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Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

I
Also ich komme jetzt nicht raus ?

Es bringt der TE auch wirklich so gar nichts, wenn man ihr hier Mut machen will und einige schreiben, es ist für die Katz, weil ER ja nicht Ich liebe Dich sagt...

Ich habe am Anfang, geschrieben, dass es steinig wird , und das es immer einfacher ist, wenn eine Affäre auch im Kopf beendet ist. Das versteht sich von selbst.
Die TE selbst wollte diesen Neuanfang gehen, unbedingt, und so wie ich das verstanden habe, auch ihr Mann.
Diesen Wunsch gilt es ja zu akzeptieren, daraus resultierend, kann man ihr ja nur helfen und wer das nicht kann oder will, braucht es ja auch nicht.

Selbstverständlich kann man das ganze auch kritisch sehen. Selbstredend.

Aber was ich völlig überflüssig finde, und in einen Thread nicht reingehört sind Vorwürfe bezüglich der eigenen Vergangenheit , des Schreibers, man hätte ja selbst noch nichts aufgearbeitet.
Zu welchen Zweck dienen solche Aussagen?

Möchten man dadurch den helfenden User abwerten ?
In wiefern ist das , selbst wenn es stimmen würde , relevant ?

Das dürfte für das halbe Forum zutreffen ?

Nein , ich finde das gehört in einen Thread nicht rein.
Und ich selbst habe solche Konter auch nicht nötig, daher auch nie benutz, weil viel zu persönlich.

26.02.2020 08:44 • x 2 #451


paulaner
@SimplyRed
Wo liest du Stutenbissigkeit aus Löwins Fragen?
Sie hat dich höflich gefragt, weil sie deinen Post nicht verstanden hat.
Mehr nicht. Ich übrigens auch nicht.
Warum gehst du da gleich in die Luft?

Was brodelt bloß in dir, dass du dich immer sofort angegriffen fühlst?

26.02.2020 09:29 • x 5 #452


A


Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

x 3


P
Ich muss arbeiten und versuche heute Nachmittag ausführlicher zu antworten. Nur eins...
Zitat von SimplyRed:
Btw: Du hast ihn doch ebenfalls kennen gelernt, als Du in einer Beziehung warst, richtig? Wie lange hat es gedauert, bis Du deinem Partner davon erzählt hast? Du trennst Dich ja nicht mir nix - dir nix von ihm, nur weil Du auf einer Feier jemanden triffst. Das ging doch also auch schon länger mit Euch beiden, oder?

Mein Mann und ich waren damals - de Klassiker - Arbeitskollegen. Daher kannten wir uns und waren uns sehr sympathisch und haben arbeitsbedingt viel Zeit miteinander verbracht, aber nichts, was über das Arbeitsverhältnis hinaus ging. Wir trafen uns zufällig auf einem Fest und es gab genau einen Triggermoment, an dem mir klar wurde, was in meiner alten Beziehung fehlt. Ich habe genau 5 Tage benötigt, um mich von meinem damaligen Freund zu trennen! 2-3 Tage Gedanken sortieren, 2 Tage Mut zusammennehmen und dann los. Das hat mit der jetzigen Situation komplett nichts zu tun!
Der Rest später...
P.Muse

26.02.2020 09:50 • x 4 #453


fengaraki
@SimplyRed

Ich habe deinen Thread verstanden btw.

Aber dieser Perspektivwechsel gestaltet sich schwierig, denn das lässt noch mehr Spielraum für Spekulationen uns hätte hätte's über. Ich persönlich kenne den EM nicht und da spekuliere ich über nichts. Was Pampelmuse daraus macht, muss sie für sich selbst wissen.

Für mich ist ein Nicht sagen der 3 Worte auch eine sehr eindeutige Stellungnahme zur Ehe. Das Thema mit dem Ring hatte ich auch durch, der Unterschied zu Pampelmuse war hier allerdings, dass mein Mann geheult und am Boden zerstört war. Er hat damit klare Kante gezeigt und auch verbal gesagt.

26.02.2020 10:27 • x 2 #454


E
Zitat von fengaraki:
Aber dieser Perspektivwechsel gestaltet sich schwierig, denn das lässt noch mehr Spielraum für Spekulationen uns hätte hätte's über.


Den können wir auch nicht vornehmen, nur Pampelmuse kann das. Das war evt. missverständlich. Denn er handelt ja in ihrem Beisein und spricht Dinge aus usw. Er hat schon einige Dinge gesagt und getan, die ich sehr wichtig fand.

@Pampelmuse

Ich spreche nicht von Sechs, als Du Deinen Mann kennengelernt hast, sondern von Emotionen. Das war nicht so zu verstehen, daß Du fremd gegangen bist, das kann ich ja gar nicht wissen.

26.02.2020 14:48 • x 3 #455


E
Zitat von paulaner:
Wo liest du Stutenbissigkeit aus Löwins Fragen?
Sie hat dich höflich gefragt, weil sie deinen Post nicht verstanden hat.
Mehr nicht. Ich übrigens auch nicht.
Warum gehst du da gleich in die Luft?


Ich bin glänzender Laune, lieber @paulaner und in die Luft ist auch kein Mensch gegangen, das liest Du da hinein. Ich habe lediglich wiederholt, was ich bereits mehrfach geschrieben habe. Wir können gern im Meinungsaustausch bleiben, aber dieses ständige zerpflücken und unterstellen von negativen Aspekten...

Zitat von Löwin45:
Ich wundere mich sehr und frage mich, was deine Botschaft ist.


Das ist weder konstruktiv noch höflich, mag sein Du verstehst es nicht, musst Du aber auch nicht.

Zitat von Löwin45:
Möchtest du Pampelmuse bestärken oder warnen oder belehren


Das ist ebenfalls nicht konstruktiv oder höflich.

Beim letzten Mal, als sie meine Beiträge nicht verstanden hat, wurden ebenfalls negative Beweggründe unterstellt und darum setze ich diesmal gleich eine Grenze.

Damit ist das Thema erledigt und wenn Du weitere Einwände hast, dann schreibe mir bitte eine PN. Öffentlich, hat dies nur die Wirkung von Stimmungsmache und Aufstachelei, weil jeder hinein liest, was er möchte. Und das gehört hier nicht hin.

Wer mich konstruktiv fragt, bekommt auch eine entsprechende Antwort. Wer tatsächlich ein Verständnisproblem hat, beschränkt sich darauf und verzichtet auf derartige Spitzen.

Und nun bitte weiter im Thema, keine weiteren Sticheleien und kein nachtreten um nochmal Position zu beziehen.

Nun zu Deiner Aussage @paulaner Du hättest meinen Beitrag nicht verstanden. Was genau verstehst Du nicht? Ich gehe gern darauf ein und versuche es verständlich zu machen.

Liebe Grüße
Simply

26.02.2020 15:54 • x 2 #456


paulaner
Zitat von SimplyRed:
Wenn man sich im Kreis dreht, ist es nötig, die Perspektive des anderen einzunehmen, es zumindest sehr bemüht versuchen, so gut es geht. Sie wird der Lösung kein Stück näher kommen, wenn wir ihre Perspektive verstehen und anfüttern. Wozu müssen wir Mann und/oder Betrüger sein, er sagt und handelt doch, das reicht aus.

Das ist das Zitat, was auch Löwin zitiert hat.
Und genau diesen Teil verstehe auch ich nicht.
Vielleicht drückst du es nochmal anders aus?

26.02.2020 16:11 • x 1 #457


fengaraki
Das heisst, sich in den anderen hineinzuversetzen und das Ganze mal aus seinen Augen zu betrachten. Klassischer Ansatz einer guten Streitkultur btw.

26.02.2020 16:14 • x 3 #458


paulaner
Zitat von fengaraki:
Das heisst, sich in den anderen hineinzuversetzen und das Ganze mal aus seinen Augen zu betrachten. Klassischer Ansatz einer guten Streitkultur btw.

Ich bin zwar vielleicht nicht der Hellste, aber die Aussage Perspektivwechsel nötig habe ich schon verstanden.

Und ja...gerade bei einer Aufarbeitung einer Affäre ist der soo wichtig. Und zwar beidseitig.
Ich behaupte aber mal, dass es in den meisten Fällen den Betrogenen etwas leichter fällt sich in ihren fremdgegangenen Partner hineinzuversetzen, als dem Fremdgeher. Weil das nämlich heißen würde den Schmerz, den man seinem Partner angetan hat, in voller Pracht zu sehen und dazu zu stehen, dass man diesen selbst und ganz alleine verursacht hat. Das tut weh und ist wohl schwerer als der umgekehrte Perspektivwechsel. Dazu kommt oft auch noch die Scham darüber, was man da alles angestellt hat.
Und...wenn man selbst so etwas noch nicht erleben durfte, dann kann man allerhöchstens vermuten, wie man sich eventuell fühlen würde, aber wie es tatsächlich wäre (und beim Partner ist), da kann man sich wahrscheinlich nicht reinfühlen.
Ist aber ausschließlich meine Meinung/Erfahrung.

Nein, ich meine diesen Satz:
Sie wird der Lösung kein Stück näher kommen, wenn wir ihre Perspektive verstehen und anfüttern. Wozu müssen wir Mann und/oder Betrüger sein, er sagt und handelt doch, das reicht aus.

26.02.2020 16:25 • x 7 #459


E
@paulaner na klar, ich kann es versuchen.

Was ich damit sagen möchte ist Folgendes:

Wir müssen nicht vom gleichen Geschlecht sein, oder selbst betrogen haben, um seine Perspektive in den Fokus zu rücken.

Wenn soetwas passiert in einer Partnerschaft, ein massiver, emotionaler Bruch, Vertrauensbruch, Lügen, Affäre... Dann rückt sich der Fokus natürlich gebündelt auf den Partner, der akut verletzt worden ist. Das ist ja auch richtig so und verständlich. Inzwischen, ist Pampelmuse jedoch nicht mehr in der Akutphase, sondern dabei, gemeinsam mit ihrem Mann die Partnerschaft zu erhalten und wieder zueinander zu finden. Dazu ist es sehr wichtig, auch den Focus, der bisher auf mich und meine Schmerzen gerichtet war, wieder zu verschieben. Wenn ich verstehen möchte, warum mein Mann es zugelassen hat, sich emotional derart tief einzulassen, muss ich aufhören um mich, meine Verletzungen und meine Kränkung zu kreisen. Sondern ich muss damit beginnen, meinen Mann in den Focus zu setzen, nur dann habe ich überhaupt die Chance, die bisherigen Mechanismen zu erkennen und etwas zu verändern.

Man kann nicht erwarten, daß der Partner etwas wieder gut macht. Aber ich selbst, kann eine ganze Menge wieder gut machen, wenn ich es schaffe, die bisherige Partnerschaft aus seiner Perspektive zu erspüren.

Vielleicht ein Beispiel:

Ein Paar diskutiert miteinander. Mit der Zeit wird die Frau immer lauter und emotionaler. Er wirft ein, warum sie sich so aufregt und laut wird. Sie explodiert daraufhin und schreit ihn an, daß sie allen Grund hat sich aufzuregen, weil er sie nie ernst nimmt und ständig unterbricht. Er antwortet, daß sei auch nicht verwunderlich, denn das könne man auch nicht ernst nehmen, sich derart unsachlich zu geben. Nun verliert sie völlig die Beherrschung und schreit wüst herum. Es fallen Sätze wie ich hasse Dich oder Du widerst mich an oder hätte ich Dich bloß nicht kennen gelernt.. Du mickriges Würstchen, Du Versager... Du hast mich nicht verdient... was habe ich nur an Dir gefunden.... Und was auch immer einem einfallen mag, die Liste ist endlos.

Andere spucken an, werfen den Ehering in den Müll, zerstören persönliche Andenken oder gehen tiefer kein Wunder, daß Deine Mutter x..

Wieder andere schweigen demonstrativ, entziehen Liebe und Wertschätzung, schlafen nicht mehr mit ihrem Partner, oder ohrfeigen gar.

Destruktives Verhalten hat viele Gesichter.

Entscheidend, ist in diesem Moment nur, wer von beiden zu destruktiven, verbalen Attacken neigt und häufig auch davon Gebrauch macht. Dieser Partner, macht dann nämlich in der Regel genau das, was er jetzt in der akuten Situation tut, er zerrt den Focus auf sich, sein Recht sich zu wehren und rechtfertigt sich vor sich selbst mit einem aufbrausenden Charakter und dem empfundenen Unrecht.

Zumeist, lenkt der nicht destruktive Part ein, beschwichtigt oder verlässt die Situation, oder entschuldigt sich gar, er habe es nicht so gemeint. Er nimmt sie in den Arm und das Leben läuft weiter.

An dieser Stelle, nimmt das Unglück seinen Lauf, denn damit gestattet er dem destruktiven Partner, übergriffig zu agieren und nimmt die Verletzung hin, ohne eine Grenze zu setzen, ohne zu verlangen, daß der destruktive Part überhaupt versucht, zu begreifen, wie tief derartige Attacken gehen.

Es ist also wahrscheinlich, daß von diesem Moment an, dieses Muster vom destruktiven Partner immer wieder eingesetzt werden wird, das passiert unbewusst und ohne böse Absicht.

Das war ein ganz abstraktes Beispiel und damit ist nicht Pampelmuse gemeint.

Jetzt aber zu ihr:

Sie hat ein paar Dinge erzählt, die ich sehr destruktiv empfunden habe. Von sich selbst sagt sie, daß sie zu destruktivem Verhalten neigt, wie nun ganz genau und in welcher Weise, spielt auch keine Rolle. Nur die Auswirkungen, sind oftmals fatal, gerade wenn es über viele Jahre hinweg dazu gekommen ist.

Es gibt da einen Song, Worte die bleiben. Ein sehr guter Text und sehr wahr. Wir sind zu sehr mit uns und unseren Rechten, unseren Schmerzen befasst, mit Floskeln ach ja, im Streit sagt man viel oder Du weißt ganz genau, daß ich das nicht so gemeint habe, also warum machst Du deshalb ein Fass auf und allerhand mehr Ausreden.

Was ich also angeregt habe ist, daß @Pampelmuse einmal innerlich die Seiten tauscht. Alle Jahre mal versucht, mit seinen Augen zu sehen, mit seinen Ohren zu hören und mit seinem Herzen zu fühlen. All die Dinge, die sie gesagt und getan hat, mögen sie noch so berechtigt gewesen sein aus ihrer Sicht. Wenn sie jetzt alles mal umdreht, sich vorstellt, all das hätte er gesagt und getan. Dann kann man zum Schluß sehr oft genau nachvollziehen, wie es in dem anderen aussieht und warum die Beziehung an diesem Punkt angekommen ist. Auch bekommt man ein recht gutes Gefühl dafür, was man selbst brauchen würde, um wieder zurück zu finden, in die offene Emotion.

Ich habe persönlich den Eindruck gewonnen, daß Dein Mann emotional gemauert hat. Er reagiert auffällig nicht, bei sehr verletzenden Aktionen und Sätze wie es geht noch nicht und ich kann so nicht einfach weitermachen, ich will, daß es wieder so wird... sie würde das nicht von mir fordern... sagen da ganz viel aus.

Ich rate daher dazu zu erkennen, daß er nicht durch weitere Verletzungen, mittels auslebens der nun bestehenden Kränkung und zelebrierens des stillen Vorwurfs und der Enttäuschung wieder zurück finden wird, sondern nur dann, wenn ich alles was ich tat, alles was ich nicht tat, alles was ich sagte und nicht sagte, nun ausspreche. Ich spreche aus, daß ich das bereue, daß mir nicht klar war, wie verletzt er gewesen sein muss, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen bin und mit meinem eigenen Schmerz. Ich spreche aus, daß er nicht verdient hat, verletzt zu werden, daß ich nicht das Recht dazu hatte und zeige, daß ich bereit bin, meinen Anteil zu übernehmen, daß mir klar ist, daß destruktives Verhalten in einer Liebesbeziehung ebenso Vertrauensmissbrauch ist, genauso Verrat an der Liebe, ebenso tiefe Verletzungen verursacht. Ich spreche aus, was er mir bedeutet, warum ich ihn liebe und daß ich verstehen kann, daß er mir nicht mehr glauben konnte, daß ich ihn sehe, ihn höre, ihn fühle und bitte ihn um Verzeihung.

Darum meine Frage @Pampelmuse , warum Du erwartest, daß er Dich um Verzeihung bittet. Er fühlt Dich nämlich offensichtlich noch immer ganz genau und hat Dir mit dem Satz ich kann mir selbst nichtmal verzeihen unbewusst gesagt, was in ihm vorgeht.

Fang Du an, mit Dir - dann wirst Du sehr schnell erkennen, was diese Affäre war, er suchte nach Befreiung und Erlösung, nicht nach Liebe. Er hat ein Ventil gebraucht, hat sich fallen lassen und sich damit versucht zu heilen. Im Prinzip ist das nichts anderes, als destruktives Verhalten innerhalb der Partnerschaft. Er kam mit seiner Not nicht mehr allein zurecht und hat sich das Recht heraus genommen, dem nachzugeben.

Ob ihm das nun bewusst ist, kann man nicht beurteilen, aber ob er überhaupt noch bereit ist, sich erneut zu öffnen, liegt tatsächlich allein an Dir. Auch wenn ich nur zu genau weiß, wie sehr das wehtut.

Frage also nicht, was hat sie, was Du nicht hast. Frage, was tust Du, was sie nicht tut. Was sagst Du, was sie nicht sagt. Was fühlt er durch Dich, was er durch sie nicht fühlt. Was gibst Du nicht, was sie aber gibt. Was glaubt er ihr, was er Dir nicht mehr glaubt. Wieviel ER bleibt neben Dir und wieviel neben ihr?

Ich vermag nicht zu beurteilen, wie viel Du da zu Tage fördern kannst, aber es ist der einzige Weg, wenn Du die Balance wieder herstellen willst - fang an ihn wieder zu sehen, zu hören und zu fühlen, so wie Du es früher getan hast.

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute,
Simply

26.02.2020 18:19 • x 8 #460


E
Simplyred,
Etliche Frauen in Beziehungen symbolisieren auch schon durch fehlende Körperspannung, laut werden, demonstratives Schweigen, oder fehlende körperliche Kontaktaufnahme ihre Vorwurfshaltung.
Meine Vermutung ist, dass es einfach eine zu große Erwartungshaltung an den Partner gibt.
Wäre die Frau mehr auf sich selbst konzentriert, ihren Körper durch Ernährung und Sport bewußter wahrnehmen.
Eigene echte bereichernde Netzwerke nutzen, dann wäre dieses ständige Beobachten, der guckt komisch, da ist doch was, der sagt nicht ich liebe dich, in diesem Ausmaß nicht auf ihrem Schirm. Den langjährigen Ehefrauen fehlt oft die Lockerheit, Worte, Gesten werden automatisiert eingruppiert und vollkommen falsch gedeutet.

Der Partner hat keinen Bespaßungsauftrag, wenn er im Alltag zeigt, ich gehöre zu dir, dann ist das sehr viel aussagekräftiger als, ich liebe dich zu sagen. Das sind Worte, die man runterleiern kann. Auf soetwas lege ich z b. keinen Wert .

26.02.2020 19:32 • x 1 #461


I
Jetzt wird es echt skurril hier.

26.02.2020 19:44 • x 3 #462


P
Hallo Zusammen,
mich hat ein Infekt niedergestreckt, daher habe ich jetzt Zeit zu antworten. Abends wenn mein Mann neben mir sitzt, möchte ich das nicht machen und auch, wenn mein Kind um mich rumflitzt, habe ich keine keine Ruhe dazu.
Vielen Dank erst einmal für die vielen, teils ausführlichen Antworten....dass iihr Euch die Zeit dafür genommen habt. Einige Sachen haben mich auch ganz schön mitgenommen. Ich versuche mal zu antworten, aber es ist ganz schön viel:

@Leonhard
Ich finde die Idee mit den Fragen aufschreiben gut. Auf diese Weise kann man immer nochmal darüber nachdenken, welchen Zweck man mit der Frage verfolgte oder ob die Frage wirklich notwendig ist oder ob sie nur eine bestimmte Antwort provozieren sollte. Ich muss schauen, was da für mich weiter praktikabel ist.

@Trust_him
Ich habe den Eindruck, dass Dich die ganze Sache auch ganz schwer beschäftigt. Du scheinst da aber deutlich sicherer da durchzugehen, als ich. Respekt! Dir auch weiterhin viel Glück!

@Isely
@Begonie
@Löwin45
Ihr seid der Hammer. Ihr trefft so oft den Nagel auf den Kopf. Ich höre oft die gleichen Worte von meiner Therapeutin.
Es ist scheinbar wirklich irgendwie so, dass ich, wenn es mal einen schönen entspannten Moment/Tag gab, dann meistens wieder das nächste Loch kommt. Und das meistens von mir durch irgendeine blöde (manchmal echt gemeine) Frage ausgelöst. Es scheint wirklich so etwas wie eine Bestrafung für meinen Mann zu sein, es ja nicht zu vergessen, was er getan hat, ihn immer wieder zu erinnern, was er getan hat und ihm das Elend auch noch schön unter die Nase zu reiben. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr würde ich sagen, dass die Einschätzung passt.
Ich glaube, ich habe es schon geschrieben. Es gibt irgendwie bei mir Verhaltensmuster (daher muss ich auch jede belastende Situation aufschreiben und die wird dann im meiner Therapiestunde seziert), die echt tief sitzen und aus der Kindheit kommen. Meine Eltern waren toll, ich kann mich eigentlich überhaupt nicht beschweren, aber irgendwas ist da unbewusst gelaufen. Meine Therapeutin meinte, als ich fragte, wie man denn das mal lösen könnte, dass der Weg ist, die Muster zu erkennen, bewusst machen und dann ist auch die Lösung nicht mehr weit. Wenn man weiß, dass da gerade ein bestimmtes Verhaltensmuster anfängt, dann gelingt einem der Ausstieg immer besser und irgendwann kann man es vielleicht ganz lassen. Ich hoffe, ich komme da irgendwann hin.
Fakt ist, ich möchte meinen Mann nicht mit meinem Elend vergraulen. Nochmal, ich habe wirklich das Gefühl, er will uns. Ich WILL WIRKLICH diese blöden Stimmen einfangen, die hinter jeder Geste oder Bemerkung etwas Böses ahnen. Es ist eben manchmal nur so schwer. Mein Mann trägt sein Herz eben nicht auf der Zunge. Aber ich liebe ihn und daher muss ich da jetzt durch!
Egal....ich habe auch nochmal intensiv über das Verzeihen nachgedacht. ICH muss das machen, nicht er. Ich muss da geistig einen Strich drunter machen, um aus dieser Vorwurfsrolle rauszukommen. Vielleicht kommt er dann aus seiner Verteidigungsposition (vielleicht auch manchmal Rückzugsposition) heraus.
Wir hatten gestern ein gutes Gespräch....na ja, ich habe mehr geredet, aber trotzdem war es gut. Ich habe ihm u.a. auch gesagt, dass ich mein Bestes tun werde, an die Affäre einen Haken zu machen, damit wir nicht steckenbleiben, sondern weitergehen können. Er hat sich darüber sehr gefreut.
Ich habe ihm (obwohl ich das bockigerweise nicht wollte) auch nochmal klipp und klar erklärt, wie ich mich in Bezug auf meinen Ehering fühle. Er konnte mir nicht sagen, warum er ihn mir noch nicht zurückgegeben hat. Es war ihm wohl nicht mal bewusst, wie wichtig mir das ist, dass er es tut. Eigentlich bin ich schon der Meinung, dass ich ihm das in der Vergangenheit gesagt hätte. Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass da auch Verdrängung mit im Spiel ist. Die Frage ist, warum? Und schon sehe ich Monster umherschleichen.
Im Übrigen hat er gestern die mir so wichtigen drei Worte gesagt und ob ich das nicht fühlen würde. Auf meine Antwort, dass ich da so unsicher wäre, sagte er, dass er es dann eben noch mehr zeigen müsse. Das war gestern früh.

@SimplyRed
Ich habe Dich zuerst nicht verstanden. Deine Erklärung hat mir aber geholfen und auch hier stecken Wahrheiten drin. Wie gesagt, ich bin entschlossen zu kämpfen und an mir zu arbeiten und auch die Perspektive zu wechseln. Ich muss nur irgendwie diese Decke von Schwermut, die über mir hängt und die mir die Luft zum atmen nimmt erstmal irgendwie lüften. Meine nächsten Schritte sind Löcher und Vorwürfe vermeiden, die Zeit, die schön ist, genießen, im Gespräch bleiben und sich anschleichende Monster erschlagen!

@Ebony
Äh, ich treibe Sport und ich ernähre mich gesund, pflege mich und versuche auch sonst auf mich zu achten. Ich glaube nicht, dass ich fehlende Körperspannung habe und ich mache durchaus auch meine eigenen Unternehmungen mit meinen Freundinnen. Mich hat die ganze Sache in den Grundfesten erschüttert, so wie ich es nie gedacht hätte und ich will durch diese Krise möglichst zusammen mit meinem Mann durchkommen. Das hat mit erwarteter Bespaßung durch meinen Mann nichts zu tun.

Unseren Urlaub im Sommer haben wir noch nicht gebucht, sind aber dabei, die Ferienhütten zu sondieren. Und zu dem Traumthema....ich habe bisher ja kaum geträumt. Als heute früh alle aus dem Haus waren, habe ich mich nochmal hingelegt und tatsächlich geträumt. Viel habe ich ich nicht behalten, nur dass die ganze Affäre im Traum schon 1 1/2 Jahre her war und ich mich gewundert habe warum es mir noch immer nicht besser geht. Ist das ein schlechtes Zeichen?

Ich habe versucht, meine Antworten irgendwie zusammenzufassen. Am Ende konnte ich doch nicht auf jeden Einzelnen antworten. Lieben Dank nochmal an Euch alle, die sich so viel Zeit nehmen, mir zu helfen!
Liebe Grüße
P.Muse

27.02.2020 12:56 • x 7 #463


I
Zitat von Pampelmuse:
Ich habe versucht, meine Antworten irgendwie zusammenzufassen. Am Ende konnte ich doch nicht auf jeden Einzelnen antworten. Lieben Dank nochmal an Euch alle, die sich so viel Zeit nehmen, mir zu helfen!
Liebe Grüße


Von Herzen gerne.

Das hört sich alles schon viel besser an bei dir. Ich freue mich aufrichtig.
Von mir ein ganz Dickes Weiter so

27.02.2020 13:04 • x 1 #464


B
Zitat von Isely:
Viel habe ich ich nicht behalten, nur dass die ganze Affäre im Traum schon 1 1/2 Jahre her war und ich mich gewundert habe warum es mir noch immer nicht besser geht. Ist das ein schlechtes Zeichen?


Pampelmuse, was für eine Frage! Das ist todsicher ein ganz, ganz schlechtes Zeichen! Wie kannst Du das nur in Frage stellen?
Träume können einem durchaus was mitteilen, vor allem, wenn sie in besonderen Zeiten auftreten und man sie sich merken kann.
Da sind sie meiner Ansicht nach deutliche Zeichen aus dem Unterbewusstsein, das mit etwas beschäftigt ist.

Dieser Traum könnte Dir auch sagen, dass es jetzt so lange her ist und es daher an der Zeit ist, innerlich los zu lassen. Das ist ja genau das Thema, das Dich umtreibt, denn immer wieder musst Du die Affäre aufs Tablett bringen. Das ist schon oft zwanghaft, scheint mir. Da Du erkannt hast, dass das oft dann auftritt, wenn Ihr es beide schön hattet, könnte es sich tatsächlich um ein inneres Heimzahlen gehen. So, als ob Du ihm es noch nicht vollumfänglich gönnst, wenn er Spaß und Freude am Leben hat. Du könntest den Spaß auch haben, aber dann drehst Du oft den Spieß um und bestrafst damit ihn, vor allem aber auch Dich selbst, denn das Loch ist tief und schwarz und zieht Dich immer noch weiter runter.

Die ständigen Zweifel sind auch hausgemacht. Du bist innerlich noch immer so verunsichert, dass Du innerlich Unrat witterst und alles abwägst und überprüfst. Selbstverständlich wird das von Dir auch immer negativ interpretiert. Auch wenn Dein Mann diese Affäre hatte, so besteht doch jetzt kein Anlass mehr, alles anzuzweifeln. Noch dazu, weil er wirklich fair und bemüht ist. Und auch ehrlich! Auch wenn Dir eine ehrliche Aussage nicht immer gefällt, so ist sie doch besser als eine Lüge. Du willst ja Ehrlichkeit, aber dann musst Du sie auch aushalten können.
Also stelle solche Fragen, mit deren Antworten Du auch leben kannst. Wahrheit muss man aushalten können, das ist so.

Wie süß von ihm, als er Dich fragte, ob Du denn nicht fühlst, dass er Dich liebt! Das ist so typisch Mann. Die Frau wartet immer auf Worte, die Liebe und Zuneigung eines Mannes aber zeigt sich in Taten. Daher musst Du die Taten anschauen und nicht nach Worten suchen. Männer sind ganz anders als Frauen. Frauen wollen immer über alles reden (ich bin da allerdings eine Ausnahme) und zerreden oft manches, was ein Mann meist nicht verstehen kann. Der fragt sich dann irritiert, merkt sie denn nicht, dass ich ihr und uns was Gutes tun will?
Mein Mann z.B. weckt mich jeden Morgen zuverlässig auf, egal wann ich raus muss. Ich bin ein altes Murmeltier und komme morgens schlecht in die Gänge. Aufstehen ist eine Qual, frühes Aufstehen ist noch schlimmer. Auch wenn ich mal um fünf raus muss, weckt er mich, kocht mir meinen Tee und bäckt mir meine Semmeln auf oder er schneidet mir das Brot. Wenn ich mit dem Zug auf Dienstreise muss, fährt er mich zum Bahnhof. Fraglos. Er müsste das nicht tun, aber er macht es, weil er alles für mich tut. Naja, nicht alles, aber vieles. Da brauche ich keine Liebesschwüre, ich sehe es auch so, dass da ganz viel Liebe und Fürsorge im Spiel ist.
Ich bedanke mich auch oft und sage dann, dass es keinesfalls selbstverständlich ist, dass ein Mann das tut, vor allem wenn er nicht mehr arbeiten muss.

Würdige doch mal seine Bemühungen! Anstatt sie in Zweifel zu ziehen (das tut er garantiert nur, weil er ein schlechtes Gewissen hat, aber ich weiß es besser und durchschaue es!), bemerke sie und bewerte sie positiv. Der Mann strampelt sich ganz schön ab, aber das merkst Du nicht.
Was Deine Therapeutin gesagt hat, hat mir auch mein PT damals gesagt. Wir leben das nach, was wir kennen und die meisten Verhaltensweisen haben ihren Ursprung in der Kindheit. Das habe ich bei mir auch bemerkt. Ich wuchs in stabilen Verhältnissen auf und hatte gute Eltern, denen ich alles andere als egal war. Aber dennoch habe ich Verhaltensweisen meiner Mutter gegenüber meinem Vater abgeschaut und in mein Leben übernommen, natürlich vor allem die schlechten.
Und mein mangelndes Selbstwertgefühl, an dem ich seit Jahren jetzt doch erfolgreich arbeite, hat meinen Ursprung in der Kindheit. Meine Mutter war oft etwas unberechenbar und mal so und mal so. Da ich oft nicht wusste, wie sie auf etwas reagieren würde, war ich innerlich oft ängstlich und unsicher. Und da ich oft auch nichts recht machen konnte, machte ich mich selbst schlecht. Die inneren Monster verfolgten mich fast mein Leben lang.

Dass ich damit aufhörte, mich von meinen destruktiven Selbstbewertungen abzulösen, verdanke ich letztlich meiner Affäre. Durch ihn wurde mir bewusst, wie ich in Beziehungen vorgehe, wie ich mein Repertoire an Verhaltensweisen immer wieder abspule und es nicht merke. Merken tat ich nur das Leid, was mir das bescherte. Dass da viel an mir lag, begriff ich erst viel später, als ich die Beziehung ohne Emotionen betrachten konnte. Und er brachte mich auch darauf, dass ich dazu neige, mich selbst negativ zu sehen und mich in Zweifel zu ziehen.
Da verdanke ich ihm sogar viel, obwohl er sonst ein Drecksack war. Aber gerade er, der mich so beutelte, hat mir im Endeffekt einen großen Dienst erwiesen.

Dass vieles bei Dir auch in der Kindheit begründet liegt, glaube ich auch. Du hast es nur noch nicht gefunden. Manchmal will man es auch nicht finden, weil man sich dann unsolidarisch und undankbar den Eltern gegenüber fühlt, weil die doch so viel für einen getan haben. Ja, sie haben viel getan, sich gesorgt, uns versorgt, gestützt und gefördert. Aber auch sie waren letztendlich Opfer ihrer inneren Mechanismen, die sie abspulten. Dankbar sein, aber auch die Realität sehen, das muss man dann eben aushalten. Dann kann man auch Rückschlüsse auf sich selbst ziehen.
Nur wenn Du unbewusste Mechanismen auf die bewusste Ebene holst, hast Du irgendwann die Chance, besser damit um zu gehen. Sie müssen Dich nicht drangsalieren, es ist dann auch Deine Wahl.
Das Glas ist halb voll oder halb leer und das ist schon wieder mal gaaanz schlecht. Die Sichtweise darauf ist dann Deine Wahl.

Immerhin kennst Du die Monster. Ich sehe sie direkt vor mir. Sie werden ihre Macht verlieren und dann geben sie auch Ruhe, weil sie ihren Adressaten nicht mehr finden.

Begonie

27.02.2020 14:16 • x 4 #465


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