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Wie kann ich je wieder an die Liebe glauben?

F
Hey Cuba,

du tust mir wirklich leid. Ich weiß, es ist hart...
Aber du solltest Dankbar sein, dass du dem Kinderwunsch nicht direkt nachgekommen bist.
Versuche dir mal für eine Sekunde vor zu stellen, ihr beide hättet nun ein Kind. Die ersten Wochen und Monate sind noch neu und ungewohnt. Aber auch mit einem Kind geht man irgendwann in den Alltag über. Und wenn dich das Ende der Beziehung nun so fertig macht, solltest du mal überlegen wie du dich nun fühlen würdest, wenn du dein Kind nur noch jedes zweite Wochenende sehen würdest. Wenn du wüsstest, das dein Kind nun von einem anderen Mann groß gezogen wird. Glaub mir, das ist nochmal ne Nummer härter.

Du musst das Positive erkennen und dir nicht noch Schuldgefühle zureden. Es wird bestimmt noch ne Weile dauern, bis es dir besser geht. Aber glaube mir... Irgendwann kommst auch du an den Punkt, wo du über das Ende der Bezehung froh bist. Wahrscheinlich dann, wenn du hörst dass Sie sich von ihrem nächsten Typen getrennt hat, dieser nun am Boden zerstört ist und Sie mit ihrem Kind auf der Suche nach nem neuen Vater ist.

Und so wie ich Sie aus deinen Erzählungen einschätze, wird das so kommen.

Also egal wie schlecht es dir geht, Kopf hoch. Würde bewahren. Auf keinen Fall anrufen oder ihr schreiben. Glaub mir, jedes Zeichen von dir wird als Schwäche gewertet und Sie wird sich mehr und mehr bestätigt fühlen.

Gruß

01.04.2014 10:00 • x 1 #31


C
Zitat von between:
Meine Freundin hat mir mal eine Excel-Tabelle geschickt. Über ihre Beziehung zu ihrem Lebensgefährten. Als sie die durchleuchtete, weil nicht alles so toll lief. Eine Excel-Tabelle. Sowas hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Aber sie muss es beruhigt haben...es so aufzulisten, es gegen zu rechnen, das Geben und Bekommen...eine Berechnung halt?



Das mit der Tabelle kommt mir bekannt vor, habe diverse Tests bei ihr gefunden, die sie vor der Trennung gemacht hat. Also wie wichtig ist guter S. in einer Partnerschaft etc. Denn der war immer toll bei uns. Aber so ist sie, klarer Kopfmensch, auf ihren Weg fokussiert. Passt der Partner nicht, wird gewechselt, denn noch kann sie das ja einfach machen. mit 31 Jahren und in der Blüte ihrer Schönheit ist das natürlich einfach.

01.04.2014 11:40 • #32


A


Wie kann ich je wieder an die Liebe glauben?

x 3


C
Zitat von feklah:
Hey Cuba,

du tust mir wirklich leid. Ich weiß, es ist hart...
Aber du solltest Dankbar sein, dass du dem Kinderwunsch nicht direkt nachgekommen bist.
Versuche dir mal für eine Sekunde vor zu stellen, ihr beide hättet nun ein Kind. Die ersten Wochen und Monate sind noch neu und ungewohnt. Aber auch mit einem Kind geht man irgendwann in den Alltag über. Und wenn dich das Ende der Beziehung nun so fertig macht, solltest du mal überlegen wie du dich nun fühlen würdest, wenn du dein Kind nur noch jedes zweite Wochenende sehen würdest. Wenn du wüsstest, das dein Kind nun von einem anderen Mann groß gezogen wird. Glaub mir, das ist nochmal ne Nummer härter.

Du musst das Positive erkennen und dir nicht noch Schuldgefühle zureden. Es wird bestimmt noch ne Weile dauern, bis es dir besser geht. Aber glaube mir... Irgendwann kommst auch du an den Punkt, wo du über das Ende der Bezehung froh bist. Wahrscheinlich dann, wenn du hörst dass Sie sich von ihrem nächsten Typen getrennt hat, dieser nun am Boden zerstört ist und Sie mit ihrem Kind auf der Suche nach nem neuen Vater ist.

Und so wie ich Sie aus deinen Erzählungen einschätze, wird das so kommen.

Also egal wie schlecht es dir geht, Kopf hoch. Würde bewahren. Auf keinen Fall anrufen oder ihr schreiben. Glaub mir, jedes Zeichen von dir wird als Schwäche gewertet und Sie wird sich mehr und mehr bestätigt fühlen.

Gruß


Das ist auch der Gedanke, der mich durch den Tag bringt. Wenn es da draussen Gerechtigkeit gibt, wird es so kommen. Nur das der nächste an ihrer Seite der Vater ihrer Kinder sein muss und wird. Danach wird sie vorgehen und aussortieren. Ich wette der Nächste wird ganz andere Ideale verkörpern als ich. Wird bodenständig, erfolgreich und solide sein. Weniger Träumer, mehr Realist. Ob ich davon erfahren werde? Vermutlich schon, ich denke sie wird mir das dann irgendwie mitteilen um mir noch einen mitzugeben.

Ich werde mich auch nicht mehr bei ihr melden, denn sie will ja keinen Kontakt mehr zu mir haben. Hat mich komplett ausradiert.

01.04.2014 11:45 • #33


C
Zitat von between:
Ich weiß nicht, ob es dir hilft, wenn ich dir darüber schreibe. Wünsche mir, dass es dir ein bisschen hilft, dich nicht so zu quälen. Und dich langsam zu lösen. Deine Sehnsüchte hatten einen Adressaten - sie. Sie hat sie empfangen und entgegen genommen. Und überaus gestillt. Mehr als du dir vorstellen konntest vorher. Aber es hatte seinen Preis. Ihren hohen Preis. Den konntest du nicht auf Dauer zahlen...den kann vielleicht niemand zahlen. Weil niemand ihre innere Berechnung kennt. Und wahrscheinlich nicht mal sie selbst...sie ist ja selbst am bezahlen...mit all ihren Projekten, um sich vielleicht mal zu genügen. Vielleicht.


Interessanterweise meinte sie, sie brauche dringend ein neues Projekt, nämlich ein Kind. Allein dieser Satz hat mich gegruselt, ein Kind ist doch kein Projekt, sondern ein menschliches Wesen, dass aus der festen Liebe und Basis einer Partnerschaft gezeugt werden sollte!

01.04.2014 11:50 • #34


C
Null Kontakt ist vermutlich meine einzige Rettung, bis ich irgendwann mal wieder mein Herz öffnen kann.

Ich habe ihr trotzdem noch eine Abschiedsmail in der letzten Woche geschrieben. Eine Antwort werde ich niemals erhalten aber ich musste das noch loswerden, für mich.

Du willst keinen Kontakt mehr, das ist in Ordnung, denn es ist Dein Leben. Trotzdem muss ich für mich noch ein paar Dinge sagen, um mit uns ins Reine zu kommen. Ich kann nicht einfach so 4 Jahre ausradieren, wenn wir noch nichtmals ein gemeinsames Abschlussgespräch führen konnten.

Ich verstehe nicht, warum Du mich so plötzlich hasst, ich bin doch immer noch genaue der Mensch, den Du mal geliebt hast? Ich weiss, dass vieles nach der Trennung falsch gelaufen ist aber Menschen machen Fehler, gerade dann wenn sie emotional verletzt sind. Aber weisst Du auch, dass genau diese Kälte in Dir, dieser plötzliche Hass mich so erschreckt hat? Das hat mich so verschreckt, dass ich panisch um mich geschlagen habe, einfach weil ich bis zum Ende an uns geglaubt habe. Die Enttäuschung über die Trennung hat mich wie ein kleines, verletztes Kind zurückgelassen. Du hast diesen einen Punkt mitten in einem Herzen und meinem Ego erwischt an dem ich am verletzlichsten bin.

Du lässt mich mit all meinen Fragen alleine, warum machst Du das?
Warum möchtest Du gar keinen Kontakt mehr haben, was habe ich getan, dass du so reagierst?
Wir konnten doch früher auch unsere Probleme lösen, indem wir darüber gesprochen haben?

Ich bin auch bereit Lehren aus dem Ende zu ziehen und in mich zu gehen um an meinen Fehlern zu arbeiten.

Letztendlich ist alles an grossen Defiziten zwischen uns zerbrochen.

Zum einen unsere schlechte Kommunikation in den letzten 6 Monaten. Wir haben es versäumt uns einfach mal an einen Tisch zu setzen und wirklich über uns, unsere Pläne und unsere Sorgen zu sprechen. Es ging nie so wirklich um deinen Kinderwunsch. Ich wäre sehr gerne Vater geworden mit Dir. Es ging darum, dass wir uns beide missverstanden gefühlt haben in unseren Bedürfnissen. Das war das was ich mit einer Basis meinte, die ich vor einer Familiengründung noch mit Dir finden wollte. Du hast das missverstanden und dich damit angegriffen gefühlt, weil die Basis Deiner Meinung schon längst da war. Das war sie auch, nur fehlte mir einfach der gemeinsame Masterplan, wie wir das mit Kind wuppen werden. Das war alles, ein einziges, langes Gespräch, ohne Vorwürfe, in dem wir alles vorbereiten. So wie wir damals unsere Reisen geplant haben und so wie wir unsere Wohnung erobert und eingerichtet haben.

Wir haben das nicht geschafft, weil wir nicht in der Lage waren uns in den anderen hinein zu versetzen, einfach mal zuhören und den anderen aussprechen lassen. Zwei Egos die sich im Wege standen, zuviel Emotion im Raum, zwei Liebende die der Liebe die Freiheit genommen haben.

Die Angst ist der Gegenpol der Liebe, und doch sind beide oft sehr eng beieinander, die Angst ist das unverarbeitete Kindheitstrauma, nicht so angenommen zu sein, wie man sich fühlt.

Ich für meine Teil arbeite das gerade alles auf. Ich beginne eine Reise zu mir selbst, konfrontiere mich mit meinen eigenen Dämonen. Du hast mich an meine Grenzen geführt positiv wie negativ. Dafür bin ich dankbar. Dankbar für all das Schöne und dankbar für die Erkenntnisse die ich nun entdecken kann.

Ich wünsche mir wir hätten uns einfach mal in Ruhe zusammengesetzt um über unsere Probleme und Konflikte zu reden, so wie Partner das machen. Auf Augenhöhe und ohne Anschuldigungen.

Wir haben das beide nicht sehen können in dem Sumpf von Machtkämpfen, Ängsten und Missverständnissen zwischen uns. Kommunikation ist so wichtig, warum haben wir das nicht schaffen können?

Der Rest ist Geschichte, unsere Geschichte. Es war sehr knapp, ich denke es hat nur an wenigen aber wichtigen Schrauben gefehlt, die das Gesamtgefüge unserer Liebe zerbrochen haben.

Es macht mich traurig auf unsere verpasste Chance zurückzublicken. Wie wären tollen Eltern geworden, hätten unserem Kind von Walhaien, Orang Utans, Drachen und Monstern, die wir entdeckt haben, erzählen können.

Gestern stieg ich ins Auto, schaltete das Radio ein und es lief Use Somebody von The Kings Of Leon. Das war unser erster Song, damals in dem Hotelzimmer in Palermo. Es war so bizarr, ich fuhr durch einen Tunnel, mir rannten die Tränen durchs Gesicht und ich war in diesem Moment wieder Bei Dir, konnte Dich spüren und riechen, blickte nach rechts auf den Beifahrersitz, in der Hoffnung dich dort zu finden. Ich sah Dich dort für einen Bruchteil einer Sekunde warhaft sitzen, mit einen Zitronenfalter auf dem Haar.
Dann endete der Song und damit diese Vision.

Danke für die schöne Zeit.

Ich werde keinen weiteren Kontakt mehr zu Dir aufnehmen. Ich muss diese Zeilen aber noch loswerden, denn mir ist es trotz allem wichtig einen Abschluss mit Respekt und auf Augenhöhe zu finden.

Denn die Liebe ist es die verzeiht, nicht der Hass.

01.04.2014 13:30 • #35


S
CubaLibre

Danke, mir rennt eine Gänsehaut über den ganzen Körper und die Tränen übers Gesicht, wenn ich das lese.
Ich fühle genau das mit dir, was du so ausdrucksvoll und gefühlvoll in Worte gebracht hast.

Danke

01.04.2014 15:11 • x 1 #36


M
Ein sehr schöner und aufrichtiger Text von dir CubaLibre. Und ein wunderbarer Abschlußsatz.

Besonders das mit dem Song im Radio konnte ich 1:1 nachempfinden.
Genau das selbe Erlebnis hatte ich gestern selber im Auto. Allerdings ein anderer Song;)
Die Tränen flossen nur so...

Es ist schon seltsam, was insbesondere Lieder für Gefühle und Erinnerungen hervorrufen können.

Ich hoffe dieser Brief hilft dir (und vllt. auch ihr).

01.04.2014 15:18 • #37


C
Danke! Es tut mir wirklich sehr gut hier zu schreiben und eure Antworten zu lesen. Ich habe schon Dutzende Briefe an sie verfasst, es hilft das alles nieder zu schreiben.

Sie wird vermutlich niemals meine Fragen beantworten, denn das hiesse ja, sie müsste sich einen Zacken aus ihrer Krone brechen um mir zu antworten.

Was mir bleibt ist die Gewissheit, dass ich lieben kann. Bisher sie, als nächstes muss ich meine Liebe zu mir selbst wieder finden.

Das mag jetzt vielleicht arrogant klingen aber ich weiß sie wird diese Liebe nie mehr von einem Mann bekommen, denn sie war und ist einzigartig. Vielleicht bemerkt sie dass kann irgendwann doch einmal...

01.04.2014 15:44 • #38


S
Niemals wird sie diese Liebe von einem anderen bekommen! Sie weiss gar nicht, was sie mit und an dir verloren hat

Du bist ein ganz besonderer Mann und Mensch.

Wer das erkennen kann und will, wird dich sehen und lieben, wie du bist, und sich mit dir gemeinsam weiterentwickeln wollen.

01.04.2014 16:33 • #39


B
Hallo CubaLibre,

der Brief an sie...er ist sehr warm und doch klar geschrieben. Ich denke, das bist du.

Ob es auch so ankommt bei ihr, wirst du vielleicht nie erfahren. Aber du hast ihr noch einmal gezeigt, was Liebe für dich bedeutet. Und dass du deine Wärme für jemanden nicht verlierst, nur weil nicht alles passt oder passte.

Weißt du, dein Titel für diesen Thread hast du wahrscheinlich gewählt, weil ihre Liebe dich zutiefst enttäuscht hat. Sie fühlte sich so gut an für dich. Doch es war auch das, was du dazu beigetragen hast, dass sie sich so gut anfühlte. Hättest du deine Wärme da nicht mit reingebracht, wäre es sicher gar nicht so schön gewesen zwischen euch. Verstehst du?

Wie oft hast du sie trotzdem mit liebevollen Augen gesehen, obwohl auch nicht alles was sie tat, wunderbar war für dich? Und du dich eigentlich manchmal allein oder sogar im Stich gelassen fühltest?

Es ist deine Art von Liebe, an der du den Glauben nicht verlieren solltest, den Glauben an dich. Und dass es sich gut anfühlt, was du geben kannst in einer Beziehung, weil es einfach in dir ist.

Wer das nicht mehr haben möchte oder anscheinend nicht mehr braucht, der hat dann wohl doch andere Prioritäten. Und hat sich einfach nur eine Weile in deiner Wärme gesonnt...

LG between

01.04.2014 17:01 • x 1 #40


C
Hach danke Leute!

Ich gehe gerade unsere Dialoge durch, nur um nicht wahnsinnig zu werden. Es ist ein täglicher Kampf gegen diese Idealisierung. Ich wache morgens auf und brauche den Tag bis ich sie Abends so weit vom Sockel gestossen habe um einzuschlafen. Und am Morgen geht das Spiel von Vorne los.

Habe gerade ihre letzten Zeilen gefunden, in der sie sich, auf ihre Art, für uns bedankt. Wenn ich das jetzt mit ein bisschen Abstand lese, fällt mir auf, dass sie mich bewundert hat, mehr nicht. Oder lest ihr das anders?

ich habe vergessen, zu sagen, wie ich dich immer bewundert habe für so vieles.
Für deine Abenteuerlust, deine Gelassenheit mit geschäftlichen Situationen, mit Reiseschwierigkeiten und mit fremden Menschen umzugehen.
Wie toll ich es finde, dass du in Konfliktsituationen die Ruhe bewahren kannst.
Wie gut du aussiehst.
Deinen Stil.
Deine Verkuscheltheit.
Deine Locken.
Dein Talent Geschichten zu erzählen.
Dein Gedanke „Was kostet die Welt?“ hat uns tolle Abenteuer erleben lassen.
Deine vielen großartigen Ideen, aus Zeit etwas Besonderes herauszuschlagen.

Und das ist alles? Die Basis für 4 Jahre Beziehung? Bewunderung, meine Locken, meine Ideen? Aua.

01.04.2014 18:53 • #41


C
Danke! Es tut mir wirklich sehr gut hier zu schreiben und eure Antworten zu lesen. Ich habe schon Dutzende Briefe an sie verfasst, es hilft das alles nieder zu schreiben.

Sie wird vermutlich niemals meine Fragen beantworten, denn das hiesse ja, sie müsste sich einen Zacken aus ihrer Krone brechen um mir zu antworten.

Was mir bleibt ist die Gewissheit, dass ich lieben kann. Bisher sie, als nächstes muss ich meine Liebe zu mir selbst wieder finden.

Das mag jetzt vielleicht arrogant klingen aber ich weiß sie wird diese Liebe nie mehr von einem Mann bekommen, denn sie war und ist einzigartig. Vielleicht bemerkt sie dass kann irgendwann doch einmal...

01.04.2014 20:54 • #42


L
Lieber Cuba,

es bewegt mich sehr, was und wie du es schreibst!

[quote]Was mir bleibt ist die Gewissheit, dass ich lieben kann. Bisher sie, als nächstes muss ich meine Liebe zu mir selbst wieder finden.[quote]

Recht hast du! So wie ich das hier lese, befindest du dich auf einem guten Weg. Und deine Wut, die hier ein bisschen zu spüren ist, erscheint mir auch nachvollziehbar. Locken, Aussehen, Ideen etc... ich will dir nicht zu Nahe treten, aber deine Mail an sie zeugt von sehr viel mehr Tiefgang und Reflektion als diese paar Zeilen von ihr es tun.

Ich denke, du wirst aus dieser Beziehung und der Trennung sehr viel lernen, und du entwickelst dich sehr weiter. Ob sie das auch in dem Maße für sich behaupten kann, ist fraglich. Und das sollte dir Mut und Zuversicht geben! Alles Gute!

02.04.2014 00:21 • #43


C
Das ist es ja gerade, ich fühle mich so reduziert, auf das was ich ihr geben konnte. Fühle mich nicht gesehen von ihr, denn meine Sorgen und Nöte wurde ja nie thematisiert oder waren nicht angebracht.

Es ist gerade so ein schei. Kampf. Ich hasse dieses Aufwachen am Morgen. Ich sehne mich nach Halt, nach Liebe von einem Menschen, der mich liebt, für das was ich bin. Ich weiss aber auch, dass ich weit davon entfernt bin, wieder an die Liebe zu glauben, denn ich bin so enttäuscht. Mir ist bewusst, dass ich in eine Abhängigkeit geraten bin, durch die Art und Weise wie meine Ex liebt, durch die äusseren Umstände und letztendlich auch durch mich und meine Vergangenheit. Nun ist es an der Zeit das alles aufzuarbeiten, doch mir fehlt gerade die Kraft, ich bin müde vom Kampf gegen die Windmühlen des Lebens, will nur Schlafen, am liebsten für Monate, bis dieser Alptraum endlich aufhört.

Anbei noch der Abschlussbrief meiner Ex. So viel zum Thema Reflektion, sie schiebt alle Schuld auf mich und zieht einfach weiter.

es würde nicht zu mir passen, ein paar Tage über deine Worte nachzudenken, vor allem, weil ich dich vor einer Hoffnung beschützen möchte, die unbegründet ist.

Deshalb antworte ich dir sofort.

Ich bin sehr froh, dass du nicht mehr rasend bist und erkennst, dass auch in mir etwas zerbrochen ist, habe ich in der letzten Zeit doch allzu sehr mit deinem Ego zu kämpfen gehabt.

Die Jahre mit dir waren wunderschön, das ist uns beiden bewusst und wir werden sie beide niemals vergessen. Niemals würde ich so etwas einfach so wegwerfen.

Ich bin ein Mensch, der sehr viel Liebe, Interesse und Herzlichkeit für seine engsten Vertrauten empfindet und das sind wirklich nicht wenige. Drei Freundinnen kenne ich seit der 5. Klasse, dazu kommen die zehnjährigen Freundschaften, Mutti, Omi, Tim und Papa.
Auch für meinen Beruf empfinde ich eine große Leidenschaft und zusätzlich habe ich auch noch Raum in meinem Herzen für ein Kind.
Ich brauche dringend einen Partner, der zwar mein Nr. 1-Mensch ist, der mich aber auch teilen kann mit all diesen vielen anderen Lieben, jemanden, der es genießt im Kreise der Familie manchmal auch einfach nur herumzusitzen und hört was jeder so zu erzählen hat.
Jemand, dessen Elexier es nicht ist, dass ich mich um ihn kümmere.
Jemand, der zufrieden ist mit sich und der Welt, ohne großes Geltungsbedürfnis und ohne das Empfinden, das Leben müsste aus sich aneinanderreihenden Glücksräuschen bestehen.
Jemand, der grundsätzlich die Zukunft postiv sieht und sie daher ganz lässig auf sich zukommen lassen kann.
Jemand, der mir vertraut, dass ich ihn liebe.
Ich brauche eine Partnerschaft, die sich in meinen Augen während der ersten großen Verliebtheit entwickelt und die wiederum nicht ausschließlich aus romantischen und aufregenden Momenten besteht, sondern auch aus Dingen, die man selbstverständlich tut, auch wenn sie keinen Spaß machen, aber um den anderen zu entlasten, ohne dass man dann immer ein großes Danke braucht.

Ich möchte dir nicht wehtun, mit dem was ich sage, dir dennoch das Unverständnis dafür nehmen, wie ich (in deinen Augen plötzlich) gehen konnte.
Dass für dich meine Unabhängigkeit und mein Geerdet sein so bemerkenswert sind, finde ich bemerkenswert.
Wenn du die Unabhängigkeit einer Frau anprangerst, möchtest du sie von dir abhängig machen, wenn du findest, ich sei besonders geerdet, bist du es offesichtlich nicht.
Du kannst dir nicht vorstellen, dass ich Ängste habe? Dann drehst du dich sehr um dich selbst.
Dir ist es sehr wichtig, anders zu sein als andere (obwohl du es gar nicht so sehr bist), aber im Kleinen entscheidest du dich immer gegen die Gruppenentscheidung. Sehr, wirklich sehr anstrengend für mich!

Schon immer hattest du Probleme mit meinem Beruf. 4 – 5 Monate war ich weg. 7 – 8 habe ich geputzt, gekocht, gekuschelt, Liebe gemacht und war mit dir 2 ½ Monate im Jahr auf Reisen.
Mich verletzt es SEHR, dass du oft sagst „Wir hatten uns NIE, ich konnte mir deiner nicht sicher sein, wir hatten nie eine Basis“.
Ich sollte dir ein Jahr pure Zweisamkeit schenken vor dem Kind? Wo bliebe ich dabei?
Du hast dich nie gefragt, ob das auch mein WUNSCH ist.
So viele Vorwürfe an mich, die dich einfach geliebt hat und dachte wir sind echt toll zusammen.
Dir hat immer was gefehlt?
Was meinst du, wie du dich beschweren würdest, wenn ein Kind meine Aufmerksamkeit bekäme.
Ich hätte das Gefühl, ich hätte zwei Kinder.
Dich und ein Baby.
Schade, dass du mich von falschen Voraussetzungen hast ausgehen lassen.
Nämlich, dass du von vornherein mit Sicherheit gesagt hast, dass du eine Familie möchtest.

An den hunderten von Argumenten gegen ein Kind (wir werden arm, du findest Kinder doof, man kann nicht mehr reisen, du wirst dich vernachlässigt fühlen, die Karriere leidet, wir brauchen ein neues Auto, du willst erst 50 000 € sparen, ich werde dick, die meisten Paare trennen sich nach zwei Jahren, ich wäre egoistisch und naiv wenn ich ein Kind möchte, das Kind kommt mit 12 aufs Internat, man kann nicht mehr ausschlafen, du müsstest fast alle deine Ideale aufgeben) habe ich gemerkt, dass du meinen generellen Wunsch nach Familie gar nicht ernst genommen hast, nie darüber nachgedacht hast und mir einfach irgendwas von Kindernamen und Kinderzimmern erzählt hast um mich ruhig zu stellen.
Das finde ich unehrlich und verletzt mich wierderum.
Ich weiß, du bildest dir ein, dass du alles nur wegen des Drucks gesagt hast und jetzt NICHTS mehr davon stimmt. Jetzt möchtest du unbedingt ein Baby.
Das macht dich einerseits unglaubwürdig und andererseits MUSS ich mich fragen, aus welchem Grund du nicht gleich gesagt hast:
„Du würdest dich sonst trennen? Bist du verrückt? Natürlich machen wir ne Familie“
Aus welchen Egogründen würdest du wohl gegen mich kämpfen? Nur weil ich in deinen Augen den Zeitplan bestimme? Weil du nicht der Bestimmer bist?
Ich bin nie einen Schritt auf dich zugegangen? Schon vergessen, dass ich seit einem Jahr einen Kinderwunsch habe, den ich für dich aufschiebe?
Welchen Schritt bist du denn auf mich zugegangen?
Den, dass du überhaupt über Kinder nachdenkst?
Davon bin ich vor drei Jahren ausgegangen.

Ich möchte eigentlich sanft sein in diesem Brief, aber ich glaube, es hilft dir, wenn du mich hassen kannst.
Bei allem was ich sage, darfst du nicht vergessen, dass ich dich achte und respektiere in dem was du bist, aber festgestellt habe, dass wir sehr (zu) unterschiedlich sind.

Immer schon schwierig war für mich, dass wenn ich von einem Job zurückkam, du sehr an mir gerissen hast und meine 100% ige Aufmerksamkeit brauchtest, ich also ein schlechtes Gefühl hatte, wenn ich mal länger telefoniert oder etwas mit den Mädels unternommen habe. Diese Leute hatte ich ja nun auch 4 Wochen nicht gesehen.
Irgendwann dachte ich: Juhu, mit dem Kinderwunsch hat Martin doch alles: mich viel zuhause, (langweiligen) Alltag (den ich ich nicht vermisst habe und froh bin, dass wir diese Ödnis nie erleben mussten) und endlich ein gemeinsames Projekt.
In einer ersten Verliebtheit schaut man sich 2 -3 Jahre gegenseitig in die Augen, danach sollte man gemeinsam in eine Richtung schauen.
Der Wunsch war Anlass für dich schon wieder um meine Aufmerksamkeit für dich zu fürchten.
Du würdest mich nicht teilen wollen, dass hast du gesagt und spüre ich auch.
Die Magie, die ein Kind für mich ausstrahlt, die Vorfreude (bei dem Wissen um viele sicher aufkommende Schwierigkeiten), die Kraft, der Optimismus, dass wir das wuppen werden ist in mir Stück für Stück gestorben.
Es tut mir leid, dass da so vieles schiefgelaufen ist.
Ich finde, du hättest mit all deiner Aversion und Ängsten lieber zu einem Freund gehen sollen, anstatt mir die ganze Bandbreite deiner Zweifel zu präsentieren.
Ich war die falsche Ansprechpartnerin, falls du irgendwann doch einmal „Ja“ sagen wolltest.

Du hast, glaube ich, immer darauf gewartet, dass ich mich beruflich in Berlin niederlasse, weil ich bei dir sein wollen werde. Wie kommst du darauf? Ich hatte gar nicht vor etwas zu ändern.

Alles in allem fühlte ich mich zu sehr als Mensch, der dir durch seine Liebe Heilung für immer versprechen soll und nicht als gleichwertiger Partner.
Als jemand, der dir alleine gehören soll und dessen ganz eigene klitzkleine Eigenheiten ungeachtet bleiben, weil es ständig um das Große unendlich Ganze der Liebe geht.
Zu wenig Realität.
Zu wenig Achtsamkeit für die Mini-Momente des Lebens.
Für die Wunder im Kleinen.

Lieber M, keinesfalls möchte ich unsere Zeit verteufeln, denk das nicht!
Möchte dir erklären, dass meine Trennung mehr Gründe hatte als an 8 Monaten Schwangerschafts-Aufschub.

Durch dich bin ich eine Reisende geworden, durch dich bin ich beruflich voran gekommen, durch deine Unterstützung finde ich mich etwas besser in der Welt zurecht.

Vielen Dank für das schöne Buch, die Bilder und die Zusammenstellung sind wundervoll!

Ich wünsche dir für die Zukunft, dass du glücklich wirst. Mit dir. Und dadurch mit der Welt um dich herum.
Ich werde dich nie vergessen.
Das ist klar!

02.04.2014 11:24 • x 1 #44


C
Meine Schwester erzählte mir gestern, dass ein Kollege von ihr, mit dem meine ex mal einige Wochen zusammenarbeite eine grosse Empathie für Menschen empfindet, sich sehr gut in Menschen reinfühlen kann ohne sie zu kennen. Dieser Kollege beschrieb meine Ex mit einem Wort: Eisprinzessin.

02.04.2014 11:59 • #45


A


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