Zitat von Aurelin: aber in meinem Außeneinsatz wollte man eigentlich nur Waschstrasse von mir sehen, und ich krieg's einfach immer noch nicht hin in einer Stunde drei Bewohner komplett grundversorgt an den Frühstückstisch zu setzen.
Wahrscheinlich im Pflegeheim oder? Hast du da gerade deinen Außeneinsatz? Mach dir nichts draus, das habe ich damals auch nie geschafft in meiner allerersten Ausbildung. Man will die Leute ordentlich versorgen und nicht wie Objekte behandeln. Leider ist das heutzutage des Öfteren der Fall und leider hab ich auch so einige Dinge erlebt damals, bei denen ich mir dachte „sheize was geht hier ab?“. Ich sag dir, meine Praktikumsbewertungen im Pflegeheimeinsatz waren grottenschlecht, weil ich da ständig am Aufmucken war. Die Bewohner haben mich geliebt, das Personal weniger. (Nicht alle, aber viele) Aber das war mir auch egal. Mir steht nicht der Sinn danach meinen Mund zu halten, wenn schwächere unfair behandelt werden.
Damit möchte ich nicht sagen dass jedes Pflegeheim so ist, aber für mich ist dadurch nur noch klarer geworden, als es sowieso schon war, dass meine Mutter irgendwann bei mir lebt, wenn nötig.
Zitat von Aurelin: und ich will meinen Praxisanleiterinnen keinen Vorwurf machen - was hätten Vorwürfe auch je an Positivem bewirkt? - aber ich werde das 10mal besser machen
Ich schätze die Praxisanleiter waren ursprünglich auch viel motivierter, zu Beginn, als sie das Vorhaben hatten PA zu werden. Ich glaube die meisten PAs hatten da sogar richtig Bock drauf und viele geben auch nach Jahren noch ihr Bestes. Viele sind wahrscheinlich auch absolut überlastet, weil so einiges in der Organisation schiefläuft. Müssen ihre Dienste abknüppeln, genauso mit Zeitdruck wie alle anderen, werden teilweise nicht anständig für PA Tage ausgeplant und müssen sich noch nebenbei und oft sogar in ihrer Privatzeit dann um Organisatorische Dinge zwecks der Ausbildung kümmern und bekommen für das ganze manchmal nur nen Appel und n Ei, als Entlohnung. Hinzu kommt noch alles was zusätzlich mit der generalistischen Ausbildung dazu gekommen ist. Da geht die Motivation flöten. Nicht schön und sollte auch nicht so sein, denn es ist wirklich wichtig die Auszubildenden auf ihre zukünftigen Verantwortungen vorzubereiten, aber rein menschlich irgendwie nachvollziehbar, weil einfach super viel schief läuft in der Organisation und Strukturierung.
Natürlich nicht überall. Es gibt natürlich auch ganz tolle Einrichtungen, in denen alles super klappt.
Ich glaube vieles wäre viel cooler, wenn es eine Umstrukturierung geben würde. Auch was das Stationsgeschehen in manchen Pflegeheimen angeht, wie zb Bedürfnisorientierter arbeiten. Dann gäbe es wahrscheinlich auch das Problem nicht, dass das Personal morgens um 7 schon ins Rudern kommt, weil sie’s nicht schaffen, von 6-8 Uhr, bei acht Bewohnern eine Ganzkörperpflege + Transfer Mobilisierung durchzuführen, weil sie dann am Frühstückstisch sein sollen. Ich denke der ein oder andere hätte kein Problem damit an manchen Tagen vielleicht auch mal etwas länger zu schlafen und dann eventuell nicht schon um 18 Uhr ins Bett zu müssen. Aber für solche Pläne müsste halt alles umstrukturiert werden, hinzu kommt noch der Personalmangel und die typische Aussage „Das haben wir schon immer so gemacht und klappt alles.“
Eigentlich alles sehr traurig und ein ewiger Teufelskreis.
Aber ich finde es super, dass du motiviert als PA durchstarten willst, wenn du die Ausbildung beendet hast. Bleib dran, du schaffst das. Menschen die etwas verändern wollen und sich ihre Motivation erhalten und ganz wichtig, auch ihre Empathie, brauchen wir im Gesundheitswesen. Also, lass dich nicht unterkriegen