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Weg ist sie

Piper2603
@Heffalump glaubst Du wirklich so etwas läuft bewusst ab? Ja hey, dann braucht es ja gar keine Therapeuten, denn es ist uns ja allen bewusst was mit uns los ist, wir verhalten uns ja absichtlich so, wissen genau was wir tun, weil es uns ja immerwährend bewusst ist

20.04.2024 22:38 • x 1 #271


M
Zitat von Happylife1981:
Was war denn das Ergebnis des Gespräches? Wie geht es weiter?

Das weiß ich noch nicht so richtig... im Moment versucht sie, Kopf und Herz wieder in Einklang zu bringen, auf die eine oder eben andere Weise. Die verständnisvollen und versöhnlichen Gespräche waren am Mittwoch und Freitag. Das ist noch ziemlich frisch denke ich. Dennoch kann und will ich natürlich so ne Hängepartie nicht lange mitmachen. Da muss sie sich auch entscheiden.

20.04.2024 22:38 • x 1 #272


A


Weg ist sie

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M
Ich will auch nochmal was sagen: Ich finde, jeder Mensch darf Fehler machen und Dinge bereuen. Lieben heißt eben auch vergeben zu können. Natürlich in einem gewissen Rahmen. Wie weit der Rahmen ist, da ticken wir alle unterschiedlich. Mir ist durchaus bewusst, dass ich beizeiten vielleicht tatsächlich zu harmoniebedürftig bin und vielleicht mehr verzeihe als viele andere, aber so ticke ich halt. Es dauert lange, bis ich wirklich aufgebe. Und auch wenn das gerade richtig sch. läuft mit Kerstin und mir, sie ist eine liebenswerte und tolle Frau mit einigen Macken. Ob das dauerhaft kompatibel ist oder wieder wird, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass ich sie von Herzen liebe und gern mit ihr gemeinsam an diesen Dingen arbeiten möchte. Ich kann ihr den Weg nur anbieten, gehen muss sie ihn selbst.

20.04.2024 22:45 • x 3 #273


W
Mein erster Gedanke war, daß hier etwas Borderline mäßiges im Spiel sein könnte. Borderline geben am Anfang gerne alles, haben scheinbar keine Grenzen (haben sie auch nicht wirklich) und fallen ins Gegenteil, wenn es dann droht, ihnen zu entgleiten. Borderline sind nur in der Lage, sich in Extremen zu fühlen.

Allerdings möchte ich auch nicht voreilig so eine Diagnose in den Raum stellen, sondern nur die Möglichkeit in den Raum stellen.

Daneben könnte für mich auch eine Überlastung vorliegen, im Sinne eines Burnout. Dafür sprechen ein paar Dinge. Zum einen ihre Trennung die, wie ich Dich verstehe, nicht so glatt vonstatten ging, mithin viel Kraft gekostet hat, dazu hat sie 3 Kinder, was ohnehin schon ein halber Burnout ist und diese plötzliche ständige Kritisiererei klingt nach umstrukturierter undifferenziert Unzufriedenheit, ebenfalls typisch für Burnout. Wenn sie aber keine eigene Wahrnehmung dazu hat, wirst Du es ihr kaum vermitteln können. Am ehesten wären Äußerungen zu ihr wie ich habe nachgedacht und habe den Eindruck, daß Du in den letzten Monaten sehr belastet warst. Du könntest dann auf sie zugehen nachdem ich das erkannt habe, möchte ich Dir gerne meine Hilfe anbieten

Wenn Sie darauf reagiert könntest Du anfügen ich habe den Eindruck, daß Deine Überlastung schon länger auf Dir liegt Wenn sie Dir zustimmt, könntest Du sie fragen, ob sie schonmal über eine Kur nachgedacht hat...

Allerdings muß Dir klar sein, daß Du ihren Burnout so sie denn einen hat, nicht beseitigen kannst.

Sind nur meine unbescheidenen Gedanken und erheben keinen Anspruch auf zutreffende Wahrnehmung

20.04.2024 22:50 • x 3 #274


Piper2603
@Merrit jeder gute Therapeut gibt einem mit auf den Weg, mit sich selbst bewusster umzugehen, darunter fällt auch die Wortwahl, ich bin mit Deinem letzten Text ganz zufrieden und stimme Dir auch in vielen Punkten zu, mich stört nur der letzte Teil gehen muss sie... muss beschreibt immer Zwang (keine andere Wahl haben), der einem von anderen auferlegt wird oder der schon aufgrund von Erziehung oder Erfahrungen in uns ist, besser wäre da gehen darf sie.... Unglückliche Wortwahl führt oft zu Fehlinterpretationen die nur noch schwer wieder aus der Welt zu schaffen sind

20.04.2024 22:58 • x 2 #275


Blanca
Zitat von Merrit:
Lieben heißt eben auch vergeben zu können.

Ich finde weder, daß es hier um Scheitern, noch um Schuld (ergo also auch nicht um Sühne) geht. Ihr beide habt emotionale Baustellen und solltet die erst mal bearbeiten, denn so wie sich das liest, tut Ihr einander nicht gut - auch wenn Ihr das noch so gern möchtet.

Zitat von Merrit:
Es dauert lange, bis ich wirklich aufgebe.

Es geht hier nicht um einen Wettkampf. Liebe kann man sich weder erzwingen, noch erkaufen, noch erarbeiten, noch erkämpfen. Letzeres ist (D)ein großer Trugschluß. Frag Dich mal selbst, woher Du diesen Glaubenssatz hast! Ich vermute, Du wirst locker 50 oder mehr Jahre zurückdenken müssen dafür...

Und so unromantisch es sich anhören mag: Liebe allein genügt leider auch nicht, um eine harmonische Beziehung zu führen.

Im übrigen wäre ich mir nicht so sicher, ob diese Frau Dich wirklich liebt, oder es sich selbst bloß einredet, weil sie in all ihrer inneren Leere gar nicht weiß, was Liebe eigentlich ist. So wie Du ihr Verhalten schilderst, wirkt sie fordernd und anstrengend wie ein Energievampir, der andere emotional aussaugt, um sich selbst überhaupt noch irgendwie spüren zu können. Partner sind dabei letztlich austauschbar. Daß dies nicht perfidem Kalkül, sondern vermutlich einem schon früh erlernten Verhaltensmuster gestundet und insofern ein Stück weit unbewußt gesteuert ist, macht die Sache nicht wirklich besser.

Deine o.g. Aussage ist insofern bedenklich als sie impliziert, daß Du erst selbst am Rande eines Burn-Out sein mußt, ehe Du einsiehst, daß etwas nicht funktioniert - sei es in der Beziehung, sei es bei anderer Gelegenheit. Als Betriebsrat wirst Du sicher wissen, wie gefährlich so eine Einstellung im Berufsleben werden kann. Laß Dir von einer Frau, die nicht mehr allzu weit von Deiner Altersgruppe entfernt ist gesagt sein, daß das im Beziehungsleben nicht minder schädlich ist.

Gerade in den ersten beiden Jahren soll Beziehung Freude machen. Das sollte Dein Anspruch sein und wenn sie dem nicht genügt, dann lieber weg mit Schaden, als sich ein Dauerdrama in Dein Leben holen, das doch eigentlich schon mit beruflichen Herausforderungen ordentlich ausgelastet und auch sonst nicht langweilig ist (las vorhin, daß Du auch sportelst, etc.).

Nochmal: Achte auf Dich und Deine Bedürfnisse! Es geht dabei nicht darum, Dich zum selbsverliebten Narzissten umzupolen, sondern daß Du in Deiner eigenen Mitte und damit gesund und munter bleibst. Sonst ziehst Du solche toxischen Geschichten an wie das Licht die Motten...

20.04.2024 23:06 • x 3 #276


Piper2603
@Blanca der letzte Teil ist gut getroffen, denn viele verwechseln Selbstachtung mit Egoismus und befürchten eben zum narzisstischen Egomanen zu werden, wenn sie diesen Rat befolgen. Da gibt es aber sehr wohl einen Unterschied, der sich selbst achtet, achtet nur darauf, dass er keinen Schaden nimmt, während der Egoist den Schaden seiner Mitmenschen wohlwollend in Kauf nimmt, um zu bekommen was er will

20.04.2024 23:13 • x 3 #277


H
Zitat von Blanca:
solche toxischen Geschichten

Habe die Geschichte noch nicht gelesen.. oder letztens nur „Kerstin“..?
Zitat von Merrit:
harmoniebedürftig bin und vielleicht mehr verzeihe als viele andere, aber so ticke ich halt. Es dauert lange, bis ich wirklich aufgebe.

Das finde ich bewundernswert.

20.04.2024 23:13 • x 1 #278


Happylife1981
Ich frage mich nur was das Gespräch jetzt gebracht hat für Dich. Du hängst ja weiter in der Ungewissheit.
Von 4 Wochen kein Kontakt ist jetzt nicht mehr die Rede?

Vielleicht passt ihr doch besser zusammen als ich dachte. Grenzen setzen scheint euch schon mal beiden schwer zu fallen.

20.04.2024 23:14 • x 3 #279


Piper2603
@Happylife1981 genau, Grenzen sind wichtig, nur wird auch das oft falsch verstanden, es geht nicht darum einem anderen (Kollege, Freund oder Partner) einzuengen, sondern für sich selbst die Entscheidung zu fällen, bis zu einem bestimmten Punkt spiele ich mit, sobald es darüber hinausgeht, steige ich aus
Wenn man jetzt seine Grenzen nicht zu eng zieht, um es mal spaßeshalber zu zeigen Also wenn mein Partner es wagt in meiner Nähe zu niesen, dann bin ich weg wäre eine viel zu enge Grenze, wenn sie aber nach gesundem Menschenverstand gezogen ist, dann muss der Andere schon ziemlich rabiat vorgehen um diese zu überschreiten und ein Mensch der solch eine Grenze überschreitet, den scheren ohnehin nicht die Grenzen anderer

20.04.2024 23:19 • x 1 #280


Piper2603
@Merrit um das mit den Fehlinterpretationen noch mal zu verdeutlichen: Ich hatte mal eine Freundin, die aufgrund eines finanziell betrügerischen Ex-Partners plötzlich ohne Bleibe und Geld war, ihre Mutter nahm sie bei sich auf. Wurde dann aber später zum Pflegefall (Demenz). Ich konnte natürlich sehen und miterleben, wie teilweise aufopfernd meine Freundin sich um ihre Mutter kümmerte. War aber, ich denke um ihrem Frust Luft zu verschaffen, bei anderen nur am meckern über ihre Mutter. Das jetzt nur als Einstieg, damit man das nächste nachvollziehen kann. Sie fragte mich eines Tages, warum einer meiner Freunde immer so abweisend und zurückhaltend ihr gegenüber ist. Darauf sagte ich, dass er ein Mensch ist, dem Familie sehr wichtig ist, er ja auch weiß, dass ihre Mutter sie aufgenommen hat, erlebt aber in einer Tour, dass sie nur über ihre Mutter schimpft und das sieht nach Undankbarkeit aus. Ich weiß nicht mehr welche Worte ich gewählt hatte, aber bei ihr kam an, dass auch ich selbst der Meinung wäre, dass sie undankbar ist. Und sie hat mir nie mehr ganz geglaubt, dass das nicht meine Gedanken waren, dass ich nicht solch eine Meinung von ihr habe

20.04.2024 23:46 • #281


Piper2603
@Merrit wir selbst haben zwar einen glasklaren Gedanken im Kopf, diesen Gedanken aber in Worte fassen, dass sich das gleiche Bild auch beim anderen abzeichnet ist verdammt schwer, denn schon ein einziges unbedachtes (falsches) Wort kann ein Zerrbild beim anderen erzeugen, z.B. muss statt darf also statt gehen musst Du den weg alleine eben gehen darfst Du den Weg alleine, sofern Du es möchtest
Vielleicht erkennst Du auch, dass zwei Aussagen das selbe meinen, aber unterschiedlich aufgefasst werden, im Beispiel übt eines einen geringen Druck aus, das andere nicht: Ich möchte gern dass Du wiederkommst und Ich habe die Zeit mit Dir genossen und mein Tür steht weiterhin offen

21.04.2024 00:02 • x 1 #282


Piper2603
@Merrit die meisten agieren unbewusst in Beziehungen eher so ich brauche/möchte etwas und will dass Du das machst statt Ich möchte/brauche etwas und es wäre wundervoll, wenn ich es von Dir bekommen würde
Vielleicht erkennst Du auch diesen Unterschied

21.04.2024 00:21 • x 1 #283


Heffalump
Zitat von Piper2603:
glaubst Du wirklich so etwas läuft bewusst ab?

können wir uns darauf einigen, das du, du bist und ich - ich.

21.04.2024 03:04 • x 1 #284


Heffalump
Zitat von Merrit:
Es dauert lange, bis ich wirklich aufgebe

Willkommen im Labyrinth.

offensichtlich bis du jemand, der sich ungesundes zuführt, in der Hoffnung, es wird schon werden. Und dies dann mit Lybe bezeichnet. Mag sein, du glaubst, du liebst sie - aber Dich selbst - kein Stück.
Udi?

21.04.2024 03:11 • x 1 #285


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