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Wieviel gemeinsame Zeit? Was macht eine Beziehung aus?

W
Ich bin lange raus, mein Kind ist groß

Aber als die Situation aktuell war, habe ich mich manchmal auch überfordert gefühlt. Von meinem damaligen Partner kam auch wenig, aber meine Tochter hat sich sehr fair verhalten. Sie war nicht viel älter als Dein Sohn, als wir nach der Trennung vom Papa zusammen kamen. Sie wollte, dass ich glücklich bin und hat sich nett verhalten. Erst Jahre später hat sie mir erzählt, dass sie ihn nie leiden konnte

Ich würde das heute nicht mehr wollen, so ein Ungleichgewicht. Einer macht und der andere ruht sich drauf aus und lässt machen, führt aber im Grunde sein eigenes Leben.

Ich für mich umschreibe es mit dem Satz ich möchte nicht einer Liebe hinterher laufen, die ich sowieso nicht bekommen kann.

Als mir das klar wurde, habe ich mich getrennt. Dann kamen Beteuerungen, Änderungswünsche, aber es war zu spät. Die Entscheidung war richtig für mich, ich wollte mich wieder auf mich und mein Kind konzentrieren und mein Leben führen. Nicht mehr den Motivationstrainer für den Partner spielen müssen hat sich gut angefühlt.

Hielt aber nicht lange, dann kam er, der Mann meines Lebens Mittlerweile seit fast 12 Jahren, wunderschön, immer noch verliebt, geben und nehmen gleichen sich aus. Thats it!

16.02.2020 16:00 • x 1 #61


G
Danke für deine Geschichte und es freut mich sehr für dich, dass du den Mann deines Lebens gefunden hast und du mit ihm sehr glücklich bist.
Es macht Mut, dass es doch noch sowas, wie die wahre Liebe gibt.

16.02.2020 16:11 • x 1 #62


A


Wieviel gemeinsame Zeit? Was macht eine Beziehung aus?

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W
Und noch etwas ist mir im Nachgang zu meiner verkorksten Beziehung aufgefallen, Deine Kontaktsperre hat mich wieder drauf gebracht: im Grunde hat er damals immer bestimmt, wann es mir gut geht und wann es mir schlecht geht, wann ich glücklich und wann unglücklich bin. Die Nummer mit der Kontaktsperre hatten wir auch diverse Male. Am Ende dieser Sperren war ich dann so am Ende, dass ich glücklich war, wenn er sich überhaupt gemeldet hat. Mit einem Minimum zufrieden.

Deinen Worten entnehme ich, dass es Dir ähnlich geht. Du würdest so gerne Kontakt haben, Dich mitteilen, von ihm etwas hören. Aber es ist ja Sperre.

Irgendwann erscheint es einem normal, dieses Theater. Das ist es aber nicht. Liebe bedeutet auch Fairness, den anderen nicht im Regen stehen lassen, miteinander reden wie Erwachsene und gemeinsam zu einer Entscheidung kommen.

Stattdessen zieht er sich zurück und Du musst da sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange und auf seine Entscheidung warten. Ich kenn das alles gut, die ständigen Blicke aufs Handy, die innere Unruhe, die Traurigkeit.

Ich wünsche Dir wirklich, dass alles gut wird

16.02.2020 16:20 • x 1 #63


G
Ich danke dir von Herzen für deine Worte!

Du hast recht, genauso geht es mir. Der permanente Blick aufs Handy, die Hoffnung, das Warten, das Bangen, was passiert. Es ist furchtbar. Es lähmt mich.
Das einzige was ich eben dabei nicht versteh, wir hatten die letzten Wochen schon mal Kontaktsperre. Warum hat er da die Zeit nicht genutzt um darüber nachzudenken?
Hat er genauso viel Angst vor der Trennung?
Aktuell denke ich, dass ist wohl das naheliegendste. Ich glaube, da ticken wir tatsächlich gleich. Wir beide wissen, dass es nicht wirklich miteinander geht, aber so richtig ohne einander ist es auch nicht vorstellbar.

Oh man, wo soll das noch hinführen?!?

Ich werde noch wahnsinnig. Und es ist tatsächlich wie
Zitat:
da sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange



Wie lange hast du gebraucht, um das für dich zu verstehen, dass es so nicht geht?Eben nicht mit dem Minimum zufrieden zu sein und sich dann zu trennen?
Ich weiß, das kann man nicht pauschalisieren, es kommt auf die Geschichten an. Hilft mir aber, zu wissen, dass ich damit nicht allein bin.
Das trenne dich jetzt ist meist einfacher gesagt, als getan...

16.02.2020 17:02 • #64


W
Ich habe 3 (!) Jahre gebraucht um mich zu trennen, wir waren insgesamt 8 Jahre zusammen. Die Kontaktsperren, in denen ich so sehr gelitten habe, führten dazu, dass ich große Angst hatte, mich zu trennen. Ich dachte, wenn es mir schon während der Sperren so mies geht, wie schlecht wird es mir dann erst nach einer Trennung gehen? Dass es mir danach besser gehen könnte, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Genau so war es dann aber.

Ich sage nicht, Du sollst Dich trennen. Nur, pass auf Dich auf und höre auch mal auf Dich. Deine Akzeptanz macht es ihm leicht.

Ob er Dich mit den Sperren manipuliert und bei der Stange hält nach dem Motto: willst Du gelten, mach Dich selten, kann ich nicht beurteilen. Oder ob er auch Angst hat, dass kannst nur Du einschätzen.

Tatsache bleibt aber, es fühlt sich für Dich nicht gut an. Und dann ist es auch nicht richtig.

Ich wünsche Dir trotzdem einen schönen Sonntag Abend

16.02.2020 18:29 • #65


G
Zitat von Woelkeline:
Ich habe 3 (!) Jahre gebraucht um mich zu trennen, wir waren insgesamt 8 Jahre zusammen. Die Kontaktsperren, in denen ich so sehr gelitten habe, führten dazu, dass ich große Angst hatte, mich zu trennen. Ich dachte, wenn es mir schon während der Sperren so mies geht, wie schlecht wird es mir dann erst nach einer Trennung gehen? Dass es mir danach besser gehen könnte, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Genau so war es dann aber.

Ich sage nicht, Du sollst Dich trennen. Nur, pass auf Dich auf und höre auch mal auf Dich. Deine Akzeptanz macht es ihm leicht.

Ob er Dich mit den Sperren manipuliert und bei der Stange hält nach dem Motto: willst Du gelten, mach Dich selten, kann ich nicht beurteilen. Oder ob er auch Angst hat, dass kannst nur Du einschätzen.

Tatsache bleibt aber, es fühlt sich für Dich nicht gut an. Und dann ist es auch nicht richtig.

Ich wünsche Dir trotzdem einen schönen Sonntag Abend


Eine lange Zeit... Wenn man sich das dann im Nachgang mit etwas vergangener Zeit anschaut, fragt man sich dann doch sicher, wie man das so lange mitmachen konnte... Nicht umsonst heißt es hinterher ist man immer schlauer...

Danke nochmals für deine Worte und die Wünsche!
Ich werde schauen, was die Zeit bringt. Aufmunternd ist es jedenfalls schon mal!

Danke und ebenfalls einen schönen Sonntag Abend!

16.02.2020 19:49 • #66


T
Ich finde diese Kontaktsperren total kindisch. Allein schon das Wort hört sich gruselig an.
Meiner Meinung nach wird es zu häufig als Alibi genutzt, wenn man mal eine längere Zeit allein sein möchte.
Und wer das Bedürfnis hat, einen Partner längere Zeit nicht zu sehen oder zu hören, zu lesen?
Sagt mir eigentlich es passt nicht.
Würde mir mein Mann oder Partner eine Sperre der Kommunikation vorschlagen, würde ich ihn ernsthaft fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.
Dann soll er lieber ehrlich Schluß machen, wenn ihm ein Zusammensein mit mir auf die Nerven geht.

16.02.2020 20:02 • #67


G
Danke für deine Meinung Tina1955.

Für uns ging oder geht es in dieser kontaktlosen Zeit eher darum, mal zur Ruhe zu kommen, sich bewusst zu machen, ob und was jeder für sich eigentlich möchte, ob die Beziehung überhaupt Sinn macht, eine Art Selbstreflektion sozusagen, ohne permanenten Streit.

Ob und inwiefern das was in meinem Fall bezweckt, kann ich dir so richtig auch nicht sagen... Das wird sich wohl noch herausstellen müssen.

16.02.2020 21:03 • x 1 #68


Mienchen
Zitat von Gast1201:
Warum hat er da die Zeit nicht genutzt um darüber nachzudenken?
Hat er genauso viel Angst vor der Trennung?

Nee, der hat größten Spaß daran, dich zu manipulieren. Und du rennst sofort hinter allem her, was er dir hinwirft und er beobachtet das Spiel und findet es lustig.

16.02.2020 21:10 • x 1 #69


T
Klar liebe Gast1201, ich verstehe Dich schon, aber ihr 2 habt doch die ganze Woche über Zeit, Euch klar zu werden, was ihr wollt..

16.02.2020 21:43 • #70


L
Zitat von Gast1201:
er war jetzt schon der Meinung, an den festgelegten Regeln herum zu reden und seine auch durchzusetzen. Ich finde, genau das ist in der jetzigen Situation, mit wir sehen uns vielleicht paar Stunden am Wochenende völlig übertrieben.

Ja, das sehe ich ganz genau so.

Zitat von Gast1201:
Das mein Sohn darauf hört, wenn er sagt, er solle bitte sich anziehen, weil wir los wollen, dann ist das in Ordnung, aber nicht er muss jetzt ins Bett oder morgen gibt es kein Fernsehen, weil er gerade bockig war. Das ist grenzüberschreitend, zumal es bei mir andere Regelungen gibt oder ich dann diejenige bin, die das festlegt.

Ich glaube, ein Mann oder generell ein neuer Partner in so einer Patchwork-Kosntellation will dennoch ein Stück weit als Autorität wahrgenommen werden. Er möchte Grenzen setzen können, und Konsequenzen durchsetzen können.. Das funktioniert aber nicht auf biegen und brechen oder sofort und schon gar nicht, wenn er mal ein paar Stunden pro Woche da ist. Zumindest meiner Meinung nach nicht.
Wir haben uns immer englisch abgesprochen, wenns Töchterlein mit am Tisch saß und wir Klärungsbedarf hatten. Man kann ja wenn er sagt das und das wird gemacht ihn nicht sofort offensichtlich aushebeln, sonst nimmt das Kind ihn irgendwann nicht mehr ernst. Andererseits kann man sich auch nicht komplett reinquatschen lassen, weil das Kind sonst merkt, es läuft was anders weil er da ist. Da hilft nur: reden. Besonders mit dem Partner. Dass er bei so wenig Zeit in der Woche nicht erwarten kann, dass alles umgeworfen wird, weil er es anders möchte. Aber auch versuchen, ihn zu verstehen und möglichst viel im Voraus absprechen. zB wenn er sagt: anziehen und das Kind hört nicht, welche Konsequenzen darf er aussprechen. Und nicht Wenn Du nicht hörst hole ich die Mama - das ist auch irgendwie blöd.

Zitat von Gast1201:
Beide haben augenscheinlich das Bedürfnis genau dann, wenn wir zu dritt sind, um meine Aufmerksamkeit kämpfen zu müssen, was bei mir manchmal zu grauen Haaren führt..

Ich hab immer wieder versucht was zu finden, was die beiden gemeinsam haben, damit die sich miteinander beschäftigen. Klappt nicht immer, aber immer mal wieder. Habe jetzt einen Bausatz für eine Holzkugelbahn zum zusammen stecken gekauft. Mal sehen, ob sich beide dafür begeistern können.

Zitat von Gast1201:
Wie geht das ganze Konstrukt bei euch auf? Du schriebst in einem anderen Kommentar:

Es gibt Tage, da klappts super, es gibt Tage, da hakt es. Also, wie bei den meisten Familien, schätze ich. ich versuche immer noch auszugleichen, wo ich denke, ausgleichen zu müssen. Wir wohnen nun seit September 2016 zusammen, also hat sich schon viel eingespielt. Trotzdem rede mit beiden auch mal einzeln, wie es ihnen geht. Am Besten verstehen die zwei Nasen sich, wenn sie einen Streich mir gegenüber aushecken bzw mich Hopp nehmen wollen. Da sind beide Schadenfroh und absolut einer Meinung...
Ich merke meinem Freund auch hier und da an, dass er nicht weiß, was er mit seiner Rolle Freund der Mama anfangen soll. Auch nach doch recht langer Zeit. Ich rede dann mit ihm, teile ihm meine Sicht mit, ermutige ihn oder äußere auch mal etwas kritischere Gedanken. Das meinte ich damit, ich bin immer noch der Mediator in dem Haushalt, und ich denke mal, das wird so bleiben. Und das ist auch okay so, die beiden wären ja von alleine nie auf die Idee gekommen, zusammen wohnen zu wollen.

17.02.2020 11:54 • x 1 #71


W
Wie geht es Dir denn Gast1201? Hat sich etwas ´Positives ergeben? Die Kontaktsperre müsste ja nun beendet sein.

25.02.2020 12:28 • #72


G
Zitat von Woelkeline:
Wie geht es Dir denn Gast1201? Hat sich etwas ´Positives ergeben? Die Kontaktsperre müsste ja nun beendet sein.


Hallo ihr lieben.
Danke der Nachfrage, ich war nur hier mal etwas länger nicht online.
Gerade ist es ja sowieso alles etwas hektisch.
Hier ein kleines Update zu meiner persönlichen Situation.
Nach der kontaktsperre haben wir es nochmal irgendwie miteinander versucht. Es gab Höhen und Tiefen, wobei hier die Tiefen definitiv überwogen haben. Am letzten Wochenende ist die Situation dann aber wiedermal eskaliert, weswegen ich die reißleine nun endlich gezogen habe. Er konnte sich nicht mit mir treffen wegen der aktuellen corona-lage, mit anderen geht das aber ohne Probleme. Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht von seinem Verhalten. Letztlich bereue ich es dennoch nicht, die Trennung so hinausgezögert zu haben, denn sein Verhalten hat mir nun endlich die Augen geöffnet. Manchmal müssen solch schwierigen Entscheidungen doch erst mal reifen...
Ich bin eigentlich nicht so sehr traurig und enttäuscht, wegen der Trennung, sondern viel mehr über sein Verhalten mir gegenüber. Das ist hart und irgendwie versuche ich mich gerade da durch zu kämpfen und mit dieser Enttäuschung zu recht zu kommen.
Gerade jetzt in der Situation, dass wir alle sowieso etwas isolierter sind, ist das natürlich umso schwieriger,auch was die Ablenkung betrifft.
Zwischendurch habe ich es zumindest schon mal gut geschafft mich auf mich selbst zu besinnen, ich habe Sport gemacht, habe mein Studium weiter gemacht, konnte mich ablenken.
Dennoch fehlt er mir irgendwie. Ich besinne mich dann auf sein Verhalten mir gegenüber und sage mir, dass er mir nicht gut tut.
Ich halte durch, ich werde es schaffen, habe Freunde, die mich unterstützen.
Ich hoffe, auf schnelle Besserung, glaube an das gute im Menschen und dass ich darüber hinweg komme. Auch wenn es dauern wird...

In diesem Sinne, hoffen wir, dass wir alle halbwegs gesund und mit Rücksicht aufeinander durch diese schwierigen Zeiten finden!
Vielen Dank nochmals für eure vielen Ratschläge und offenen Worte!

20.03.2020 09:10 • #73


E
Zuviel aufeinander rumhängen führt meistens zum Streit. Aber zu wenig ist auch nicht schön.

Zitat von Gast1201:
Das ist hart und irgendwie versuche ich mich gerade da durch zu kämpfen und mit dieser Enttäuschung zu recht zu kommen.
Gerade jetzt in der Situation, dass wir alle sowieso etwas isolierter sind, ist das natürlich umso schwieriger,auch was die Ablenkung betrifft.


Stimmt, in so einer Krise zeigt sich ob es passt oder nicht.
Eine z.B. Fernbeziehung wo man um ein Telefonat kämpfen muss, weil der/die andere ja sein eigenes Leben immer vorne anstellt, ist der blanke Horror und macht Dich dauerhaft unglücklich.

Zitat von Woelkeline:
im Grunde hat er damals immer bestimmt, wann es mir gut geht und wann es mir schlecht geht, wann ich glücklich und wann unglücklich bin.


Das darf man nicht zulassen, dann taugt der/die nichts für Dich, tut Dir nicht gut.
Wenn sie ein Abenteuer, zusätzlich zu ihrem behüteteten Leben so ab und zu suchen, ist es Gift für das eigene Wohlergehen. Weil, so wirklich auf Dich einlassen wollen sich solche Narzisten nicht, sondern nur ihr eigenes, langweiliges Leben aufpeppen ohne wirklich etwas ändern zu wollen. Dafür sollte man sich zu schade sein und es ist aus meiner Sicht auch keine Basis für eine Beziehung.

24.03.2020 21:02 • #74


A


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