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Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

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@sonntag_morgen wenn wir streiten bringt sie das Thema Trennung immer rein. Sie sagt sie hat sich schon so oft vorgestellt, wie es sich anfühlen wird, sie weiß es schon genau. Sie ist täglich im Alarmmodus. Sie hat täglich Angst. Auch so ein Gespräch hat mich dazu getriggert jetzt ernsthaft darüber nachzudenken. Sie ist nicht glücklich. Und wenn das nicht so ist dann bringt auch das Spielen meiner Rolle nichts mehr. Ich habe allerdings immer gesagt dass ich das nicht tun werde. Weil ich das Gefühl und diese Spannung nciht aushielt. Ich bin harmoniebedürftig und sehr konfliktscheu.

So eine Pause vorzuschlagen wäre fast das gleiche wie die Trennung. Schon kleine Verhaltensänderungen bei mir triggern alle ihre Alarme. Was ist los mit dir, wieso veränderst du dich, hast du eine neue, usw.

In ihrer Angst malt sie sich immer aus, ich werde sie dann verlassen, wenn ich eine neue habe und mir ein neues Nest gebaut habe.

Ich weiß nicht, dass ich nun auch noch ihre Angst bestätige, macht es irgendwie nochmal schlimmer.

Jedenfalls ist die Pause für mich keine Option. Dann entsteht Hoffnung, dass es danach besser wird usw. Was soll das bringen, wenn ich schon weiß, ich will keine Pause sondern Ende.

Wie gesagt, wir hatten Paartherapie, jahrelang usw.

Ich sehe Muster, die nicht mehr repariert werden können. Bei uns beiden.

20.09.2025 20:00 • x 1 #16


sonntag_morgen
Zitat von pandemonium:
@sonntag_morgen wenn wir streiten bringt sie das Thema Trennung immer rein. Sie sagt sie hat sich schon so oft vorgestellt, wie es sich anfühlen wird, sie weiß es schon genau. Sie ist täglich im Alarmmodus. Sie hat täglich Angst. Auch so ein Gespräch hat mich dazu getriggert jetzt ernsthaft darüber nachzudenken. ...

Verstehe. Und wenn du die Trennung in einem moderieren Gespräch aussprichst, mit einem Trennungscoach oder Therapeuten?
Dass du quasi ihr sagst, du magst nochmal die Paartherapie aufgreifen und dann sprichst du es eben dort aus.
Dann musst du nicht alleine auffangen.

20.09.2025 20:05 • x 1 #17


A


Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

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P
@sonntag_morgen das ist zumindest eine interessante Idee.

Meine Spontanreaktion ist allerdings: Nur mal angenommen sie würde überhaupt einem Termin bei einer Paartherapeutin zustimmen (was wohl nicht so sein wird), aber selbst wenn. Dann gehen wir dahin. Sie ordnet es in die Kategorie ein wir arbeiten an uns. Und da lasse ich dann die Bombe platzen.

Wie gesagt. Ich glaube schon dass ich es ihr so sagen muss. Ich denke aber wenn die Kinder nicht zu Hause sind. Meine Ältere ist jetzt im Moment noch 2 wochen hier, dann 400 km weg wegen Studium (war letztes Jahr schon so).

Vll ist es mein Kontrollwahn aber ich überlege mir bei diesen ganzen Beteiligten, wo sie dann gerade sind, wer was wie in welcher Reihenfolge von wem erfährt und was dann ganz unmittelbar passiert.

Wenn ich es ihr sage während die Kinder nicht hier sind. Vll verliere ich dann jede Möglichkeit überhaupt mit ihnen zu sprechen. Vll ist sie wütend, wirft Gegenstände nach mir, schmeißt mich einfach vor die Tür ohne Schlüssel und iwas. Oder sie bricht zusammen und ist traurig. Was noch schlimmer wäre.

Ich weiß, rein logisch, ich kann nichts davon kontrollieren. Ich muss mich konzentrieren, bei mir sein, das sagen was ich zu sagen habe und dann Ende. Die Kontrolle abgeben. und dann wahrscheinlich gehen. Aber wenn ich einfach verschwinde lasse ich sie mit dem Haus und der jüngeren alleine die noch ein Jahr zur Schule geht. Vll wird auch meine Frau gehen wollen. Was auch unfair ist, aber kurzfristig, dann könnte sie für sich sein und ich muss hier alles weiter managen. Vll ist das besser. Das soll jetzt nicht absurd klingen aber ich habe hier alles in Smarthome usw. umgebaut aber wenn ich vll ein paar Tage weg bin, irgendwas geht nicht, die Heizung fällt aus, was weiß ich. Meine Frau weiß nicht wo der Router steht und ist auch gesundheitlich eingeschränkt, könnte den Rasen nicht mähen, was weiß ich. Ich schreibe das extra jetzt so absurd damit ihr seht was ich für komische Gedanken im Kopf habe die ganze Zeit.

Dazu kommt wir sind zusammen selbstständig. Ich mache die Software, sie den Kundensupport. 1000 Kunden, ca. 1M Umsatz / Jahr. Tja...(ohne mich also mich für die Software geht allerdings gar nichts. Den Support kann theoretisch jeder machen)

20.09.2025 20:18 • #18


VictoriaSiempre
Zitat von pandemonium:
Ich weiß nicht, dass ich nun auch noch ihre Angst bestätige, macht es irgendwie nochmal schlimmer.

Du bestätigst damit nicht ihre Angst, sondern ihr Bauchgefühl, auf das sie sich nicht mehr verlassen konnte..

Zitat von pandemonium:
Da ich sie sehr oft betrogen habe, haben wir keine gute Gesprächsgrundlage.
Sie weiß allerdings nur von 2 Online Affairen ich habe nie zugegeben jemals mit einer anderen Frau geschlafen zu haben, in Wirklichkeit waren es aber sehr viele. Vll 100.

Klassisches Gaslighting.

Ich finde das grade alles sehr unappetitlich. Du betrügst sie, Du belügst sie, Du bist Dir sicher, die Ehe jetzt beenden zu wollen, aber noch mal kuscheln ist besser, weil sie sonst Diskussionsbedarf haben könnte. Joah.

Dein Leben, Deine Entscheidungen. Aber tu doch bitte nicht so, als ob Dich Rücksicht auf Deine demnächst Exfrau leitet, wenn Du nicht ehrlich zu ihr bist. Das ist albern. Zumindest Dich selber solltest Du nicht belügen.

Und nochmal die Nachfrage: 2 Millionen? Oder 2 Mille (monatlich, was ja auch schon fürstlich wäre ). Unter dem können Deine künftige Ex und 2 leidlich erwachsene Töchter (die hoffentlich eine gute Ausbildung haben/machen) nicht gut leben?

Sowohl bei diesen Beträgen als auch bei der (geschätzten) Anzahl Deiner 6ualpartnerinnen schwebst Du so jenseits meiner Lebensrealität, dass ich mich besser hier nicht mehr äußere

20.09.2025 20:20 • x 9 #19


P
@VictoriaSiempre Danke für dein ehrliches Feedback und was du darüber denkst und das ist in Ordnung. Ich schreibe hier nicht um Vergebung zu bekommen sondern erstens um nicht ins leer zu schreiben und auch um neue Perspektiven zu sehen und insofern bin dir dankbar, denn das mit dem selbst belügen kann ja durchaus auch richtig sein. Mag sein dass ich mich damit schütze.

Trotzdem fühle ich mich verloren im Moment. Ich weiß nicht wie. Das ist ehrlich. Egal wie ich da hingekommen bin.

20.09.2025 20:23 • x 1 #20


sonntag_morgen
@pandemonium
Das ist eine ziemliche Verflechtung die da zu bestehen scheint.

Aber wie kannst du dich dann so beruflich durchhangeln und business trips faken, wenn sie mit drin hängt?

Vielleicht kann dein aktueller Therapeut da einen Ausstieg mit dir erarbeiten.

Für Chaos im Kopf empfehle ich mind maps.

20.09.2025 20:23 • x 2 #21


P
@VictoriaSiempre ach so ja ich meinte 2 Millionen also natürlich als Summe. Ich habe einfach grob überlegt mit wieviel Geld man ein Leben zu Ende führen könnte. Bei unserem Business weiß man leider nicht wie lange es läuft, kann sein dass das ganze in 1 Jahr von KI ersetzt wird...

20.09.2025 20:27 • #22


P
@sonntag_morgen danke. Ja das ist die Idee mit dem Therapeuten, aber ich zahle das selbst, ne Stunde (50 Minuten) kostet 220,- und ich kann nicht unbegrenzt Geld so unauffällig ausgeben und es zieht sich eben.

Ja die Verflechtung ist vollumfänglich.

Neben der Selbstständigkeit bin ich noch angestellt, da kann ich das faken.

20.09.2025 20:28 • x 2 #23


Lathgertha
Dein Beitrag hat mich sehr nachdenklich gemacht, weil er nicht nur deine Situation beschreibt, sondern auch sehr klar die Dynamiken einer klassischen Traumabindung erkennen lässt.

Ihr seid seit Jahrzehnten in einem Muster gefangen, das auf wechselseitiger Abhängigkeit beruht. Dein Wohlbefinden hängt von ihrer Stimmung ab, ihre Stabilität wiederum von deiner Aufmerksamkeit. Es ist eine symbiotische Beziehung, in der beide zwar Halt finden, aber keine Freiheit. Deine Affären wirken dabei weniger wie „Genuss“ oder Abenteuer, sondern eher wie eine Suchtstruktur – der Versuch, innere Leere und Panik zu regulieren. Dass du dabei „fast nichts gefühlt“ hast, passt genau dazu: es war ein Ventil, kein echtes Begehren.

Auch die Missbrauchserfahrung deiner Frau spielt eine zentrale Rolle. Ihr Schmerz trifft auf deine Schuldgefühle, und so verstärkt ihr beide unbewusst die Traumadynamik: sie in der Opferrolle, du in der Täterrolle, die immer wieder neu aufgerufen wird.

Das Entscheidende ist: du weißt längst, dass du diese Beziehung nicht mehr tragen kannst. Dein Kopf hat die Entscheidung bereits getroffen, dein Gefühl hängt noch in den alten Mustern. Das ist normal – Bindung funktioniert über das Nervensystem, nicht über Logik. Genau deshalb spürst du diese Panik beim Alleinsein.

Aus psychologischer Sicht gibt es hier keine Lösung innerhalb der Beziehung mehr. Solange du bleibst, bleibst du in dem alten Kreislauf. Der einzige Ausweg ist, dich der Angst vor dem Alleinsein zu stellen und diesen Schritt bewusst zu gehen. Das ist kein Versagen, sondern eine notwendige Ablösung, damit ihr beide nicht weiter in diesem destruktiven Muster gefangen bleibt.

Du hast es selbst sehr treffend formuliert: „Ich kann nicht mehr. Ich muss etwas verändern.“ Genau dort beginnt Heilung – nicht durch die nächste Anpassung, sondern durch einen echten Bruch mit den alten Strukturen.

20.09.2025 20:42 • x 10 #24


P
@Lathgertha Danke, deine Worte helfen mir sehr. Ich habe ohne so ein Feedback einfach große Angst, dass ich mich total falsch einschätze.

20.09.2025 20:50 • x 1 #25


alleswirdbesser
Zitat von pandemonium:
der jüngeren alleine die noch ein Jahr zur Schule geht.


Sie macht jetzt ihr Abi oder? Warte doch wenigstens bis sie fertig ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen was wäre, wenn meine Tochter jetzt mit so einem Ereignis konfrontiert werden würde. All die Jahre hat es dir nichts ausgemacht so ein Leben zu führen und die anderen waren dir egal. Denk wenigstens jetzt einmal an deine Tochter. Lass sie die Schule fertig machen. Nach 13 Jahren Schule dann die Prüfungen zu verhauen wäre fatal, oder?

20.09.2025 20:52 • x 2 #26


P
Zum Thema Traumabonding und was mich eben akut so müde macht hier ein typischer Chatverlauf. Paar Wochen her, sie war ein paar Tage mit jüngerer Tochter bei ihren Eltern die ein paar 100 km weg wohnen. (ich werden den Verlauf hier bald wieder rauslöschen)

Ich: Alles gut bei euch? Heute bei Oma?
Sie: Ja, sind gerade wieder zu Hause angekommen. Morgen um 9 bin ich bei ... frühstücken und morgen Mittag bei ... Pizza essen.
ich: das ist ja ein volles Programm!
sie: Muss ich ja auch ausnutzen. Schaffe nicht mal alles
ich: was schaffst du denn nicht?
sie: ...... Ihr habe ich gar nicht Bescheid gegeben. Dann muss ich auch kein schlechtes Gewissen haben.
sie: ach so: Was du gemacht hast können wir uns ja alle denken
ich: was soll das?
sie: Warum redest du so mit mir?
sie: Früher hättest du nie so mit mir geredet wie du es in letzter Zeit tust. Und dann wunderst du dich wenn ich weiß, dass du mich nicht mehr magst.
ich: es stimmt nicht dass ich dich nicht mehr mag. wenn das stimmen würde, dann würde es mich ja nicht stören wenn du sowas sagst.
frau: Es stört dich ja auch nicht. Du hast nie gesagt dass es dich stört. Erst in letzter Zeit bist du gemein zu mir und lieblos. Und mögen tue ich meinen Bruder auch
ich: wenn es mich stört dass du sowas sagst finde ich das nicht gemein und vor allen Dingen möchte ich nicht dass wir so miteinander reden weil ich dich nicht mag wie einen Bruder sondern wie meine Frau
sie: Nein, du redest gemein mit mir und in einem abwertenden Ton. Und übrigens: eine Frau mag man nicht nur, die liebt man eigentlich
sie: zumindest in meiner Welt
ich: Wenn ich dich nicht lieben würde, wie gesagt, würde es mich nicht stören.
sie: Und da es dich nicht stört, wie gesagt, liebst du mich auch nicht.
--- ich. habe ncihts mehr geschrieben
sie: Das muss ein sehr unwichtiges Thema sein. Aber hast auch Recht, braucht man ja nicht schon wieder alles durchkauen. Bringt ja offensichtlich nichts.
ich: es ist nicht unwichtig. mir ist es wichtig. ich sagte gerade es stört mich, weil ich dich liebe, und du antwortest dann, es stört mich nicht also liebe ich dich nicht
--- nach einer Zeit löschte sie dieses Gespräch (Grund: Kinder schauen auf ihr Handy, sagte sie später)

20.09.2025 20:52 • x 1 #27


Lathgertha
Zitat von pandemonium:
@Lathgertha Danke, deine Worte helfen mir sehr. Ich habe ohne so ein Feedback einfach große Angst, dass ich mich total falsch einschätze.


Es freut mich, dass dir meine Worte helfen. Ich denke nicht, dass du dich „falsch einschätzt“ – im Gegenteil, du hast eine große Klarheit über deine Muster und auch über die Dynamik zwischen euch. Was dir fehlt, ist weniger Einsicht, sondern eher die Sicherheit, den nächsten Schritt wirklich zu gehen. Angst davor ist absolut normal, weil du dich aus jahrzehntelangen Strukturen lösen würdest. Wichtig ist: deine Wahrnehmung ist stimmig, du kannst dir vertrauen.

20.09.2025 20:53 • x 2 #28


alleswirdbesser
Zitat von pandemonium:
Zum Thema Traumabonding und was mich eben akut so müde macht hier ein typischer Chatverlauf. Paar Wochen her, sie war ein paar Tage mit jüngerer ...

Lass solche Kommunikation per WA komplett weg. Das wird zu nichts führen.

20.09.2025 20:56 • x 1 #29


P
@alleswirdbesser es schreibt sich alles fast von selbst...total eingefahrene Routine. Aber es geht mir dabei immer schlecht. Und sie braucht dieses Drama, in fast jedem Gespräch. Dann kommt aber der Tag, an dem alles gut ist und sie lieb ist. Dieses on/off hat mich komplett unter Kontrolle. Ich rechne mit starken Entzugserscheinungen.

20.09.2025 20:58 • #30


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