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Wie wichtig ist das "aufschauen"?

Scheol
Zitat von KleineMöwe:
Vielen Dank für eure Antworten @lebensfreude@scheol Stimmt, auf der zwischenmenschlichen Ebene passt es sehr gut, eine gewisse Anziehung ist auch zu spüren aber definiere mal das große Ganze? Sein Lebenswandel ist so ziemlich konträr zu meinem, er macht überhaupt keinen Sport, ...


Das hattest du geschrieben ..,wirklich netten, sehr ehrlichen und tiefgründigen Mann kennengelernt, in seiner Gegenwart fühle ich mich ausgesprochen wohl, er ist witzig, gebildet, emotional und sehr kommunikativ....


Deshalb ging ich davon aus das im großen Ganzen es psssen würde .

Da du nun andere Sachen noch aufgelistet hast , und ich und du sehr ähnlich sind , Sport , Ernährung , früh aufstehe . Verstehe nun dein Zwiespalt .

Allein das Thema Sport und Ernährung ist sehr groß und eine andere Lebenseinstellung .

28.07.2018 10:23 • x 1 #31


K
Ein kurzes update:

Ich habe mich entschieden und bin doch meinem Herzen gefolgt, wir haben uns mittlerweile angenähert, dennoch bleiben die konträren Themen (es sind sogar noch einige hinzugekommen ).
Vielleicht ist es naiv aber ich spüre seit ewig langer Zeit wieder diese Leichtigkeit (jetzt, nachdem ich ziemlich mit mir gerungen habe, ob ich mich einlassen soll oder lieber nicht).
Meine Gedanken sind mittlerweile die, dass ich es einfach probiere und dann schaue wo es hinführt?! Den Schmetterlingen sei dank

Grundsätzlich ist er ja, wie gesagt, total offen, reflektiert seinen nicht wirklich gesunden Lebenswandel selbst sehr genau und formuliert von sich aus, dass er da einiges verändern und angehen will. Und NEIN, ich werde nicht die Rolle der A....treterin annehmen, wie ich es bisher leider immer gemacht habe, ich werde mich dezent im Hintergrund halten und höchstens für daraus neu entstehende gemeinsame Hobbys zugänglich sein.

Mal sehen, wie und ob es überhaupt weiter geht, aktuell ist er im Urlaub und ich habe das Gefühl, dass es mich mehr erwischt hat, als ihn
Sowas hatte ich auch noch nie...

28.07.2018 16:50 • x 2 #32


A


Wie wichtig ist das "aufschauen"?

x 3


NiHe
Das klingt mir sehr nach einem oberflächlichen Interesse deinerseits, als seist du auf der Suche nach dem Idealbild von Stärke und Makellosigkeit - nach etwas, das du vielleicht selbst gern hättest und wie ein Ersatzteil im anderen suchst. Mit wahrem Interesse am anderen oder gar Liebe hat das nichts zu tun.

Natürlich müssen grundlegende Vorstellungen kompatibel sein, aber nur weil er keinen grünen Daumen hat und in seiner Wohnung gewisse Dinge reparaturbedürftig sind, verliert man normalerweise nicht sofort das Interesse. Der Mensch besteht ja aus VIEL MEHR - und in DAS sollte man sich eigentlich verlieben.

Vielleicht steckt dahinter auch eine Art Bindungsangst - unbewusst natürlich. Durch dein extremes Idealbilddenken, an das real keiner rankommen kann, bewahrst du dich quasi selbst davor, eine richtige Beziehung eingehen zu müssen. Vielleicht, damit der andere DEINE Makel nicht erkennt? Könnte dort der Hase begraben liegen? Wie stehst du zu dir selbst? Bist du glücklich mit dir und deinem Leben? Hast du Verlustängste?

28.07.2018 19:07 • x 1 #33


K
Hallo NiHe
Zitat von NiHe:
Das klingt mir sehr nach einem oberflächlichen Interesse deinerseits, als seist du auf der Suche nach dem Idealbild von Stärke und Makellosigkeit - nach etwas, das du vielleicht selbst gern hättest und wie ein Ersatzteil im anderen suchst. Mit wahrem Interesse am anderen oder gar Liebe hat das nichts zu tun.

Oberflächlich ist mein Interesse absolut nicht, nach Stärke suche ich auf jeden Fall aber nicht nach Makellosigkeit, die gibt es nicht und das wäre auch langweilig. Womit du aber recht hast, ich habe ein Idealbild von Stärke in mir, wonach ich annähernd suche, teils geschuldet von entsprechenden Vorbildern, anerzogenen Lebensweisheiten und zum ganz großen Teil, richtig negativ gemachten Erfahrungen in meinem Leben.

Natürlich müssen grundlegende Vorstellungen kompatibel sein, aber nur weil er keinen grünen Daumen hat und in seiner Wohnung gewisse Dinge reparaturbedürftig sind, verliert man normalerweise nicht sofort das Interesse. Der Mensch besteht ja aus VIEL MEHR - und in DAS sollte man sich eigentlich verlieben.

Genauso ist es ja jetzt auch gekommen, ich habe mich gefühlsmäßig eingelassen, habe die Gefühle zugelassen, ihn als Menschen ein wenig besser kennengelernt und die Schmetterlinge haben mich regelrecht überfallen.

Vielleicht steckt dahinter auch eine Art Bindungsangst - unbewusst natürlich. Durch dein extremes Idealbilddenken, an das real keiner rankommen kann, bewahrst du dich quasi selbst davor, eine richtige Beziehung eingehen zu müssen. Vielleicht, damit der andere DEINE Makel nicht erkennt? Könnte dort der Hase begraben liegen? Wie stehst du zu dir selbst? Bist du glücklich mit dir und deinem Leben? Hast du Verlustängste?


Mit dem letzten Abschnitt triffst du mich fast zu 100 Prozent! Außer das ich mit meinem Singleleben ziemlich zufrieden bin, passt alles. Ich habe große Angst, mich wieder emotional auf etwas einzulassen (denn wenn, dann auch voll und ganz!) und dann wieder verletzt und enttäuscht zu werden, ja auch den Menschen wieder zu verlieren...

Danke für deine Worte.

29.07.2018 09:54 • x 2 #34


Scheol
Zitat von KleineMöwe:
Hallo NiHe


Mit dem letzten Abschnitt triffst du mich fast zu 100 Prozent! Außer das ich mit meinem Singleleben ziemlich zufrieden bin, passt alles. Ich habe große Angst, mich wieder emotional auf etwas einzulassen (denn wenn, dann auch voll und ganz!) und dann wieder verletzt und enttäuscht zu werden, ja auch den Menschen wieder zu verlieren...

Danke für deine Worte.



Haben die meisten nicht solch Ängste .....

29.07.2018 10:43 • x 1 #35


NiHe
Zitat von KleineMöwe:
Mit dem letzten Abschnitt triffst du mich fast zu 100 Prozent! Außer das ich mit meinem Singleleben ziemlich zufrieden bin, passt alles. Ich habe große Angst, mich wieder emotional auf etwas einzulassen (denn wenn, dann auch voll und ganz!) und dann wieder verletzt und enttäuscht zu werden, ja auch den Menschen wieder zu verlieren.

Schön, dass ich das richtig eingeschätzt habe. Aber offenbar hast du dich ja nun emotional eingelassen und gehst das Risiko des Verletztwerdens, das in JEDER noch so gut laufenden Beziehung gegeben ist, ein.

Leider gibt es keine Garantie, dass eine sich noch so perfekt anfühlende Sache auch wirklich hält - das musste ich schmerzlich lernen, obwohl ich meine Hand für ihn ins Feuer gelegt hätte.
Wenn man nicht bereit ist, auch ein Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen, kann man keine Beziehung eingehen - es ist manchmal wie Russisch R o u l e t t e.

Ein guter Spruch besagt: Man muss mit gepackten Koffern lieben.

29.07.2018 12:10 • x 2 #36


K
Zitat von Scheol:


Haben die meisten nicht solch Ängste .....


Ja mit Sicherheit!
Aber bisher war es bei mir tatsächlich so, dass ich mir aus lauter Angst, neue Bekanntschaften gekonnt auf Distanz gehalten habe, Begründungen sind mir für mich selbst zu genüge eingefallen, dies realisiere ich gerade.
Nun habe ich mich tatsächlich mal emotional eingelassen und genieße es auf der einen Seite sehr und wenn wir Zeit miteinander verbringen, habe ich null Zweifel an seinen Gefühlen zu mir aber wenn wir uns nicht sehen, baut sich bei mir eine Art Sorge auf, stimmt das alles, was er mir erzählt, ist sein Interesse vielleicht doch nur dem s. gewidmet, warum kann ich nicht abwarten seine Nachrichten zu lesen, während er sich stundenlang Zeit lässt meine zu lesen (ich weiß, hört sich an wie bei 14jährigen Teenagern )?

29.07.2018 13:48 • #37


K
Zitat von NiHe:
Schön, dass ich das richtig eingeschätzt habe. Aber offenbar hast du dich ja nun emotional eingelassen und gehst das Risiko des Verletztwerdens, das in JEDER noch so gut laufenden Beziehung gegeben ist, ein.

Leider gibt es keine Garantie, dass eine sich noch so perfekt anfühlende Sache auch wirklich hält - das musste ich schmerzlich lernen, obwohl ich meine Hand für ihn ins Feuer gelegt hätte.
Wenn man nicht bereit ist, auch ein Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen, kann man keine Beziehung eingehen - es ist manchmal wie Russisch R o u l e t t e.

Ein guter Spruch besagt: Man muss mit gepackten Koffern lieben.


Ja das mit der Hand ins Feuer legen habe ich mir auch aus dem Konzept gestrichen, sowas gibt es nicht mehr, stattdessen nur noch das Motto Verlasse dich auf dich selbst, sonst bist du verlassen!
Mir ist bewusst was das bedeutet und auch nach sich zieht...!

....mit gepackten Koffern lieben... Sehr wahr, sehr wahr aber leider irgendwie auch traurig. Ich vermisse tatsächlich das Gefühl des Urvertrauens, wie ich es früher noch hatte, das aber leider durch meine letzte lange Beziehung irreparabel zerstört wurde.

29.07.2018 14:01 • #38


NiHe
Zitat von KleineMöwe:
Ich vermisse tatsächlich das Gefühl des Urvertrauens, wie ich es früher noch hatte, das aber leider durch meine letzte lange Beziehung irreparabel zerstört wurde.

Vielleicht ist es genau die Lektion, die wir durch Beziehungen lernen sollen: Dass Urvertrauen (ein in früher Kindheit angelegtes Gefühl zwischen Kind und Bindungsperson) im Sinne von bedingungslosem, naivem Vertrauen auf dauerhafte Beständigkeit, dort fehl am Platz ist.

Lernen, dass eben nichts ewigen Bestand hat - wie das Leben an sich -, die Begrenztheit von Bindung und Liebe in zwischenmenschlichen Beziehungen akzeptieren. Lernen, den Moment, eine begrenzte Zeitspanne voller Glück zu genießen, ohne einen Anspruch auf ewige Konstanz zu erheben. Sozusagen immer wieder die eigene Grenze zwischen sich und dem anderen erkennen, die niemals die Vereinigung zu einem ewigen großen Ganzen ermöglichen wird (eine etwas religiöse Vorstellung), sondern einem bewusst macht, dass man grundsätzlich NUR SICH SELBST für immer hat. Weshalb es auch so wichtig ist, gut zu sich selbst zu sein und auch ohne Gegenstück so erfüllt zu leben, dass man den Verlust des anderen ertragen kann.

29.07.2018 17:02 • x 3 #39


L
Zitat von KleineMöwe:
Oder meinst du, es würde mir Spaß machen, dauernd motzig hinter ihm herzulaufen, ihn dauernd erinnern zu müssen, dies und das noch zu reparieren, sich mal um den Garten zu kümmern, etwas Sport zu machen, nicht noch mehr zuzunehmen?
Und die Pflanzen sind eben nicht alle grün, sondern braun! Hässlicher, trostloser Anblick.


Sowas bringt nichts und ist auf Dauer für beide Seiten extrem unangenehm!
Schon nach kurzer Zeit und eigentlich auch später am Partner rumdoktern zu wollen, finde ich sehr übergriffig und ist für mich ein absolutes No-Go.

Lerne ich einen Menschen kennen, der bspw. Kettenraucher ist, dann kann ich nicht von ihm verlangen, dass er das sein lässt. Du hast ihn so kennen gelernt, dann musst du ihn auch so akzeptieren.

29.07.2018 17:13 • x 2 #40


K
Zitat von NiHe:
Vielleicht ist es genau die Lektion, die wir durch Beziehungen lernen sollen: Dass Urvertrauen (ein in früher Kindheit angelegtes Gefühl zwischen Kind und Bindungsperson) im Sinne von bedingungslosem, naivem Vertrauen auf dauerhafte Beständigkeit, dort fehl am Platz ist.

Lernen, dass eben nichts ewigen Bestand hat - wie das Leben an sich -, die Begrenztheit von Bindung und Liebe in zwischenmenschlichen Beziehungen akzeptieren. Lernen, den Moment, eine begrenzte Zeitspanne voller Glück zu genießen, ohne einen Anspruch auf ewige Konstanz zu erheben. Sozusagen immer wieder die eigene Grenze zwischen sich und dem anderen erkennen, die niemals die Vereinigung zu einem ewigen großen Ganzen ermöglichen wird (eine etwas religiöse Vorstellung), sondern einem bewusst macht, dass man grundsätzlich NUR SICH SELBST für immer hat. Weshalb es auch so wichtig ist, gut zu sich selbst zu sein und auch ohne Gegenstück so erfüllt zu leben, dass man den Verlust des anderen ertragen kann.


Das hast du wahnsinnig schön formuliert, treffender hätte es niemand sagen können!
Ja, das ist eine Lernerfahrung, die man wohl machen muss, auf der Schwelle zum erwachsen werden. Dieses Bewußtsein, dass alles vergänglich ist und das schmerzt, wenn man plötzlich und überraschend damit konfrontiert wird, was scheinbar bei mir zur Folge hatte, dass ich mich nicht mehr binden will bzw vergleichbar mit einem Vogel, einfangen lassen will und dennoch, der Mensch ist nicht geschaffen dauerhaft alleine zu sein, irgendwann kommt der Punkt, da überwiegt die Sehnsucht und die Lust auf Nähe.... und das Spielchen fängt wieder von vorne an
Diesmal aber sehr viel bedachter, vorsichtiger und mit der notwendigen Selbstliebe

29.07.2018 22:03 • x 1 #41


A


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