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Wir wollen das Gleiche,trotzdem verstehen wir uns nicht

K
Wo fange ich an?

Ich habe meinen Freund vor über 3 Jahren kennengelernt. Wir beide kamen aus langen Beziehungen, hatten aber beide unsere Pause dazwischen. (Sind beide um die 30).
Es ging sehr schnell, dass wir unser Verhältnis Beziehung nannten. Es war für uns beide einfach so klar. Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden, fanden viele Gemeinsamkeiten und liebten es jede Sekunde miteinander zu verbringen. (Wie es eben nunmal im ersten Jahr ist, wenn man frisch verliebt ist) Zumal keiner von uns sich je so gut fühlte, wie in dieser Beziehung.

(Aus beruflichen Gründen führen wir nach wie vor eine Fernbeziehung.)

Nach dem ersten Jahr schleichten sich solangsam die ersten Zweifel ein. Wir redeten weniger miteinander, unternahmen weniger, wenn wir uns sahen . bis ich es ansprach. Wir stellten dann schon zu dieser Zeit fest, dass es uns beiden so ging und wir beide gerne etwas daran ändern würden.
Die nächsten zwei Jahre vergingen. und wieder sind wir an diesem Punkt. Wir sind völlig hin und her gerissen.
Auf der einen Seite stehen die schönen Zeiten, vorallendingen im Urlaub (wenn wir dann mal mehr Zeit für einander hatten, lief es seltsamer Weise immer sehr gut). und auf der anderen Seite die kurzen Wochenenden, an denen man manchmal einfach nicht viel unternahm und auch wenig sprach. Oftmals sind wir auch einfach zu platt von der anstrengenden Woche.
Wenn wir dann darüber sprechen kommen wir beide immer auf die selben Bedürfnisse:
Wir wollen beide tiefsinnigere Gespräche, die wir ja auch mit anderen führen können, wir möchten beide viel mehr mit dem Partner unternehmen (sogar gleiche oder ähnliche Dinge), wir wollen beide, dass der andere mehr Interesse zeigt. etc.
Auch rein menschlich haben wir sehr ähnliche oder sogar gleiche Einstellungen.
Aber aus irgendwelchen Gründen funktioniert es nicht.
Wir scheinen es beide einfach nicht hinzubekommen. Obwohl wir doch das Gleiche wollen und auch Gefühle da sind.

Es ist einfach eine Zerrissenheit. Auf der einen Seite die Angst, dass man in einem Jahr dann wieder an dem Punkt kommt. bzw. immer wieder und auf der anderen Seite der unerträgliche Gedanke ohne einander zusein.

Wir können uns nicht wirklich erklären, warum wir es nicht schaffen, mehr aufeinander einzugehen. Anfangs hat es ja auch funktioniert.

Ich persönlich habe das Gefühl, dass er sich schon für die Trennung entschieden hat. ich selbst weiß auch nicht ob ich eine Zukunft sehe. bin aber auch sehr verwirrt und weiß einfach nicht, ob wir es uns mit der Trennung zu einfach machen. Vermutlich würde ich es auch nochmal versuchen, wenn er es sich wünschen würde. Wobei ich nicht weiß, was an dieser Stelle wirklich besser wäre.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wir wollen uns die nächsten Tage persönlich treffen (dieses Wochenende haben wir uns wieder garnicht sehen können. und das Gespräch nur übers Telefon geführt. )
Ich mir keine Zukunft ohne ihn vorstellen und auch keine mit ihm.

Ich weiß nicht mehr, was ich dann sagen soll, wenn wir uns sehen, ob es nur ein Abschied wird, oder wir uns nochmal aufraffen.

02.02.2020 23:49 • #1


T
Schwierige Situation....
Redet miteinander und findet für euch heraus, ob ihr der Sache noch eine Chance geben wollt.
Mir scheint, dass ihr sehr aneinander hängt... ob es sich hierbei um tiefe Verbundenheit oder einfach Gewohnheit handelt, kann ich leider nicht beurteilen...

03.02.2020 00:22 • #2


A


Wir wollen das Gleiche,trotzdem verstehen wir uns nicht

x 3


L
Hey

Verstehe ich das richtig, ihr seid seit drei Jahren zusammen und führt nach wie vor eine Fernbeziehung?
Und seht euch auch manchmal am Wochenende nicht?
Alles Liebe,
Future

03.02.2020 00:35 • #3


K
Genau so ist es.
Knapp über 3 Jahre, immernoch Fernbeziehung (was auch gelegentlich zu Diskussionen führte)

03.02.2020 01:05 • #4


L
Ich finde es schwierig über eine längere Zeit, wie beispielsweise ein paar Jahre, in einer Wochenendbeziehung mit dem Partner zu leben.

Es kommt mir so vor, als sei es bei euch ins Stocken geraten, es geht nicht weiter..

Inwiefern kam es zu Diskussionen in Bezug auf eure Fernbeziehung?
Hattet ihr nie das Bedürfnis, irgendwann zusammenzuleben?

Es gibt Menschen, die sind zufrieden damit ihren Partner nur an einem oder zwei Abenden in der Woche zu sehen, von montags bis freitags geht aber jeder seinen Weg.

Ihr habt viel gemeinsam, war das auch in diesem Nähe/Distanz Bereich oder gab es da ein Ungleichgewicht?

03.02.2020 01:22 • #5


B
Zitat von Kopfchaosmensch:
Knapp über 3 Jahre, immernoch Fernbeziehung

Ihr seht euch überwiegend nach einer langen Arbeitswoche, fühlt euch ausgepowert und habt dann sie Erwartung tiefe Gespräche zu führen und auf Unternehmungen, das wollt ihr dann alles ins WE reinpacken weil ihr den Alltag nicht miteinander teilen könnt.
Warum ist es euch in den 3 Jahren nicht gelungen zusammenzuziehen ?

03.02.2020 01:25 • #6


K
Vielen Dank für euere Antworten.

Die Fernbeziehung ist vermutlich nicht das Hauptproblem.
Aber ich sehe es schon auch so, dass es nicht umbedingt zur Problemlösung hilft.

Ich habe ihn halt mitten in seinem Studium kennen gelernt. Dann wurde ein aufbauendes Studium dran gehängt. Und Ich habe meinen festen Arbeitsplatz und bin auch Platz gebunden.
Für den Anfang war das auch in Ordnung, nun ist das Studium einige Monat fertig bei ihm und ich habe schon auch deutlich gesagt, dass man sich da nun echt mal Gedanken übers zusammen ziehen machen könnte. Er glaubt aber dass es nichts ändern würde wenn wir uns jetzt schon nicht verstehen, wird es sicher noch schlimmer wenn wir zusammen ziehen
Er wohnte mit seiner ex zusammen und hat da schlechte Erfahrungen gemacht, was er jetzt aber irgendwie auf uns projeziert.
Zitat von Benita:
Ihr seht euch überwiegend nach einer langen Arbeitswoche, fühlt euch ausgepowert und habt dann sie Erwartung tiefe Gespräche zu führen und auf Unternehmungen, das wollt ihr dann alles ins WE reinpacken weil ihr den Alltag nicht miteinander teilen könnt.


Das trifft es wohl ziemlich auf den Punkt. Sehe ich an sich auch so. Er scheint da halt einfach anderer Ansicht zu sein.

Letzten Endes kann man das auch nicht aufzwingen...
Wie gesagt das Paradoxe ist einfach, dass wir an sich die selben Forderungen haben, aber sich da keiner in der letzten Zeit genügend angestrengt hat was dafür zu machen.

03.02.2020 01:51 • #7


B
Zitat von Kopfchaosmensch:
. . . aber sich da keiner in der letzten Zeit genügend angestrengt hat was dafür zu machen.

Er hat es ja schon angedeutet, er hat Angst das sich das Zusammenziehen negativ auf eure Beziehung auswirken könnte, d.h. ihm fehlt der Mut es mir dir auszuprobieren.
Was sollte er deiner Ansicht nach tun ?

03.02.2020 01:57 • #8


K
Zitat von Benita:
Was sollte er deiner Ansicht nach tun ?

Ich weiß es nicht. Ich weiß ja selbst nicht mehr was ich tun soll.

Letzten Endes muss nun jeder für sich entscheiden, ob er eine Zukunft sieht oder nicht. Sobald halt einer nicht mehr daran glaubt ist die Beziehung so oder so zuende. Und so wie sich das Telefonat anhörte, glaubt er nicht mehr an unsere Beziehung.

Es ist aber auch echt schwer mit ihm über so Dinge zu reden. Ich versuche ihm von meinen Gefühlen zu erzählen und er fühlt sich gleich angegriffen.
Vielleicht habe ich auch deshalb lange Zeit nichts mehr gesagt?

Im Grunde hat sich aus unserem Gespräch folgendes ergeben:
-Wir hatten beide das Gefühl, dass der andere sich nicht mehr für einen interessiert
-wir hatten beide das Gefühl, dass wir uns kaum noch unterhalten
- wir hatten beide das Gefühl, dass wir nicht mehr viel unternehmen.
- wir hatten beide das Gefühl, dass der andere mehr tun müsste für die Beziehung
- wir wollten beide mehr ins Leben des anderen einbezogen werden.

Aber keiner von uns beiden hat es die letzten Monate mal angesprochen.
Es kam halt die grundlegende Frage auf, warum es so gekommen ist.
Es kann ja nicht rein an der Fernbeziehung selbst liegen?

03.02.2020 02:09 • #9


L
Es ist eingeschlafen, die Gefühle und die Leidenschaft etwas in eine gemeinsame Zukunft zu investieren konnten sich über die Zeit nicht halten.
Ich denke schon, dass fehlende emotionale und räumliche bzw körperliche Nähe der springende Punkt ist.
Alles Liebe!

03.02.2020 10:55 • x 1 #10


Rosa-91
Schwierig
Eine rechtzeitige Kommunikation ist das A und O.

Redet miteinander und überlegt wie das nächste Jahr nach euren Vorstellungen laufen sollte. Backt kleine Brötchen. Sprecht darüber, was sich jeder wünscht.

Vielleicht legt ihr mal Unternehmungen fest?! Dann habt ihr was verbindliches und lebt nicht in den Tag hinein.

03.02.2020 11:34 • x 1 #11


B
Zitat von Kopfchaosmensch:
-Wir hatten beide das Gefühl, dass der andere sich nicht mehr für einen interessiert
-wir hatten beide das Gefühl, dass wir uns kaum noch unterhalten
- wir hatten beide das Gefühl, dass wir nicht mehr viel unternehmen.
- wir hatten beide das Gefühl, dass der andere mehr tun müsste für die Beziehung

Ist das nur euer Gefühl oder die Realität ?

Zitat von Kopfchaosmensch:
- wir hatten beide das Gefühl, dass der andere mehr tun müsste für die Beziehung
- wir wollten beide mehr ins Leben des anderen einbezogen werden.

Aber keiner von uns beiden hat es die letzten Monate mal angesprochen.
Es kam halt die grundlegende Frage auf, warum es so gekommen ist.

Meiner Einschätzung nach hat sich auch die Entfernung als Beziehungskiller herausgestellt und die Vogelstrausspolitik, die ihr gelebt habt, kaum Kommunikation, kaum Aktivitäten, kein sich mit-teilen innerer Befindlichkeiten, wie soll da Nähe entstehen? Liebe muss wie ein Pflänzchen gepflegt werden, damit sie wachsen und gedeihen kann.
Kann sein, daß euer Zug schon ohne euch fährt weil ihr beide schon vor dem Zielbahnhof ausgestiegen seid.
Falls ihr euch noch eine Chance geben und gemeinsam versuchen wollt eure totgelaufene Beziehung zu beleben, müsst ihr offener miteinander reden und nach Lösungen suchen.

03.02.2020 13:55 • x 1 #12


K
Zitat von Benita:
Ist das nur euer Gefühl oder die Realität ?

Teilsteils. Wir ihr schon alle richtig erkannt habt, lag vieles auch an der ungenügenden Kommunikation.
Wir verstehen halt beide nicht, warum wir irgendwann sowenig kommuniziert haben.
Ich habe mir reichlich Gedanken gemacht und komme einfach immer nur zu dem Punkt, dass eine Trennung so sinnlos wäre, weil wir uns beide noch lieben.
Natürlich war es nicht immer so wie oben beschrieben, es hat sich einfach die letzten Wochen wieder extremer eingeschliechen. Über Weihnachten und Silvester beispielsweise, hatten wir wieder eine tolle Zeit. So wie immer, wenn wir mehr Zeit für einander haben. Aber das glaubt er einfach nicht, dass es daran liegt.
Ich finde es auch echt Quark alles hinzuschmeißen... es gibt immer Höhen und Tiefen...
Klar, wenn einer von Beiden dann direkt hinschmeißen will, klingt es nur logisch, dass es dann keinen Sinn mehr macht...
Aber auf der einen Seite sagen, man vermisst mich und liebt mich und dann ist kämpfen nicht angesagt. Ich glaube damit komme ich nicht klar.
Weil dieser Funke Hoffnung da ist, und man doch versucht sich mit einer Trennung abzufinden.
Diese Warterei macht mich wahnsinnig.
Ich gebe ihm natürlich seinen Raum zum Nachdenken und lasse ihn in Ruhe ...
Aber es ist halt trotzdem zum Verrückt werden..

03.02.2020 21:18 • #13


B
Zitat von Kopfchaosmensch:
Ich gebe ihm natürlich seinen Raum zum Nachdenken und lasse ihn in Ruhe ...

Hat er nicht schon genügend Zeit zum Nachdenken gehabt ? Ist es jetzt nicht mal an der Zeit zu handeln und Tachles zu reden ?
Er hat die Möglichkeit seine Glaubenssätze zu überprüfen, ob eure Beziehung auch nach einem Zusammenzug noch funktioniert hängt ja von euch beiden ab, um das Bemühen um den Anderen, von Kommunikation und Lösungen und Kompromissfindungen.

03.02.2020 21:29 • x 1 #14


OxfordGirl
Zitat von Kopfchaosmensch:
(Aus beruflichen Gründen führen wir nach wie vor eine Fernbeziehung.)

Wäre einer von euch beiden denn bereit, seinen Job aufzugeben?

03.02.2020 21:41 • x 1 #15


A


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