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Wie hole ich das Maximum aus meiner Trennung raus?

Wurstmopped
Zitat von Blind-Meg:
sondern noch viel mehr Energie und Zeit zu investieren, darüber zu sprechen, was in der Partnerschaft gut läuft.

In wie vielen Beziehungen läuft das so?
Mal unter Klosterschülerinnen, meist läuft das auf Kritik hinaus und weniger auf sich als Paar zu bestärken.

Vor 29 Minuten • #121


M
Zitat von Wurstmopped:
In wie vielen Beziehungen läuft das so? Mal unter Klosterschülerinnen, meist läuft das auf Kritik hinaus und weniger auf sich als Paar zu bestärken.

Konstruktive Kritik kann was ungeheuer wertvolles sein.
Warum gäbe es sonst Mitarbeitergespräche, Supervision u.ä.
Wir sind alle keine Hellseher. Und ich finde es als Zeichen der Wertschätzung wenn zB auch
eine Freundin mir einen Hinweis gibt, was sie verletzt, anstatt mich einfach zu ghosten oder so...
Im Gegenteil ist so ein freundlich geführtes Gespräch ein Näheangebot.
Nicht jeder kann das annehmen, weiss ich auch. Ich selber bin aber froh wenn jemand das so
sieht wie ich.

Ich persönlich war und bin immer sehr dankbar, wenn der Partner- auf respektvolle Art-
mir ein Feedback gibt. Ich halte mich für intelligent genug zu erkennen, wenn er recht hat und
ich was ändern sollte. Das verbessert mich selbst und die Beziehung.
Es gibt diesen Spruch: was an Wichtigem nicht ausgesprochen wird, wird ausagiert
(zB durch Witze, S. Zurückweisung, Gefühlskälte...). Meiner Erfahrung nach- auch
wenn ich mich selber beobachte- gibt es kaum einen wahreren Satz.
Energie und Konflikte verschwinden nicht, nur weil ich was gegen sie habe...

Was anderes ist es natürlich wenn dauernd genörgelt wird um das Gegenüber zu schwächen
oder klein zu halten. Ich denke aber das spüren die meisten. Also den Unterschied.

Vor 26 Minuten • x 1 #122


A


Wie hole ich das Maximum aus meiner Trennung raus?

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Blind-Meg
Zitat von alleswirdbesser:
Aber täglich?

Ich fahre jetzt keine Strichliste. Aber es gibt doch jeden Tag etwas, worüber man sich freut, ärgert, enttäuscht oder überrascht ist, was einem gut gelingt oder weniger gut, man hat außerdem jeden Tag irgendein Befinden, von Kopfschmerzen über schlecht geträumt oder sich übel verschluckt oder was weiß ich, plus hunderte Entscheidungen zu treffen, zu denen man sich Gedanken macht. All diese Dinge beeinflussen unsere Stimmungslage, erzeugen Emotionen, es können Rattenscgwänze entstehen aus weitergehenden Überlegungen und so weiter.... all das sind Dinge, die zwar manchmal nicht den Partner direkt betreffen, die aber was mit uns machen, was der Partner dann abkriegt. Also gehört das für mich zum täglichen Austausch dazu.
Ich meine halt im Grunde nur, dass ich nicht sagen würde Die Kollegin hat mal wieder nicht aufgepasst und wichtige Akten verbummelt, sondern Ich bin genervt und überlege, ob ich sie mal ganz direkt darauf ansprechen soll. Darauf würde ein wertschätzender Partner ja anders antworten, als wenn ich einfach nur erzähle was passiert ist. Und dan entspinnt sich (bei uns zumindest) gerne mal ein Gespräch über Vor- und Nachteile von Konfrontationen, über Wertvorstellungen und Kommunikationsverhalten, über Erfahrungen oder alte Verletzungen oder oder oder. Also sich mit dem eigenen Befinden zu befassen statt immer nur mit den schnöden Erlebnissen. Und der Rest ergibt sich.
Die emotionale Nähe erzeugt sich nicht über den Austausch darüber, was wir erlebt haben, sondern darüber, was das in uns auslöst.

Vor 24 Minuten • x 1 #123


Wurstmopped
Zitat von merretich:
gibt diesen Spruch: was an Wichtigem nicht ausgesprochen wird, wird ausagiert
(zB durch Witze, S. Zurückweisung, Gefühlskälte...). Meiner Erfahrung nach- auch
wenn ich mich selber beobachte- gibt es kaum einen wahreren Satz.

Stimmt, das passiert auch wenn man nicht in der Lage ist, in Ruhe Konflikte auszutragen oder gerne austeilt und nicht einstecken kann.

Vor 23 Minuten • #124


Blind-Meg
Zitat von alleswirdbesser:
Also in etwa: Heute sehen wir uns nicht, du fehlst mir so, ich bin so traurig… oder: da ich heute einen freien Abend habe (du bist nicht da) freue ...

Zum Beispiel, ja.


Zitat von Wurstmopped:
Verändere es oder ertrage es, aber bitte nicht jeden 2tag die gleiche Litanei.

So eine Haltung, finde ich, ist Gift für eine Partnerschaft. Sowas würdest du zu mir genau 1x sagen.

Vor 21 Minuten • #125


Wurstmopped
Zitat von Blind-Meg:
Die emotionale Nähe erzeugt sich nicht über den Austausch darüber, was wir erlebt haben, sondern darüber, was das in uns auslöst.

Und das kann höchst unterschiedlich sein, trotz gemeinsamen Erlebens.
Das Problem ist, dass viele nicht verstehen, dass meine Wahrnehmung nicht die gleiche sein muss oder ist, wie die meines Partners.
Das er es anders bewertet, fühlt und wahrgenommen hat
Der Streit entsteht dann, wenn mein Gegenüber meine Wahrnehmung anzweifelt oder nicht versteht warum ich das anders empfinde oder ich anders darüber denke.

Vor 20 Minuten • #126


Blind-Meg
Zitat von Wurstmopped:
In wie vielen Beziehungen läuft das so? Mal unter Klosterschülerinnen, meist läuft das auf Kritik hinaus und weniger auf sich als Paar zu ...

Das wäre dann das Zeichen dafür, dass lange vorher schon die Nähe und Zugewandtheit aufgehört hat.
Aber ich weiß, leider, dass das in der Mehrzahl der Beziehungen so läuft, ja. Das heißt aber nicht, dass es richtig oder normal ist.

Vor 19 Minuten • x 1 #127


Blind-Meg
Zitat von merretich:
was an Wichtigem nicht ausgesprochen wird, wird ausagiert
(zB durch Witze, S. Zurückweisung, Gefühlskälte...)

Das ist sehr, sehr wahr.

Zitat von Wurstmopped:
Das Problem ist, dass viele nicht verstehen, dass meine Wahrnehmung nicht die gleiche sein muss ist, wie die meines Partners.
Das er es anders bewertet, fühlt und wahrgenommen hat

Auch das ist sehr, sehr wahr. Darüber könnte man dann aber auch wiederum sprechen. Ach, du siehst das so-und-so? Ist ja spannend. Ich empfinde es hinneren als xyz - kann auch wieder in ein interessantes Gespräch münden.

Zitat von Wurstmopped:
Der Streit entsteht dann, wenn mein Gegenüber meine Wahrnehmung anzweifelt oder nicht versteht warum ich das nicht sich empfinde oder ich anders darüber denke.

Deshalb ist ja auch Toleranz eine der wichtigsten Eigenschaften, um eine stabile Beziehung führen zu können.
Ich verstehe persönlich aber nicht, was es darüber zu streiten gibt. Wenn mein Partner anders etwas anders sieht als ich, finde ich das immer erstmal interessant und möchte mehr darüber erfahren, statt es zu bewerten und ihm zu attestieren, dass seine Sicht falsch ist

Vor 13 Minuten • #128


Wurstmopped
Zitat von Blind-Meg:
So eine Haltung, finde ich, ist Gift für eine Partnerschaft. Sowas würdest du zu mir genau 1x sagen.

Wenn ich dir jeden Abend vorheule wie nervig der Chef, wie ätzend der Job....du mir schon mehrfach angeboten hast mich bei eine Veränderung zu unterstützen, dann würdest du dennoch verständnissvoll bleiben und dir die Energie rauben lassen, ne nicht wirklich?

Vor 12 Minuten • #129


Wurstmopped
Zitat von Blind-Meg:
Das ist sehr, sehr wahr. Auch das ist sehr, sehr wahr. Darüber könnte man dann aber auch wiederum sprechen. Ach, du siehst das so-und-so? ...

Du, alles gut, jedoch ist das eher die Ausnahme.
Klassiker ist doch, ich verstehe nicht, warum du das nicht so sehen, fühlen kannst oder du willst mich nicht verstehen....

Vor 10 Minuten • #130


M
Zitat von Wurstmopped:
Wenn ich dir jeden Abend vorheule wie nervig der Chef, wie ätzend der Job....du mir schon mehrfach angeboten hast mich bei eine Veränderung zu unterstützen, dann würdest du dennoch verständnissvoll bleiben und dir die Energie rauben lassen, ne nicht wirklich?

Das klingt nicht nach Austausch sondern danach als wäre der Partner emotionaler Mülleimer und zwar
ungefiltert für ungelöste Probleme in Dauerschleife.
In einem solchen Fall- hatte ich tatsächlich auch schon, bitte ich den Partner seinen ungefilterten
emotionalen Müll woanders abzuladen, weil es mir nicht gut tut.
Auch das ist möglich

Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen einem konstruktiven Austausch und darin, den anderen
dauerhaft und regelmäßig als emotionalen Mülleimer oder Blitzableiter zu benutzen.

Gerade eben • #131


A


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