Wie komme ich von meinem depressiven Partner los

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Kranich71
Zitat von Dediziert:@Kranich71
Ich muss gestehen, ich verstehe das nur ungefähr.
Das folgende ist mir wirklich sehr unangenehm.
So lange ich denken kann war ich das was man gerne 'Schwermütig' nennt.
Familie und Umfeld haben mir früher immer angeraten mich nicht so anzustellen. Was habe ich also gemacht?
Mich nicht so angestellt und nach außen immer funktioniert, nur im stillen Kämmerlein nicht.
Bescheuert, doch das Leben geht halt weiter. Ob ich will oder nicht. Eingebracht hat es mir 3 Versuche, um 'normal' zu sein.
Da saß ich also und es half nichts. All die Dinge, die angesprochen, besprochen und aufgedröselt wurden wusste ich selbst längst, somit habe ich diese Versuche im Sande verlaufen lassen.
Jetzt gehe ich erneut einmal die Woche zur Therapie.
Hilft es mir? Nun, ich würde lügen, wenn ich das verneine. Dennoch ist es nicht wirklich hilfreich. Warum? Weil sich der eigentliche Zustand nicht bessert. Vielleicht gewinne ich aber doch noch einmal bahnbrechende Erkenntnisse? Was weiß ich.


Das Problem ist ja, das viele nicht verstehen was eine Depression ist. Daher auch die leicht gesagten Sprüche.

Nur selbst kann man was ändern wenn der Leidensdruck zu hoch wird oder man irgendwann selbst drauf kommt das man so nicht weitermachen kann.

Eine Therapie ist ein langer Weg. Mitunter helfen Tabletten auch. Oftmals dauert es auch bis man den passenden Therapeuten oder das passende Medikament gefunden hat. Langfristig hilft das persönlich einem. Man braucht Geduld.
04.09.2020 12:38 •
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Kranich71
Zitat von GehenBleiben:
Hast Du jemals Medikamente bekommen? Bei vielen ist dies unabdingbar, mitunter lebenslang.
Die modernen SSRI haben kaum Nebenwirkungen.


Ich wurde ja durch die Co-Abhängigkeit sozusagen auch depressiv. Ich habe Medikamente probiert. Auch Psychotherapie. Die Medikamente haben bei mir leider nichts gebracht außer den Nebenwirkungen. Ich habe diese über mehreren Wochen genommen. Die Therapie hilft.
04.09.2020 12:43 •
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A
Wie komme ich von meinem depressiven Partner los
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D
@Kranich71
Danke, vollkommen richtig in meinen Augen.
Zitat von Kranich71:Oftmals dauert es auch bis man den passenden Therapeuten oder das passende Medikament gefunden hat.

Gerade das sind wichtige Punkte meiner Ansicht nach.

Was den eigenen Leidensdruck angeht, so höre/lese ich persönlich diesen Satz nun nicht zum ersten Mal.
Ich für mich kann dazu nur sagen das ich gar nicht wirklich weiß, ob ich da Leidensdruck habe.
Es ist halt wie es ist.
04.09.2020 13:02 •
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Kranich71
Zitat von Dediziert:@Kranich71
Danke, vollkommen richtig in meinen Augen.

Gerade das sind wichtige Punkte meiner Ansicht nach.

Was den eigenen Leidensdruck angeht, so höre/lese ich persönlich diesen Satz nun nicht zum ersten Mal.
Ich für mich kann dazu nur sagen das ich gar nicht wirklich weiß, ob ich da Leidensdruck habe.
Es ist halt wie es ist.


Der eigene Leidensdruck ist halt wie ein Gummiband. Da empfindet jeder unterschiedlich. Was ich festgestellt habe, irgendwann kommt dann jedoch die eigene Erkenntnis darüber.
Ob es nun Probleme von außen sind oder eigene ist dabei egal...
04.09.2020 13:06 •
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D
Zitat von GehenBleiben:Hast Du jemals Medikamente bekommen?

Ja.
Zitat von Kranich71:Die Medikamente haben bei mir leider nichts gebracht außer den Nebenwirkungen. Ich habe diese über mehreren Wochen genommen.

So ist es auch bei mir und ich mag dieses Gefühl dabei auch nicht.
Ich bin nicht mehr ich, sondern unter einer Käseglocke.
Meine Person verschwindet und das ist unangenehm.
04.09.2020 13:07 •
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Kranich71
Zitat von Dediziert:Ja.

So ist es auch bei mir und ich mag dieses Gefühl dabei auch nicht.
Ich bin nicht mehr ich, sondern unter einer Käseglocke.
Meine Person verschwindet und das ist unangenehm.


Es ist ja auch so das Medikamente nicht immer helfen. Jeder Mensch reagiert anders darauf. Hängt auch von den Umständen der Depression ab. Leider verschreiben halt Ärzte ganz schnell mal einfach...
04.09.2020 13:16 •
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Hansl
Zitat von Dediziert:So ist es auch bei mir und ich mag dieses Gefühl dabei auch nicht.
Ich bin nicht mehr ich, sondern unter einer Käseglocke.
Meine Person verschwindet und das ist unangenehm.


Dies ist sicher auch sehr individuell je nach Medikament.
Auch die Einstellung gegenüber Medikamenten beeinflusst nicht gerade wenig die Wirksamkeit, auch der Umgang mit anfänglichen Nebenwirkungen.

Oft stimmt auch die Art des Medikamentes nicht, da es eben dämpfende sowie stimmulierende gibt.

Nur weil jemand schlecht schläft, muß es kein dämpfendes und schlafförderndes Medikament sein.

Watte die Folge.
04.09.2020 14:44 •
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Hansl
Zitat von Dediziert:gar nicht wirklich weiß, ob ich da Leidensdruck habe.
Es ist halt wie es ist.


Muss man nicht zwingend.
Wenn die schlimmen Phasen in der Minderheit sind, keine schwere vorliegt, ein durchaus gesundes Grundgerüst besteht, kann man der Depression auch positives abgewinnen.

Nicht umsonst litten nicht wenige große Schriftsteller, Musiker, Literaten usw unter Depressionen.

Die Frage könnte durchaus lauten: Wie weit ergebe ich mich der Negativität?
Was bin ich bereit einzustecken? Worauf bin ich bereit zu verzichten im Leben?
Wieviel Raum gebe ich den dunklen Gedanken?

Für wirklich tiefe Phasen, wie sie Liebeskummer auslösen können stehen absolut Medikamente zur Verfügung.

Ob es unabdinglich ist, beinahe unendliche Therapien zu begehen, unentwegt in der Klärgrube des Lebens zu wühlen, ich weiß es nicht.

Jungen Menschen kann das sicher eine grosse Hilfe sein.

Aber später dann, dies dürfte individuell sein.

Der Herr, der hier die Thematik darstellt lebt in diesem Film, das er sich gehen lässt, ergibt.
Bin kein Fan von Ferndiagnosen, aber hier kommt eindeutig zu wenig. Und seine Partnerin zur Co Abhängigen erziehen, unbewusst, geht wirklich nicht.
04.09.2020 15:30 •
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Hansl
Zitat von Dediziert:gar nicht wirklich weiß, ob ich da Leidensdruck habe.
Es ist halt wie es ist.


Muss man nicht zwingend.
Wenn die schlimmen Phasen in der Minderheit sind, keine schwere vorliegt, ein durchaus gesundes Grundgerüst besteht, kann man der Depression auch positives abgewinnen.

Nicht umsonst litten nicht wenige große Schriftsteller, Musiker, Literaten usw unter Depressionen.

Die Frage könnte durchaus lauten: Wie weit ergebe ich mich der Negativität?
Was bin ich bereit einzustecken? Worauf bin ich bereit zu verzichten im Leben?
Wieviel Raum gebe ich den dunklen Gedanken?

Für wirklich tiefe Phasen, wie sie Liebeskummer auslösen können stehen absolut Medikamente zur Verfügung.

Ob es unabdinglich ist, beinahe unendliche Therapien zu begehen, unentwegt in der Klärgrube des Lebens zu wühlen, ich weiß es nicht.

Jungen Menschen kann das sicher eine grosse Hilfe sein.

Aber später dann, dies dürfte individuell sein.

Der Herr, der hier die Thematik darstellt lebt in diesem Film, das er sich gehen lässt, ergibt.
Bin kein Fan von Ferndiagnosen, aber hier kommt eindeutig zu wenig. Und seine Partnerin zur Co Abhängigen erziehen, unbewusst, geht wirklich nicht.
04.09.2020 15:31 •

Zitat von Kranich71:Ich wurde ja durch die Co-Abhängigkeit sozusagen auch depressiv.


Bei Dir klar reaktive Depression, was, so blöd es klingt, eine gesunde Reaktion ist. Zeigt Dir, dass Du unbedingt was ändern musst!

Bei den endogen Depressiven schlagen Medikamente oft an.
04.09.2020 16:20 •
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Hansl
Zitat von GehenBleiben:Bei den endogen Depressiven schlage


Das hängt nicht davon ab.
Die hirnbiologischen Funktionsabläufe stehen nicht direkt im Zusammenhang mit der Form der Depression.
04.09.2020 17:36 •

Tukan
Sieben Jahre sind eine Hausnummer. Das Maß ist da eigentlich schon voll. Ich hatte mal eine Freundin, aber die Betonung liegt auf Freundin. Wir mochten uns, aber es kam nie dazu, dass sich zwischen uns romantische Gefühle entwickelt hätten. Diese Freundin war bestimmt der depressivste Mensch, den ich in meinem Leben je kennengelernt habe: Von einer Sekunde auf die andere kam das Tief. Man konnte sich kaum fünf Minuten unterhalten. Teilweise war sie dann für Monate (!) verschwunden und hat nichts von sich hören lassen. Das habe ich nur ausgehalten, weil sie meine Freundin und nicht meine Partnerin war. Doch nach 5 Jahren, mit zahlreichen monatelangen Kontaktpausen, hat es mir einfach gereicht. Nummer gelöscht. Alles gelöscht. Fertig. Aus. Ich bin halb durchgedreht. Das ging so einfach nicht mehr.
04.09.2020 18:09 •
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Kranich71
Zitat von GehenBleiben:
Bei Dir klar reaktive Depression, was, so blöd es klingt, eine gesunde Reaktion ist. Zeigt Dir, dass Du unbedingt was ändern musst!

Bei den endogen Depressiven schlagen Medikamente oft an.


Ich habe ja bereits was geändert. Mir wurde bewusst das es nichts bringt außer das ich zugrunde gehe dabei.
Als ich das erkannt habe und vor allem dann begriffen habe, zog ich die Konsequenzen. Seit paar Wochen bin ich dabei das ganze anders zu Händeln.
Daher brachten wahrscheinlich die Tabletten nix....
04.09.2020 18:59 •

Zitat von Kranich71:Es ist ja auch so das Medikamente nicht immer helfen. Jeder Mensch reagiert anders darauf. Hängt auch von den Umständen der Depression ab. Leider verschreiben halt Ärzte ganz schnell mal einfach...

Das Problem ist imho nicht, ob Tabletten wirken oder Therapie.
Es liegt alles daran, die Lebensumstände zu ändern, die in eine Krise geführt haben.
Das ist sicher schwerer als Tabletten zu schlucken oder sich die Weisheiten irgendwelcher näselnden AlleswisserInnen anzuhören.
04.09.2020 19:02 •
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Kranich71
Zitat von Tempest:Das Problem ist imho nicht, ob Tabletten wirken oder Therapie.
Es liegt alles daran, die Lebensumstände zu ändern, die in eine Krise geführt haben.
Das ist sicher schwerer als Tabletten zu schlucken oder sich die Weisheiten irgendwelcher näselnden AlleswisserInnen anzuhören.


Das stimmt. Jedoch muss man dies erst mal selbst erkennen, sei es durch leiden selbst oder durch Situationen von außen.
Dieser Weg dauert und bis dahin zur Erkenntnis probiert man dies und jenes.

Nun mal zurück zur TE:

Hältst Du Dich an den jetzigen Kontaktabbruch? Wie geht es Dir?
04.09.2020 19:05 •
A
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