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Wieder ins Herz

M
Liebes Tagebuch,

ich nehme mir ja öfters vor, etwas zu schreiben, aber oft bin ich zu faul dazu. Dabei hilft das Schreiben, das stelle ich im Forum immer wieder fest.

Gestern hieß es mal wieder Abschied nehmen. Nicht von einem Partner und auch kein Todesfall. Aber von jemandem, der mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Wir haben uns letztes Jahr online kennengelernt und sind irgendwie ins Gespräch gekommen und aneinander hängengeblieben.
Wir haben dann auch privat angefangen zu schreiben und uns auch getroffen.
Ich kann ja nur von mir sprechen, aber bei mir hatte er sehr schnell einen Platz im Herzen und ich fühlte eine starke Verbundenheit.
Umgekehrt hatte ich den Eindruck eigentlich auch.

Aufgrund trauriger privater Ereignisse begann irgendwann sein Rückzug in sich, er wollte diese alleine be- und verarbeiten. Jeder hat da seine eigene Vorgehensweise, mir fiel es recht schwer, mich außen vor zu sehen und nichts tun zu können.

Naja, und gestern habe ich mich von ihm verabschiedet. Er wird jetzt neue Wege gehen - für mich bleibt nur loszulassen und eine Erinnerung zu werden.
Nach meiner Trennung letztes Jahr ist das nun wieder ein Schlag, den es zu verarbeiten gilt. Im Moment komme ich mir noch vor wie einem Traum, als wäre das alles gar nicht passiert und alles noch in Ordnung.
Ich glaube, ich schließe mein Herz irgendwo in einen Schrank ein und verlege den Schlüssel.

Bis bald mal wieder...

23.03.2016 15:14 • x 3 #1


E
Liebste Mimmi..
Ich drücke dich..
Immer wieder Abschiede schmerzen. Besonders wenn man davon schon einige hatte.
Ich weiß.
Das Leben ist leider einfach nicht fair..
Leider.
Bin bei dir..

23.03.2016 19:00 • x 2 #2


A


Wieder ins Herz

x 3


Mäusl
Liebe Mimmi,

den schmerz kann dir keiner nehmen. Aber Dir zeigen dass Jemand an Dich denkt das geht. Ich habe Dich hier als tolle und starke Frau kennen gelernt und ich wünsche Dir von Herzen nur noch schöne Dinge.

23.03.2016 23:01 • x 1 #3


R
Liebe Mimmi,

ich lese das hier gerade erst jetzt.
Ich denke an Dich und drücke Dich.

23.03.2016 23:04 • x 1 #4


G
Ich weiß was Du durchmachen musst... Ich fühle mit Dir...

23.03.2016 23:10 • x 1 #5


Damianos
Zitat von Mimmi:
Liebes Tagebuch,

ich nehme mir ja öfters vor, etwas zu schreiben, aber oft bin ich zu faul dazu. Dabei hilft das Schreiben, das stelle ich im Forum immer wieder fest.

Gestern hieß es mal wieder Abschied nehmen. Nicht von einem Partner und auch kein Todesfall. Aber von jemandem, der mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Wir haben uns letztes Jahr online kennengelernt und sind irgendwie ins Gespräch gekommen und aneinander hängengeblieben.
Wir haben dann auch privat angefangen zu schreiben und uns auch getroffen.
Ich kann ja nur von mir sprechen, aber bei mir hatte er sehr schnell einen Platz im Herzen und ich fühlte eine starke Verbundenheit.
Umgekehrt hatte ich den Eindruck eigentlich auch.

Aufgrund trauriger privater Ereignisse begann irgendwann sein Rückzug in sich, er wollte diese alleine be- und verarbeiten. Jeder hat da seine eigene Vorgehensweise, mir fiel es recht schwer, mich außen vor zu sehen und nichts tun zu können.

Naja, und gestern habe ich mich von ihm verabschiedet. Er wird jetzt neue Wege gehen - für mich bleibt nur loszulassen und eine Erinnerung zu werden.
Nach meiner Trennung letztes Jahr ist das nun wieder ein Schlag, den es zu verarbeiten gilt. Im Moment komme ich mir noch vor wie einem Traum, als wäre das alles gar nicht passiert und alles noch in Ordnung.
Ich glaube, ich schließe mein Herz irgendwo in einen Schrank ein und verlege den Schlüssel.

Bis bald mal wieder...


Das Herz einschließen ist möglich und nützlich. Den Schlüssel zu verlegen kann helfen. Doch irgendwann findet ihn jemand wieder (das kannst auch du sein!) und dann ...?

23.03.2016 23:21 • #6


M
@Damianos
Dann hat man ja immer noch die Wahl ob man in ins Schloss steckt oder nicht

Nach meinem Ex war ich auch recht weit davon entfernt wieder jemanden kennenlernen zu wollen.
Dann ergab sich der Kontakt mit IHM und es passierte doch.
Im Endeffekt hat es mir sehr, sehr weh getan und ich weiß nicht ob ich das Risiko nochmal eingehen will, meine Gefühle wieder an die Wand klatschen zu sehen.

24.03.2016 11:28 • x 1 #7


Damianos
@Mimmi
Die Wahl hat der Verstand immer. Und er weiß, was vernünftig ist. Wenn da nur nicht das Herz, der Bauch, Gefühle wären. Wer ist stärker? Irgendwann? Dummerweise habe ich meinen Schlüssel wieder ausgegraben und stehe jetzt vor dem Chaos. Es schmerzt unendlich, aber ich weiß auch, dass es so sein sollte. Wir können nicht alles mit dem Verstand steuern, aber wir können die Chance der Weiterentwicklung erkennen. Der Weg zu sich selbst ist steil, aber wir können ihn gehen.

24.03.2016 19:09 • x 1 #8


N
Liebe Mimmi,
ich weiß zu gut, wie du fühlst. Es tut verdammt weh.

Seit meiner Trennung vor etwas mehr als zwei Jahren bin ich nun auch extrem sensibilisiert. Abschiede sind einfach fürchterlich.

Ich nehme dich ganz lieb in den Arm.

24.03.2016 20:02 • x 2 #9


M
Eintrag vom 24.3.

Mein Kopf ist weiterhin recht dumpf, das Herz auch.
Allerdings arbeitet der Kopf im Traum, er kam nachts darin vor, er hat seinen Brüdern (die er gar nicht hat) von seinen Plänen erzählt und er hat gesungen.
Mit mir gesprochen hat er nicht, ich schaute nur zu. So wie es ab einem gewissen Zeitpunkt auch in der Realität meine Rolle gewesen ist.
Außerdem träumte ich, dass ich immer aufs Handy schaute und er mir auch Nachrichten schrieb. Beim Aufwachen waren da natürlich keine...

Die ein oder anderen Gedanken sind mir trotzdem durch den Kopf gegangen. Manche Fragen kann ich nicht beantworten, wie z.B. was ich falsch gemacht habe.
Zu Beginn dachte ich, dass wir auf der gleichen Wellenlänge lagen, er hat mir Sachen geschrieben, die man nicht so dahin sagt. Und auch in echt war sofort eine totale Vertrautheit da.

Warum hat sich das so geändert?
An manchen Tagen war ich sehr traurig und hab mich angezweifelt.
Aber ich konnte nichts tun, also hab ich weiter gewartet, weil ich dachte, nach der schlimmen Zeit kann ich eine Hilfe sein. Falsch gedacht. Mehr als eine Erinnerung werde ich nicht.
Er hat nie gesagt dass er mich nicht mehr mag, aber eben auch nichts mehr was in eine andere Richtung hätte führen können.
Ich könnte mir ankreiden, dass ich zu lange gewartet und nicht so gut auf mich aufgepasst habe - Anfang des Jahres hat mein Kopf ziemlich am Rad gedreht. Aber die Flinte zu schnell ins Korn werfen wollte ich auch nicht, ich hatte ja noch eine gewisse Hoffnung.

Daher die Frage, warum ich noch einmal eine Investition in Gefühle wagen sollte.
Kann und soll man das glauben was man fühlt.
Mein Ex hat meine Gefühle mit Füßen getreten bei seinem uncharmanten Abgang, und er hat tatsächlich noch den Nerv Hab euch lieb zu schreiben.
Ne, ich glaube, das mit dem Absperren ist nicht verkehrt...

24.03.2016 22:24 • x 1 #10


Damianos
Aufsperren kann man immer, wenn man bereit ist und alles stimmt. Nur... man weiß nicht immer oder vllt. nie, wann es soweit ist. Die Antwort finden wir nur in uns selbst. Da sollte man nachschauen, nirgendwo anders.

24.03.2016 23:10 • #11


M
Eintrag vom 25.3.
Heute Nacht hatte ich im Traum Ruhe, am Morgen war der Kopf auch relativ still. Ich bin froh darum.
Dieses Gedankenkarussell und die Mühle im Kopf, wie ich es Weihnachten rum hatte, war kaum auszuhalten.
Fühlt sich an wie ständiges Vor- und Zurückspulen mit doppelter Geschwindigkeit.
Das Herz ist auch weiterhin kalt. Ich bin allein, ja, ich war jemandem mal wichtig, aber scheinbar hat das nicht ausgereicht.
Kann man deswegen wütend auf jemanden sein? Eigentlich nicht, aber auf die Art und Weise wie es mein Ex beendet hat und wie die Geschichte jetzt ausgeklungen ist, schon.
Vielleicht ist das Motto wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht nicht verkehrt.
Beim Gedanken an die schönen Gefühle, die ich kürzlich noch hatte, wird mir irgendwie schlecht...

25.03.2016 17:25 • x 1 #12


M
Nachtrag 25.3.
Manchmal hab ich seinen Geruch noch in der Nase. Ein guter Geruch ist für mich ein bisschen wie Geborgenheit.
Er wird verschwinden und dann ist nichts mehr übrig.
Gedanken, klar, erhaltene Nachrichten...
Aber nichts Greifbares. Irgendwann hat sich alles verflüchtigt.
Manches was ich immer für erstrebenswert hielt, relativiert sich gerade. Vielleicht macht es das künftig auch einfacher?

26.03.2016 00:48 • #13


Damianos
Es wird einfacher werden. Du weißt es.

27.03.2016 20:07 • #14


M
Eintrag vom 2.4.
Nach ein paar Tagen Urlaub bin ich wieder zuhause.
Es war etwas anstrengend vor dem Wegfahren, mein Ex stand innerhalb einer Woche zweimal vor der Tür. Einmal abends als ich schon im Bett lag, das zweite mal an Ostern. Ich vermutete jeweils dass er es ist und hab es ignoriert bzw ihm an Ostern durch die Sprechanlage gesagt, er soll verschwinden.
Danach kam noch eine Nachricht, dass es doch irgendwann mal gut sein muss und wann das bei mir mal wäre. Er möchte gerne wieder Kontakt etc. etc.
Naja, ich habe mich letztes Jahr schon sehr direkt ausgedrückt, dass ich diesen Wunsch nicht habe. Ich hoffe er kapiert es jetzt mal.

Während des Urlaubs dann war mein Kopf so herrlich frei, ich hab mich gut gefühlt und fern von allem.
Jetzt zuhause sind die schweren Gedanken wieder da und ich würde am liebsten wieder wegfahren.
ER ist auch stärker im Kopf zurück und die Frage, ob und was ich falsch gemacht habe.
Aber warum eigentlich ich? Ich war da, hab ihn gemocht (und mehr als das), hab ihm Zeit gegeben und auf einmal war nichts mehr übrig. In meinem Kopf fangen die schönen Gedanken irgendwie zu zerbröckeln an, vielleicht ist das gut.
Hat er was falsch gemacht? Ich hätte mir eine gewisse Offenheit gewünscht, die er selbst eigentlich auch predigt. Frei raus und danach Herzschmerz ziehe ich einem langsamen durchs Herz bohren und nachbluten vor.
Das ist das was ich ihm ankreide.
Ich weiß nicht ob ich ihn um ein Gespräch bitten soll, keine Ahnung ob das etwas verbessert im Innenleben.

Tja, ansonsten, Montag steht dann auch wieder arbeiten gehen an. Zurück in den Trott, der dann wieder den Alltag bestimmt.

Am liebsten würde ich jetzt alles stehen lassen und den Urlaub wieder aufnehmen...

02.04.2016 11:13 • x 2 #15


A


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