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Wie kann man die Opferrolle nach Betrug verlassen!

S
Zitat von Ohman_wasgeht:
Mit dem habe ich so gut wie keinen Kontakt. Er meidet mich. Ich vermute auch, dass er gar nichts von mir wusste und daher ist er mir auch ziemlich egal. Der Typ sorgt jedenfalls nicht dafür, dass mein Ego sinkt.


Das ist wirklich krass, ich habe mir jetzt mal deine Geschichte dazu durchgelesen.
Sie arbeitet mit dir, betrügt dich mit einem Kollegen und macht so weiter als wärst du nie existent gewesen?

Wir kommen manche auf eine solche Idee und nun kommt mir nicht mit -wenn man sich verliebt kann keiner was dafür - ja sie ist jung aber auch sie müsste doch ein paar Meter weiter als bis ins Bett denken können.

Kann man ihr nur wünschen, dass es mit ihrem jetzigen Freund auch in die Brüche geht und sie von sich aus den Job wechselt wobei ich da eher das Gefühlt habe, dass sie sich auch dabei nichts denken würde.

All das hilft dir aber jetzt nicht weiter, du musst zusehen, dass du wieder frei wirst und gedanklich abschalten kannst. So wie du es beschreibst, wird sicherlich nur professionelle Hilfe dabei helfen. Ich wünsche dir dafür jedenfalls alles Gute!

17.10.2021 22:10 • x 1 #31


NiHe
Zitat von Ohman_wasgeht:
Hallo zusammen, es ist schon etwas her, dass ich hier gepostet habe und meine Geschichte erzählt habe und ehrlich gesagt ist es mir unangenehm, dass ...

Die Arbeit ist eine Strafe empfinde ich als den schlimmsten Satz. Die meiste Zeit deines Alltags verbringst du dort - und wirst folglich auch ständig durch die Anwesenheit der Ex und des Kollegen getriggert. Selbstverständlich kann so keine Wunde heilen! Du greifst ständig ins Feuer und wunderst dich dann, dass es weh tut. Es ist m. E. also unausweichlich, den Arbeitgeber zu wechseln. Es wird dir Null Komma Nichts bringen, wenn du in Therapie gehst und sie trotzdem weiterhin siehst! Ein Trinker, der zum Entzug geht, aber jeden Tag heimlich weitersäuft, wird auch niemals heilen. Tu es dir und deiner Gesundheit zuliebe und gehe aktiv auf Jobsuche. Erst dann macht eine Therapie wirklich Sinn, weil du das schädigende Umfeld verlassen hast. Anders geht es nicht!

17.10.2021 22:14 • x 2 #32


A


Wie kann man die Opferrolle nach Betrug verlassen!

x 3


D
Krass...die Geschichte ähnelt meiner wirklich sehr...nur arbeite ich mit dem Ex nicht zusammen.

Aber alle anderen Umstände sind fast 1:1 wie bei mir. Auch deine Gefühle decken sich fast 1:1 zu meinen. Und ja...auch bei mir ist es so, dass mich viele um mein Leben durchaus beneiden und meinen ich müsste doch super glücklich und zufrieden sein.

Aber diese Leute sehen oft nicht, dass da auch ne Gefühlsseite gibt und Materielles eben nicht alles ist.

Ich verstehe dich vollends. Auch die sozialen Phobien hab ich hinter mir. Ich meide heute immernoch viele Orte wo wir zusammen waren. Etliche Kleinigkeiten triggern meinen Schmerz. Unter Leute gehe ich nur wider Willen oft und hab mich über Monate fast nur Zuhause eingeschlossen.

Ich sagte dir ja schon...es wird werden! Hab Geduld! Du kannst die Verarbeitung nicht kontrollieren. Das braucht solange wie es braucht. Ich finde du machst das großartig...du unterstützt deine Heilung viel besser als ich es konnte. Das finde ich beeindruckend! Trotzdem du sie täglich siehst. Glaub mir...du unterstützt den Prozess bestmöglich. Du musst Geduld haben und akzeptieren, dass diese Gefühle zu deinem Leben gehören aktuell aber du darfst die Hoffnung haben, dass es dir bald deutlich besser gehen wird.

17.10.2021 22:20 • x 1 #33


D
Zitat von NiHe:
Die Arbeit ist eine Strafe empfinde ich als den schlimmsten Satz. Die meiste Zeit deines Alltags verbringst du dort - und wirst folglich ...


Das sehe ich anders.
Sue täglich zu sehen und ohne jede Frage ein heftiger Bremsklotz bei der Verarbeitung. Aber...dass er diesen starken, schon sehr langen Schmerz empfindet hat vor allem etwas mit ihm selbst zu tun und weniger mit ihr. Bis man die Klarheit darüber gewinnt was genau eigentlich dahinter steckt...das dauert und da hilft ihre Anwesenheit nicht gerade. Aber dennoch kann man sich auf den Weg machen die Ursache zu suchen und iwann wir er diese auch finden. Da hindert ihre Anwesenheit im Alltag nicht aber verlangsamt es. Und eine Therapie könnte ihm helfen dieUrsache schneller zu finden.

17.10.2021 22:25 • x 1 #34


O
Zitat von Sehenwaskommt:
Kann man ihr nur wünschen, dass es mit ihrem jetzigen Freund auch in die Brüche geht und sie von sich aus den Job wechselt wobei ich da eher das Gefühlt habe, dass sie sich auch dabei nichts denken würde.

Naja, das wäre ein bisschen wie ein 6er im Lotto. Lange habe ich gehofft, dass es nur ein Rebount ist aber nach anderthalb Jahren wird sich da wohl einiges verfestigt haben. Egal. Ist nicht mehr meine Baustelle.
@NiHe

ich kann deine Gedankengänge und den Ansatz schon verstehen, aber ein Branchenwechsel ist auf Grund meiner Tätigkeit nicht möglich, so schön es auch wäre. Die einzige Möglichkeit wäre der letzte Schritt in die Selbsständigkeit, den ich momentan aber nicht gehen kann, dafür fehlt mir einfach die Konzentration und Kraft auch wenn sich das nach Ausrede anhört. Ich stecke da zu sehr drin!

ich war nie jemand der sich hat hängen lassen aber dies ist für mich momentan zu viel. Dagegen abarbeiten, zusammenreißen klappt leider nicht.


Zitat von Derek868:
Aber alle anderen Umstände sind fast 1:1 wie bei mir. Auch deine Gefühle decken sich fast 1:1 zu meinen. Und ja...auch bei mir ist es so, dass mich viele um mein Leben durchaus beneiden und meinen ich müsste doch super glücklich und zufrieden sein.

Das krasse ist ja, dass von außen alle immer denken man hat alles im Giff und führt ein Leben auf der Überholspur aber der innere Kampf ist kaum erträglich. Dazu das Eingeständnis, dass man scheinbar an einer vermeintlich banalen Geschichte scheitert.

Erstmals kann ich das Themea Depressionen und Co. verstehen.


Zitat von Derek868:
Ich finde du machst das großartig...du unterstützt deine Heilung viel besser als ich es konnte. Das finde ich beeindruckend! Trotzdem du sie täglich siehst.

Vielen Dank dafür, tut tatsächlich ganz gut das mal von außen zu hören!

17.10.2021 22:36 • #35


S
Ich finde es auch bewundernswert, wie du damit umgehst.

Wenn man hier im Forum mal liest scheint es keine Werte mehr zu geben und das ist unabhängig vom Alter.

Hier sind so viele Geschichten und so viel Leid, dass man fast glaubt, es gibt keine vernünftigen Beziehungen mehr.
Ich finde den Altersunterschied übrigens nicht schlimm auch wenn da sicherlich andere Wertevorstellungen mitspielen.

Tatsache ist ja, dass dich der Vertrauensbruch scheinbar in eine Art Depression geführt hat und daran kann man sehen, was für eine Macht Gefühle bei uns haben.

Lass mal hören wie es bei dir weitergeht, das wird sicherlich auch anderen helfen können!

17.10.2021 23:06 • x 2 #36


O
Zitat von Sehenwaskommt:
Ich finde es auch bewundernswert, wie du damit umgehst.

Dabei mache ich ja nix.

17.10.2021 23:19 • #37


D
Zitat von Ohman_wasgeht:
Dabei mache ich ja nix.

Doch, natürlich tust du was.
Du machst dir zielgerichtete Gedanken.Du gehst vor die Haustür und lässt dir den Wind um die Nase wehen...
Du machst Dinge die du früher nicht gemacht hast...(deine Wortwahl)...du kennst dich ab...

Beneidenswert! Weißt du wie sehr ich noch heute passiv in meinem Leid sitze manchmal...

18.10.2021 00:24 • x 1 #38


Hansl
Zitat von Ohman_wasgeht:
Externe Betrachter können das Problem nicht nachvollziehen und es kommen immer gute Ratschläge wie Du solltest sie vergessen, sie ist es nicht wert, in deinem Alter musst du drüber stehen. Zur Not Wechsel den Job

Der Klassiker.
Man ist alleine.

Zitat von Ohman_wasgeht:
Bei mir haben sich diese Ängste oder Symptome auch erst zum Anfang diesen Jahres gezeigt. Ich kann nicht mal sagen warum. Normalerweise bricht man halt den Kontakt zum Ex komplett ab sowas funktioniert bei der Arbeit nur nicht und was mich einfach sehr verletzt, ist ihre Art. Seit dem Bruch haben wir nicht mehr privat gesprochen. Ich weiß nicht was hinter meinem Rücken passiert. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben was mich bewegt. Unangenehm einfach

Die Büchse der Pandora wurde geöffnet.
Nutze die Erkenntnisse.
Ängste erkennen und identifizieren birgt die Chance auf Gesundung

18.10.2021 00:37 • x 1 #39


O
Zitat von Derek868:
Doch, natürlich tust du was.
Du machst dir zielgerichtete Gedanken.Du gehst vor die Haustür und lässt dir den Wind um die Nase wehen...
Du machst Dinge die du früher nicht gemacht hast...(deine Wortwahl)...du kennst dich ab...

naja, mir bleibt ja nichts anderes übrig und ich will das ja selbst nicht, da hilft es alles nichts.


Zitat von Hansl:
Der Klassiker.
Man ist alleine.

Genau so fühlt es sich an. Woher sollen andere das aber auch kennen wenn sie selbst nie eine solche Erfahrung gemacht haben?

18.10.2021 07:01 • x 2 #40


D
Hallo Ohman_wasgeht,

ich möchte dich auch nochmal motivieren, dir helfen zu lassen. Gerade wenn es so nicht besser wird.

Ja, die psychiatrische Ambulanz ist eine Anlaufmöglichkeit für Termine.
Evtl. auch dein Hausarzt.
Ansonsten kannst du auch bei deiner Krankenkasse anrufen und dich erkundigen, welche Möglichkeiten du hast, um an Hilfe zu kommen.

Aber lass dich unterstützen. Dein Kopf ist gestresst und du kommst nicht mehr zu Ruhe, in deine Mitte. Auch wenn dein Leben gut ist (Job, Verdienst, Wohnen), irgendeinen unsichtbaren Rucksack trägst du mit dir umher, und der meldet sich seit einiger Zeit und möchte "bearbeitet" oder etwas "ausgepackt" werden.

Du schreibst sehr klar und einsichtig. Mach den nächsten aktiven Schritt, um weiter zu kommen, um wieder in die Normalität zu kommen. Du bist es doch wert und dein Leben wartet.
Ich drück dir jetzt die Daumen, dass du für dich einen richtigen Schritt weiterkommst: Einen guten Kontakt für schnelle / baldige, professionelle Unterstützung findest. Damit dein Leben besser, anders und gut weitergeht.

18.10.2021 09:30 • x 2 #41


Cocolores
Hallo @Ohman_wasgeht

Auch wenn meine Situation eine ganz andere war, ich habe mich auch als Opfer gefühlt und wollte da raus. Wollte mich wiederfinden und wieder glücklich sein.

Mein erster Schritt war der komplette Kontaktabbruch. War nicht einfach (auch weil er immer wieder versucht hat, mich zu kontaktieren), aber das hat mir sehr gut getan und mir geholfen mich zu lösen. Wenn ich ihn jeden Tag hätte sehen müssen, hätte mich das in meiner Heilung extrem behindert. (Die wenigen unvermeidlichen Treffen haben mich extrem zurück geworfen).
Besteht nicht doch die Möglichkeit eines Jobwechsels oder zumindest der Wechsel der Abteilung? In der jetzigen Konstellation kannst Du ja gar nicht zur Ruhe kommen.

Zum Thema Therapeuten, ich habe mich auf mehrere Wartelisten setzen lassen. Wichtig ist hier, dass Du Dich trotzdem regelmäßig meldest, sonst fliegst Du von der Liste runter.
Ich habe mir für die Überbrückungszeit Hilfe bei einer diakonischen Einrichtung geholt. Das ist kostenlos und dort arbeiten ja auch Psychologen. Das geht natürlich nicht dauerhaft, aber hat mir damals extrem geholfen überhaupt mal jemanden zum Reden zu haben.
Falls Du bei einem großen Arbeitgeber arbeitest, würde ich mich mal erkundigen, ob die evt. eine Koorperation mit entsprechenden Einrichtungen haben. Bei uns ist es Corrente, dort habe ich dann zwar nur Telefontermine bekommen, aber eben auch 1x wöchentlich und das war besser als nix.

Auch habe ich viel zu meinem Thema bei YouTube gesucht und viele hilfreiche Videos gefunden, viele Psychologen haben da zu den verschiedensten Themen was veröffentlicht. Ich habe die Dinger rauf und runtergehört und geschaut, mich zum Einschlafen berieseln lassen und mich auch in Foren ausgetauscht.

Allein diese Aktivitäten und Bemühungen holen einen langsam aus diesem Opferstatus raus und geben wieder Kraft!

Alles Gute für Dich!

18.10.2021 09:57 • x 1 #42


K
Aktiv in die Jobsuche gehen. Dir im Zweifelsfall einen Jobcoach nehmen - das kostet zwar Geld, ist aber meistens schneller, als auf eine Therapie zu warten. Mit dem Jobcoach - Jobcenter oder Coachingverbände können dir jemanden in deiner Nähe oder für ein Online Coaching nennen - erarbeitest du in die Zukunft gerichtet dein Jobprofil neu, aktualisierst deine Bewerbungsunterlagen und deine Xing etc Profile. Dann stellst du alles auf Jobsuche. Aktivierst auch die kostenfreien Jobportale. Dann gucken was sich ergibt. In der Zwischenzeit zum Friseur, Klamotten durchgucken und Beauty

Niemand kommt aus Opferrollen, wenn er dem Täter weiterhin ausgesetzt ist. Werde dein bester Freund und verlasse die Situation.

18.10.2021 10:09 • x 4 #43


D
Ich halte einen Jobwechsel nach wie vor nicht für angezeigt. Das ist doch nur ein Weglaufen und kein Verarbeiten...

Er hat super Voraussetzungen um die Sache trotz allem gut verarbeiten zu können. Ihn gilt es nun dahingehend zu unterstützen es trotzdem zu schaffen.

18.10.2021 10:32 • x 1 #44


B
Zitat von Derek868:
Ich halte einen Jobwechsel nach wie vor nicht für angezeigt. Das ist doch nur ein Weglaufen und kein Verarbeiten... Er hat super Voraussetzungen um die Sache trotz allem gut verarbeiten zu können. Ihn gilt es nun dahingehend zu unterstützen es trotzdem zu schaffen.

Hm .. seh ich nicht so. Wenn er mittlerweile so massive Ängste hat, dass sie sein Leben beeinträchtigen, dann sind das keine optimalen Vorraussetzungen!

@Ohman_wasgeht
Ich sehe das Problem er darin, das du versuchst, weiter zu machen wie vor dem Betrug. Du sagst ja selbst, nach außen sieht es so aus als ob du klar kommst. Aber innerlich tust du es nicht. Und das ist völlig legitim! Deine Ex, mit der du zusammen arbeitest hintergeht dich und bandelt mit einem anderen Kollegen an. Du hast das Drama jeden Tag vor Augen! Wenn du dir die Finger am Bügeleisen verbrannt hast, fasst du auch nicht jeden Tag wieder neu dran und hoffst, dass es irgendwann aufhört weh zu tun!

Ich wurde auch mal betrogen. Und ich hab auch diese Ängste bekommen. Die Ängste und depressiven Gedanken hatte ich genauso lange bis ich mir eingestand was da eigentlich passiert ist und wie verletzt ich bin. Ich hab nach dem Betrug versucht, die Beziehung wieder zu kitten. Mir ging es immer schlechter. Hab dann auch Hilfe in Form einer Therapie bekommen und wollte die Ängste bearbeiten .. In der Therapie gings nur um mich, mein Leben und meine Probleme. Irgendwann hat mir dann gedämmert was mir da eigentlich passiert ist. Ich hab's beendet und von da an wurde es kontinuierlich besser! Soviel zu meinen Erfahrungen mit Betrug und Ängsten.

Ich wünsch dir viel Kraft! Du schaffst das!

18.10.2021 10:51 • x 1 #45


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