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Wo bleibt die Leichtigkeit?

Soloperme
Interessant - vor kurzem dachte ich über ein Buch, Film nach mit dem Titel :die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera.. Ich las es in meinen 20ern und wie wahrlich unerträglich erschien es mir damals die Dinge, Verläufe des Lebens hinzunehmen, zuviel Widerstand und Aufruhr in mir, Rebellion usw.
Inzwischen hat sich vieles beruhigt, dem Alter geschuldet oder, und der Einsicht, dass Z. B. andere Menschen, auch Liebespartner eben eigene Gefühle haben, die nicht immer mit meinen verlaufen. Das auszuhalten, anzunehmen hat mich Jaaaaahre gekostet und viele Tränen. Inzwischen bin ich ruhiger geworden, vielleicht auch etwas müde, ich lasse viel mehr geschehen, akzeptiere nicht aenderbares. Das beschert mir eine gewisse nunmehr verträgliche Leichtigkeit des Da-Seins.
Mitunter verdächtige ich mich der Resignation. Wer weiss...

01.05.2025 10:50 • x 5 #16


L
@Solist das macht absolut Sinn...
Die Scheuklappen ablegen, den Tunnelblick ablegen... Das befreit

Danke für deinen Beitrag

01.05.2025 10:51 • x 2 #17


A


Wo bleibt die Leichtigkeit?

x 3


L
Zitat von Soloperme:
Interessant - vor kurzem dachte ich über ein Buch, Film nach mit dem Titel :die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan ...

Ich fühle dich! So geht's mir auch, aber ich lege es für mich so aus : dass ich strangiert habe. Ist dieses hinnehmen schon sich gehen lassen? Oder ist das schon weisheit? Das kann ich für mich noch nicht erschließen

01.05.2025 10:53 • x 1 #18


Aline_8
Zitat von LiLo90:
Leichtigkeit ist für mich, wenn ich mich wohl fühle, mit mir im Einklang bin. Dazu brauche ich Zeit für mich, mich zu pflegen äußerlich, etwas ...



Zitat von LiLo90:
Und wenn es auch nur gechatte ist und flirten das verdienst du nicht. Nicht nachdem du dich auf seine Überzeugung abhängig finanziell gemacht hast...
Ich war früher eine taffe Frau, angesehen und viele Freunde. Mit den Jahren habe ich alles verk8den7, es hat sich so eingeschlichen, ich habe irgendwie nur noch für ihn gelebt alles nach ihm gerichtet.. Aber nciht wie er es aktiv verlangt hat. Ich weiß auch nicht ich machte das freiwillig... Zu einer Mutti zu werden... Ich kann auch nicht sagen wann dieser Wandel passiert ist...


Das Zitat ist aus deinem anderen thread. Jetzt setz das mal zu deiner persönlichen Definition von Leichtigkeit in Relation

01.05.2025 11:01 • x 2 #19


D
@LiLo90

uns ist auch zusammen nie Langweilig, ich gehe 3 mal die woche ins Fitnesstudio, wenn sie da ist gehen wir oft 4-5 mal und dann gleich in ein Cafe
ich hatte lange Probleme mit dem Weggehen, weil ich immer unterwegs war und mich in meiner Wohnung wohl fühle, Essen gehen ist seit einiger Zeit wieder, weil ich das Essen in Lokalen nicht sehen konnte

01.05.2025 11:02 • x 1 #20


Heavydreamy
@LiLo90 hallo

Für mich bedeutet Leichtigkeit, Probleme jeglicher Art zu lösen.
Egal, was es auch ist, wenn etwas ist, versuche ich es zu lösen und hab somit ein ausgeglichenes Leben.

Zum Beispiel:

- Schlechte Beziehungen zu Menschen beenden. Egal ob Partnerschaft oder Freundschaft. Oder auch Familie.
- Das Konto auf Null zu bringen. Kontoschulden sind massive negative Gefühle.
- Sobald ein Brief kommt, Ämter oder auch dergleichen, sofort erledigen.
- Eine gewisse Struktur unter der Woche


Dinge, die man nicht ändern kann, wie zb eine dauerhafte Krankheit, versuchen anzunehmen und Fokus auf die kleinen, schönen Dinge im Leben. Hilfe von aussen annehmen, durch neutrale Personen ist auch sehr wichtig im Krankheitsfall.

Ich bin eine Problemlöserin und das wirklich in jeglicher Hinsicht.

Probleme belasten und sie gehen eben nur weg, wenn man aktiv daran arbeitet, eine Lösung zu finden.

Probleme, die man einfach so lässt, damit stagniert sich das Leben und die Leichtigkeit geht weg. Man wird zunehmend trauriger, antriebsloser und weiss nicht, was der Sinn des Leben ist.

Für mich ist der Sinn des Lebens aktiv was für mein Wohlbefinden zu tun oder zu ändern.

Änderung tut manchmal sehr weh, aber auf Dauer wird es belohnt

01.05.2025 11:05 • x 7 #21


L
Zitat von Aline_8:
Das Zitat ist aus deinem anderen thread. Jetzt setz das mal zu deiner persönlichen Definition von Leichtigkeit in Relation

Erschreckend oder?
Ich lieb den Austausch hier, der tut mit einfach gut

01.05.2025 11:07 • x 2 #22


Aline_8
Zitat von LiLo90:
Erschreckend oder? Ich lieb den Austausch hier, der tut mit einfach gut


Sagen wir statt erschreckend lieber augenöffnend, oder?

01.05.2025 11:11 • x 1 #23


E
Leichtigkeit ist für mich ein Zustand ohne Schwere, also wäre es naheliegend alles so gut es geht zu entfernen, was Schwere erzeugt. Dann stellt sich Leichtigkeit wieder ein.

Dann habe ich festgestellt, dass es mehr mit der Haltung zu tun hat als damit, was man gerade tut. Man kann auch Pflichten mit Leichtigkeit erledigen, oder auch seinem Hobby mit Schwere nachgehen. Beispiel, man joggt gerne, jedoch zwingt man sich diesmal dazu, weil man die Woche nicht gejoggt hat.

Zwang erzeugt Schwere. Immer. Egal ob das Objekt des Zwangs mühsam oder erfreulich ist. Diese Erkenntnis habe ich versucht zu nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel gehe ich nicht mehr spazieren nur aus einem die Sonne scheint draußen, du solltest raus gehen, sondern aus dem Impuls heraus, wenn es mir danach ist. Das erzeugt ein völlig anderes Gefühl. Spontane Handlungen sind wohltuend (sofern die niemanden schaden natürlich, auch sich selbst nicht), auf Zwang basierende Handlungen erzeugen ein Gefühl der Schwere.

Was Schwere erzeugt ist individuell, das muss man für sich rausfinden. Und dementsprechend handeln.

01.05.2025 11:23 • x 5 #24


L
Zitat von Ella:
Dann habe ich festgestellt, dass es mehr mit der Haltung zu tun hat als damit, was man gerade tut.

Richtig guter Punkt den du ansprichst!
Die Einstellung und Haltung. Also kann man irgendwie daraus schließen

Leichtigkeit = mentale Gesundheit?

Schließlich hat Haltung etwas mit der Einstellung zu tun und eine gesunde Einstellung hat was mit der mentalen Gesundheit zu tun? Kann mir jemand Folgen?
Ich glaube ich habe mich gerade selbst verwirrt

01.05.2025 11:35 • x 1 #25


Solist
Zitat von LiLo90:
Schließlich hat Haltung etwas mit der Einstellung zu tun und eine gesunde Einstellung hat was mit der mentalen Gesundheit zu tun?

Vielleicht indirekt, ja. Jemand mit mentalen Problemen steht immer in irgend einer Art unter Druck... Umgekehrt wird ein mental gesunder Mensch sich nicht unter Druck setzen... Ein Henne-Ei-Problem...

01.05.2025 11:41 • x 2 #26


GreenTara
Zitat von Wasabix:
Die sog Leichtigkeit muss / will immer wieder gesucht werden, praktisch hergestellt werden. Was mir schwierig erscheint, denn dafür muss man Engagement und Energie einsetzen...
Und dieses geht dann , meist, auch auf Kosten der Leichtigkeit würde ich behaupten

Um die Leichtigkeit kämpfen? Das wird nicht funktionieren. Die Leichtigkeit stellt sich ein, wenn es uns gelingt, loszulassen.
Wir Menschen haben ein Spektrum an Gefühlen, sie sind die Sprache der Seele. Alle Gefühle gehören zu uns, aber wir können uns selbst regulieren. Weinen, zum Beispiel, ist ein mächtiges Instrument der inneren Befreiung. Wir können uns auch Zeitfenster schaffen, in denen wir uns unseren Sorgen widmen. Wir können uns Rituale ausdenken, um unsere Sorgen wegzuschließen.
Deshalb, liebe @LiLo90 schrieb ich in deinem anderen Strang, es sei nicht verkehrt, deine Probleme nicht mit zu dem WE zu nehmen. Sondern lege dich mit deiner Freundin ins Gras, und schaue den Wolken zu, lausche dem Wasser und den Vögelchen. Lasse den Duft der Blumen in dich fließen. Öffne deine Sinne.
Diese Selbstfürsorge liegt in unserer eigenen Verantwortung. Wir sind den Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft nicht hilflos ausgeliefert. Leichtigkeit ist Übungssache. Und das Wunderbare daran ist, dass sich diese schöne Energie auf andere Menschen überträgt. Vielleicht kennen wir einen Menschen, der uns nährt, wenn es uns nicht gut geht. Er wird uns davon geben, ohne dass er dadurch ärmer wird.
Liebe ist Leichtigkeit

01.05.2025 12:01 • x 4 #27


E-Claire
Ich würde es ein bissl anders angehen. Reine Leichtigkeit, was auch immer das letztlich für den Einzelnen ist, ist ohne Kontext wertlos. Eine schwere Erkrankung oder einen Unfall eines geliebten Menschen leicht zu nehmen, ist genauso wenig gesund, wie sich von jeder kleinen Hausübung der Kinder getrieben zu fühlen.

Leichtigkeit und Schwere existieren als Gegenpole und sie brauchen Kontext und Balance.

Deine Frage nach mehr Leichtigkeit, erscheint mir eher als eine Suche nach mehr Balance. Was fehlt, wovon gibt es zuviel?
Alltagstrott muß nicht zwangsläufig belastend sein, wer möchte denn bitte schon jeden Tag Fallschirmspringen gehen, sondern Struktur kann Halt geben, ein Anker sein. Wenn viele Aufgaben zu bewältigen sind, gerade bei betreuungspflichtigen Kindern plus Erwerbsarbeit, ist Struktur oftmals lebensrettend. Alltagstrott ist also auch nicht die Feindin der Leichtigkeit, sondern zunächst unsere Freundin. Wer versucht gesündere Lebensweisen zu integrieren, weiß das. Wenn zum Sport gehen oder auf Zucker oder Zig. verzichten zur Routine wird, ist man über den Berg. Auch das kann eine Form von Leichtigkeit sein.

Sich ständig getrieben oder fremd bestimmt zu fühlen, sind allerdings Dinge, die uns schnell unglücklich machen, dann stellt sich die Frage, was man selbst zu diesen Gefühlen beiträgt, manchmal reicht es ja schon hier und dort ein bissl mehr Zeit einzuplanen oder schlicht mal einen anderen Weg in die Arbeit als den üblichen zu fahren. Und Leichtigkeit stellt sich auch recht schnell ein, wenn man aussortiert, sei es Gewand, Spielzeug oder Aufgaben, die gar nicht so essentiell sind wie man glaubt.

01.05.2025 12:04 • x 4 #28


QueenA
Zitat von E-Claire:
ist Struktur oftmals lebensrettend. Alltagstrott ist also auch nicht die Feindin der Leichtigkeit, sondern zunächst unsere Freundin. Wer versucht gesündere Lebensweisen zu integrieren, weiß das. Wenn zum Sport gehen oder auf Zucker oder Zig. verzichten zur Routine wird, ist man über den Berg. Auch das kann eine Form von Leichtigkeit sein.



Hier sind viele tolle und wunderbare Antworten gekommen. Für jeden von uns ist Leichtigkeit was anderes oder auch ähnlich.
Im Bezug auf eine zwischenmenschliche Beziehung: Nix erzwingen wollen. Mit sich selbst fein sein. Struktur ist für mich auch ein Punkt (also den Alltag damit gut gestalten) und gleichzeitig außer der Reihe / Spontanität zulassen, zb mitten in der Woche ungeplant mit meinen Teenies ins Kino, in die City essen gehen, Aktivität reinbringen.

In mir selbst entspannt und vertrauen, dass alles seinen Weg nimmt (für jede/n gibts hier den Anker, dem man sich zugehörig fühlt).

Sonnigen Gruß

01.05.2025 12:18 • x 2 #29


E
Zitat von LiLo90:
Kann mir jemand Folgen?

Ich kann dir sehr gut folgen und ja, Gedankehygiene nenne ich das. Ein klarer, rihiger Geist, eine wohltuende Haltung dem Leben gegenüber.

01.05.2025 14:39 • x 1 #30


A


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