auf einen dauernörgelnden Mann hätte ich auch keine Lust. Da machen viele Frauen einfach zu, weil sie sich emotional nicht mehr öffnen können für SECHS. Das ist ein Teufelskreis. Je mehr Genörgel du produzierst, desto weniger Lust hat sie auf Intimität. Da kannst du dich schreiend und bockig in die Ecke schmeißen- kein Rankommen. Das dazu. Deine Kollegin ist natürlich an deinem Leben interessiert, sie ist verliebt und das war deine Frau auch mal in dich- erinnere dich, wie sie damals war. Aber- und das ist mein Rat, betrachte die Situation nochmal in Ruhe, wenn für dich die Messe gelesen ist und du dir keinen Weg mehr vorstellen kannst, das mit deiner Frau zu klären, geh! Trenne dich räumlich und schau dann, wie es dir und deiner Frau damit geht.

01.09.2020 12:54 • x 4 #8


T
Zitat von Abraxas:
Nun, Selbstfürsorge möchte der TE ja betreiben, mit Tabletten und S..

Dann kannst du auch sagen, dass Alk. Selbstfürsorge für depressive Menschen ist. Tabletten und der S. sind Kompensationen in diesem Falle - und dieser Umgang damit ist ungesund. Hast du eigentlich denselben Text wie ich gelesen? Er schreibt es ziemlich genau so, dass er es BRAUCHT. Bei diesem Wort werde ich immer schon hellhörig.

01.09.2020 13:01 • #9


T
Btw, lieber TE... ich sehe nicht nur Anteile an eurer Misere bei dir. Auch deine Frau macht da tatkräftig mit. Also fühle dich bitte nicht angegriffen.
Was ich da lese ist, dass ihr feststeckt und nicht wirklich weiterkommt. Warum sagst du deiner Frau nicht mal: Gehts noch? Wenn mein Vater solche Probleme hat, dann will ich von dir keine Vorwürfe höre geschweige denn, dass du ihn Idiot nennst. Noch so ein Spruch und du schläfst im Hotel.

01.09.2020 13:06 • x 1 #10


M
Ich kann gut verstehen, wie ausgebrannt und allein gelassen Du Dich fühlst. Was ich nicht verstehen kann ist, dass S. nun das Heilmittel sein soll.

Ich bin kein Fachmann, aber bei Deinem Text lese ich Ich habe ein Burnout! in roter Signalfarbe. Lass Dich krank schreiben und hol Dir die Unterstützung von Profis. Vielleicht kannst Du Dich sogar dazu aufraffen, regelmäßig Sport zu machen?

Wenn Du in einer besseren Verfassung bist, wird Deine Frau das attraktiv finden. Und wenn sie Dich attraktiv findet, dann bekommt sie auch wieder Lust auf S.

Zu der Kollegin: wenn ich selbst schlecht drauf bin (was sicher nicht mit Deiner Situation, insbesondere der mit Deinem Vater vergleichbar ist), bin ich gegenüber meinem Mann auch oft muffelig und abweisend. Dritten gegenüber reiße ich mich aber zusammen, da lasse ich mir die schlechte Laune nicht anmerken, bin viel freundlicher und charmanter. Und Du kennst ja das Sprichwort: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Versuch mal, mit Deiner Frau genau so umzugehen, wie mit Deiner Kollegin. Bemüh Dich um Deine Frau, anstatt ihr Vorwürfe zu machen.

Zu Guter Letzt: bitte werte die Leistung Deiner Frau nicht so ab. Die lange Zeit der Kita-Schließung mit einer 6jährigen durchzustehen ist anstrengend. Die Corona-Situation hat nicht nur Dich, sondern auch Deine Frau belastet.

Und zu allerletzt: Deine Frau weiß bestimmt, womit sie Dir eine ganz besondere Freude machen kann-Thema Strümpfe.... Wenn Wünsche zu konkret geäußert werden, macht es keine Freude mehr, sie zu erfüllen. Es ist dann keine freudige Überraschung mehr, die man dem Partner bereiten kann, sondern nur die Erfüllung einer Erwartung. Dreh den Spieß einfach um: was mag Deine Frau besonders? Nicht nur im Hinblick auf S. Womit kannst Du ihr eine schöne Überraschung bereiten?

01.09.2020 13:12 • x 2 #11


Kummerkasten007
Zitat von Sternentaler:
Auf einen dauernörgelnden Mann hätte ich auch keine Lust. Da machen viele Frauen einfach zu, weil sie sich emotional nicht mehr öffnen können für SECHS. Das ist ein Teufelskreis. Je mehr Genörgel du produzierst, desto weniger Lust hat sie auf Intimität.


Naja, wenn sich alles ums Kind dreht, und das scheint wohl seit der Geburt durchgehend bei der EF so zu sein, seinen Worten nach, kann ich den Frust schon verstehen, weil es vorher ja anders war. Und sechs Jahre später hat sich da nicht viel geändert.

Aber ich denke, dass S. nur das I-Tüpfelchen in dieser Ehe ist, da ist noch eine ganze Menge mehr im Argen.

01.09.2020 13:12 • #12


D
Zunächst einmal solltest Du den Kontakt zur Kollegin auf Null (besser auf Minus 10) runterfahren, bevor ein Unglück geschieht.
Das ist brandgefährlich, zum zuhören und beistehen musst Du auf andere Menschen, möglicherweise auf einen Therapeuten, zurückgreifen.
Diese verliebte Dame hört selbstverständlich endlos zu und ist zur Stelle, diese Fürsorge ist jedoch kaum selbstlos (-:

Was Deine Ehefrau betrifft:
Es ist ein Kassiker, dass mit Haus, Kind, verlogener aber sauberer Fassade, SUV, Urlaub und Trauring alles im Lack ist.
Sechs wird abgeschafft weil lästig, für die Bindung hat das ja tadellos funktioniert, jetzt ist das Kind da.

Fehlende Empathie ist natürlich übel, das ist schon alles enorm herzlos, sie versteht weder Dich noch Deine Sorgen und Nöte.
Andererseits dichtest Du ihr ein faules und entspanntes Leben an.
Die Wahrheit liegt meist auf beiden Seiten in der Mitte.
Sie wird sich z.B. wenig bei der Aussage zum Laptop gedacht haben. Wozu zwei? Das Emotionale dahinter wird ihr kaum bewusst gewesen sein.

Wenn man/n einmal da angekommen ist, wo Du Dich gerade befindest, dann wird es schwer.
Dann wird die rosarote Brille nämlich durch eine schwarze getauscht, dann kann sie praktisch nichts mehr richtig machen.

Ich verstehe Deine Enttäuschung und Deine Gefühlslage, aber das nützt Dir persönlich ja nichts.
Bestehe deshalb auf eine gemeinschaftliche Ehe-Therapie, aufrüttelnde Gespräche bringen am Couchtisch mit Rotwein herzlich wenig, da überleben gute Vorsätze bestenfalls fünf Tage.

Entweder sieht sie die Notwendigkeit ein, oder ihr öffnet die Ehe samt Eltern-WG oder ihr trennt euch einvernehmlich mit Wechselmodell.
Wenn sich nichts ändert, wirst Du gesundheitlich noch mehr leiden und ohnehin in eine Affäre schlittern.

01.09.2020 13:17 • x 2 #13


J
Lieber Tin,

Ich fühle mich nicht angegriffen. Alles gut. Natürlich ist das MEINE Sichtweise der Dinge, natürlich ist das alles sehr ICH bezogen was ich geschrieben habe. Liegt aber daran, dass es eben MEINE Gefühle sind. Dass ich mich nicht mehr zu ihr hingezogen fühle ist das Ergebnis von Monaten und Jahren und JETZT so.
Was das brauchen angeht. Für mich gehört 6 nunmal zu einer Beziehung dazu und ist mir sehr wichtig. Das war schon immer so, so bin ich eben. Es geht mir auch gar nicht um 6 - mir geht es mehr darum, dass sie WEISs wie ich bin und WEISS dass es mich belastet und es ihr offenbar einfach egal ist. Zumal meine Sorgen wohl nachvollziehbar sind und nicht aus irgendwelchen komischen Befindlichkeiten resultieren.
... und was Tabletten angeht: ich schlafe sehr unruhig, brauche Stunden bis ich einschlafen kann und bin ständig wach (schon seit Monaten). Irgendwann gehts vor Müdigkeit kaum noch und dann nehm ich mal eine Beruhigungstablette um mal durchzuschlafen. Abhängig: eher nicht und Alk. trinke ich so gut wie nie. Was Empathie angeht: als ihre Mutter einen Verdacht auf Brustkrebs hatte war ich da und habe ihr zugehört, sie in den Arm genommen ........ ich bin SEHR empathisch tatsächlich, merke sofort wenn sie was hat und versuche alles um alles zu tun um es besser zu machen.

Liebe Sternentaler,
Ich wäre total bei dir wenn es einfach nur grundlos wäre. Aber dafür, dass mir ein Selbstmordversuch meines Vaters zusetzt (der aus seiner Krankheit resultiert) zusetzt auch noch mit 2 Monaten S. bestraft zu werden ... hm?

01.09.2020 13:17 • x 1 #14


Chrisi
Tja, da hast du dir (TE) einiges aufgeladen. Aber jeder gibt sich seine Rolle selbst.
Ich verstehe deinen Frust schon. Aber mittlerweile ist bei euch der S. zur Serviceleistung verkommen.
Dazu hätte ich auch keine Lust.
So, wie du deine Frau nicht anziehend findest, so übst du keinen Reiz mehr auf sie aus. In beides steigert ihr euch rein.
Gepuscht wird dein Frust noch durch deine Kollegin. Diese kämpft um dich als verheirateter Mann.
Da würde die körperliche Erholung zu bekommen sein. Aber auch eine neue Baustelle sich auftun.

Zieh dich auf dich selbst zurück. Überdenke deine Rolle in der Ehe. Du bist kein Bittsteller mehr. Nehme dir auch Auszeiten. Hast du einen Freund?
Ich bin mir sicher, wüsste deine Frau von den Bemühungen deiner Kollegin, würdest du auf einmal wieder interessant.
Deine Haltung, keine Affäre anzufangen, bewundere ich sehr. Sie spricht für ein hohes Verantwortungsgefühl. Scheinbar fühlt sich deine Frau in deiner umsorgenden Rolle sehr wohl. Du bist scheinbar mehr Versorger und grantelnder Junge als Geliebter in ihren Augen.

Weg von den Vorwürfen hin zu einem offenen Gespräch. Frage was sie bedrückt. Sage was dich bedrückt. Zur Not nimm eine räumliche Auszeit.

01.09.2020 13:24 • x 2 #15


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