Wie hole ich das Maximum aus meiner Trennung raus?

Zitat von Elisa213:

Ich denke aus diesem Grund habe ich mir in den letzten Jahren so sehr eine Beziehung gewünscht und mich dann oft auf Männer eingelassen, die mir nicht gut taten oder Bindungen nicht halten konnten.

Wo hast du du denn kennengelernt?

Ich denke, die Trennung an sich kannst du nicht unbedingt nutzen. Entscheidend ist, was jetzt als nächstes passiert.
Bleib mal eine Weile, mindestens 3 Monate, alleine und geh auch auf keine Dates, halte
dich bewusst fern vom Kennenlernen. Zieh dich schick an und geh essen - alleine. Mach ein Date mit dir selbst. Sei gut zu dir und tu dir Gutes, mach dir selbst Geschenke, mach dir ein richtig schönes Leben ohne Mann. Die dazugehörigen Gefühle musst du aushalten, und sieh nach, was darunter ist. Wenn du das eine Weile machst, wirst du sehen, wie gut es dir ohne Mann gehen kann, und dass du keinen Mann brauchst um glücklich zu sein. Das ist der 1. Schritt heraus aua der Bezuehungsabhängigkeit. Auch diese besiegt man durch Abstinenz.

Ich finde es super, wenn du erst einmal zu dir finden möchtest und mit dir selbst im Reinen sein möchtest bevor du dir wieder einen Partner suchst. Genauso sieht mein Plan aus. Ich bin seit dem Sommer getrennt und arbeite viel an dem Thema Selbstliebe und innere Gelassenheit. Ich habe auch bereits mehr zu mir gefunden, wie ich es empfinde. Ich lese hier gerne mit und freue mich auch über neue Anregungen.

@Elisa213 Hey

Zitat von Elisa213:

Ich hätte gerne ein paar Tipps und Ratschläge aus der Praxis. Vielleicht gibt es ja jemanden der eine schmerzhafte Trennung hatte und sie für sich optimal genutzt hat. Wenn ja wie habt ihr das geschafft?

Ich hatte meine letzte schmerzhafte Trennung 2018.

Ab da schwor ich mir, genau wie du, dass damit jetzt ein Ende ist und ich keinen Bock mehr habe, Männer in mein Leben zu lassen, die eher mein Leben erschweren, als bereichern.

Ich habe dann von 2018-2020 komplett männerfrei gelebt, also auch keinen Kontakt mit schreiben oder telen zu Männern gehabt.

Ich habe in den zwei Jahren auch Mal ganz auf körperliche Rasur verzichtet. Ich wollte lernen, mich so zu lieben, wie ich bin. Ganz bewusst, mit allen Sinnen.
Und da ich auf Männergesellschaft ja verzichten wollte, eben auch ganz bewusst, war das auch so kein Problem

Ich hab mir dann auch ein Buch gekauft mit dem Titel: Die Kraft der Wertschätzung von Eva Wlodarek.
Auch habe ich mir von Stefanie Stahl das Arbeitsbuch mit dem Titel: Das Kind in dir muss Heimat finden, gekauft.

Mit den beiden Büchern habe ich täglich immer wieder gearbeitet.

Ich habe mir Gerichte gekocht, die ich sonst nie im Leben für mich gekocht hätte.
Ich ging auch alleine weg, Essen gehen oder Kino. Das war anfangs etwas ungewohnt, aber ich genoss es immer mehr.

So habe ich gelernt, alleine gut zurechtzukommen und es hilft mir bis heute durch mein Leben.
Es ist für mich auch wichtig, weil ich nicht mehr gesund bin und ich aber von niemanden abhängig sein möchte.

Ich kann sagen, dass ichs soweit geschafft habe und ich auch wirklich sehr stolz auf mich selber bin

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen, Mut machen und gute Tipps geben

Du bist auf dem richtigen Weg. Es ist nur eben etwas steinig, aber wenn ichs hinkriege (bin sehr sensibel) dann du auch

Ah, OK, dann war es also nicht immer nur OD.
Das ist ja schon mal gut.
Dann kannst du dich mit dir beschäftigen.
Solange man nicht den richtigen Partner gefunden hat, entwickelt man sich auch sehr, in den Phasen dazwischen.
Wenn man Glück hat, entwickelt man sich dann, mit dem passenden Partner weiter zusammen.
Aber die Phasen dazwischen sind wichtig.

Zitat von Elisa213:

@Sonnenschein85 Ach wie schön, dass wir im selben Boot sitzen. Der Sommer ist ja schon ein wenig her - hast du schon ein paar gute Tipps sammeln ...

Also erst einmal habe ich wirklich alle Gefühle so angenommen wie sie sind. Ich war tagelang traurig, habe viel geweint, ich war wütend, ja sehr wütend. Die ganze Palette. Es hat mir gut getan die Gefühle so anzunehmen wie sie kommen und keinen Druck zu haben, das sie gerade falsch oder nicht gut sind. Ich durfte traurig sein, im nächsten Moment vielleicht wieder fröhlich, ich durfte auch wütend sein. Sich mit seinen Gefühlen bewusst auseinander zu setzen hat mir sehr geholfen. Ich habe angefangen Tagebuch zu schreiben und bin später auf ein Audio Tagebuch umgestiegen. Durch das Schreiben konnte ich unglaublich viel reflektieren und ich habe Dinge, die passiert sind, aus verschiedenen Blickwinkeln sehen können. Ich nutze das Tagebuch immer noch ab und zu und auch das war wie ein Ventil für mich.
Außerdem habe ich angefangen mir viel Gutes zu tun, Zeit für mich, Sachen die ich früher nicht gemacht habe oder zu selten. Ich habe mir alleine mal Wellness gegönnt. Bin auch einmal alleine essen gefahren oder spontan ins Kino.
Was mir auch gut tat war Zeit mit Freunden. Ich war auf einem Mädels Trip mit meinen Freundinnen und haben einfach mal genossen wieder ich zu sein ( ich kam aus einer sehr ungesunden Beziehung). Sport hat mir sehr gut getan. Ich mache
viel und gerne Sport seit dem Sommer. Und ich arbeite an der Selbstliebe. Ich sehe mich nun ganz anders als letztes Jahr noch.

Irgendwie hat sich mein Blick auf mich selbst verändert. Ich sah immer eher das Negative und jetzt sehe ich in den Spiegel und ich finde mich schön. Ich bin zufrieden und dankbar. Ich habe versucht meinen Fokus im Leben auf die Positiven Dinge zu führen und Dinge die ich nicht ändern kann anzunehmen. Achtsamer und Dankbarer zu sein.

Was mir auch geholfen hat war eine Ernährungsumstellung, weniger Zucker, weniger Fett, gesünder und ausgewogener. Dazu Sport und Yoga und ich habe das Gefühl irgendwie mehr meine innere Mitte gefunden zu haben.

Auch bin ich es diesmal ganz anders angegangen als sonst. Vor meiner Ehe hatte ich viele Beziehungen und bin von Beziehung zu Beziehung gehüpft quasi Diesmal habe ich mir bewusst gesagt, nein, jetzt bin erst einmal ich dran. Jetzt suche ich keinen Mann um mich glücklich zu machen, sondern mache mich selbst glücklich. Und tatsächlich habe ich das teils auch wirklich geschafft. Klar, es gibt immer Rückschläge, aber all in allem geht es mir gut/besser. Ich bin viel ausgeglichener. Weil ich vieles ohne Druck gemacht habe.

Hi @Elisa213

Ich war bis vor 3 Monaten, 22 Jahre mit meiner Ex zusammen und ich kann dir gerne sagen was mir seit der Trennung am besten geholfen hat. Mir ging es die ersten Wochen unfassbar schlecht. Mental ist es immer noch eine Achterbahnfahrt. Es gibt bessere und schlechtere Tage. Aber ich habe für mich jetzt eine Leidenschaft endtdeckt und das ist vorrangig der Sport und somit die Pflege und Sorgfalt des Körpers. Ich gehe jeden Tag egal bei welchem Wetter spazieren. Gehe 1 mal die Woche schwimmen. Habe mich bei einem Dart Verein angemeldet (Gesellschaft), hab mir ein E Bike geholt und radl jetzt gerne und habe das Bergwandern für mich neu entdeckt. Das Gefühl am Gipfelkreuz anzukommen und die Aussicht zu genießen gibt mir so unendlich viel Kraft. Ich habe es in meinem eigenen Thread schon gesagt: Wenn es dem Geist schon schlecht geht dann will ich zumindest meinem Körper was gutes tun. Ich war vor wenigen Monaten auch eher unsportlich, doch ich habe seitdem 13 Kg abgenommen. Das gibt wieder ein bisschen Selbstvertrauen und steigert auch den Selbstwert. Alles andere regelt die Zeit und der Abstand. Ich weiß dass der Tipp mit Sport jetzt keine revolutionäre neue Idee ist aber es tut einfach gut nach all den harten Zeiten. Wünsche dir alles gute

Zitat von Elisa213:

Das Kind in dir muss Heimat finden hab ich mir vor Jahren mal als Hörbuch runter geladen, aber nie gehört. Das werde ich jetzt mal nachholen

Ich kann dir das Arbeitsbuch zusätzlich dazu wirklich sehr empfehlen
Hörbuch ist hören, aber Arbeitsbuch ist arbeiten
Aber ich freu mich, dass ich dir weiterhelfen konnte

Zitat von Elisa213:

Ich versuche die Phase jetzt wirklich zu nutzen um mich selbst kennen zu lernen. Ich hoffe, ich habe Erfolg

Männerfrei zu leben, Mal wirklich so zu lernen, alleine klar zu kommen - Mega.
Und die eigene Säxualität wird einem auch wieder etwas mehr bewusst