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Wenn die Welt komplett zusammenbricht

L
Es ist vielleicht nur bedingt das richtige Forum.
Dennoch suche ich gerade Zuspruch.

Ich hatte bisher wenig Glück in der Liebe.
Nach meiner Ehe habe ich viel an mir gearbeitet.
Mir ging es mit mir selbst recht gut.
Der Wunsch nach einer erfüllten Partnerschaft blieb.

Ich lernte jemanden kennen, bei dem ich Hoffnung hatte.
Zum ersten Mal, nach langer Zeit auch Gefühle von meiner Seite.
Doch im Grunde zeigte sich von Anfang an, dass hier der Wurm drin war.
Dennoch hielt ich fest.

Es war weder eine Beziehung, noch ein vernünftiges Kennenlernen.
Irgendein Kontakt.
Ein warmgehalten werden seinerseits.
Und dennoch hielt ich fest.

Ein on-off über 1,5 Jahre.
Mein Kopf hat mich schon sehr früh gewarnt. Aber.

Ich denke, durch diese on-off Geschichte bin ich in eine emotionale Abhängigkeit geraten.

Wirklich viel gibt er mir nicht.
Manchmal, ganz selten, aber mehr als nichts.

In dieser Geschichte hänge ich immer noch drin.
Wider besseren Wissens.

Ich kann ihn nicht loslassen.
Wenn er wieder lieb angesäuselt kommt, glaube ich ihm zwar nicht, und bin dennoch wieder eingenebelt.

Parallel dazu bin ich vor ein paar Monaten ernsthaft erkrankt.
Für mich ein absoluter Wachrüttler, endlich mal mehr nach mir zu schauen.

Ich bin, körperlich, auf dem Wege der Heilung.

Meine Psyche aber ist arg mitgenommen.

Mir ist schlagartig meine eigene Endlichkeit bewusst geworden.
Also so richtig bewusst.
Allein das ist schon ein tiefes Loch.

Dann noch diese on/off Geschichte.

Ich fühle mich tief im Strudel.
Eine Abwärtsspirale.
Hinzu kommen weitere belastende Faktoren im privaten Umfeld.

Dabei war ich ein echt lebensfroher Mensch.

Ich finde gerade keinen Halt für mich.
Fast keinen Strohhalm um aus dem Loch aufzusteigen.
Nicht mal lesen, lernen oder Natur machen mir Freude.


Danke fürs Lesen.

29.02.2020 10:02 • x 4 #1


S
Klingt nach Depressionen...

Und nach einem großen Bedürfnis nach Nähe und Zuneigung. Was Du dann annimmst, obwohl Du clever bist und das durchschaust.

Du solltest allgemein an Deinem Wohlergehen arbeiten und alleine besser drauf kommen.

Such das nicht bei Männern, sondern tu selber was, damit es Dir besser geht.

Sport ist ein Wundermittel, da kommst auch unter Leute.

Und vielleicht mal therapeutische Unterstützung holen. Das Entscheidende musst Du zwar selber machen, aber das hilft.

29.02.2020 10:13 • x 1 #2


A


Wenn die Welt komplett zusammenbricht

x 3


Emma14
Wie traurig. Die on/off Geschichte solltest du sofort beenden. Teil ihm mit, dass du es nicht mehr willst.

Zitat von Lonesome_:
Fast keinen Strohhalm um aus dem Loch aufzusteigen.


Und was ist der Rest-Strohhalm?
Notfalls gibt es auch therapeutische Hilfe.

29.02.2020 10:18 • #3


W
Guten Morgen Lonesome,
Das klingt sehr schrecklich und tut richtig weh beim Lesen. Du bist hier in diesem Forum sicher gut aufgehoben, viele die hier schreiben haben genau das gleiche durchgemacht wie Du und vielen geht es heute wieder gut.

Vielleicht hilft es Dir, die Geschichten hier zu lesen, auch wenn jede anders ist.

Möchtest Du etwas mehr zu Deiner Beziehung schreiben? Wie ihr euch kennen gelernt habt, wie das Miteinander war? Das was Du schreibst, klingt eher nach einer Affäre?

29.02.2020 10:20 • x 1 #4


B
@Lonesome_ Zunächst einmal willkommmen im Forum. Du hast gerade den ersten, wenn auch kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht, um mit Deiner Vergangenheit abzuschließen, die Gegenwart zu bewältigen und Deine Zukunft neu zu gestalten. Wenn er Dir nichts oder nicht viel gibt, stellt sich doch die Frage, was es ist, was Dich hält, was Dich festhalten ließ? Angst vor Einsamkeit? Der Wunsch nach einer Beziehung, der Wunsch nach Rückhalt, Geborgenheit?

29.02.2020 10:36 • x 1 #5


L
@Ben67

danke für Deine Worte.
Diese Frage habe ich mir oft gestellt: was lässt mich festhalten.

Angst vor Einsamkeit ist es nicht.
Der Wunsch nach Halt Geborgenheit ist es.
Bzw dieser Wunsch ist in mir.

Ich weiss aber, durch die Zeit mit ihm, dass er mir das nicht geben kann.

Daher weiss ich immer noch nicht, warum ich festhalte...

Grundsätzlich macht es Sinn, Geborgenheit und Halt in mir selbst zu finden.
Alles andere kann nur ein nettes And on sein.

In dieser Geschichte habe ich meine erlangte Geborgenheit größtenteils verloren.
Nicht größtenteils, aber zu einem erheblichen Teil...

29.02.2020 10:45 • #6


B
Zitat von Lonesome_:
Ich weiss aber, durch die Zeit mit ihm, dass er mir das nicht geben kann.

Und woran liegt es bei ihm? Hast Du ihn mal darauf angesprochen?
Zitat von Lonesome_:
Grundsätzlich macht es Sinn, Geborgenheit und Halt in mir selbst zu finden.

Den Halt und die Geborgenheit hast Du noch immer in Dir, Du musst sie nur wieder leben, da brauchst Du nichts zu suchen und zu finden.

29.02.2020 10:49 • #7


L
Zitat von Soisteshalt:
Klingt nach Depressionen...


Ja, für mich auch...

Der Therapeut schiebt das auf meine Krankheit. Also eher PTBS.
Und er sieht immer noch das Strahlen in meinen Augen und sagt, ich solle geduldig sein und mir diese Zeit zugestehen....

Ja, ein riesiges Bedürfnis nach Nähe gerade.
Zum Glück aber nicht so gross, dass ich das in jedem suchen würde

29.02.2020 10:50 • #8


L
Zitat von Ben67:
Und woran liegt es bei ihm? Hast Du ihn mal darauf angesprochen?


Ich habe meine Wünsche schon kommuniziert...
Manchmal weicht er aus.
Manchmal sagt er, das braucht Zeit.
Manchmal will er eine Beziehung, dann wieder nicht.

Ich nehme ihn, von Anfang an, höchst ambivalent wahr und inkongruent.

Natürlich habe ich hinterfragt, was mein Anteil daran ist und mein Verhalten zum Teil geändert.

Fakt ist, wir kriegen es nicht ans Laufen.
Warum auch immer.

Also bleibt für mich die Frage, warum ich da nicht rauskomme.
Er schafft es immer wieder, mir zu suggerieren, dass es sich ändern, bessern wird.

Ich bin nicht auf den Kopf gefallen.
Hänge dennoch an der Nadel.

29.02.2020 10:59 • #9


B
Zitat von Lonesome_:
Manchmal weicht er aus.
Manchmal sagt er, das braucht Zeit.

Er schafft es immer wieder, mir zu suggerieren, dass es sich ändern, bessern wird.

Ich bin nicht auf den Kopf gefallen.
Hänge dennoch an der Nadel.


Das kenne ich von mir auch - da scheint es eher Ängste auf seiner Seite zu geben, er kann sie nicht kommunizieren und hofft auf alleinige Besserung, ohne für sich Hilfe in Anspruch zu nehmen .
Natürlich bist Du nicht auf den Kopf gefallen, aber Kopf und Herz arbeiten nichteinmal auf freundschaflicher Basis zusammen und deshalb hängst Du noch an der Nadel, so, wie ganz viele hier!

29.02.2020 11:10 • #10


S
Zitat von Lonesome_:

Ja, für mich auch...

Der Therapeut schiebt das auf meine Krankheit. Also eher PTBS.
Und er sieht immer noch das Strahlen in meinen Augen und sagt, ich solle geduldig sein und mir diese Zeit zugestehen....

Ja, ein riesiges Bedürfnis nach Nähe gerade.
Zum Glück aber nicht so gross, dass ich das in jedem suchen würde


Ich bin selber auch ständig depressiv und sehr einsam. Darum verliebe ich mich wahrscheinlich auch immer schnell in Frauen, die eigentlich gar nicht richtig passen - weil ich mir das wünsche und weil es mir dann besser geht.

Mir hilft das Sporteln sehr und allgemein viel Aktivität. Dieses Grundbedürfnis wird zwar nicht erfüllt, aber so halte ich den Kopf zumindest über Wasser....

29.02.2020 11:11 • x 1 #11


L
Zitat von Ben67:
Das kenne ich von mir auch - da scheint es eher Ängste auf seiner Seite zu geben, er kann sie nicht kommunizieren und hofft auf alleinige Besserung., ohne für sich Hilfe in Anspruch zu nehmen .



Ja, so schätze ich das auch irgendwie ein...
(wobei ich manchmal auch diese, meine Sichtweise in Frage stelle).

Ich überlege, wie ich ihm entgegenkommen kann, weil ich (meist) an das Gute in ihm glaube.

Das Problem ist: ich komme nicht an ihn ran, kann ihn nicht helfen.
Ergo sollte ich auf mich achten....

Du kennst es von Dir? Wie gehst Du damit um?

29.02.2020 11:17 • #12


S
Zitat von Lonesome_:


Ja, so schätze ich das auch irgendwie ein...
(wobei ich manchmal auch diese, meine Sichtweise in Frage stelle).

Ich überlege, wie ich ihm entgegenkommen kann, weil ich (meist) an das Gute in ihm glaube.

Das Problem ist: ich komme nicht an ihn ran, kann ihn nicht helfen.
Ergo sollte ich auf mich achten....

Du kennst es von Dir? Wie gehst Du damit um?


Du kannst ihm nicht helfen und das will er auch gar nicht.

Du musst bei Dir bleiben und Dir da einfach ne Grenze ziehen.

Darüber zu spekulieren was und warum er das macht bringt überhaupt nichts.

29.02.2020 11:24 • x 1 #13


L
Zitat von Emma14:
Und was ist der Rest-Strohhalm?



Der Reststrohhalm?
Mein Lebensmut, meine Lebensfreude, meine Dankbarkeit.
Eigentlich alles, was mich ausmacht.
Ist ja alles noch da und ich spüre es.
Es ist überlagert gerade.

29.02.2020 11:26 • x 1 #14


B
Zitat von Lonesome_:


Ja, so schätze ich das auch irgendwie ein...
(wobei ich manchmal auch diese, meine Sichtweise in Frage stelle).

Ich überlege, wie ich ihm entgegenkommen kann, weil ich (meist) an das Gute in ihm glaube.

Das Problem ist: ich komme nicht an ihn ran, kann ihn nicht helfen.
Ergo sollte ich auf mich achten....

Du kennst es von Dir? Wie gehst Du damit um?

Meine Ex hat es mir erst durch die Blume versucht zu erklären. Wie es bei Männern so ist, kommt durch die Blume zunächsteinmal nicht viel bzw. gar nichts an. Bei mir hat es zu einem inneren Rückzug geführt und sie hat dann für sich die Reißleine gezogen und die Beziehung beendet. Das war für mich der Fall in das ganz tiefe, schwarze Loch, bei dem ich nichteinmal von unten Licht erkennen konnte.
Ich habe mich dann mit mir selbst beschäftigt und mich gefragt, woran es lag - und mit der Zeit konnte ich die von ihr geschickten Blumen erkennen. Ich habe mich in eine alternative Behandlungsmethode begeben: Kinesiologie. Dort werden Verhaltensmuster und deren Gründe, die in Deinem Unterbewusstsein abgespeichert wurden, erkannt und abgelöst. Ich weiß, dass es sich spooky anhört - bei mir hilft es und ich habe meine Ängste (Angst vor Verlust, Zurückweisung etc.) und deren Auslöser erkannt und bin dabei, sie zu überwinden - das geht teilweise bis ins Kindesalter zurück.

29.02.2020 11:28 • x 2 #15


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