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Wo bleibt die Leichtigkeit?

Aline_8
Zitat von Blind-Meg:
Ich verachte die, dir das nie hinterfragen und richtig finden. Wer da versucht rauszukommen, hat meinen Respekt.


Es ist aber ein Unterschied zwischen den Menschen, denen es bewusst ist und es dennoch für richtig halten, sich und ihr Verhalten gar nicht ändern wollen und so weiter machen und damit wissentlich in Kauf nehmen, ihr Gegenüber zu verletzen, zu manipulieren etc...
Und denen, die es gar nicht anders kennen und es auch nicht wissen.
Vorgelebt bekommen, falsches Bild vermittelten bekommen, toxisches Umfeld usw


Soll heißen, die Erkenntnis über ggf eigene Defizite hängt ja nicht am Baum der Erleuchtung.
Irgendwann macht es im Bestfall klick und man setzt sich mit seinem verhalten auseinander.
Manche Spielchen sind nämlich nur für Außenstehende Spielchen. Es gibt Leute, die behindern sich selbst kommen aber gar nicht auf diesen Trichter.
Oder eben noch nicht.
Und das ist nicht immer eine Frage der Intelligenz oder Manipulation

Heute 10:48 • x 3 #46


GreenTara
@Blind-Meg
Das Problem ist, dass die Prägungen manchmal so tief sind, dass sie alternativlos erscheinen. (Ich hatte halt eine gute Kinderstube, ich bin ein höflicher Mensch, etc.). Ich kenne einige Menschen, die erst nach einem Schicksalsschlag zur Erkenntnis gelangten, und zu einer Änderung fähig waren.
@all Falls sich jemand für das Thema Fremdbestimmung interessiert, kann ich das Buch Das falsche Leben von dem Psychater und Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz empfehlen

Heute 10:56 • x 3 #47


A


Wo bleibt die Leichtigkeit?

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E
Zitat von Blind-Meg:
Ich verachte die, dir das nie hinterfragen und richtig finden. Wer da versucht rauszukommen, hat meinen Respekt.

Harte Aussagen meiner Meinung nach. Andere verachten..... Also wenn Authentizität dahin führt, dann weiß ich nicht ob sie noch wünschenswert ist.

Heute 12:35 • x 5 #48


Aline_8
Zitat von Ella:
Also wenn Authentizität dahin führt, dann weiß ich nicht ob sie noch wünschenswert ist.


Das hat aber eher was mit Überheblichkeit als mit Authentizität zu tun, so denke ich.

Heute 13:00 • x 1 #49


Blind-Meg
Zitat von GreenTara:
Das Problem ist, dass die Prägungen manchmal so tief sind, dass sie alternativlos erscheinen. (Ich hatte halt eine gute Kinderstube, ich bin ein höflicher Mensch, etc.).

Es geht aber doch nicht um Höflichkeit und gute Manieren. Dann reden wir hier aneinander vorbei.
Ich rede von zwischenmenschlichen Spielchen, unbeschriebenen Verhaltensregeln, Dinge durch die Blume sagen. Zum Beispiel im Dating zu sagen Ich bin nicht bereit für was Neues, wenn man eigebtlich meint Du bist nicht mein Typ . All die alltäglichen Lügereien und Non-Statements, weil man sich nicht traut, die Dinge beim Namen zu nennen. Oder im Job, bei Arbeitszeugnissen, die oberflächlich gelesen lauter positive Aussagen enthalten, welche aber Codierungen für Kritik und Warnung an potentielle zukünftige Chefs beinhalten. Sowas findet auch in Mikro-Interaktionen zwischen Menschen statt, und um sich da zu orientieren, muss man diese verlogenen Codes halt kennen und beherrschen und viele machen genau das ganz bewusst. Und DAS finde ich verachtenswert und stehe auch dazu. Ich umgebe mich lieber mit Memschen, die das sagen, was sie meinen, und die meinen, was sie sagen. Mit Höflichkeit und guten Manieren hat das überhaupt nichts zu tun.
Mir geht es um Klartext sprechen. Aber das kann man durchaus auch höflich tun.

Heute 13:39 • x 2 #50


GreenTara
@Blind-Meg
Ja klar, wenn es um bewusstes Manipulieren geht, stimme ich dir zu. Leider geht der Trend zu politisch korrekter Sprache genau in die verschwurbelte Richtung. Die Zeugnissprache gilt ja schon in der Grundschule, und nicht alle Eltern kennen den Code. Und man darf dies und das und jenes nicht mehr sagen. Anstatt einzuüben, was wir nicht mehr dürfen, wäre es klüger, Wahrhaftigkeit, gegenseitigen Respekt und Verantwortung zu fördern und zu fordern.

Heute 14:23 • #51


Blind-Meg
Noch eine Ergänzung: Mit Authentizität meine ich auch nicht, jedem alles ungefiltert um die Ohren zu hauen. Man darf und sollte durchaus noch ein Gespür behalten, wann es angemessen ist, sich wie zu äußern und wann man besser die Klappe hält. Nur, wenn man etwas zu sagen hat, dann dich bitte ehrlich und offen und keine weichgespülte Version, die der Adressat erstmal dechiffrieren muss, sondern eben offen und mit deutlichen Worten. Einfach das sagen, was man meint. Die Tatsache, dass dieses simple Statememt hier so ausführlich erläutert werden muss und zu Irritationen und Unterstellungen führt, zeigt im Grunde schon ganz deutlich genau das, worum es mir geht.

Heute 14:27 • x 1 #52


Blind-Meg
Zitat von GreenTara:
Und man darf dies und das und jenes nicht mehr sagen

Ja, zB dass man bestimmte Verhaltensweisen verachtet

Zitat von GreenTara:
Anstatt einzuüben, was wir nicht mehr dürfen, wäre es klüger, Wahrhaftigkeit, gegenseitigen Respekt und Verantwortung zu fördern und zu fordern.

Genau. Und genau so meine ich das auch. Denn Wahrhaftigkeit ist nicht respektlos, eigentlich sogar genau das Gegenteil.

Heute 15:31 • x 1 #53


Jane_1
Zitat von Blind-Meg:
Ehrlich: ich verstehe die Frage nicht. Man schafft das, indem man es tut.

Danke für deine Antwort. Es ist für viele Menschen leider nicht so einfach.
Zitat von GreenTara:
Nur sind viele Menschen durch ihre Erziehung und Erwartungen geprägt, sich zurückzuhalten. Es ist nicht einfach, sich davon zu befreien.

V.a. wenn man als Kind vermittelt bekommen hat, dass man nicht ok ist, dass man Erwartungen entspechen musste, um sein zu können, dann ist das sehr tief in einem drin. Ich rede hier von mir. Es ist ein großer Wunsch von mir authentisch zu sein, es schleichen sich aber immer wieder Verhaltensweisen ein, die z.B. der Anpassung dienen, an das alles richtig machen zu müssen. Ich bewundere Menschen, die immer authentisch sein können. (bissl Neid ist auch dabei).
Zitat von GreenTara:
Das Problem ist, dass die Prägungen manchmal so tief sind, dass sie alternativlos erscheinen.

Ja, absolut. Danke für deinen Buchtipp, schaue ich mir mal an.

Heute 16:19 • x 1 #54


HeikoA13
Zitat von LiLo90:
Wärend ich meinen Hauptpost in einer anderen Kategorie führe, hat sich eine bestimmte Frage herauskristallisiert : Wo bleibt die Leichtigkeit? -Im Alltag -In einer langjährigen Ehe die eingespielt ist mit Kindern -in langjährigen Beziehungen. Ich habe das Gefühl, dass mit der Zeit man Dinge als ...

Im rein 6uellen Bereich empfehle ich den Wechsel von Dominaz und Zurückhaltung.
Das kann frischen Schwung reinbringen .
Und ich meine jetzt nicht BDSM !

Im privaten Bereich finde ich z.B. einen gemeinsamen Tanzkurs ganz nett (oder halt anderes gemeinsames Hobby suchen).

Ganz toll finde ich auch gezielte Gesprächsabende. Wo jeder z.B. 30 Minuten erzählt und der andere gar nix sagen darf (außer Verständnisfragen).

Heute 16:27 • x 1 #55


Blind-Meg
Zitat von Jane_1:
V.a. wenn man als Kind vermittelt bekommen hat, dass man nicht ok ist, dass man Erwartungen entspechen musste, um sein zu können, dann ist das sehr tief in einem drin.

Du, das ist (war?) in mir auch ziemlich tief drin. Aber man kann das trainieren. Am ehesten natürlich mit dem passenden Gegenüber, das sich dafür interessiert, wie es einem wirklich geht, und nicht nur die üblichen Floskeln austauschen möchte. Da war und ist mein Partner natürlich auch sehr hilfreich dabei, ohne den könnte ich das auch nicht. Und ich schaffe es auch nicht jedem gegenüber gleich gut.
Ich stelle mich inzwischen meinem Umfeld immer wieder als solches Gegenüber zur Verfügung. Aber die meisten wollen sowas nicht, leider.

Zitat von Jane_1:
es schleichen sich aber immer wieder Verhaltensweisen ein, die z.B. der Anpassung dienen, an das alles richtig machen zu müssen.

Aber du hast es auf dem Schirm und versuchst bewusst, es zu ändern. Das ist doch schon mehr als die meisten anderen schaffen.
Je öfter du damit positive Erfahrungen machst (die du nur machen kannst, wenn du es ausprobierst), umso einfacher wird es.

Heute 17:30 • #56


Blind-Meg
Zitat von HeikoA13:
Im rein 6uellen Bereich empfehle ich den Wechsel von Dominaz und Zurückhaltung.
Das kann frischen Schwung reinbringen

Auch schön!
Mich fasziniert es, auf S. Ebene ein ausgeprägtes Dominanzgefälle zu haben, während im ganzen restlichen Leben vollständige Augenhöhe herrscht. Aber für mich hat das speziell mit Leichtigkeit nichts zu tun. Außer natürlich die Augenhöhe an sich, die hilft, Leichtigkeit zu erhalten.

Zitat von HeikoA13:
Und ich meine jetzt nicht BDSM !

Das Spiel mit Dominanz und Submission ist BDSM! Geht auch ganz ohne s@do-m@so, fesseln und was noch alles dazu gezählt werden kann.
Was glaubst du, wofür das d und das s (unter anderem) stehen?

Heute 17:34 • #57


A


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