Danke für eure Antworten.
Ich glaube, mich muss da wohl noch was näher erläutern, sowohl was mich angeht, als auch was ihn angeht.
Er ist nicht der Typ Mann, der sich durch die Frauenwelt pop*t und dann Spass dran hat, die letzte sitzen zu lassen und sich ein Weilchen mit der nächsten zu vergnügen, um danach 30 Handykontakte anzuschreiben und zu warten, bei wem was geht.
Er ist sicherlich jemand, der eine langfristige Beziehung anstrebt. Und so lange die Beziehung für ihn in Takt ist, gibt er sehr viel und ist ein sehr liebevoller Partner. Ich glaube, sein Problem ist, dass er nicht alleine bleiben kann und sich daher immer sehr schnell in eine neue Beziehung stürzt. Dann neigt man dazu, den neuen mit dem alten Partner zu vergleichen und das, was an dem alten besser war, unterbewusst dem neuen vorzuwerfen. Daher neigt er dazu, immer auf der Suche nach einer noch optimaleren Partnerin zu sein. Man liest nicht umsonst so oft den Tipp, sich erst auf etwas Neues einzulassen, wenn man das Alte verarbeitet hat.
Ich schätze, er ist jetzt momentan an dem Punkt, dass er gerade alleine ist und ich ihm recht schnell verfügbar scheine. Ich vermute schon, dass es ihm Leid tut, dass er damals einfach so verschwunden ist. So jemand will er eigentlich nicht sein; das passt nicht in sein Selbstbild. Ich denke, er will daher ein Stück weit sein Selbstbild und sein schlechtes Gewissen wieder gerade rücken, indem er es nochmal mit mir probiert. Dann hätte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Nicht mehr alleine sein und Selbstbild wieder hergestellt.
Die Frage, die sich mir aktuell stellt, ist allerdings, ob es für mich Sinn macht, es nochmal mit so einer Person zu probieren. Man liest ja doch sehr oft, dass die zweite Trennung noch viel schlimmer ist als die erste und ich habe so gar keine Lust darauf, dass es mir nochmal so schlecht (oder schlechter) geht.
Was mich angeht, ist es zwar so, dass es mir die ersten Monate wirklich sehr sehr dreckig ging und es auch fast ein Jahr gebraucht hat, bis für mich wieder halbwegs alles in Ordnung war (wenn man sich Studien dazu ansieht, ist aber ein Jahr noch völlig im normalen Bereich, jedenfalls wenn es sich um eine ernsthafte Beziehung gehandelt hat). Ich habe ihn halt sehr geliebt und wollte mein restliches Leben mit ihm verbringen. Dennoch ist es nicht so, dass ich hier immer noch jeden Abend heulend auf dem Sofa sitze und ihm nachtrauere. Ein nasses Höschen habe ich schon gar nicht. Ja, ich bin noch nicht ganz über ihn hinweg, trotzdem lebe ich schon lange wieder mein ganz normales Leben wie vor der Beziehung mit ihm auch und bin ganz zufrieden damit.
Ich denke dennoch, es ist legitim, sich ein paar Gedanken zu machen, wenn der Ex wieder anklopft. Jeder kann mal einen Fehler machen. Es ist ja nicht völlig ausgeschlossen, dass es funktionieren würde. Allerdings bin ich skeptisch und wollte aus diesem Grund hier andere Meinungen hören.
25.10.2019 19:18 •