Wie kann man die Opferrolle nach Betrug verlassen!

Dem Betrug scheint ja am Arbeitsplatz ´ schon so etwas wie mobbendes Verhalten zu folgen. Dazu die Ungewissheit wer noch alles von dem Betrug weiß. Dort, im direkten Umfeld zu bleiben, bedeutet, dass man den Tätern erlaubt einen jeden Tag erneut zu quälen. Man hat als erwachsener Mensch aber Verantwortung für sich selbst. Solange noch Kraft da ist: Sich aus der Situation dauerhaft entfernen. Alles andere schwächt und verletzt. Bis zu dem Punkt, an dem man nicht mehr aufsteht. Und dann? Klinikaufenthalt und dauernde Krankschreibung? Das ist keine Perspektive.

Zitat von Derek868:

Ich halte einen Jobwechsel nach wie vor nicht für angezeigt. Das ist doch nur ein Weglaufen und kein Verarbeiten...

Dann wäre ja jede konsequente Kontaktsperre auch nur ein Weglaufen...

Wenn es eine normale Trennung wäre, würde ich Dir da wohl zustimmen. Aber hier geht es ja wirklich um massive Ängste, also wirklich ernste Einschnitte in die Lebensqualität.
Ich sehe einen Wechsel nicht als Weglaufen an, sondern als gesundes Grenzen setzen. Was mir nicht gut tut, sollte ich aus meinem Leben verbannen. Denn ich kann niemals mein Umfeld oder einzelne Menschen ändern, sondern nur mich und meine Einstellung dazu. Und manchmal muß ich dafür eben mein Umfeld wechseln oder eben (unnötig) lange weiter leiden (und ggf. mit gesundheitlichen Folgen rechnen).

Für mich wäre es die Hölle gewesen, hätte ich meinen Ex täglich sehen müssen. Ich mag da gar nicht weiter drüber nachdenken, das macht mir selbst heute noch ungute Gefühle

Also mobbendes Verhalten hat er nicht beschrieben. Er beschreibt halt den totalen Cut, den die Ex vollzieht. Das ist doch das gleiche wie außerhalb der Arbeit wenn der Kontakt abgebrochen wird.

Die Ängste die er hat, die hatte und habe ich auch. Und ich hab den Ex seit Januar nicht mehr gesehen.
Worauf ich hinaus will ist: die Ursache liegt in ihm. Nicht in ihr. Sich ein neues Umfeld zu suchen ändert doch nichts an der Ursache. Sicherlich macht es vieles leichter, wenn er sie nicht sehen müsste. Aber eine Lösung ist das doch keinesfalls. Dafür einen sehr erfüllenden Job aufzugeben macht m.E. nur eins: sich in der Situation selbst ein Stück weit aufzugeben.

In sich bringt er super Voraussetzungen mit und ist da bereits super unterwegs. Die ersten Monate hatte er auch die Probleme nicht, die nun später erst auftreten. Das ist für mich ein klarer Indikator dafür dass iwas in ihm selbst zu bereinigen ist und nicht im Außen.

Ich finde es ist wichtig ihm Mal aufzuzeigen was er bereits gutes tut (und das ist ne Menge)...ihn zu motivieren da weiter dran zu bleiben auch wenn es ihm im Moment schlechter als noch vor Monaten. Wichtig ist ihm auch aufzuzeigen, dass die Verarbeitung der Trennung nicht linear geschieht sondern mit vielen Höhen und Tiefen. Und er hat Ängste ja...massiv sieht das für mich aber nicht aus. Er ist weiterhin in seinem Job aktiv, geht vor die Tür unternimmt Dinge...nur nicht die er mit ihr unternommen hat. Er ist alles andere als ein hoffnungsloser Fall der ein neues Umfeld braucht. Er ist ein toller Kerl, der schwere Umstände bekommen hat und die ihn auf die Probe stellen. Ich möchte ihn motivieren weiterhin diese tollen Ressourcen die er in sich hat zu aktivieren. Und...die werden ihm ganz sicher bald wieder auf die Füße stellen. Nur kann man das nicht erzwingen und man kann es auch nicht her erbeten. Es geht nur mit Geduld und Aktivität. Jobwechsel, Umfeldwechsel, Ortswechsel usw. ist m.E. der Verbesserung zwar zuträglich.Aber nur in der Form, dass man sich der Situation entzieht. Irgendwann kommt sowas wie ein Bumerang zurück...

Hallo zusammen,

ihr habt ja ordentlich gas geben und ich wirklich dankbar für so viel Support. Für mich ist das Arbeitstehma sehr schwierig, ein Jobwechsel hätte natürlich vorteile, setzt aber auch eine ordentliche Portion Mut und flexibilität voraus. Ich weiß nicht ob das den Rucksack nicht noch mal schwerer macht. ich muss mir eure Beiträge jetzt erst mal in Ruhe zu gemüte führen.

Zitat von Ohman_wasgeht:

Hallo zusammen, ihr habt ja ordentlich gas geben und ich wirklich dankbar für so viel Support. Für mich ist das Arbeitstehma sehr schwierig, ein ...

Das schöne ist: du hast hier verschiedene Sichtweisen bekommen. Und kannst dir in Ruhe überlegen was du damit anstellst, was du also für dich daraus mitnehmen kannst.
IN jedem Fall finde ich, das muss ich nochmals betonen, dass du das wirklich sehr gut machst und ich mir eine Scheibe davon Abschneiden würde am liebsten...

Zitat von Derek868:

Das schöne ist: du hast hier verschiedene Sichtweisen bekommen. Und kannst dir in Ruhe überlegen was du damit anstellst, was du also für dich daraus mitnehmen kannst.
IN jedem Fall finde ich, das muss ich nochmals betonen, dass du das wirklich sehr gut machst und ich mir eine Scheibe davon Abschneiden würde am liebsten...

ich bin auch super dankbar für die Sichtweisen und Impulse!
Was behindert dich denn im Weiterkommen?

Zieh durch und lass dich von einer Frau nicht aus der Fassung bringen. Du hast wahrscheinlich was erlebt und erlebst es noch, was einem wirklich an den Kragen gehen kann. Mich würde dabei einfach mal interessieren, was in einer solchen Frau vorgeht. Kein Gewissen oder nur naiv?

Zitat von Sehenwaskommt:

Mich würde dabei einfach mal interessieren, was in einer solchen Frau vorgeht. Kein Gewissen oder nur naiv?

Da wird es wohl nie eine Antwort geben. Hat mich lange beschäftigt was da in ihr vorging aber mittlerweile habe ich das Interesse an Antworten verloren zumal die Antworten nie die sein werden, die man gern hören möchte. Jetzt bin erst mal ich dran und sie spielt hoffentlich keine große Rolle mehr!

Hab ich. Ich war am ähnlichen Punkt wie du vor 3 Jahren und bin einfach auf eine psychosomatische Station gegangen und mich eingecheckt. So was kann jedem passieren, wenn man ein Ereignis für das eigene Innenleben als sehr traumatisch erlebt oder wenn viele traumatische Ereignisse im kurzen Zeitraum passiert sind. 3 Jahre später fühle ich mich stabiler. Der wichtigste Zeitpunkt war als ich richtig sauer auf mich wurde und Entschluss gefasst habe es zu schaffen. Bitte zwinge dich dagegen anzugehen, koste es was es wolle, weil unbehandelt kann das noch mehr schaden anrichten - Ängste und kontraproduktive Verhaltensmuster können nachhinein das Leben zerstören. Pack das an und ganz viel Erfolg wünsche ich dir!

@Ohman_wasgeht
Jetzt habe ich auch dein erstes Thema gelesen und einige Fragen, die Du als Denkanstoß sehen darfst.
Hattest Du vor dieser Ex schon mal eine längere Beziehung mit einer gleichaltrigen Frau? Wenn ja, wie ging die zu Ende und wie bist Du damit umgegangen?
Siehst Du mit dem Abstand der unschönen Trennung immer noch, dass Du mit einer 15 Jahre jüngeren Frau auf einer Wellenlänge warst?
Siehst Du Dich selbst als attraktiven Partner für gestandene Frauen? Und generell als attraktiven Menschen? Damit meine ich nicht den beruflichen Erfolg.

@Ortrere
Ich habe nie irgendwelche Schwierigkeiten gehabt, Frauen in mein Leben zu lassen und bis zum Anfang der letzten Beziehung hatte ich eine 10 jährige Beziehung. Bisher war der Altersunterschied auch nie so groß. Die Trennungen waren nie schön aber es gab nie Verletzungen, außer eben der übliche Herzschmerz. Heute habe ich mit fast allen Exen noch guten Kontakt bzw. man gratuliert sich zum Geburtstag oder telefoniert einmal im Jahr. Auch aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass die Person, die ich damals in ihr gesehen habe, gut mit mir zusammen gepasst hat. Das Bild was ich heute sehe ist einfach ein anderer Mensch den ich nicht mehr erkenne

Ob ich mich attraktiv finde? Momentan nicht. Aber ich habe keine Angst vor starken attraktiven Frauen, die gehören auch in meinem Berufsleben dazu. Was mich zu einer deutlichen jüngeren Frau gezogen hat? Ich weiß es nicht, ich habe sie einfach sehr geschätzt, wir hatten viel Spaß zusammen und waren immer ein super Team. - zumindest aus meiner Sicht - ich bin immer recht aktiv gewesen und genau das konnte ich mit ihr Leben, nicht auf der Couch liegen sondern einfach viel erleben und neue Erfahrungen sammeln.

Zitat von Ohman_wasgeht:

ich bin auch super dankbar für die Sichtweisen und Impulse! Was behindert dich denn im Weiterkommen?

Ach das wäre jetzt zu ausschweifend. Die Antwort darauf findest du in meinem Thread...dieser Thread ist echt ein kleines Tagebuch meiner schlimmsten Zeit.
Mir geht's heute sehr viel besser. Sehr viel besser. Aber ich bin nicht lang nicht soweit dass es mir nichts ausmacht

Zitat von Derek868:

Die Antwort darauf findest du in meinem Thread...dieser Thread ist echt ein kleines Tagebuch meiner schlimmsten Zeit

Ich hab schon damit angefangen es zu lesen aber der ist so unfassbar lang!

Zitat von Derek868:

Mir geht's heute sehr viel besser. Sehr viel besser.

Dann hast du aber auch schon viel geschafft und darauf solltest du ebenso stolz sein. Irgendwann wird wieder die Sonne scheinen, ich glaube das fest dran!

habe heute auch mal ein paar Therapeuten abtelefoniert und eine Klinik, gruselig, hört sich so an , als ob die alle momentan an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Bisher keine Chance

Ja das Thema ist lang und du wirst auch Dinge von mir lesen die nicht schön/nett sind. Es ist echt ein Schmerztagebuch geworden (ungewollt)...

Naja, ich beginne wieder zufrieden zu sein mit mir selbst. Darauf..bin ich ein wenig Stolz. Aber wenn ich zurückschaue weiß ich auch, was ich alles für Mist gebaut hab...

Schon Mal daran gedacht einen Psychologen selbst privat zu bezahlen? Meist bekommst du dann umgehend einen Termin.

Zitat von Derek868:

Naja, ich beginne wieder zufrieden zu sein mit mir selbst. Darauf..bin ich ein wenig Stolz. Aber wenn ich zurückschaue weiß ich auch, was ich alles für Mist gebaut hab...

Mist ist erlaubt und es ist Vergangenheit, heißt nach vorne gucken und daran arbeiten, dass man wieder zufrieden ist!

Zitat von Derek868:

Schon Mal daran gedacht einen Psychologen selbst privat zu bezahlen? Meist bekommst du dann umgehend einen Termin.

Ich hab mich bisher vor den Kosten gescheut aber wenn alle Stricke reißen, dann werde ich das tun!