Zitat von BellisPerennis: Ich glaube du unterschätzt wie schwer es ist sein Verhalten zu ändern.
Nein, auf keinen Fall. Eher im Gegenteil, weil ich selbst reflektiert habe, dass es mir schwer fiel persönliche Grenzen zu wahren, in 1-2 Partnerschaften, die ich hatte, dadurch das ich immer recht viel Willen zum Verständnis aufgebracht habe.
Ich habe Grenzen gesetzt, sie dann aber verschoben, aus Liebe zu meiner überdramatischen, eifersüchtigen und kontrollsüchtigen Partnerin. Das Ende vom Lied ist dann, dass die Grenzen nicht mehr ernstgenommen werden.
Da ist dann ein Umdenken gefragt, als erster kleiner, aber jedoch effektiver Schritt. Und zwar, anstatt aus Liebe zu einer Person, die eigenen Grenzen zu verschieben, sie lieber aus Liebe sich selbst gegenüber zu wahren und ausgesprochene Konsequenzen auch konsequent durchzuziehen. Sich nicht die Frage zu stellen: „Was könnte ich tun, anders oder besser machen, damit das nicht wieder vorkommt?“, sondern: „Was will ich FÜR MICH?“
In deinem Fall: Will ich angeschrien werden, wegen nichts? Wahrscheinlich nein und an dem Punkt hast du ja auch eine Grenze kommuniziert, nämlich sollte es nochmal vorkommen, ist die Beziehung für dich beendet. Nun, ist es danach nochmal vorgekommen? Wenn nicht, gut. Wenn doch, hast du deine Konsequenz daraus gezogen und wahr gemacht oder hättest du es wirklich getan bei einer Wiederholung?
Das alles, all deine Punkte waren klare Grenzüberschreitungen deines Ex Partners. Gut dass du dich getrennt hast. Dennoch, hast du dir bis zur Trennung einiges, meiner Meinung nach, viel zu viel gefallen bzw. durchgehen lassen, was deinen eigenen Bedürfnissen widerstrebt. Fazit: Du hast deine Grenzen nicht gewahrt. Warum nicht? Weil dir dein Partner in den Momenten wichtiger war, als du selbst. Aufgrund von Hoffnungen, dass es besser wird, aber stattdessen ging der Respekt nur noch mehr flöten. Weil du ihn wahrscheinlich nicht verlieren wolltest, an dem Punkt beginnen wir aber, uns selbst zu verlieren, wenn wir aus Liebe zu einer anderen Person, unsere eigenen Bedürfnisse und Grenzen ignorieren oder verschieben.
Um das zu lernen, musst du dich nicht vergraben. Du musst nur in dich hineinhören und dich fragen: „Ist es das was ich will?“ „Möchte ich so behandelt werden?“ „Welchen Wert möchte ich haben in einer Partnerschaft?“ „Möchte ich die Frau sein, die ständig zurücksteckt, oder habe ich vielleicht sogar etwas Gutes in meinem Leben verdient?“
Und ja, als Partnerin an der Seite eines Mannes, hast du es verdient, nicht angeschrien zu werden. Du hast es verdient, dass du Priorität für deinen Partner bist, wenn du Geburtstag hast. Ebenfalls hast du es verdient, dass dein Partner nicht nur nimmt, sondern auch mal gibt und ein paar Groschen ausgibt, um zu dir zu kommen, anstatt sich nur von dir kutschieren zu lassen. Ebenso dass es respektiert wird, wenn du Schlaf brauchst, nach deinen Nachtdiensten, weil dein Wohlbefinden genauso wichtig ist, wie das deines Partners.