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Werde nicht fertig mit der selbstgewollten Trennung

C
Liebe delilah: Ich glaube, es könnte dir helfen einfache mal ein Papier zu nehmen und einige Dinge aufzuschreiben. Die sind dann erst mal raus aus deinem Kopf und du kannst sie sortieren. Mein Vorschlag wäre: Schreibe auf, was dir zu Beginn der Beziehung an deinem Ex gefallen und mißfallen hat und was DU von der Beziehung hattest (im positiven wie im negativen). Dann schreibst du auf, wie beides am Ende der Beziehung aussah.
Und als nächstes polierst du dein Selbstbewußtsein auf es gibt da jemanden, um den du dich kümmern solltest, dem du es schön einrichten solltest: Dich selber, du hast es verdient!

07.02.2013 10:30 • #16


B
Oh mein Gott, wie kommt mir das bekannt vor..........
ich kann dir nur sagen bleib wo du bist und zieh das durch!
Ich bin zurück, aus genau den gründen die du beschreibst, wollte meinen Traum wiederhaben, den Mann den die andere hattte und jetzt stecke ich im schlimmsten Albtraum meines Lebens........
nichts hat sich geändert, garnichts!
Die Saufexzesse, die natürlich nur ich schlimm finde, sind genau wie früher. Freunde,ja die hab ich, er nicht mehr.Einladungen....Fehlanzeige, keiner will sich das mehr antun.
Die Kinder leiden darunter, der dumme bin selbstverständlich nur ich.......und weh tut es mir jetzt nicht mehr.Ich suche einfach nur noch nen Weg so schnell wie möglich hier weg zu kommen. Aber Wohnung, alleinerziehend 2 Kinder, hund, keine Arbeit............hahaha guter Witz!
In seinen Augen wollte ich mich rächen, weil er ja glücklich war und ich nicht, will ihm alles nehmen, wie soll der arme nur das Haus bezahlen........

07.02.2013 13:10 • #17


A


Werde nicht fertig mit der selbstgewollten Trennung

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N
deliilah

ich kann dich voll und ganz verstehn

aber

solange du keine kontaktsperre zu ihm hälst
wird alles noch schlimmer

erst wenn dein herz nicht mehr an ihm hängt
dann kannst du dich auf ein treffen einlassen

und das dauert!

solange du auf seinen anruf wartest
bleibst du in der warteschlange

und kannst dich an nichts wirklich freuen

es ist hart

aber mach dir keine hoffnung

männer sind da
die sehen nicht
dass sie mit dieser nett gemeinten
freundschaft
so viel

kummer auslösen

denk nur noch an dich

und lass ihn

sag du hast leider keine zeit
punkt

änder deine nummer

dann

und nur dann

wirst du
sehen

wie es dir auf einmal besser geht

du allein entscheidest
wie lange du leiden willst

ich sehe
hier bei mir

die exgeliebte
die wollen nicht glauben
dass er nicht mehr kommt

und sie leiden und leiden

also
mir kann es recht sein

aber

meinen freundinnen wünsche ich so was nicht

07.02.2013 13:23 • #18


D
Hallo zusammen.

Nachdem ich mich einigermaßen berappelt hatte und glaubte, ich hätte das Schlimmste überstanden, kam heute der Supergau. Ich hatte meinen Ex wochenlang nicht gesehen und gesprochen. Gestern abend rief er an und heute morgen kam er seine Post abholen. Ich Idiot schaffe es einfach nicht, eine Kontaktsperre aufrecht zu erhalten. Wir tranken Kaffee und die Sehnsucht nach früher war unglaublich stark, es fing eigentlich schon gestern abend nach dem Anruf an, die Sauferei und alles andere wäre mir völlig egal, wenn er nur wieder hier bei mir einziehen würde, so fühle ich jetzt.

Ich habe ihn tatsächlich gerade gebeten, sich das ganze zu überlegen und ihm gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass wir noch zusammengehören und es nochmal versuchen sollten.

Er sagte nur, es täte ihm leid, er könne dazu nichts sagen, er würde nicht ausschließen, dass wir irgendwann noch einmal zusammen kämen, aber momentan ginge das halt nicht.

Eben ist er gefahren und ich sitze im Büro, habe noch einen Geschäftstermin und weiß nicht, wie ich das alles überstehen soll.

Wie tief kann man sinken? Und das ein halbes jahr nach der Trennung, nach MEINER Trennung, die ich selbst gewollt habe.

Bitte schreibt mir irgendwas, damit ich wieder zu Verstand komme

Delilah

29.04.2013 10:53 • #19


B
Liebe Delilah,

Wenn ich Deine Beiträge lese, lese ich ganz deutlich Co-Abhängigkeit heraus.
Nach eine so langen Ehe mit einem Alk. (und das ist er definitiv laut Deiner Beschreibung) ist das auch kein Wunder.

Delilah, hast Du Dich mal mit Alk. und Co-Abhängigkeit befasst?
Auch die Co-Abhängigkeit ist leider eine Krankheit, aus der man meistens alleine nicht herausfindet, denn sie hat ihre Wurzeln tiefer, in der eigenen Persönlichkeit.

Meist überträgt man Kindheitsmuster auf sein erwachsenes Leben.

Wenn ich Deinen Beitrag lese, wo Du beschreibst, dass ER Deine Aufgabe war und Dein Lebensinhalt, und dass Du ihn egal wie zurücknehmen würdest, auch inkl. Alk. und aller zugehörigen Nachteile für Dich, dann ist das ein ganz deutliches Zeichen davor, wie co-abhängig Du bist.
Du kennst gar nicht das Gefühl, für Dich selbst zu sorgen und Dir selbst was Gutes zu tun.
Dein Denken und Handeln dreht sich nur um Deinen Mann.

Die meisten Co-Abhängigen können sich mit professioneller HIlfe aus der Situation befreien.
Hast Du darüber schon mal nachgedacht?
Es liest sich für mich so, als kämst Du aus diesem Thema alleine nicht heraus. Es ist auch wirklich eine sehr komplexe Sache und Du bist schon sehr verstrickt darin.

Ich selbst bin das Kind einer (nur leichten) Alk., aber das ungesunde Familiengefüge, das dadurch bereits entstanden war, hat mir auch in meinem eigenen Erwachsenenleben bereits viele Probleme bereitet. Und meine Mutter war bei weitem nicht so tief drin wie Dein Mann.

Du schreibst irgendwo, man kann doch nicht das alles nur auf das Alk. reduzieren.
Doch, das kann man. Das Problem ist bei Euch bzw. bei DIR das Kernproblem derzeit.
Alk. ist etwas furchtbares. Es frisst nach und nach alle Energie und Gesundheit, körperlich wie seelisch, beim Kranken selbst sowie bei seinem Umfeld. Es richtig dermaßen viel Schaden an!

Bei seiner neuen Freundin kann er derzeit seinem Konsum (noch) ungehindert nachgehen, und die Schmetterlinge einer neuen Liebe werden sein Leben derzeit auch noch ein wenig einfacher machen, aber auf Dauer geht das wieder den Bach runter....

Du kannst SO stolz auf Dich sein, dass Du Dich von ihm gelöst hast. Und Gott sei Dank hat er bis jetzt abgelehnt, sich wieder bei Dir einzunisten, auch wenn Du ihm aus Verzweiflung solche Angebote gemacht hast.

Du musst jetzt wirklich Hilfe suchen, um wieder zu lernen, wie man glücklich und psychisch gesund lebt.
Das kann man nicht mit einem Alk. an seiner Seite.
Aber Du bist schon auf einem ganz tollen und richtigen Weg!
Hol Dir HIlfe.

Alles Gute
Belinda

29.04.2013 13:21 • #20


D
Liebe Belinda,

danke. Ja, ich habe mich immer geweigert, den Alk. als Hauptursache anzusehen. Ich habe mich prompt wiedergefunden in vielen Leidensberichten von Frauen, die glaubten zu lieben und in Wirklichkeit diese Beziehung für ihr Selbstwertgefühl brauchten, um sich ihres eigengen Wertes zu vergewissern. Und das schlimmste dabei ist natürlich eine andere Frau, denn dann fühlt man sich komplett wertlos.
Ich schreibe heute abend nochmal, wollte dir nur kurz berichten.

Liebe Grüße
Delilah

29.04.2013 15:05 • #21


KatzenKönigin
Schau mal: http://www.al-anon.de/

Vielleicht gibt es in Deiner Umgebung auch so eine Gruppe. Es HILFT.

29.04.2013 15:09 • #22


H
Hallo,

ja, ich denke auch, das die Sache mit der Co-Abhängigkeit hier ganz klar mit reinspielt.

LG HF

29.04.2013 15:35 • #23


B
Liebe Delilah,

das freut mich, dass Du so schnell meinen Tipp aufgegriffen hast.

Und freut mich auch, dass Du Dich wiederfinden kannst und ganz ehrlich zu Dir selbst bist.
Denn wie beim Alk. selbst ist es auch bei der Co-Abhängigkeit gar nicht einfach, an den Punkt zu kommen, wo man das Kind beim Namen nennt und sich als Betroffene definiert.
Erst, wenn man es eingesehen hat, kann man das Problem entsprechend angehen und gezielt HIlfe in Anspruch nehmen.

Bin gespannt, was Du für Dich herausfindest.

Ich habe auch viele Berichte von Co-Abhängigen gelesen und finde, sie lesen sich haargenau wie Dein Bericht hier im Trennungsforum.

Weiter alles Gute

LG
Belinda

29.04.2013 15:41 • #24


D
Das Schwierige ist:
Über meinen Mann habe ich mich wertvoll gefühlt, ich hatte eine Funktion, einen Sinn, nämlich für ihn dazusein und vieles von dem oder fast alles, was ich tat, war von der Motivation gesteuert: Für uns beide, damit wir es schön haben. Selbst als ich schon alle Hoffnung verloren hatte, habe ich mich weiter damit motiviert, geradezu verzweifelt, denn ich brauchte ihn als Sinngeber.

Für mich alleine hätte ich es mir nie so schön gemacht, meine Wohnung ist mir momentan relativ egal, früher habe ich mit Freude geräumt und gestaltet, jetzt ist mir das alles nicht mehr wichtig. Mit Mühe kann ich das Gröbste in Ordnung halten.

Das zu sehen, wie immens große Bedeutung er für mich hatte und noch hat und wie sehr ich ihn brauche, tut mir gerade sehr weh. Da habe ich ja noch allerhand vor mir.

Obwohl ich das durchschaue, ist der Schmerz immer noch genauso stark, die Erkenntnis, dass ich so abhängig bin und war, haut mich um und ich habe die große Angst, dass ich diesen Verlust nicht verschmerzen kann.

29.04.2013 21:43 • #25


S
Hallo delilah

nenn das kind bei welchem Namen du es nennen willst,
dennoch pack es am schopfe

du hast dich aufgegeben, du hast deine Existenz als Person abgegeben an ihn, er war deine Aufgabe, und nun hast du keine mehr,

finde eine Aufgabe, finde DICH und dein SEIN wieder, komm aus dem Unterlegen-sein raus, DU BIST WER!
er hatte die kontrolle- über dich als Mensch- dein Tun- deine Gedanken- du BIST FREI!

verliere die Gedanken an ihn, raus aus dem Kreis - er war nicht für dich da- er wollte den Alk- er hat das Haus nicht schön gemacht oder gar schön gefunden? er war nicht der Mann den du haben wolltest- den du dachtest zu haben an deiner Seite- er hat sich super schnell weitergeflüchtet

schau in den Spiegel- wer ist da?
führe ein Zwiegespräch mit dir selber, was willst DU für dich? (partnerschaften nicht gezählt)
leben? spass haben? Freunde treffen? einen VHS kusr machen? deine hobbies aufleben lassen? hast du eine künstl. Ader die du nie ausgelebt hattest?
es gibt noch einiges, FINDE DEN MENSCH HINTER DELILAH!
ich wünsche dir Kraft- viel Kraft um DICH neu zu entdecken!

29.04.2013 22:24 • #26


D
Liebe Susie,

natürlich sollte ich das. Ich denke, dass ich morgen wieder zum Sport gehe, das ist etwas, was mich immer wieder an meine eigene Stärke erinnert.
Aber heute bin ich so schwach, dass ich mir nicht vorstellen kann, IRGENDETWAS zu tun, ich bin ganz taub und dumpf im Kopf vor Tränen.

Die Vorstellung davon, wie es ist, etwas schönes zu tun, nur, weil es Spaß macht ist meilenweit entfernt; denn ich spüre mich nicht.
Nur Trauer und Panik, dass es nicht mehr besser wird.

Ich hoffe, dass ich mich morgen wieder einigermaßen gefangen habe. Und dann muss ich wirklich den Kontakt abbrechen, das heute war mir nochmal eine Lehre.

29.04.2013 23:00 • #27


C
delilah:
Zitat:
das Problem ist, dass ich mich gar nicht so sehr um mich kümmern will, sondern um einen Mann an meiner Seite. Danach sehne ich mich so sehr und das war eine Aufgabe, die ich während unserer Ehe hatte: Alles am Laufen zu halten und für alles verantwortlich zu sein, vor allem auch für ihn. Für mich alleine hätte ich es hier in meinem Haus nie so gemütlich eingerichtet, mein Mann war mein Lebensinhalt, gerade durch seine Problematik war ich ganz besonders gefordert. Und ja, ich habe für ihn gelogen und sehr viel für ihn getan.

Was zurückgeblieben ist, ist Leere. Und diese ausfüllen, trotz vielfältiger Aktivitäten, gelingt mir nicht, denn es ist eine ganz tiefe, innere Leere, die immer lauert und jederzeit mich verschlingen kann. Ich fühle mich ohne Sinn.


Liebe Delilah,

das obige Zitat könnte dafür stehen, dass du keinen Kontakt zu deinem wahren Selbst hast. Du brauchst ihn als Motor, damit motiviert bist und etwas bewegen kannst. Ohne ihn ist Stillstand angesagt.
Im Buch Das Drama des begabten Kindes von Alice Miller wird darauf hingewiesen, dass dieses Verhalten damit zu tun haben soll, das einige Menschen bereits in der Kindheit ihr wahres Selbst aufgegeben haben und eine Als-ob-Persönlichkeit entwickelten.
Diese Menschen unterdrückten ihre eigenen Gefühle/Bedürfnisse, um sich ihren Eltern anzupassen, damit sie dadurch die Anerkennung und Liebe bekamen, die ihnen mit ihrem wahren Selbst verwehrt blieb. Sie lernten also ganz früh den Bedürfnisse der Eltern gerecht zu werden, weil die Eltern ihren Bedürfnissen nicht gerecht wurden.
Hierdurch entsteht Co.-Abhängigkeit, Helfersyndrom und auch Narzissmus.

Widersprüchlich ist es ja, dass du ihn aufgegeben hast, wie du schreibst aus guten Gründen, und ihm nun nachtrauerst...
Es kann sein, dass diese Trauer, die du fühlst in Wahrheit nicht ihm gilt, sondern den Dingen, die noch unverarbeitet aus Kindheitstagen in dir schlummern.

Ist nur ein Ansatz - vielleicht hilft dir das Buch!

Alles Gute

Codi

29.04.2013 23:03 • #28


D
Hallo Codi,

mit der Als-Ob-Persönlichkeit könntest du sogar richtig liegen, ich sollte nämlich ein Junge werden, der Stammhalter, und meine Eltern und Großeltern haben mich das lange spüren lassen. Als Kind wurden mir die Haare ganz kurz geschnitten und ich sollte Fußball spielen, es war schlimm. Ich hatte immer das Gefühl, nicht richtig zu sein, nicht gut genug zu sein.

Dieses Gefühl der Unzulänglichkeit und der Scham darüber kenne ich bis heute gut.

29.04.2013 23:11 • #29


C
Liebe Delilah,

wenn du das auf Anhieb erkannt hast, wirst du von diesem Buch profitieren. Auch dein gewähltes Stichwort Scham ist ein sehr zentrales Thema in diesem Zusammenhang.

Menschen mit Als-Ob-Persönlichkeiten sind leer, da sie keinen Kontakt zu ihrem wahren Selbst haben. Das wahre Selbst durfte sich nie entwickeln und musste zugunsten der vermeintlichen Elternliebe unterdrückt werden. Das fehlende (wahre) Selbst wird im Erwachsenenalter als Leere empfunden. Diese Leere ist unerträglich und muss kompensiert/ausgefüllt werden. Einige Menschen füllen diese Leere aus, indem sie ihre Aufgabe im Partner finden, ihn übermäßig verwöhnen oder gar retten wollen, um daraus wie zu Kinderzeiten ihre Anerkennung / Liebe zu gewinnen, denn sie lernten: für Liebe muss man was tun. Andere Menschen füllen diese Leere aus, indem sie Alk. trinken usw.

29.04.2013 23:35 • #30


A


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