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Wie schafft man es, einen Seitensprung zu verzeihen?

Diedieimmerlacht
Haben die nicht vorher darüber geredet, rein hypothetisch wie er/sie zum thema Kurschatten steht? Hat sie ihm etwas Kond. in den Koffer gepackt? Irgendwas haben die doch im Vorfeld abgesprochen sei es vor der Kur sei es allgemein, ob Seitensprünge erlaubt sind etc. Ich kenne da viele Möglichkeiten. Meine Schwster hat mal gesagt, wenn es passiert, dann soll der der es macht bitte die Füße still halten und es so machen, dass der andere es nicht merkt. Eine Kollegin hat ihrem Mann vor Geschäftsreisen oder Kegeltour immer demonstrativ Kond. in den Koffer gepackt, die wußte warum.
Aber was haben die für sich und ihre Beziehung ausgemacht, Treue, reden, wenn was fehlt oder wenn man Wünsche an den anderen hat.

18.05.2017 23:16 • #46


A
Kond. in den Koffer packen , und das noch demonstrativ... Sie hat ja wohl kaum von sich behauptet, seine Definition von Beziehung akzeptiert zu haben. Sie toleriert (=lat. erdulden/ ertragen) es. Das ist Ihr Vers von Beziehung, einen Preis zahlen zu müssen für etwas, das es ihr Wert ist. So etwas geht nicht lange gut. Stimmt die Bilanz (Leistung-Gegenleistung) nicht mehr, bricht auch das zusammen. Wenn und solange man denkt, eine Beziehung sei ein Austauschverhältnis und der andere sei für irgendetwas zuständig (du machst mich glücklich/ich brauche dich/...), ist es ein Ritt auf der Rasierklinge.

18.05.2017 23:24 • x 2 #47


A


Wie schafft man es, einen Seitensprung zu verzeihen?

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Diedieimmerlacht
Das mit den Kond. in den Koffer war auch nicht mein Ding, aber sie fand es ok. Er hat erst blöd geguckt, aber dann haben die sich wohl irgendwie arangiert, was sie zu einer Affäre sagen würde weiß ich aber nicht und vielleicht packt sie sich ja auch die Kond. ein, wenn sie verreist oder kauft unterwegs welche....

18.05.2017 23:28 • #48


K
ich fand und finde unsere Beziehung immer als das was und wie ich es möchte und ich denke er auch. Wir lieben und respektieren uns und begegnen uns auf Augenhöhe. Wir haben in den vielen Jahren eine gemeinsame Entwicklung gemacht und viele Situationen gemeistert, immer gemeinsame Entscheidungen getroffen. Dann ist vermutlich wirklich durch äußere Einflüsse und seine daraus resultierende Krankheit etwas aus der Balance geraten. Oder wir haben etwas aus dem Blick verloren. Dazu haben wir beide beigetragen und wir wollen nun auch die Konsequenzen gemeinsam tragen. Wir diskutieren nicht über schuld und Unschuld. Wir sind beide in gewisser weise Opfer und Täter.
Wir haben noch nie Absprachen getroffen wenn einer von uns allein unterwegs war, das fände ich auch absurd. Wir führen keine offene Beziehung, auch nicht zeitweise oder situationsbedingt. Wir haben die gleichen Ziele und Wertvorstellungen. Jetzt ist ein Fehler passiert. Und den wollen wir nicht alles zerstören lassen. Mein Mann sagt er habe nie ernsthaft gedacht mich zu verlassen und irgendwie gehofft ich würde es nie erfahren. Ja, er ist schwach geworden aber ich kann es verstehen. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen. Und sicher auch die besonderen Stimmung in einer solchen psychosomatischen Kur. Da wird ja eine große Nähe und Vertrautheit erzeugt. Den Patienten klar gemacht sie sollen im hier und jetzt leben und die schönen Dinge des Augenblicks sehen und genießen. Mein Mann sagt er konnte einfach nicht nein sagen obwohl es ihm nicht gegeben hat was er suchte.
Wie auch immer, ich habe mich entschieden zu bleiben.
@ Dummda: vielleicht brauche ich auch so eine Eskalation. Ich habe mich da auch sehr reingesteigert.
Tatsächlich war es ein bisschen fremd knutschen und 3 oder 4 Nächte wie im Schullandheim. Wenn ich andere Geschichten lese bin ich ganz schön empfindlich
Ich glaube ich muss eher mir verzeihen und mein Vertrauen in mich wiederfinden. Ich muss meinen inneren Frieden wiederfinden

19.05.2017 08:43 • x 2 #49


C
Ich habe selbst lange Zeit in einer Kureinrichtung gearbeitet und konnte miterleben wie sich einige Abenteuer entwickelten.
Die gemeinsame Zeit die man verbringt ist trügerisch. Man hat ähnliche Beschwerden oder Probleme, viele alltägliche Sorgen sind in einer Kuranstalt nicht vorhanden.
Es ist ja fast so wie im Urlaub oder im Sommercamp. Das so ein Seitensprung verletzt ist klar, aber du hast es ja sofort durchschaut, das zeigt das dein Mann kein Fremdgehprofi ist oder war.
Verzeihe ihm und gib eurer langjährigen Beziehung weiter die Möglichkeit zu bestehen.

19.05.2017 08:58 • #50


A
Du denkst, er auch. Hast Du ihn denn gefragt? Warum nicht? Es könnte ein spannendes Gespräch werden, Ihr könntet Zukunftsperspektiven und Pläne schmieden, nach vorne schauen.
Du hast Dich entschieden zu bleiben.

Ihr respektiert und liebt Euch. Woran merkst Du, dass er Dich liebt? Woran kann er festmachen, dass Du ihn liebst?

Wie gesagt, der Erkenntnisgewinnung aus einem solchen Gespräch kann viel in Bewegung bringen, und ich habe verstanden, dass Du das jetzt auch suchst, um nicht weiter festzustecken.

19.05.2017 09:08 • #51


D
@kurschaden, auf der einen Seite ist das Verhalten Deines Mannes total egoistisch. Überhaupt keine Frage. Aber vielleicht hatte er Torschlusspanik, nie wieder ein Abenteuer erleben, dieses prickeln, noch einmal jung fühlen? Einmal ausbrechen und so tun als ob. Nicht korrekt, keine Frage.
Was kränkt Dich am meisten, dass er das ohne Dich erlebt hat? Du sowas vielleicht auch gerne erleben möchtest? Mit ihm, oder egal wem?

19.05.2017 14:48 • #52


G
@ Kurschaden

Toll, wie du mir der Situation umgehst

Auch dein Mann, wird erkennen was er für eine tolle Frau hat, die so eine schwierige Situation meistert.

Das, was du schreibst hört sich toll an es liest sich einfach schön wie du über euch bzw deinen Mann sprichst !

Ich wünsche euch das ihr das schaffst und euch das nicht trennt sondern noch mehr zusammen bringt.

Alles gute

19.05.2017 14:50 • x 1 #53


D
@kurschaden, mir hat es sehr geholfen, mir eine Trennung vorzustellen, also gedanklich ganz durchzugehen. Es gibt da ein paradox, unsere Männer hatten ja nur deshalb eine Affäre, weil sie sich nicht von uns trennen wollten. sonst hätten sie das ja gemacht. Also, die wollen ja mit uns zusammen bleiben. Nur haben die mit der Affäre (oder wie auch immer) uns einen Grund für eine Trennung geliefert. Bei der Affäre konnten wir nicht mitbestimmen, aber ob die Ehe beendet wird oder nicht. Mein mann hat da durchaus Angst vor, trotz allem.
Es ist doch so, die Herren haben die Unantastbarkeit durchbrochen, der innere Kreis hat ein Loch bekommen. Die können da nicht durch, denn die wollen ja die Ehe weiter. Sie haben das System destabilisiert. Wir könnten jetzt gehen und das tun, wozu wir Lust haben. da tun sich doch ganz neue Perspektiven auf. Wir müssen nicht bleiben. Und ob die Kanne nun einen oder zwei Beulen hat ist doch egal, sie ist eh nicht mehr heile.
Wozu hast Du Lust? Was willst Du erleben?

19.05.2017 15:07 • x 2 #54


bifi07
Zitat von Dummda2:
Und ob die Kanne nun einen oder zwei Beulen hat ist doch egal, sie ist eh nicht mehr heile.
Wozu hast Du Lust? Was willst Du erleben?

Das hört sich ja fast danach an, als würdest du ihr raten auch fremd zu gehen. Siehst du das als Lösung?
Ich kann dabei zwar nicht mitreden, da wir uns nah seiner Affaire getrennt haben, aber ich glaube nicht, dass ich dann im Gegenzug überhaupt Lust gehabt hätte auch fremdzugehen....so nach dem Motto: Gleiches mit Gleichem...

19.05.2017 15:24 • #55


A
Die Unantastbarkeit von was?
Von seinem Körper? Es ist sein Körper.

Von ihrem Körper, weil die Gefahr der Ansteckung besteht? Das weiß ich nicht, davon hat kurschaden nichtcgeschrieben, ob er an Schutz gedacht hat.

Von der starken Schulter, die kurschaden vermisst? Die starke Schulter hat er der Sternschnuppe (in der Kur bist du mein Stern, danach bist du mir schnuppe) nicht gegeben. Und kurschaden hat schon vorher die starke Schulter vermisst. Also hat nicht er durch den Seitensprung die Beziehung destabilisiert, sondern die war vorher schon destabilisiert

Von der Beziehung? Dafür muss erst einmal geklärt werden, was die BEIDEN unter Beziehung verstehen.

19.05.2017 15:37 • #56


D
Zitat von bifi07:
Das hört sich ja fast danach an, als würdest du ihr raten auch fremd zu gehen. Siehst du das als Lösung?
Ich kann dabei zwar nicht mitreden, da wir uns nah seiner Affaire getrennt haben, aber ich glaube nicht, dass ich dann im Gegenzug überhaupt Lust gehabt hätte auch fremdzugehen....so nach dem Motto: Gleiches mit Gleichem...


nein, ich habe auch für mich eine Affäre o.ä. ausgeschlossen. Wäre auch absurd. Aber ein Element ist, dass man Verlustängste haben (entwickeln) kann, Angst vor neuem Schmerz, eine gewisse Erstarrung. Da kann der Gedanke, dass die Türen offen sind und eh schon schaden eingetroffen ist, entspannen.
ich wollte mich 3-4 konkret mal von meinem Mann trennen. Und diese Bereitschaft hat dazu geführt, dass ich zunehmend loslassen konnte. Das war so hilfreich für mich.
Und auch heute, wenn der innere Druck unerträglich ist, stelle ich mir Alternativen vor. Die Situation ist mitunter wirklich nicht auszuhalten. Und da ist der Gedanke hilfreich, dass man die Situation nicht aushalten muss. ich könnte jederzeit gehen, aber ich entscheide mich zu bleiben ist eine andere Haltung als ich muss bleiben.
Da unsere Männer sich ja nicht trennen wollten, haben die aber Angst vor einer Trennung. ich habe keine Angst davor.

19.05.2017 15:42 • #57


Fake
Ich stimme guesr2014 voll zu. Du reflektierst die Situation sehr gut und auch nachvollziehbar. Manchmal habe ich bei Einigen den Eindruck eine Affäre ist gleichzusetzen mit Mord oder so. Ich versuche dem Ganzen nicht so eine große Bedeutung beizumessen und auch nicht überzubewerten. Meine Güte, wer stellt sich ernsthaft hin und behauptet es könnte ihm nie nie passieren.... sorry, aber dem würde ich kein einziges Wort mehr glauben! Das Fehler in einer Beziehung gemacht werden, dürftevdoch wohl normal sein. Und bevor es jetzt gleich losgeht...nein ich finde eine Affäre nicht toll und ebenfalls sehr sehr verletztend. Aber es muss doch das bleiben was es ist, eben ein Fehler, oft einfach situationsbedingt. Es heisst doch nicht umsonst beim Eheversprechen in guten wie in schlechten Zeiten. Affären zu verarbeiten sind verdammt schlechte Zeiten, ohne Frage. Aber findet man einen Weg diese sch. zu verarbeiten, liebt sich und möchten Beide die Ehe fortsetzen, ja warum denn nicht? Und wer behauptet das Vertrauen ist weg, hat sicherlich recht. Nur weiß derjenige, was sein Partner/ seine Partnerin gerade in diesem Moment macht, wo er das sagt? Es wird niemals für Niemanden eine komplette Sicherheit geben. Aber wir, die wir wissen das Alles verdammt schnell vorbei sein kann und da meine ich sowohl den Betrüger als auch die Betrogenen, sind gewarnt davor, was so eine Katastrophe anrichten kann. Ich vertraue darauf, dass mein Mann verstanden hat.....

19.05.2017 15:45 • x 1 #58


A
Ergänzend zu Dummdas Betrag!
So bin ich aus der Opferrolle herausgetreten. Ich war plötzlich nicht mehr die, mit der etwas gemacht wurde. Ich hatte wieder die Fäden in der Hand!

19.05.2017 15:48 • x 1 #59


D
@fake, ich stimme Dir voll und ganz zu. Bei Kindern lernen wir zwischen Person und Verhalten zu unterscheiden. das Verhalten soll kritisiert werden und nicht das Kind (Blöd gemacht oder blödes Kind). Aber bei dieser Sache wird dann nicht differenziert, da ist der Mann dann ein böser Mann, ein schlechter Mensch, etc. Klar, zunächst kann man als betrogener Partner nicht differenzieren. Mein Mann bekam den Zusatzname verlogenes Ars..... Das hat ihn sehr gekränkt. Ich habe das mittlerweile ausdrücklich zurückgenommen.
Mit der Zeit öffnet sich der Blickwinkel und das ist wichtig.

19.05.2017 16:19 • #60


A


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