Wie geht ihr mit Ablehnung um?

Sehr interessante Ansätze, die ihr hier teilt! Vielen Dank an alle von euch 3

Hi @Flocke

ich denke, es trifft einen immer dann besonders, wenn der andere einem bisher das Gefühl gab, dass er Dich mag und er keine Anzeichen gibt, dass ihn etwas (nachhaltig) stört und/oder auch nicht passt. Der Weg der Kommunikation darüber wird gemieden und der Versuch eine gemeinsame Lösung zu finden erhält so keine Chance. Deshalb ist das Unverständnis groß und auch sehr verletzend, wenn eine Zurückweisung oder Ablehnung ohne erkennbaren Grund erfolgt.

Es gibt für jeden die Möglichkeit, bisherige Zuwendung neu zu gestalten und darüber auch neu zu entscheiden. Was nicht zu einem will, daran soll man nicht festhalten. Diese Freiheit ist jedem zuzugestehen.

Aber es ist nicht fair eine bisherige Vertrautheit einfach wie Müll zu entsorgen. Das ist weder angemessen und zeigt für mich wenig Respekt und Achtung gegenüber dem anderen.

@Flocke - nimm es als Erfahrung, Du bist und bleibst ein wertvoller Mensch, der eben noch nicht das passende Pendant gefunden hat - und Du wirst sicherlich fündig.

Zitat von Flocke:

Man sagt ja, dass Trennungen und der Schmerz mit der Zeit weniger werden.
Aber mir tut dieser Gedanke so weh, dass ich als Mensch von meinem (Ex-)Partner nicht gewollt bin/ ich nicht ausreiche.

@Flocke hatte einen Partner und schreibt vom EX-Partner. Es ist für mich ein Unterschied ob Partner oder kennenlernen Phase.
Viele nehmen bei einer Trennung den bequemen Weg, indem sie meist schreiben und selten sagen es passt nicht. Eine Aussprache gibt es für Feiglinge selten und der verlassende hat keine Wahl.
Ein Mitglied schreibt hier und das ist so typisch. Man geht an allem locker ran, hatte eine schöne Zeit und es passte nicht.

Zitat von xnico:

Aber es ist nicht fair eine bisherige Vertrautheit einfach wie Müll zu entsorgen. Das ist weder angemessen und zeigt für mich wenig Respekt und Achtung gegenüber dem anderen.

Ablehnungen sind wohl mein Lernthema im Leben. Ich komme damit nicht mehr klar und meistens gehe ich sehr ineffizient mit denen um. Nämlich durch Vermeidung und ablehnen, bevor ich abgelehnt werden könnte. Und das betrifft alle Lebensbereiche, also keinesfalls nur Liebesbezihungen.
Das ist so seit paar Jahren und seit einem Jahr kämpfe ich bewusst dagegen. Bisher nur mit sehr kleinen Siegen aber immerhin.

Zitat von Hansl:

Das Gefühl wertlos zu sein, kreiert man selbst.

Natürlich kann dies tief gehen.
Aber wie gesagt.
Dies ist das eigene Problem.
Den anderen muß man in Ruhe lassen.
Und nicht als Gegner oder bösen Menschen betrachten.
Wie ja hier oft gelehrt wird.

Zitat von Lalunia:

Nämlich durch Vermeidung und ablehnen, bevor ich abgelehnt werden könnte.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch bei mir ist das in anderen Lebensbereichen durchaus genauso.
Manchmal versuche ich mich schon innerlich vor Ablehnung zu wappnen, weil mir das Vertrauen fehlt, es könne ja auch gut ausgehen. Meine größte Angst ist, aus genau dem Grund abgelehnt zu werden, den ich mir selbst zum Vorwurf mache.

@Jetti Ja… bin nicht nur von allen Menschen, sondern auch von allen Arbeitgebern und sogar mittlerweile Ländern weggerannt
Das muss man halt immer schnell erkennen und absichtlich anders handeln. Aber das kostet (ich weiß nicht wie bei dir, aber in meinem Fall) enorme Überwindung, Panik, Tränen, seelische Schmerzen.
Man muss sich irgendwie bewusst zwingen mit und bei den Menschen oder Situationen zu bleiben um auch wieder positive Erfahrungen zu sammeln. Nur so kann es weiter gehen.

Zitat von Flocke:

Eine Frage, die mich beschäftigt. Man sagt ja, dass Trennungen und der Schmerz mit der Zeit weniger werden. Aber mir tut dieser Gedanke so weh, dass ...

Bei mir war das auch so.

Ich hatte mich über Monate mit einer Frau angefreundet und letztendlich verliebt, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte.

Das war für mich völlig unverständlich und kränkend, dass ich nicht ausreichend war und sie sich dann auch noch einen genommen hat, den jeder von uns für unpassend hielt.

Mittlerweile weiß ich, dass das dann wohl doch nicht so gut passte und viele Frauen doch auch nach Kriterien wie Status und gesellschaftlichem Erfolg entscheiden. Offenbar auch gerade dann, wenn sie selber gar nicht so leben und sowas selber gar nicht bieten können.

Wie geht man damit um?

Indem man sein Ego wieder aufbaut und akzeptiert, dass man nicht jede kriegen kann und die Welt nicht nur aus Romantik besteht

Mir hat der Teamsport sehr geholfen. Da kriege ich Lob, da sind Frauen kein Thema, da sind noch andere Männer, die ebenfalls nicht jede kriegen

Freunde und Kontakte waren auch wichtig. Es reicht schon, wenn man wieder das Gefühl kriegt, dass man doch eigentlich schwer in Ordnung ist.

Letztendlich war es einfach der Falsche für Dich. Du kannst Dich jetzt verändern wie Du willst, das spielt alles keine Rolle. Plötzlich kommt einer, der mag Dich wie Du bist und Du musst nicht mal was tun

Zitat von PizzaSpeciale:

Plötzlich kommt einer, der mag Dich wie Du bist und Du musst nicht mal was tun

Das stimmt.

Zitat von Lalunia:

Das muss man halt immer schnell erkennen und absichtlich anders handeln.

Ja, da hast Du vollkommen recht. Der Weg führt dort entlang, wo die Angst ist.
Die Überwindung, das Sich-Zwingen kostet einiges an Kraft, und ich merke schon, dass ich mich allzu oft lieber wieder dorthin zurückziehe, wo mir nichts passieren kann. Nichts negatives, aber dann eben auch nichts positives. Stillstand.
Natürlich habe auch ich versucht, der ganzen Sache mal auf den Grund zu gehen, und zu schauen, woher das kommt. Da gab es einiges an Erkenntnissen, aber leider musste ich auch der Tatsache ins Auge sehen, wieviel ich mir damit möglicherweise schon verbaut habe. Das tat nicht gerade gut, und ist auch jetzt noch ein Problem für mich.

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, aber glaube gelesen zu haben, dass Du ursprünglich nicht aus Deutschland bist? Da ist es irgendwie völlig logisch, in der Heimat nach Geborgenheit zu suchen. Ich hoffe, ich liege da jetzt nicht ganz falsch. Jedenfalls habe ich große Achtung vor Menschen, die sich fern der vertrauten Orte dem Leben stellen. Und das hast Du getan, trotz des Wissens um Dein Lernthema. Ja, es gilt wohl, immer wieder Anlauf zu holen, um die uns gestellten Hürden zu überspringen. Irgendwann werden sie kleiner werden.......

Zitat von Jetti:

dass ich mich allzu oft lieber wieder dorthin zurückziehe, wo mir nichts passieren kann

Same. Das letze Mal hab ich mich da
überwunden und anstatt voreilig wegzurennen und Nummer zu löschen, bin ich auf die Person liebevoll zugekommen. Das Ergebnis war total cool und ganz anders als ich dachte. Daran denke ich immer wieder zurück. Solche kleine Erfolge bringen sehr viel, man muss sich diese bewusst machen.

Zitat von Jetti:

wieviel ich mir damit möglicherweise schon verbaut habe

Fühle ich sehr.

Zitat von Jetti:

Da ist es irgendwie völlig logisch, in der Heimat nach Geborgenheit zu suchen

Danke dir. Das hat du sehr richtig verstanden. Genau ich wollte mich hier wieder reparieren, außerdem plagt mich schlechtes Gewissen meinen Eltern gegenüber. Aber herzensentscheidung ist es nicht.

Zitat:

Und das hast Du getan, trotz des Wissens um Dein Lernthema

Im Grunde bin ich ja nur wieder weggerannt bzw. im Prozess verstanden was ich tue und hänge gerade unentschlossen zwischen zwei Ländern

Zitat von Jetti:

Ja, es gilt wohl, immer wieder Anlauf zu holen, um die uns gestellten Hürden zu überspringen. Irgendwann werden sie kleiner werden.......

in Theorie, ja. Und praktisch fehlen mir mittlerweile positive Beispiele von Menschen, die das eben geschafft haben. Weil manchmal zweifle ich mittlerweile das ganze an. Ob das wirkt, ob es besser wird oder ob man damit leben lernen kann

Zitat von Lalunia:

Ob das wirkt, ob es besser wird oder ob man damit leben lernen kann

Für mich denke ich, dass ich wohl nie vollkommen frei davon, und einfach unbefangen sein werde. Dafür bin ich schon viel zu lange negativ trainiert. Aber Veränderung versuchen und nicht stehenbleiben, das geht ja trotzdem. Wenigstens probieren. Funktioniert es auf Dauer nicht, dann müsste man damit leben lernen. Aber dann eben in dem Wissen, das Mögliche getan zu haben.

Zitat von Lalunia:

in Theorie, ja. Und praktisch fehlen mir mittlerweile positive Beispiele von Menschen, die das eben geschafft haben.

Genau. Theoretisch ist mir ja alles klar, nur die Umsetzung gestaltet sich etwas schwierig.
Und was Beispiele betrifft, vielleicht wirst Du selber eins? Du schaffst es, und andere sehen dann, es klappt also doch! Das wäre auch eine Idee. Ich wünsche es Dir jedenfalls von ganzem Herzen.