Wie soll ich das diesmal schaffen?

Zitat von LaFiez:

Lustig dass du das so sagst, denn er denkt tatsächlich es muss immer die Sonne scheinen. Er wollte immer dass ich mich freue und lache, aber mittlerweile glaube ich, das hat ER für sein Selbstwertgefühl gebraucht. Kurz bevor er sich das erste Mal per WhatsApp trennte sagte er noch, dass ich überhaupt nicht mehr soviel lachen würde wie früher. Ich war zu diesem Zeitpunkt ziemlich krank und zwei Wochen krank geschrieben...Da war mir halt nicht nach lachen...
Dazu muss man sagen, dass er als eher mürrischer Typ gilt, vielleicht braucht er deshalb eine immer lachende Freundin?
Seiner Meinung nach habe ich mich auch nicht genug über die Geschenke gefreut. Es waren immer liebevolle Kleinigkeiten und ich habe mich sehr gefreut, ihm einen Kuss gegeben, mich bedankt und meiner Freude ja auch ganz normal Ausdruck verliehen. Wenn man immer mal lustige Süßigkeiten, ein Blümchen oder eine Badekugel mitgebracht bekommt, freut sich doch jeder. Aber ist das ein Grund vor Begeisterung auszurasten? Das ist nicht meine Art und wäre auch nicht angemessen gewesen...
Er aber brauchte die Bewunderung und die Gewissheit, dass ich ihn anhimmel. Bei der ersten Trennung sagte ich noch, dass er eine Frau braucht, die den Boden küsst auf dem er geht... Leider hat sich dies bewahrheitet.
Ich ärgere mich total über mich, dass ich das alles am Anfang nicht gesehen habe.

Du hast hier doch schon selber erkannt, was mit ihm nicht stimmt. Das klingt alles nicht normal, um nicht zu sagen, ungesund. Vor allem der Satz mit dem Boden küssen, da klingeln bei mir die Alarmglocken.
Lies dir das immer wieder durch, wenn dich die Sehnsucht packt. Du brauchst ihm nicht nachzutrauern. Du hast was Besseres verdient.

Zitat von Tisiphone:

Du hast hier doch schon selber erkannt, was mit ihm nicht stimmt. Das klingt alles nicht normal, um nicht zu sagen, ungesund. Vor allem der Satz mit dem Boden küssen, da klingeln bei mir die Alarmglocken.
Lies dir das immer wieder durch, wenn dich die Sehnsucht packt. Du brauchst ihm nicht nachzutrauern. Du hast was Besseres verdient.

Vielen Dank, ich versuche es...wirklich. Aber ich werde immer energieloser und trauriger. Es gibt auch Phasen da ist es einigermaßen erträglich, aber die sind soooo selten. Jetzt steht wieder das Wochenende vor der Tür und ich kann mich zu nichts aufraffen.
Diese Trennung bringt mich an meine Grenzen. Ich glaube das liegt auch einfach am Alter und der jetzigen Lebenssituation. Um mich herum nur glückliche Pärchen oder Familien. Jeder plant und erzählt...Das macht mich echt fertig zur Zeit.
Dass er dies einfach aus solch lächerlichen Gründen wegschmeißt und auf mich und meine Gefühle sch...Aaaahhrrrgggg
Jeder sagt, wenn ich unsere Beziehung schildere, dass ich ihn vergessen soll und der Typ Probleme hat. Ich weiß selbst, dass wir keine Zukunft hätten. Aber wir hatten natürlich auch mega schöne Zeiten und er hat auch positive Eigenschaften. In vielen Punkten waren wir auf einer Wellenlänge und das fehlt gerade so immens, dass ich schreien könnte...

Hey, das wird schon. Die Trennung ist ja noch relativ frisch, da ist es normal, dass du dich so fühlst und dass du ihn vermisst. Gib dir einfach die Zeit zum trauern und verarbeiten, lass den Schmerz zu. In ein paar Wochen sieht die Welt wieder freundlicher aus, ganz bestimmt.

Zitat von LaFiez:

In vielen Punkten waren wir auf einer Wellenlänge und das fehlt gerade so immens, dass ich schreien könnte...

Natürlich fehlt Dir das. Das lässt sich auch nicht so ohne weiteres abschalten. Leider.
Ich kenne das alles aus der männlichen Kontrapunkt-Seite. Ich habe auch überall nur glückliche Pärchen und Familien gesehen, meine ganzen Freunde waren alle verpaart: Aber wenn Du es mal schaffst, ganz klar zu sehen, wirst Du sehen, dass es weiß Gott nicht nur solche glücklichen Paare gibt. Ich bin sicher, dass auch so einige ihre Probleme oder auch Krisen haben. Jetzt, wo ich klarer sehe, weiß ich, das es einige Paare unter meinen Freunden in verkorksten Beziehungen gibt, mit denen ich im Leben nicht tauschen möchte. Ich wette, das wirst Du bald auch so sehen.
Und übrigens - um Dich herum: Hier zumindest sind die glücklichen Paare ganz sicher sehr deutlich in der Minderheit. Um das auch mal zu sehen.

Aber ich weiß noch, dass ich mal auf einem Konzert war, drei Wochen nach der Trennung, mit Freunden verabredet, die erst später kamen. Ich war also ne knappe halbe Stunde allein da - und auch ich dachte, überall nur glückliche Paare, glückliche Menschen .Und dann geriet ich in Panik, dachte alles sehen mir an, in was für einer Situation ich bin und bin dann regelrecht weggelaufen. Hab dann ne fadenscheinige Entschuldigung an meine Freunde geschrieben. Bin allein nach Hause und hab auf meiner Gitarre komponiert, habe das wenigstens schöpferisch umsetzen können, danach ging es mir wieder besser. Auch eine Möglichkeit.
Versuche die negative Energie, die sich daraus entwickelt, aus dieser ganzen Wut, irgendwie sinnvoll zu nutzen, etwas damit zu machen, neue Wege zu finden, raus aus der Comfortzone. Erfinde Dich neu.
Denn dieser Satz hier ist ganz wichtig:

Zitat von LaFiez:

Diese Trennung bringt mich an meine Grenzen

Ich glaube, Du hast den Sinn der Trennung ganz richtig erfasst, wenn Du nicht nur an Deine Grenzen kommst, sondern es schaffst, über Deine bisherigen Grenzen hinauszugehen.
Jedenfalls ist das die Botschaft, wenn ich meine leidvollen drei Jahre auf einen Punkt bringen würde.

Ich wünsche Dir viel Kraft dazu. Es kann noch viel Wunderbares daraus entstehen, auch wenn Du das jetzt nicht siehst.

Ach man, wenn´s doch nur so wäre. Ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer statt besser.
Ich würde so gerne sagen können, ich lenke mich ab und gehe raus anstatt daheim zu sitzen und zu weinen.
Du hast recht, es ist noch sehr frisch und ich hoffe die Zeit heilt hier die Wunden. Aber wenn ich lese wie lange manche daran knabbern bekomme ich Angst.
Klar war es bei uns nicht so lange, nicht verheiratet, keine Kinder, nicht mal zusammen gewohnt.
Trotzdem befinde ich mich gerade in so einem tiefen Loch wie noch nie.

Ich hatte bisher erst einmal richtig schlimmen Liebeskummer. Da habe ich mich allerdings nach 3,5 Jahren getrennt und nach ca. 2 Monaten hat es mich wie ein Schlag getroffen. Ich habe ihn so sehr vermisst und alles versucht um ihn zurück zu gewinnen. Er war zu sehr verletzt und wollte nicht mehr. In dieser Situation habe ich mir damals gedacht...das hast du verdient, du bist selbst an der Trennung schuld gewesen, weil du gedacht hast du liebst ihn nicht mehr. Ein halbes Jahr hat es damals gedauert bis ich darüber hinweg war. In dieser Zeit hat mir mein bester Freund ständig mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Nach einem halben Jahr hatte ich dann auch einen neuen Partner. Dies alles hat mir damals sehr geholfen und ich war komplett darüber weg.
Aber diesmal bin ich nicht schuld und habe ihm vertraut, dass er mir das kein zweites Mal auf diese fiese Art antut. Und es ist auch nicht mehr so, dass ständig jemand zur Verfügung steht, weil ich Ablenkung und Gespräche braucht. Jeder hat ja mittlerweile sein eigenes volles Leben. Keine Ahnung...ich kann nicht mehr klar denken.

@Joshu

Wow...vielen Dank für deine Geschichte.
Es wäre toll, wenn ich diese negative Erfahrung und Energie in etwas positives umwandeln könnte. Ich hoffe das schaffe ich irgendwann.
Im Moment (ich weiß es selbst und komme mir echt blöd dabei vor) zerfließe ich in Selbstmitleid.
Aber der Zuspruch hier hilft mir schon sehr. Man fühlt sich nicht mehr ganz so allein und liest, dass es Leute gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht und und sich mit den gleichen Gefühlen rum schlagen oder geschlagen haben

Zitat von LaFiez:

Es wäre toll, wenn ich diese negative Erfahrung und Energie in etwas positives umwandeln könnte. Ich hoffe das schaffe ich irgendwann.
Im Moment (ich weiß es selbst und komme mir echt blöd dabei vor) zerfließe ich in Selbstmitleid.

Ja, und dieses Gefühl, bei mir geht das nie zu Ende, auch das gehört leider dazu. Dieses Leid ist leider absolut! Absolut groß und eine riesige Mauer. Nur so können wir uns verändern und weiterentwickeln. Stell Dich ihm nicht entgegen, versuche es anzunehmen. Irgendwann wird sich der Weg zeigen, auch wenn Du es selbst jetzt nicht glaubst.
Denke nicht an die Zukunft, nicht zu viel. Versuche in die Gegenwart zu kommen, das zu tun, was jetzt gerade ansteht.
Das hilft ein bisschen gegen die Angst.

Glaube es, dass das ein völlig normales Stadium ist, dass Du gerade durchmachen musst. Also hör damit auf, streng zu Dir zu sein. Sei freundlich zu Dir, du hast auch ein Recht, dass Du einfach mal in schlechter jammeriger Stimmung bist. Auch das will Dir was zeigen. Also hör damit auf, Dir blöd vorzukommen. Kein Grund dazu!

Zitat von Joshu:

Ja, und dieses Gefühl, bei mir geht das nie zu Ende, auch das gehört leider dazu.

Was genau meinst du damit, es geht bei dir nie zu Ende?

Zitat von LaFiez:

Was genau meinst du damit, es geht bei dir nie zu Ende?

Ich denke, Joshu meint, dass es sich so anfühlt, als würde es nie aufhören. Das ist normal und gehört leider dazu. Aber auch der schlimmste Liebeskummer geht irgendwann vorbei.

Genau, das meinte ich!

Zitat von Catalina:

Ich denke, Joshu meint, dass es sich so anfühlt, als würde es nie aufhören. Das ist normal und gehört leider dazu. Aber auch der schlimmste Liebeskummer geht irgendwann vorbei.

Ah okay, habe ich erst falsch verstanden.

Ja, irgendwann wird es bestimmt besser, aber wenn man gerade in der Situation drin steckt, ihr kennt das ja sicher alle, denkt man es geht nie vorbei.
An mir nagt halt dieses Unverständnis...Warum jemand so gemein zu mir ist, dem ich nichts getan habe. Mit dem man 2 Tage vorher noch Pläne geschmiedet hat. Und das schon 2 mal.
Der Fortschritt zur ersten Trennung ist, dass ich diesmal weiß, es hat keinen Sinn mehr. Es wird nie mehr so wie früher. Mein Herz wird das hoffentlich auch bald erkennen.