Wie war dein Tag / wie geht es dir heute?

Zitat von Clarinetta:

:kuss: mehr fällt mir grade nicht ein. ich bin trotzdem immer ein positiver Mensch und kann gleichzeitig todtraurig sein und mich dann doch über etwas freuen. ich glaube du bist auch ein bisschen so, oder? Ich drück dich ganz fest

Ja , so würde ich mich auch beschreiben , danke dir

Zitat von Taleja:

Ich mache mir solche Sorgen.

Zitat von Taleja:

Beide wollen keinen Pflegedienst oder andere fremde Leute im Haus, leider.

Ach Mensch, das tut mir Leid. Ich verstehe dich nur zu gut. Habe ja hier ein ähnliches Problem.

Zitat von Clarinetta:

Ihr Lieben, ich habe grade ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich gar nicht auf die Sorgen anderer Forumsmitglieder in diesem Thread eingehe.Ic

So geht es mir im Moment leider auch. Die Sorgen um meine Mutter und ihren Mann überschatten einfach alles.

Zitat von Clarinetta:

Es war wohl kein Herzinfarkt aber trotzdem etwas Gefährliches

Ich hoffe für euch, dass es gut ausgeht. Es ist aber auch im Moment besonders schlimm für dich. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen.

Zitat von Vicky76:

Im Moment mache ich mir Sorgen, um meinen Papa.

Wieso geht es ihm nicht gut?

Zitat von Umbra_:

Ach Mensch, das tut mir Leid. Ich verstehe dich nur zu gut. Habe ja hier ein ähnliches Problem.

Das tut mir leid.
Was bedeutet ähnlich,wenn ich fragen darf?

Wenn nicht, ist es natürlich auch okay.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass die Situation besser wird!

Zitat von fe16:

Ist er nicht in Deutschland im Krankenhaus ?

Zitat von Umbra_:

Wieso geht es ihm nicht gut?

Ja, er liegt in Deutschland, im Krankenhaus, mit einem Aortenklappenstenose.
Er wurde gestern operiert, es gab ein paar kleine Komplikationen, aber jetzt geht es ihm besser.
Ich kann ihn halt nicht besuchen, weil ich arbeiten muss und immer nur ein oder zwei Tage, frei habe.

@Taleja , der Mann meiner Mutter ist dement. Was diese 88jährige Frau leistet ist fast unmenschlich. Aber sämtliche Hilfe von Fremden lehnt sie ab. Sie ist gegen jegliche Erleichterungen im Haus, welches für alte Leute total ungeeignet ist.

Als die Gartensaison begann hatte meine Mutter es sich in den Kopf gesetzt, dass meine Schwester und ich ihren Rasen mähen sollen.

Wir haben das abgelehnt, weil sie locker einen Gärtner bezahlen kann. Seitdem ist sie schwer enttäuscht von uns. Wir dürfen ihr nun gar nicht mehr helfen. Will sie nicht mehr.

Jetzt sind 3 Menschen unglücklich: meine Mutter, meine Schwester und ich. Dabei wünschen wir uns nichts mehr, als ein gutes Verhältnis zu unserer Mutter. Wir wollen ihr entgegen kommen, aber sie lenkt nicht ein, ist starrsinnig bis zum geht nicht mehr.

Meiner Schwester und mir geht das sehr nahe. Wir denken 24/7 an die beiden, an die unhaltbare Situation dort im Haus.

Ich habe ja schon öfter über die Situation berichtet. Meine Mutter quält sich mit dem Haus und ihrem kranken Mann.

Aber man kann oft auch nur mit den Ohren schlackern. Man möchte sie am liebsten rütteln und schütteln.

Vor ca 10 Tagen hatte ihr Mann Geburtstag. Beim Kaffee hat er 2 mal die Kaffeetasse umgeschüttet. Bei der Gelegenheit hat sie erzählt, dass er kürzlich die Tischdecke mit Marmelade eingesaut hat. Kurz zuvor ist ihm der Siruptopf umgefallen.

Aber abwaschbare Sets gibt es nicht. Auf den Tisch gehört eine Tischdecke, die gewaschen und gebügelt werden muss.

Keine Ahnung, warum ich jetzt diese Begebenheit schildere. Vielleicht, weil sie nichts tut um es sich ein bisschen zu erleichtern. Es muss auch alles so sein wie immer.

Sie putzt und putzt, kocht jeden Tag, macht den Garten, wäscht, bügelt und versorgt den kranken Mann. Sie hat quasi ein Kleinkind zu Hause.

Wie sie das alles in diesem Haus mit Treppen bewältigen, ist mir ein Rätsel. Wir denken auch, dass das nicht mehr lange gut geht. Er läuft mittlerweile wie ein Kleinkind, dass gerade laufen gelernt hat, ist im Garten auch schon mehrfach gestürzt. Es übersieht Hindernisse, aber sieht Menschen, die gar nicht da sind.

Gestern war ich wie immer Freitags mit ihnen einkaufen. Danach wird dann noch ausgiebig gefrühstückt. Ich hätte gestern so heulen können, als ich da war. Das ist so ein Elend da, kann man kaum mitansehen. Mir taten die beiden so unendlich leid. Wenn ich an sie denke, und das ist immer, schnürt es mir den Hals zu.

Morgen nachmittag fahre ich mit Muffins wieder zu ihnen.

Ich kann immer nur Ausschnitte schildern. Es ist ja noch viieel mehr passiert. Dies nur, um einen kleinen Eindruck zu bekommen.

Meine Schwester und ich haben wirklich alles versucht. Es wird sich erst was ändern, wenn gar nichts mehr geht.

Zitat von Vicky76:

Ich kann ihn halt nicht besuchen, weil ich arbeiten muss und immer nur ein oder zwei Tage, frei habe.

Ja, das ist blöd. Wann kannst du ihn bzw die Familie denn besuchen?

Immerhin hat er die OP gut überstanden und es geht ihm schon etwas besser.

@Umbra_ fühl dich mal gedrückt, wenn du magst. Es liest sich wie eine herzliche Familie, in der Deine Mutter ihre Wunschrealität aufrecht verteidigt. Wer weiß wie sehr sie abbaut, wenn diese Routinen wegfallen würden.

Zitat von Umbra_:

@Taleja , der Mann meiner Mutter ist dement. Was diese 88jährige Frau leistet ist fast unmenschlich. Aber sämtliche Hilfe von Fremden lehnt sie ab. ...

Danke für deine Schilderung der Situation!

Erinnert wirklich sehr an meine Eltern, nur ist es hier eben Mama, die immer weniger kann. Mein Papa wollte sie gern wieder zuhause haben, hat aber wahrscheinlich gedacht, dass es so wird wie früher.
Danach sieht es nicht aus.

Freitag wollte sie das Essen salzen und ging zum Kühlschrank, um das Salz zu holen, das natürlich nicht dort gelagert wird. Dann hat sie Kaffee gekocht, aber leider vergessen Kaffee einzufüllen, somit gab es heißes Wasser.

Sie läuft nur sehr schlecht und soll auch aufgrund ihrer Sturzneigung nicht allein die Treppen gehen. Das alte Haus hat an beiden Ausgängen 4 bzw. 5 Betonstufen und Vorräte sind im Keller, der nur durch eine altertümlichen Holztreppe erreichbar ist. Wäsche wird im Obergeschoss gesammelt und nachgetrocknet.
Ich habe gesagt, dass zumindest die Wäsche ins Erdgeschoss muss und es gäbe mit etwas Umräumen/Aussortieren auch die Möglichkeit, aber das will sie nicht. Papa kann die Wäsche ja nach oben bringen. Nur müsste sie ihm das auch sagen.....

Er ist bemüht, aber eben in vielen Bereichen auch ein Gewohnheitstier. Sie hat ihm ja immer alles abgenommen, also von allein sieht er nichts.
Abgesehen davon ist er auch 78, somit nicht mehr so belastbar und manchmal auch etwas vergesslich.

Mama würde mittlerweile eine Haushaltshilfe akzeptieren, Papa will niemand Fremdes im Haus.
Wobei es wahrscheinlich auch nicht einfach ist, jemanden zu finden, der in dem Zustand des Hauses dort arbeiten möchte.

Mama würde wahrscheinlich auch dort ausziehen, Papa hängt am Haus und vor allem an Werkstatt, Schuppen und Garten....

Zitat von Taleja:

Keller, der nur durch eine altertümlichen Holztreppe erreichbar ist.

So ist das hier auch. Es ist ein Reihenhaus aus den 50er Jahren. Vorräte, Waschmaschine und Trockner befinden sich dort im Keller. Schlafzimmer und Bad sind in der 1. Etage.

Die schmutzige Wäsche muss zuerst aus der 1. Etage in den Keller und dann getrocknet wieder zurück.

Um das halbwegs händelbar zu machen müsste ein Treppenlift her und Waschmaschine und Trockner in die Küche im EG. Wird meine Mutter aber niemals machen.

Wann hat diese ich sage mal Desorientierung bei deiner Mutter denn angefangen?

Beim Mann meiner Mutter vor ca 7 Jahren. Er ist 8 Jahre jünger als meine Mutter. Als es losging mit der Demenz war er Anfang 70.

Er hatte sich ein Handy zugelegt und man musste es ihm ständig erklären, jedes Mal aufs neue. Zu dem Zeitpunkt haben wir uns aber noch nichts dabei gedacht. Dann kamen solche Sachen, dass er beim Mensch ärgere dich nicht mit den Püppchen ständig rückwärts ging, eine Decke nicht mehr zusammen falten konnte und so weiter.

Heute ist er hochgradig dement und körperlich beeinträchtigt.

Guten Morgen an alle.
Kaffee und Tee stehen bereit.
Ich wünsche euch einen schönen Tag, mit vielen kleinen Glücksmomenten.

Zitat von Umbra_:

Wann hat diese ich sage mal Desorientierung bei deiner Mutter denn angefangen?

Gute Frage!
Sie ist seit einer ganzen Weile vergesslicher als früher. Wenn man ihr das sagte, hat sie immer abgewehrt und gesagt, Papa würde viel mehr vergessen.

Als sie jetzt im Krankenhaus war, haben wir eine Vollmacht und eine Patienten-Verfügung gemacht. Ich habe alles vorgelesen , mit ihr besprochen und ausgefüllt. Sie musste also nur unterschreiben. Da habe ich gesehen, dass sie ihre Unterschrift nicht mehr hinbekommt.
Sie hat immer in gut leserlicher Schrift unterzeichnet, jetzt hat der Nachname auf einmal Buchstaben zu viel. Außerdem sind die Fehler in beiden Unterschriften anders.
Sie kann es also nicht mehr. Erschreckend, wie ich finde.
Ich musste dann bei ihr einige Unterlagen suchen und dabei fand ich ein Schreiben der Krankenversicherung, womit wohl eine neue Versicherungskarte geschickt wurde. Unten auf dem Schreiben hatte sie zig mal ihre Unterschrift geübt. Das Schreiben war vom März letzten Jahres, aber sie hat es niemandem erzählt. Ich hab mich wirklich erschrocken, dachte ich doch, das Problem wäre neu und hätte mit der Ausnahmesituation zu tun.

Mittlerweile denken wir, dass sie uns einiges verheimlicht und stattdessen auf Papa geschimpft hat, um von sich abzulenken.

Ich sollte ihr öfter bestimmte Sachen ins Krankenhaus oder Heim bringen und habe genau nachgefragt, wo diese Dinge sind. Zuhause musste ich dann suchen, weil ihre Angaben nicht stimmten.
Im Nachhinein denke ich, dass sie mir die alten Aufbewahrungsorte genannt hat, aus der Zeit, als Oma nich im Haus lebte und sie oben gewohnt haben.

Das würde für mich auch erklären, warum sie nicht offen für Änderungen im Haus war und ist. Sie kann sich Veränderungen einfach nicht mehr merken.

Zitat von ImBlindflug:

nach einer eigenen kleinen Wohnung umzusehen. Und da reicht mein Budget leider nicht für etwas mit Garten.

Dann machst du heimlich urban gardening oder die Zeit, die sonst im Garten verbracht wurde, geht es in den Wald.
Vielleicht hast du zumindest das Glück eine Wohnung mit einem großzügigen Balkon zu finden.

Zitat von Taleja:

Unten auf dem Schreiben hatte sie zig mal ihre Unterschrift geübt.

So etwas hatte ich im Gartenhaus meines verstorbenen Stiefpapas auch gefunden und ein paar andere Dinge, die meine Mutter gerne geleugnet hätte. Sie hatte sich immer voll und ganz auf ihn verlassen und er war ihr Büttel. Normal war das nicht. Er war regelrecht unterwürfig. Ich glaube, manchmal bin ich das auch. Geht gar nicht..
Befinde mich auch aktuell wieder in einem Zwiespalt und führe in Gedanken dauernd, ständig Selbstgespräche. Der Kopf rattert und rattert...

Ich glaube, ich muss in den Garten - meine persönliche Therapie, oder an die Ostsee fahren.

Schönen entspannten Sonntag allen.

Edit: Moin! Guten Morgen

Edit, @imblindflug Edith: Liebe Frau Sturzflug, Du kannst immer gerne bei mir am Wasser, im Garten kostenlos URLAUB machen. Wie Ihr wisst, haben mein Mann und ich 2 Gärten zu beackern.

Zitat von Nebelkrähe:

oder an die Ostsee fahren.

Das klingt nach einem sehr guten Plan!

Ich kann am Meer meist sehr gut abschalten. Darum habe ich ja eine Rehaklinik ausgesucht, die zumindest in der Nähe ist.

Zitat von Taleja:

Darum habe ich ja eine Rehaklinik ausgesucht, die zumindest in der Nähe ist.

Fährst du oder deine Mutter dorthin? Sorry, wenn ich es überlesen habe.

Ich fahre im Juli für ein paar Tage an die Nordsee. Freue mich auch schon sehr, selbst wenn das Wetter dort sehr bescheiden sein wird.

@Nebelkrähe ist deine Mutter auch dement? Lebt sie noch alleine?

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.