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Werde nicht fertig mit der selbstgewollten Trennung

D
So,

ich denke, ich habe mich einigermaßen gefangen, fühle mich zwar noch schwächlich, aber stabil und weine nicht mehr.

Ich habe mir eines vorgenommen: Meinen Mann will ich nun nicht mehr treffen, und falls es mal sein muss wg. Unterschriften etc., dann nur auf neutralem Boden und niiiieeee wieder bei mir im Haus.

Codi:
Du schreibst, dass diese Persönlichkeiten, von denen du sprichst, leer sind.

Dem widerspreche ich, ich war nie leer und bin nicht leer, ich bin ein Mensch mit viel Erfahrungen, einiger Weisheit und Toleranz, ich bin intelligent und die meiste Zeit weiß ich genau, wer und was ich bin. Ich stehe fest auf dem Boden, habe einiges erreicht im Leben, was nicht jeder schafft und kann stolz auf mich sein.

Ich lasse mir nicht einreden, ich sei eine leere Hülle (Und zwar schon immer gewesen!), denn das bin ich nur in den Momenten der Schwäche, wenn Suchtmittel Nr. 1 (mein Exmann) in der Nähe ist.

Ich weiß nicht, ob dir klar ist, was du anrichten kannst, wenn du einen Menschen, der sowieso schon am Boden liegt, als leer bezeichnest, ja, sogar behauptest, das sei er seit seiner Kindheit .Damit kannst du jemanden sehr verletzen.

Da ich eine volle, facettenreiche und starke Persönlichkeit besitze, hat mich das nicht getroffen.

Aber denk mal darüber nach.

30.04.2013 14:21 • #31


B
Hallo Delilah,

heute klingst Du viel stärker als in Deinen letzten Beiträgen!

Gut so!
Du scheinst einen Weg vor Dir zu sehen, und Du scheinst auch wieder Deine innere Stärke gefunden zu haben.
Toll auch, dass Du Dich als starke Persönlichkeit definierst, und schon viel erreicht hast.

Codi wollte Dir bestimmt nicht zu nahe treten.
Diese Leere war bezogen auf das Unvermögen, sich selbst Gutes zu tun, zu spüren, was man selbst eigentlich will. Oftmals kommt das aus einer nicht optimalen Kindheit. Und darauf können dann ungesunde Muster gedeihen. Oftmals auch unbewusst.

Wenn Du Deinen Ex als Suchtmittel Nr. 1 definierst, scheinst Du Dich wirklich mit dem Thema Co-Abhängigkeit auseinandergesetzt haben.
Du ziehst jetzt wahrscheinlich eine klare Linie zwischen Delilah, wie sie ohne ihren XY ist und Delilah als Co.. Ich finds super, dass Du offenbar erkannt hast, dass diese erste Delilah (ohne den Ex) sehr wohl was drauf hat und stark ist.
Und dass es einen Weg gibt, wie Du wieder dauerhaft diese Delilah sein kannst. Das aufzutrennen, ist ein großer Schritt!

Dass Du Deinen Mann nicht mehr treffen möchtest, halte ich für eine sehr gute Idee.

Alles Gute
Belinda

30.04.2013 14:41 • #32


A


Werde nicht fertig mit der selbstgewollten Trennung

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D
Hallo Belinda,

ich bin irrsinnig froh, dass der gestrige Tag vorbei ist, jetzt kommt er mir vor wie ein schlimmer Traum und ich bin froh, wieder ich selbst zu sein, die delilah, wie sie leibt und lebt!

Codi: Ich weiß natürlich, dass es Hand und Fuß hat, was du schreibt, aber wenn man gerade im tiefen Loch sitzt und dann so etwas liest, kann einem das sehr nahe gehen und die Hoffnungslosigkeit und Angst eher noch verstärken als lindern. Denn in diesem Zustand ist der Kopf nicht empfänglich für rationale Botschaften.

Trotzdem danke für die Anregung und nichts für ungut

Bis später
delilah

30.04.2013 15:12 • #33


D
Heute war ich viel alleine, eine Verabredung mit meiner Freundin hat diese abgesagt und so habe ich mich einfach mal mit dem Alleinsein arrangiert.

Mir fallen die Nächte ein, in denen ich gegen 3 Uhr aufwache, voller Panik, dass ich ganz allein bin und mit der Gewissheit, dass ich für immer allein bleiben werde, ein unerträgliches Gefühl, ich muss dann aufstehen und umhergehen, um wieder normal zu werden.

Oder die Nächte, in denen ich nach einem Traum von meinem Mann sehnsüchtig aufwache und dann schlagartig begreife, dass er nicht mehr wiederkommt.

Ich habe gestern ein Buch zur Hand genommen, dass ich vor vielen Jahren gelesen habe: Wenn Frauen zu sehr lieben.
Das hat mir geholfen, bei mir zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen.

Ich wünsche mir und werde daran arbeiten, mich mit mir selber wieder wohlzufühlen und herauszufinden, was mir Spaß macht.

Denn auch das ist nicht so einfach. Wenn ich etwas beginne, wie z. B. eine Sportart, kann ich nicht sagen, ob mir das Spaß macht oder nicht, es ist einfach eine Beschäftigung.

So ist das mit vielem, auch mit Menschen, deren Verhalten ich oft nicht einordnen kann. Ich bin oft einfach froh, dass überhaupt irgendjemand da ist, ohne genau zu schauen, ob der mir denn auch wirklich sympathisch ist.

Ich werde versuchen, mehr Alleinsein mit mir auszuhalten. Heute ging es gut, ich hatte keinen Druck und keine Panik, ich bin nicht glücklich, aber ich bin stabil.

Allen Gute Nacht und keine Träume

01.05.2013 22:52 • #34


D
Pfingsten, es ist zum Heulen.

Heute ist der 1. Pfingsten und es ist ein wirklich schlimmer Tag. Das Gefühl der Einsamkeit, der Entwurzelung und des Heimwehs sind heute sehr stark.

Ich war zwar zum Kaffee bei Verwandten eingeladen, aber das hat nur geholfen, solange ich dort war.

Sobald ich nach Hause kam, war mit einem Schlag das ganze Elend wieder da. Die Vorstellung, wie mein Exmann im Garten sitzt, stand bildlich vor mir und ich habe die Rollos Richtung Garten heute erst gar nicht aufgemacht, damit ich dort nicht hinsehen muss.

Ich fühle mich fremd und unwohl im eigenen Haus und will eigentlich nur weg.

Jetzt ist er bestimmt bei seiner Freundin und die beiden genießen den Nachmittag.

Das Wetter ist traumhaft und umso elender fühle ich mich. In mir ist November und das passt so gar nicht. Ich könnte mich in den Garten setzen, aber das wäre jetzt das schlimmste.

Ich spinne jetzt weiter, so wie es in der letzten Zeit unserer Ehe war: Ich komme nach Hause, mein Ex sitzt im Garten, hat schon die erste oder zweite Flasche B. vor sich stehen.

Wie meist habe ich meinen Sonntag mit meiner Tante und ihrem Mann verbracht, mein Ex wollte nicht mitkommen, ist zuhause geblieben, weil er seine Ruhe haben wollte und nicht gerne läuft, ich aber schon. Ich brauche halt Bewegung. Er hat den ganzen Tag in seinem Gartenstuhl mit seinem Laptop verbracht, zwischendurch gegessen und ein Nickerchen gemacht.

Wir begrüßen uns und erstmal ist alles gut. Ich hole mir ein Glas Wein, setze mich zu ihm, wir unterhalten uns. Nach 3 Flaschen B. kippt dann die Stimmung, er will diskutieren über Politik, ich bin nicht so interessiert, versuche abzulenken und er wird aggressiv. Ich habe dann 2 Möglichkeiten, entweder ins Haus gehen oder mich auf einen Streit einlassen. Meistens gehe ich ins Haus und bleibe auch dort, jeder verbringt den Abend dann für sich.

Jetzt die Zweifel: Hätte ich es nicht hinbringen können, dass es anders läuft? Hätte ich mir mehr Mühe geben sollen, frühzeitig etwas zum Grillen besorgen oder ihm etwas zu Essen hinstellen, damit er den Alk. besser verträgt? Aber er wog ja schon 120 Kilo.

Hat er am Ende soviel getrunken, weil er so unglücklich war? Bin ich das alles selber schuld?
War am Ende tatsächlich ich diejenige, die, wie er immer behauptet hat, ihm das ganze Leben verderben und ihm alles verbieten will?

Im Grunde genommen weiß ich, dass es nicht so ist, aber in diesen Zuständen wie heute sehne ich ihn so sehr herbei und denke, dieses grausame Einsamkeitsgefühl ist die Strafe dafür, dass ich mich von ihm getrennt habe.

Es war jemand DA, ich war nicht ALLEINE, ich hatte einen MANN und zwar einen EHEMANN, wie es sein sollte. Selbst wenn er mich nicht respektiert und manchmal sogar beschimpft hat,
heute würde ich mich sogar beschimpfen lassen und einfach nur froh sein, dass ich nicht alleine bin.

Im Grunde war es ja 20 Jahre lang so, mal schlimmer oder besser, aber wir hatten auch schöne, ruhige Zeiten, wenn auch nicht oft.


Heute ist die Angst ganz groß, dass ich niemals mit meiner Entscheidung, ihn zu verlassen, fertig werden werde und dass das ein Fehler war, den ich für immer bereuen muss.

Der absolute Tiefpunkt heute wieder mal, wobei es mir die letzte Zeit eigentlich ganz gut ging.Ich werde das auch noch im Alk. posten, wo es genauso hingehört wie hier.

19.05.2013 17:54 • #35




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