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Wir drehen uns im Kreis

B
Die Zeit bis dahin ist einfach schrecklich. Wenn mir heute jemand sagen würde, in ein paar Wochen ist der ganze Spuk vorbei, würde es mir anders damit gehen.
Man sagt immer, man will nicht mehr warten, aber insgeheim tut man es trotzdem.
Ich glaube mir kann es erst besser gehen, wenn er nicht mehr tag und nacht da ist und ich mir auch ein bisschen Zeit zum trauern gebe.

12.04.2016 09:30 • #61


Sway82
Leider wird der Spuk auch in ein paar Wochen noch nicht vorbei sein. Wir werden da alle wohl noch ein paar Monate an unseren Geschichten zu knabbern haben. Aber, es soll ja bekanntlich immer besser werden. Ich warte auch noch darauf...Im Moment wird es bei mir nur anders, nicht besser.

Und ja, insgeheim wartet man immer noch oder hat Hoffnung, dass sich doch nochmal alles ändern wird. Ich denke, es ist auch OK diese Hoffnung immer noch zu haben, so lange man sich ihr nicht vollkommen hingibt und sein Leben aufgibt. Wir müssen akzeptieren, dass dies nun unser Leben ist. Das haben wir uns zwar nicht so ausgesucht, aber es liegt in unserer Hand was wir nun draus machen. Das sage ich mir jeden Tag um mich wenigstes ein klein wenig aufraffen zu können, wenn es mir gerade mal wieder richtig dreckig geht.

Die Hoffnung trage ich immer bei mir, aber ich gebe ihr aktiv nicht viel Raum. Ich versuche nicht in sie abzutauchen und mich darin zu verlieren. Gelingt mir auch nicht immer. Ich habe auch Rückschläge und denke plötzlich, ich muss sie anrufen und mit ihr reden. Dann wird sie schon merken, was sie aufgegeben hat. Wenn ich aber dann kurz realistisch darüber nachdenke, schiebe ich den Drang weg. Es wird nichts ändern. Es kann sich nur was ändern, wenn sie von selbst darauf kommt. Das ist ähnlich wie bei euch. Du kannst nichts mehr tun, außer auf dich zu achten. Er ist am Zug.

12.04.2016 09:44 • #62


A


Wir drehen uns im Kreis

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B
Redest du außerhalb des Forums mit Freunden/Familie über deine Situation? Ich für meinen Teil ja. Denn das reden hilft mir, auch der Halt hier im Forum.
Warum redet er nicht? Er versucht es komplett zu verdrängen. Es wissen nur seine Eltern und ein gemeinsamer Freund notgedrungen, sonst niemand.

Die Hoffnung wird auch so schnell nicht gehen und momentan lasse ich ihr nicht viel Raum. Aber sie kommt immer mal wieder durch Kleinigkeiten mit voller Wucht hoch und es ist ziemlich schwer ihr nicht allzu viel Raum zu geben. Das muss ich auch noch lernen. Ich komme mir mit meinen fast 30 Jahren manchmal vor wie mit 14.

12.04.2016 09:49 • #63


kaaaaa72
Ich denke schon das er redet. Nur nicht mit dir, er wird schon Freunde haben mit denen er sich austauscht und Rat sucht.
Wobei das mit Freunden immer so eine Sache ist, die sind ja irgendwie befangen und sagen meist das was man hören will.
Für mich sind die Ratschläge, was meine eigene Situation betrifft, hier im Forum mehr Wert als die meiner besten Freunde.
Die User hier sind meistens unvoreingenommen und wirklich meist absolut neutral.

Was ich aus den Tipps mache liegt natürlich bei mir aber das trifft auf die Ratschläge der Freunde ebenso zu.

Ich kann nur wiederholen. Trenne dich räumlich so schnell es geht damit ihr beide zur Ruhe kommen könnt.
Den Rest wird die Zeit regeln.

12.04.2016 10:00 • #64


Sway82
Ja, ich rede sehr viel mit 2 sehr lieben Freundinnen, auch meine Cousine und meine Mama müssen ab und zu herhalten und meine Launen ertragen, mich ablenken etc. Da wir bereits seit 2 Monaten getrennt sind, die gemeinsame Wohnung aufgelöst haben etc. weiß es auch der Freundeskreis, Familie und Co.
Ob und mit wem sie darüber redet, weiß ich nicht. Wir haben seit 5 Wochen keinen Kontakt und ich meide im Moment auch gemeinsame Freunde. Ich weiß also gar nicht, wie es ihr geht, was sie tut. Ich bekomm nur ab und an beruflich mal was mit...aber dann nichts persönlich über sie, nur welche Veranstaltungen ihre Firma durchführt.

12.04.2016 10:03 • #65


B
Ich weiß, dass er nicht redet, außer mit mir und ihr. Sein bester Freund erfährt immer nur kleine Bröckchen. Er hat sich seiner Mutter anvertraut und seinem Vater und beide waren für ihn keine große Hilfe. Und halt einmal einer Therapeutin.
Ich brauche die räumliche Trennung unbedingt, das weiß ich. Nur glaube ich dass er sich einfach noch zu wohl zu Hause fühlt. Er hat ja da alles, was er braucht. War schon kurz davor ihm zu sagen, er soll seinen Kram packen und gehen (von mir aus auch zu ihr), hauptsache weg.
Aber ich bin momentan (aufgrund meiner Arbeitszeiten und der Entfernung zur Kita) noch darauf angewiesen, dass er den kleinen in die Kita bringt und abholt.
Ich muss leider ein bisschen aufpassen was ich tue, damit ich nicht aufeinmal da stehe und nicht mehr arbeiten gehen kann.

12.04.2016 10:13 • #66


Sway82
Und wie soll oder möchtest du diesen Abstand nun für dich gewinnen?
Ich verstehe, dass du auch schauen musste wegen dem Kind.

12.04.2016 12:53 • #67


kaaaaa72
Wenn euer Verhältnis gut ist besteht ja die Möglichkeit das er trotzdem das Kind in die Kita schaffen kann.
Meine Ex wohnt nur 300 m weg und es ist kein Problem.
Für sie war die räumliche Trennung wichtig denn mit unserem zusammenleben ala Bruder und Schwester gab es kein Problem.
Ich lasse ihr den Abstand und bin aber da wenn sie mich braucht.

Wenn ihr nicht zu weit auseinander wohnt sollte es doch gehen.

12.04.2016 12:57 • #68


B
Als erstes möchte ich, dass er nicht mehr über Nacht bleibt und schon gar nicht mehr in unserem gemeinsamen Bett schläft. Bin schon auf die Couch ausgewichen.
Ich möchte nur mit ihm kommunizieren, wenn es um unseren Sohn geht. Ich will kein: wie gehts dir? usw. Vorallem will ich nichts von der ANDEREN wissen. Denn er denkt, dass er da so ehrlich zu mir sein muss und mir alles erzählen muss. Und ich will nichts über Gefühle hören. Ich habe nur gestern noch mal das Thema Gefühle angesprochen um ihm klar zu machen, wie es mir geht und das es so nicht weiter geht.
Aber der Abstand ist schwierig, da er immer wieder fragt und schreibt und sei es nur, ob in der Kita alles i.O. war.
Ich will einfach nur Zeit für mich zum trauern und verarbeiten und auch mal alleine auf der Couch oder dem Balkon sitzen, wenn der kleine im Bett ist und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Das kann ich momentan nicht, weil ständig nachgebohrt wird.
Ich habe es ihm ja schon mehrmals gesagt, dass ich nicht reden will, keine Nähe möchte und alleine sein will, aber er schafft das maximal 2 Tage und dann geht es wieder von vorne los. Als wenn er es einfach nicht akzeptieren möchte unterbewusst.

12.04.2016 13:00 • #69


B
Zitat von kaaaaa72:
Wenn euer Verhältnis gut ist besteht ja die Möglichkeit das er trotzdem das Kind in die Kita schaffen kann.
Meine Ex wohnt nur 300 m weg und es ist kein Problem.
Für sie war die räumliche Trennung wichtig denn mit unserem zusammenleben ala Bruder und Schwester gab es kein Problem.
Ich lasse ihr den Abstand und bin aber da wenn sie mich braucht.

Wenn ihr nicht zu weit auseinander wohnt sollte es doch gehen.


Das ist ja auch der Plan. Wir verstehen uns weiterhin gut, wenn dieses ganze Gefühlschaos nicht ständig unseren Alltag beherrscht und wir sind eine tolle Familie. Er wird ihn nach wie vor jeden Tag sehen, aber die 1-2 Stunden die ich am Abend dann für mich habe, will ich dann gerne auch mit meinem Sohn und alleine verbringen. Er hat diese Zeit ja, nach der Kita bis ich nach Hause komme.
Er hat ja auch versprochen, dass es sich nichts ändern wird, egal wie die Entscheidung ausfällt. Ich denke nur, dass er vielleicht irgendwann keine Lust mehr hat jeden morgen von seinem Zimmer oder von IHR zu uns zu kommen und am Nachmittag eine Stunde zu warten, bis ich zuhause bin. Ich sehe das einfach noch als Problem, wenn die Zeit voran schreitet und er ein anderes Leben leben will.

12.04.2016 13:04 • #70


Sway82
Zitat von Bobbys_Mummy:
Als erstes möchte ich, dass er nicht mehr über Nacht bleibt und schon gar nicht mehr in unserem gemeinsamen Bett schläft. Bin schon auf die Couch ausgewichen.
Ich möchte nur mit ihm kommunizieren, wenn es um unseren Sohn geht. Ich will kein: wie gehts dir? usw. Vorallem will ich nichts von der ANDEREN wissen. Denn er denkt, dass er da so ehrlich zu mir sein muss und mir alles erzählen muss. Und ich will nichts über Gefühle hören. Ich habe nur gestern noch mal das Thema Gefühle angesprochen um ihm klar zu machen, wie es mir geht und das es so nicht weiter geht.
Aber der Abstand ist schwierig, da er immer wieder fragt und schreibt und sei es nur, ob in der Kita alles i.O. war.
Ich will einfach nur Zeit für mich zum trauern und verarbeiten und auch mal alleine auf der Couch oder dem Balkon sitzen, wenn der kleine im Bett ist und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Das kann ich momentan nicht, weil ständig nachgebohrt wird.
Ich habe es ihm ja schon mehrmals gesagt, dass ich nicht reden will, keine Nähe möchte und alleine sein will, aber er schafft das maximal 2 Tage und dann geht es wieder von vorne los. Als wenn er es einfach nicht akzeptieren möchte unterbewusst.


Und deswegen, weil du deine Bedürfnisse sehr gut kennst und ihnen nachgeben solltest, muss er ausziehen. Erst mal. Vorübergehend. Damit du zur Ruhe kommen kannst. Alles andere bringt dir/euch überhaupt nichts. Und natürlich fällt es ihm schwer, deine Wünsche im Bezug auf Abstand zu akzeptieren. Er weiß ja noch nicht wohin SEINE Reise geh wird. Da will er doch jetzt nicht spüren, dass DU vielleicht ihm entgleitest, weil er einfach nicht handelt.
Und wenn er ein guter Papa und ein guter Mensch ist, ändert das nichts daran, dass er weiterhin für euren Sohn da ist, ihn zur Kita bringen wird etc. Denn er ist euer Sohn. Warum sollte er dich plötzlich mit allem organisatorischen allein lassen?

Bestehe auf den geforderten Abstand. Immer wieder. Und bitte ihn außer Haus zu übernachten. Erst mal vielleicht auch Hotel. Da gibt es Wege.

12.04.2016 13:10 • #71


B
Zitat von Sway82:
Bestehe auf den geforderten Abstand. Immer wieder. Und bitte ihn außer Haus zu übernachten. Erst mal vielleicht auch Hotel. Da gibt es Wege.


Ich glaube manchmal, dass er einfach gar nicht weg will. Er sagt ja selbst, dass es sich für ihn komisch und nicht richtig anfühlt, sich was anderes zu suchen und zu gehen. Für ihn ist die Situation ja anscheinend nicht so unangenehm wie für mich.
Ich weiß, dass ich da noch deutlicher werden muss und härter durchgreifen muss.

12.04.2016 13:14 • #72


kaaaaa72
Das er irgendwann keine Lust hat sich um sein Kind zu kümmern kann passieren, allerdings unabhängig von der Wohnsituation.

Ich kann nur sagen das ich es niemals tun würde. Es ist mein Kind und wenn sie mich braucht bin ich da, egal was ich sonst vor hatte.

Für dich und deinen Sohn wäre es sehr von Vorteil wenigstens Abends und Nachts zur Ruhe zu kommen.
Ich meine, je eher die räumliche Trennung, desto besser und schneller hast du/ihr Klarheit.

Solche Entscheidungen sind nie leicht aber manchmal der einzige Weg.

12.04.2016 13:22 • #73


Sway82
Zitat von Bobbys_Mummy:
Zitat von Sway82:
Bestehe auf den geforderten Abstand. Immer wieder. Und bitte ihn außer Haus zu übernachten. Erst mal vielleicht auch Hotel. Da gibt es Wege.


Ich glaube manchmal, dass er einfach gar nicht weg will. Er sagt ja selbst, dass es sich für ihn komisch und nicht richtig anfühlt, sich was anderes zu suchen und zu gehen. Für ihn ist die Situation ja anscheinend nicht so unangenehm wie für mich.
Ich weiß, dass ich da noch deutlicher werden muss und härter durchgreifen muss.


Du solltest es ihm aber echt mal ungemütlich machen.
Bitte ihn zu gehen. Wirklich.
Wie soll er denn sonst auch merken, dass er echt mal Ar*** in der Hose haben muss, um klare Entscheidungen zu treffen?!
Er eiert doch nur rum. Zuhause ist es doch gut. Er kann trotz der bescheidenen Situation bei dir und seinem Kind sein. Wenn er will, hat er Kontakt zur anderen. Alles bestens für ihn. Das solltest du ändern.
Sonst geht das so weiter, bis einer von euch (und ich denke, das wirst du sein) daran zu Grunde geht. In
dieser Phase, in der ihr euch jetzt befindet, kann man ganz schnell auch durch Gefühle, Worte noch mehr kaputt machen und dann wird ein potenzieller Neuanfang noch schwerer. Das solltest du und eigentlich auch er auch bedenken. Er scheint es aber mit dem vernünftigen Denken nicht so zu haben. Sorry.
Ihr braucht für euch Abstand. Er genauso wie du.
Wenn er das nicht entscheiden kann, mach du es. Bitte ihn zu gehen. Dir und euch zu liebe.

12.04.2016 13:31 • x 1 #74


kaaaaa72
Zitat von Bobbys_Mummy:


Ich glaube manchmal, dass er einfach gar nicht weg will..


Davon bin ich allerdings überzeugt..
Ich wollte auch nicht weg oder war mir nicht sicher..tsja da hat sie die Entscheidung getroffen...

Aus jetziger Sicht absolut richtig und ich merke auch das es ihr wieder deutlich besser geht seit unserer Trennung.
Die ganze Last ist von Ihr abgefallen und sie kann nach vorne schauen.
Ob mit oder ohne mich bleibt abzuwarten.

12.04.2016 13:31 • #75


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