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Wie findet man das Vertrauen wieder heutzutage?

M
@nschulze
Ja es ist unterirdisch.. wir haben noch dazu im okt noch versucht Eltern zu werden was trotz Klinik nicht geklappt hat.... ich frage mich ständig was habe ich wohl gemacht das er mich so behandelt nach so einer tollen Beziehung und Plänen so zu reagieren und einfach so zu gehen.... er muss nochmal Kontakt machen da sein Motorrad bei meinen Eltern steht...
@Stefsnie177 ja das tut noch immer weh egal was ich mache er ist präsent weil ich nicht abschließen kann und mich auch so nicht behandeln lassen will.

10.04.2018 10:58 • x 1 #46


Satori
Hallo Mischoui,

hast du den Thread schon gelesen?

von-worten-taten-und-der-vergaenglichkeit-t4414.html

10.04.2018 13:06 • #47


A


Wie findet man das Vertrauen wieder heutzutage?

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Stefsnie177
Vielleicht hat er sich irgendwann dann auch selbst gefragt, vielleicht soll es nicht sein? Und hat daraus eine Konsequenz gezogen, die für dich leider nicht nachvollziehbar ist. Du kannst aber auch bei dir selbst nichts erzwingen... und wenn du noch nicht bereit bist, dann ist es so. Wie gesagt, ich wünsche mir, dass du es hoffentlich bald bist, aber diesen Weg kannst nur du selbst einschlagen.

10.04.2018 13:19 • #48


O
Hey Katja

Ja kenne ich gut dieses Gefühl, bin auch grad mittendrin in der Verabeitung meiner letzten Beziehung, aber ich würde an deiner Stelle nicht bitte wirklich nicht an deinem Vertrauen zweifeln und wenn doch könnte man an deinem Urvetrauen zu dir selbst arbeiten, dass mach ich grad und vll hilft dir das, denn hast du Vertrauen zu dir selbst und zum Leben das du führst kommt der richtige Partner, der dein Vertrauen auch verdient.

10.04.2018 13:54 • #49


Gast17
Ich denke nicht, dass es in der heutigen Online-Dating-Zeit schwieriger oder komplizierter ist, das Vertrauen wiederzufinden. Ich glaube auch nicht, dass mehr fremdgegangen wird oder mehr Beziehungen auseinander gehen. Zumindest nicht deswegen. Falls das so ist, dann hat es mehr mit einem Wandel in der Gesellschaft zu tun. Die Frauen benötigen die Männer nicht mehr so sehr wie noch von ein paar Jahrzehnten und die Leute reden auch nicht mehr so viel, weil sich Ehen oder Beziehungen allgemein eher dahingehend entwickelt haben, dass sie nicht mehr so lange halten müssen. In jedem Fall war der Trennungswunsch früher wohl genauso stark (oder schwach) wie heute, nur dass ihm damals weniger nachgegangen wurde.

Grundsätzlich ist es so, dass mit zunehmender Lebensdauer auch sämtliche Enttäuschungen im Leben zunehmen. Das betrifft nicht nur Partnerschaften, sondern auch Freundschaften oder Arbeitsstellen. Je länger man lebt, desto höher ist die Summe der Misserfolge die man anhäuft. Das erste, was man immer braucht, ist Zeit. Man muss sich eingestehen, dass man (wieder einmal) tief verletzt wurde und dass das verdammt weh tut. Sich in dieser Phase nicht selbst überfordern, sondern zurückstecken und kürzer treten. Trotz der zunehmenden Summe an Enttäuschungen muss es aber nicht so sein, dass man verzweifelt und verlernt zu vertrauen. Denn mit jeder durchgemachten Trennung, mit jeder überstandenen Krise spürt man auch, dass man darüber hinweg kommt und es immer weiter geht.

Die Kunst besteht eher darin, Rückschläge und Verletztwerden als unausweichliche Bestandteile des Lebens zu sehen und zu erkennen, dass es nicht nur einem selbst so geht, sondern allen anderen Menschen auch. Es gibt nie nur eine Seite der Medaille. Wo Lust ist, ist auch Schmerz, wo Freude ist, ist auch Leid und wo die Geburt ist, ist auch der Tod. Nur ein Leben in Mittelmaß und ohne Eingehen von Risiken ist auch ein Leben ohne Scherben. Was man will, kann jeder einzelne selbst entscheiden. Es gibt kein Leben, in dem man von einem Hoch zum nächsten springt. Eine Möglichkeit besteht darin, sämtlichen Gefahren aus dem Weg zu gehen und die Abende vor dem Fernseher zu verbringen. Ich sage nicht, dass das per se schlecht ist, und für eine gewisse Zeit ist es absolut notwendig und sinnvoll so zu leben, um wieder zu Kräften zu kommen. Aber am Ende des Lebens kann es sein, dass man dies zutiefst bereuen wird und ins große Loch fällt. Irvin Yalom schreibt in einigen seiner Bücher, dass er ganz oft einen Zusammenhang sieht zwischen großer Todesfurcht und nicht gelebtem Leben. Eine gute Möglichkeit, mit dem Leid und Vertrauensverlust umzugehen, besteht darin, zu erkennen, dass man nur in diese Situation geraten ist, weil man etwas riskiert hat, weil man sich auf ein Abenteuer eingelassen hat. Und darauf kann man immer stolz sein, denn es zeigt, dass man lebendig ist und sein Leben aktiv gestaltet.

10.04.2018 16:17 • x 5 #50


G
Ja, das ist ein wundervoller Text. Danke @Gast17
Ich habe sehen dürfen wie sich so ein Leben gestaltet, wenn man sich vor allem verschließt weil etwas nicht den Vorstellungen entsprach.
Mein Vater ist solch ein armer Tropf.
Ich werde ihm niemals in diese Fußstapfen treten.
Das Leben ist wundervoll, wenn man sich hin und wieder traut Risiken einzugehen.
Dann weine ich halt wieder. Aber das ist besser, als mich immer zu fragen was wäre wenn?

10.04.2018 16:29 • #51


Pinie
Die neuen medialen Möglichkeiten relativ schnell neue potenzielle BettgenossInnen, PartnerInnen etc. kennenzulernen birgen sicher Risiken wie Chancen.
Eine gute Chance, wenn man unfreiwillig Single wurde und sich selbst auf die Suche begibt, ein Risiko, wenn man mit einem Menschen liiert ist, der lieber weitersucht und dann weiterzieht.

In Großstädten, wo der Markt an Paarungswilligen ungleich viel höher ist, Kontakte aber auch ohne online-Anbieter häufiger zustande kommen, ist gut untersucht, dass die Beziehungsdauer durchschnittlich kürzer ist, zumeist auch ohne Trauschein.
Doch selbst auf dem hinterletzten Dorf gibt es keine Garantien für andauerndes Liebesglück, wenn ich alleine mal bedenke, was für teils abstruse Liebeskisten der Erwachsenen ich als Jugendliche mitbekommen habe, bevor ich selbst flügge wurde.

Ein Tipp von mir wäre, vorsichtig das Vorleben eines Kandidaten abzuklopfen. Ging es da nur drunter und drüber, wird einfach nur unreflektiert und schlecht über Verflossene gesprochen, dann ist ziemlich sicher, wohin die Reise geht.
Stimmen diese Vorbedingungen besser und lässt man es selbst langsam angehen, dann stehen die Chancen schon viel besser.

Wenn nach einem halben Jahr die Trennung kommt, wurde eine schmerzliche Erfahrung gemacht, diese jedoch ist besser zu verschmerzen als verstrickte Verhältnisse über Jahre und Schwierigkeiten, dort wieder hinaus zu finden. Weil Sachzwänge drücken oder eigene psychologische Muster einen unheilvoll binden.

Alltag und ein Abflauen der Gefühle nach einer Eroberungsphase sind recht normal nach einigen Monaten. Wenn es dann nicht reicht auf einer oder beiden Seiten, hätte es wie gesagt schlimmer kommen können. Jemanden gehen zu lassen, dem das grünere Grün auf der anderen Seite des Flusses stets sehr viel verlockender erscheint, das erscheint mir in Wahrheit kein so tiefer Verlust.
Diesen kann man abtrauern und darüber reflektieren, ob es konkrete Punkte im eigenen Wahrnehmen gab, die zu wenig Beachtung erfuhren, z.B.
Oder - ich erwähne es, weil es vielen Menschen ein unbekannter Gedanke ist- ob man selbst aus dem Bedürfnis nach eigener Sicherheit und Tragfähigkeit der Beziehung zu schnell zu viele Sicherheiten anbot Endlich bist du in mein Leben gekommen, endlich der Richtige, mit dir kann ich mir vorstellen, alt zu werden.
Das sind Sätze, die dem anderen zwar schmeicheln mögen, doch mittelfristig killt man so zielsicher dessen Liebesgefühle. Zu Verliebtheit zählt auch ein bisschen Unsicherheit.
Andersrum formuliert, positiver: die eigene Selbständigkeit, die generelle Unabhängigkeit des eigenen Lebensglücks von einem Partner wirken attraktiv (anziehend) in einer Paarbeziehung.

Wurde eine vernünftige Vorauswahl berücksichtigt, wurde der frische Wind unter den Flügeln durch die Verliebtheit nicht dahingehend ad absurdum geführt, den Liebespartner zum neuen Lebensmittelpunkt zu erklären und es geht dennoch schief nach einigen Monaten, dann ist das einfach Pech.
Ohne großes eigenes Zutun. Und dieses Pech gehört genauso wie plötzliche Glücksfälle zum Leben dazu.
Es wird immer beides geben. Auf diesen Wandel ist absoluter Verlass, der Glaube an ewigliches Glück ist Quatsch.
Der Glaube an ewigliche Trauer ist genauso Quatsch. Jeder Erwachsene hat es erlebt, die schlechten Gefühle wandeln sich.
Manche Ent-Täuschung sehe ich rückblickend als nötige Bereicherung meines Realitätssinnes, meiner Lebenstüchtigkeit.

Verlassen kann ich mich darauf, schon irgendwie mit blöden Ereignissen umzugehen und dies auch stets besser zu beherrschen, mit jedem neuen Wechselfall des Lebens.
In diese Fähigkeit von mir habe ich tiefes Vertrauen, für die Entwicklung dieser Fähigkeit habe ich Federn und Tränen gelassen im Leben. Und bin damit noch nicht fertig.

Sollte ich irgendwann durch nichts mehr zu überraschen sein (im Guten wie im Schlechten), dann wäre das doch totsterbenslangweilig.

Dazu folgendes Bild:
Wenn ein Patient mit ausstrahlenden Rückenschmerzen beim Neurologen erscheint, ist dieser deutlich beruhigter, als wenn Taubheit oder Lähmungen auftreten. Auch wenn das subjektive Leid unter Schmerzen einem höher erscheint.

10.04.2018 17:58 • x 2 #52


H
Guten Morgen Gast17!
Ein sehr schöner Beitrag. Besonders der letzte Satz bedeutet mir viel!
Danke!

11.04.2018 03:39 • #53




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