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Wo bleibt die Leichtigkeit?

L
Wärend ich meinen Hauptpost in einer anderen Kategorie führe, hat sich eine bestimmte Frage herauskristallisiert :

Wo bleibt die Leichtigkeit?

-Im Alltag
-In einer langjährigen Ehe die eingespielt ist mit Kindern
-in langjährigen Beziehungen.

Ich habe das Gefühl, dass mit der Zeit man Dinge als selbstverständlich nimmt oder eben als selbstläufer.
Wieso verliert man sich in Beziehungen und Ehen und vorallem wieso geht die eigene Leichtigkeit weg.

Die Leichtigkeit ist das was uns attraktiv macht, die Ausstrahlung dabei die man versprüht.

Wie geht ihr damit um, wenn ihr merkt, dass ihr mit euch selbst nicht ganz im Gleichgewicht seit und wie steuert ihr dagegen?

01.05.2025 09:50 • x 8 #1


Wasabix
Hallo und guten Morgen ,
Das Thema spricht mich direkt an.

Bis heute habe ich keine schlüssige Antwort darauf gefunden.
Mir fällt dazu ein:
Die sog Leichtigkeit muss / will immer wieder gesucht werden, praktisch hergestellt werden. Was mir schwierig erscheint, denn dafür muss man Engagement und Energie einsetzen...
Und dieses geht dann , meist, auch auf Kosten der Leichtigkeit würde ich behaupten.

Das EINZIGE was mir hilft ist volle Aktzeptanz der Gefühlslage in mir.
Darüber, dass zb die Leichtigkeit verloren gegangen ist. Und der Frust und Traurigkeit, die damit einhergehen kann. Volle Aktzeptanz.
Kein Widerstand in mir. Annahme.

Dadurch kann sich Etwas entspannen und im besten Fall überträgt sich das auf den Partner und die Beziehung.

01.05.2025 10:00 • x 4 #2


A


Wo bleibt die Leichtigkeit?

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alterweißermann
Die Frage beschäftigt mich auch sehr. Immer mal was neues probieren? Sich Inseln der Ruhe schaffen und mal nur was mit dem Partner unternehmen? Sich selbst nicht verlieren? Und was ich für mich sagen kann - ein sonniges Gemüt hilft.

01.05.2025 10:21 • x 5 #3


Solist
Zitat von LiLo90:
Die Leichtigkeit ist das was uns attraktiv macht, die Ausstrahlung dabei die man versprüht.


Zitat von LiLo90:
Wo bleibt die Leichtigkeit?

Ich denke Leichtigkeit ist sowas wie ein Vorrecht der Jugend. Leichtigkeit versprüht man, solange wie man keine Verantwortung zu tragen hat. Bist du erst im Alltag angekommen, beginnst du, dir einen Sack zu schnüren: Stress im Job, Sorgen um den Job, Gedanken um die Familie, um die Gesundheit, um die Zukunft. Und der Sack wird größer und schwerer, je älter du wirst und je mehr Zeit vergeht. Leichtigkeit ist mMn keine Frage von innerer Akzeptanz und sie läßt sich nicht herbei zwingen. Ist ein bißchen sowas, wie das Sei-Spotan-Paradoxum nach Watzlawick. Dadurch, dass du sie zurück zu gewinnen versuchst, verkrampfst du und entfernst dich von deinem Ziel, statt ihm näher zu kommen.

Leichtigkeit ist keine Frage des Wollens sondern eher des Könnens. Läßt dein Leben, deine Lebenssituation zu? Wenn ja, alles gut und sie stellt sich von selbst ein. Wenn nein - dann muss man wohl lernen, damit zu leben...

(Oh menno, bin ich heute wieder philosophisch...)

lg Uwe

01.05.2025 10:24 • x 7 #4


Aline_8
In Langzeitbeziehungen verschwindet die Leichtigkeit oft nicht plötzlich, sondern schleicht sich leise davon – aus mehreren Gründen:

1. Gewohnheit ersetzt Neugier: Anfangs ist alles neu – jeder Blick, jedes Gespräch ein kleines Abenteuer. Mit der Zeit wird vieles selbstverständlich. Spannung und Spontaneität weichen Routinen.

2. Alltag übernimmt die Bühne: Verpflichtungen wie Arbeit, Kinder, Haushalt und Finanzen beanspruchen Zeit und Energie. Die Beziehung wird zu einem weiteren To-do statt einem Ort der Leichtigkeit.

3. Unausgesprochene Erwartungen: Mit der Dauer steigen oft Erwartungen – an Verlässlichkeit, Veränderung oder emotionale Unterstützung. Das kann Druck aufbauen und Leichtigkeit verdrängen.

4. Konflikte und alte Wunden: Verletzungen, die nicht geheilt wurden, können sich anstauen. Sie wirken wie ein unsichtbares Gewicht, das zwischen den Partnern liegt.

5. Verlust der Selbstverbindung: Wenn Menschen sich selbst verlieren (durch Stress, fehlende Selbstpflege oder Lebensveränderungen), verlieren sie oft auch ihre Leichtigkeit – die sie früher in die Beziehung eingebracht haben.


Leichtigkeit kommt nicht „einfach so“ zurück – aber sie kann gepflegt werden: durch Humor, bewusste Zuwendung, spielerische Momente, Offenheit und manchmal auch durch Abstand und persönliches Wachstum.

01.05.2025 10:25 • x 8 #5


D
@LiLo90

meine LG und ich sind immer das halbe Monat zusammen bei mir in der Wohnung, die doppet so groß ist wie ihre, die anderen 14 Tage ist jeder in seiner Wohnung, es funktioniert seit 12 Jahren bestens.

wenn sie mir tagtäglich auf der Pelle hucken würde wären wir sicher nicht mehr Zusammen, obwohl ich ohne sie kaum weggehe brauche ich die Freiheit in der Einschicht und sie die Großstadt, in der ich auch bis vor 30 Jahren gelebt habe, aber nie mehr zurück will

01.05.2025 10:30 • x 7 #6


L
Zitat von Wasabix:
Die sog Leichtigkeit muss / will immer wieder gesucht werden, praktisch hergestellt werden. Was mir schwierig erscheint, denn dafür muss man Engagement und Energie einsetzen...
Und dieses geht dann , meist, auch auf Kosten der Leichtigkeit würde ich behaupten

Ganz deiner Meinung.
Absurd oder dass Leichtigkeit irgendwie Arbeit ist.

Rückblickend würde ich sagen früher hatte ich mehr Leichtigkeit in der Jugend. Ob das nur meine Illusion ist kann ich nicht beurteilen.

Aber aktuell wenn ich wieder meine Leichtigkeit zurück möchte, fühlt sich das nach hart erzwungener Arbeit an und das entzieht mit Energie... Irgewas mache ich falsch.


Meine Gedanke ist, dass ich gerne zu viel mir über Dinge den Kopf zerbreche auf die ich überhaupt keinen Einfluss habe. Statt Akzeptanz oder Konsequenz ziehen, sitze ich da grübel und lass mich da in so eine negative Spirale einsaugen.

Es ist schwer Gewohnheiten anzulegen, würde ich nur ein paar Kleinigkeiten ändern wäre vieles leichter.

Leichtigkeit = rational denken?

Setz man die Priorität falsch?

01.05.2025 10:35 • x 2 #7


L
Zitat von Solist:
Ich denke Leichtigkeit ist sowas wie ein Vorrecht der Jugend. Leichtigkeit versprüht man, solange wie man keine Verantwortung zu tragen hat. Bist du erst im Alltag angekommen, beginnst du, dir einen Sack zu schnüren: Stress im Job, Sorgen um den Job, Gedanken um die Familie, um die Gesundheit, um die Zukunf

Ganz bei dir!

Aber ich will es nicht akzeptieren, dass es so einfach ist im Leben. Ich hab das Gefühl im Alltag funktionieren zu müssen und dann verfällt man in einen Trott und ehe man sich versieht wirkt man verbittert und gestresst

01.05.2025 10:37 • x 3 #8


Aline_8
Zitat von LiLo90:
Rückblickend würde ich sagen früher hatte ich mehr Leichtigkeit in der Jugend. Ob das nur meine Illusion ist kann ich nicht beurteilen.


Ist ja auch logisch.
In der Regel muss man in der Jugend nicht groß (ausser im Bestfall für sich selbst) für jemanden Verantwortung übernehmen.
Nun hast du Kinder, die in deiner Verantwortung liegen, Geldangelegenheiten etc

01.05.2025 10:39 • x 3 #9


L
@Dudo
Gute Lösung...

Ja stimmt ich brauche auch meinen Freiheit, sei es ne Serie zu schauen und mir die Nägel zu machen etc... Aber irgendwie denke ich dann immer, ne mein mann hockt dann alleine, kinder schlafen, wir müssen die zeit nutzen. Und so hocken wir aufeinander. Manchmal schaffen wir es ne richtig gute Stimmung zu bekommen und manchmal ist das irgendwie gezwungen und dann sagen wir uns scheinheilig am nächten tag : das war ein schöner abend gestern...

Irgendwie machen wir uns da glaub was vor und so geht die Leichtigkeit flöten

01.05.2025 10:40 • #10


Aline_8
Und in der Jugend ist man (auch im Bestfall) noch nicht so sehr geprägt von schlimmen Erfahrungen. Ausnahmen gibt's definitiv, klar.
Aber der erste liebeskummer ist doch einfach nur die Hölle. Man hat ja keinen Vergleich, dass es auch wieder bergauf geht, dass man es überlebt wie beim letzten liebeskummer.
Dann wird man älter und bekommt bei sich und im Umfeld mit, wie viel kaputt gehen kann. Das Thema Krankheit und Verlust kommt so nach und nach in den Fokus.

Dieses schöne, naive und unbeschwerte ist die Leichtigkeit, die damals einfach noch nicht so getrübt war.

01.05.2025 10:45 • #11


L
Leichtigkeit ist für mich, wenn ich mich wohl fühle, mit mir im Einklang bin.
Dazu brauche ich Zeit für mich, mich zu pflegen äußerlich, etwas neues zu lernen, Interessen nachgehen.

Dh ich distanziere mich kurzzeitig von allem um kümmere mich um mich und dann habe ich die Leichtigkeit wieder und anschließend habe ich das Gefühl verteile ich diese auf mein Umfeld und bleibe ausgebrannt zurück.

Leichtigkeit = Nähe-Distanz-Balance?

01.05.2025 10:46 • x 3 #12


Worrior
Die Tatsache dass ich zwei Ehen hinter mir habe lässt nicht zwingend darauf schließen dass ich die ultimative Antwort auf diese Frage habe.
Doch ich habe gelernt, aus eigenen Erfahrungen, aus Beobachtungen und Gesprächen und auch etwas aus den Erfahrungsberichten die ich hier gelesen habe.
Von Männern wie auch von Frauen die erst einen gewissen Weg gehen mussten um diese Erkenntnisse zu erlangen.
Deren Erfahrungen mich auch vor manchem Fehler bewahrten.
So manches Paar versemmelt die Chance auf Qualitätszeit miteinander auf der Couch bei Netflix oder ein Part stürzt sich lieber in eine virtuelle Traumwelt, bspw. zocken vorm Computer und überlässt den Anderen sich selbst.
Routine des Alltags frisst dann Anziehung, Liebe und Leidenschaft.
Andere geben sich regelrecht auf, vernachlässigen sich selbst und sind der Meinung dass die Beziehung schon irgendwie klappen wird.
Großer Fehler, wie wir oft genug sehen klappt das eben nicht so.
Hin und wieder unberechenbar sein, spontan mal ausgehen oder mit einem langen We im Wellnesshotel überraschen.
Überraschende Gesten der Wertschätzung und des Dankes dass man es nicht als selbstverständlich sieht dass der Andere da ist.
Sich für den Partner pflegen und den Willen haben für ihn in Aussehen und Handlung attraktiv zu sein.
Gerade bei diesem Wetter raus in die Sonne und nicht in der Bude vergammeln.
Vielleicht gemeinsame Hobbys.

01.05.2025 10:47 • x 4 #13


Solist
Zitat von LiLo90:
Ich hab das Gefühl im Alltag funktionieren zu müssen und dann verfällt man in einen Trott und ehe man sich versieht wirkt man verbittert und gestresst

Da ist schon der Kern des Problems. Wenn man müssen muß, kann man nicht leicht sein. Jede Form von Zwang - sei er innerlich oder äußerlich - ist Ballast. Musst du denn funktionieren? Nimm das Ich muss aus dem Tag und mach ein ich machs daraus. Je weniger Druck man verspürt, umso mehr Leichtigkeit erlebt man. Denk mal über den Begriff Leichtigkeit nach. Was bedeutet er denn?

lg Uwe

01.05.2025 10:47 • x 4 #14


alterweißermann
Zitat von Solist:
Ich denke Leichtigkeit ist sowas wie ein Vorrecht der Jugend.


Da bin ich nicht deiner Meinung. Man kann trotz Verantwortung zu haben locker und leicht sein. Meist verspinnen wir uns doch in ein Netz von Abhängigkeiten und unser Leben ist so eng getaktet dass nur ein Körnchen Sand im Getriebe einen Motorschaden verursacht. Dieser immense Druck nimmt die Leichtigkeit. Kinder, Beruf und die Zwänge unserer Konsumkultur mit der ständigen Anhäufung von Statussymbolen sind zusammen echte Betonschuhe. Ich finde es schwierig da die ganze Zeit dagegen zu kämpfen und hoffe es gelingt mir wenigstens ein bisschen.

01.05.2025 10:49 • x 4 #15


A


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