Wenn etwas in einen stirbt was dann ?

Du bestrafst dich selbst. Deine Frau bereut und du hast die Chance auf Rettung der Familie. Nicht, daß es gut von deiner Frau war, aber es gab eine Ursache. Einmal sollte man verzeihen. Du bist ein Familieñ mensch, deshalb ist eine Trennung sicher schwer für dich. Verzeihe deiner Frau, lege den falschen Stolz ab. Du schaust immer böse usw. Wie soll da wieder Liebe und Frieden gedeihen? Eine neue Familie gibt's selten wieder. Kämpfe um deine alte Familie, ist momentan sicher nicht einfach, aber Scheidung usw. ist noch schwerer zu verkraften.

Genau! Einfach verzeihen und nach vorne schauen! Wird schon wieder, nicht wahr!
Und wenn nicht, dann ist der Betrogene schuld, weil der althergebrachten Moralvorstellungen unterliegt oder einfach nicht reif genug ist. *ironieoff*

Zitat von Holle:

Das Problem scheint mir Selbstgerechtigkeit und Kränkung zu sein.

Moralvorstellungen gegen Liebe....
Die kann nämlich verzeihen.

Was hat Vertrauen mit Moralvorstellungen zutun?

Lieber TE...

doofe Story... aber ich denke viele von uns (auch ich) können hier etwas aus sich selbst wiedererkennen.
Der Betrug meiner Noch-Frau hat mich auch verändert... Die ganze Zeit währenddessen hat mich zu einem Menschen gemacht, der ich nie sein wollte.
Was du nicht machen solltest... verschließe dich nicht... zieh dich nicht zurück.
Wenn du dich echt noch (nach so langer Zeit) im Entscheidungsprozeß befindest, ob es mit euch weitergeht oder nichft, dann befindest du dich schon ziemlich lange in diesem Schwebezustand.
Suche dir Hilfe... vielleicht solltet ihr das auch gemeinsam machen und aufarbeiten und danach entscheiden. Denn so wie jetzt ist das kein Dauerzustand.

Wow ...... ich habe Deinen Eröffnungspost erst jetzt gelesen .....

Und Dich als dritte Person zu benennen ist schon sehr aussagekräftig, das kenne ich auch von mir ....

Ich kann die Gefühle auch gut verstehen ... alles Vertrauen in Menschen verloren ....

es tut mir sehr leid und die Schmerzen sind fast grenzenlos ...

ABER:
So doof und abgelabert es sich auch anhört: ES geht weiter, das Leben, und es kann auch wieder schön werden. Es braucht aber Geduld ....

Und diese Wünsche ich Dir von ganzem Herzen ....

@Ukulele Nein, nicht einfach verzeihen. Die Wut jetzt beiseite lassen. Überlegen, warum kam es soweit.Nicht nur, aber auch selbstkritisch sein. Vielleicht kann es ein Neuanfang für immer sein.

Zitat von Mia2:

@Ukulele Nein, nicht einfach verzeihen. Die Wut jetzt beiseite lassen. Überlegen, warum kam es soweit.Nicht nur, aber auch selbstkritisch sein. Vielleicht kann es ein Neuanfang für immer sein.

Liebe kann aber eben doch nicht alles. Ich verstehe nicht, warum man als Betrogener immer die Schuld bei sich suchen muss und warum man nach so langer gemeinsamer Zeit als Betrüger nicht in der Lage ist, einfach mal den Mund aufzumachen, wenn einem etwas in der Beziehung fehlt. Wo war da die Liebe?

Ich könnte vielleicht einen ONS verzeihen, aber eine Affäre?

Du sprichst mir aus der Seele Halatar. Verzeihen ist gut und schön, aber vergessen?
Wie soll man sich des Mantels des Schweigens entledigen, wenn man derart verraten und hintergangen wurde?

Meine Mama (80 Jahre alt) hat mich gefragt, würdest du ihn zurücknehmen, wenn er sich entschuldigt und bereut?
Nein, Mama würde ich nicht. Denn ich könnte nie wieder vertrauen. Er sagt ich gehe zum Sport und schon läuft in mir der Film, das er sie dort flach legt.
Und so möchte ich nicht sein!
Ich möchte vertrauen können, ohne einen Hinterhalt zu befürchten.
Denn was liebe auch alles sein mag, sie ist niemals hinterhältig!

Sicher stimmt es, das der Betrogene in dem Moment natürlich keine Schuld hat. Leider wird manchmal nie oder zu spät geredet. Hier bereut die Frau, und das gibt die Möglichkeit für die Rettung der Beziehung. Was bringt der Stolz und die Moral, wenn der Te selbst zerbricht, weil alles kaputt ist. Nach einer Scheidung gibt es keine heile Familie mehr.

Die heile Familie wird es dort auch so nicht mehr geben. Wenn er es nicht vergessen kann, kann die Frau bereuen, wie sie will - es wird das zerstörte Vertrauen nicht zurückbringen. Es mag Menschen geben, die das können - dann sei es so. Es gelingt aber nicht jedem.

Die vorgespielte heile Familie erzeugt beim TE tiefe Trauer und Dunkelheit. Eigentlich sehe ich hier nur einen Weg: Raus da und neu anfangen. Aber jeder für sich. Vielleicht wäre auch eine frühzeitige Trennung hilfreicher gewesen als das starre Verharren in dieser Lage. Vielleicht hätte es helfen können, die Ehe zu retten.

Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Über alles das Deckmäntelchen der Liebe zu hängen halte ich für Augenwischerei.

Vielen lieben Dank für eure aufbauenden Worte und auch der Kritik.
Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen dass ich mir nächste Woche eine entsprechende Hilfe suchen möchte und dass ich einen Termin machen werde. Sie war sehr erleichtert, hatte Tränen in den Augen und fragte mich ob sie mitkommen soll und wir das gemeinsam machen.
Ich möchte es erstmal für mich. Sehen wie so eine Therapie Sitzung abläuft und was der oder die Ärztin empfiehlt.
Sie sagte mir ok. Sobald ich es möchte, kommt sie mit. Sag mir einfach nur Bescheid meinte sie.

Ich werde dann hier reinschreiben wie es läuft, wie meine Entwicklung ist.
Das Schreiben tut gut. Ich habe noch nie ein Tagebuch geführt. Hmm...schade eigentlich.

Zitat von Holle:

Moralvorstellungen gegen Liebe....

Was für ein Allgemeinplatz.
Liebe ist doch nur eine leere Hülle, die für einen Haufen Bedürfnisse im Zwischenmenschlichen herhalten muss.
Sichrer, da ist auch Zuneigung dabei, aber auch Vetrauen, Geborgenheit, Gewohnheit, das sich Fallen lassen können, Berechenbarkeit und noch viel mehr.
Diese Liebe, die hier so strapaziert wird, die empfindet man Kindern, Geschwistern gegenüber, aber doch nicht einem Partner.
Und gerade solche Geschichten beweisen doch, das Liebe ein völlig irrealer Begriff ist.
Hier wurde vertrauen zerstört, mit anscheinend traumatischen Folgen.
Das hat überhaupt nix mit Moral zu tun.

@hahawi
Ich habe eine persönliche Meinung bezüglich Moral.
Moral ist für mich nämlich das, was uns Menschen zwischen anderen Individuen unterscheidet.
Zu erkennen und zu unterscheiden, was ist richtig und was falsch.
Die meisten Menschen die ich kenne Verfahren meist nach einem Muster. Sie meckern zum Beispiel über das blöde und fehlerhafte Verhalten eines Arbeitskollegen. Was auch in dem Fall sagen wir mal vielleicht richtig ist. Sie selbst tun es aber auch. Doch sie haben eine Ausrede nähmlich, wenn der es macht dann mach ich es auch, dann sieht er wie es ist. Das ist doppelte Moral. Also verfügen wir alle über mindestens eine Moral.
Ich versuche in meinem Leben grundsätzlich eine zu haben. Ein einfaches Grundprinzip ist, was ich nicht will dass man mir antut, tue ich anderen auch nicht an, ganz egal was passiert.
Das nenne ich sich selbst stets treu bleiben. Ein anderer würde vielleicht sogar selbst anschließend fremdgehen um sein Ego, Stolz oder was sonst immer aufzupolieren. Mit der selben Ausrede. Sie hat es doch auch getan.
Ohne Moral, also die Erkenntnis was richtig und was falsch ist, könnte man auch zb, durch die Straßen laufen, Menschen aus eigenen Beweggründen, sei es Kleidungsstill, Rasse, Aussehen usw, ermorden, und es gäbe keine Bestrafung. Den er oder sie hatte seine Beweggründe.
Ich glaube die meisten haben mehrere Einstellungen zu einem Thema.
Eine Moral wenn es einen selbst betrifft und eine wenn man außen vor ist.
Es gelingt mir nicht immer das richtige zu finden und zu entscheiden, auch mit einer der Gründe weshalb ich hier bin.

Was hat denn dazu geführt, dass du dich niemandem anvertraust und deine Freunde fernhälst?

@Odysseas

Das ist der richtige Weg. So gibst du dir, deiner Frau, deiner ganzen Familie noch eine Chance.