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Woher das eigene Glück ziehen nach einer Trennung?

Sway82
Zitat von Miss Thoughty:

@sway82: Schade, dass Du diesen Tag so beendet hast, aber Du bist bei Dir, Du weíßt, was Dir dann gut tut und Du es rauslassen musst. Eine echte Kämpferin! Respekt.


Das hat mit kämpfen nicht viel zu tun. Ich habe dann einfach gar keine andere Wahl. Das Unterdrücken geht natürlich in so Situationen wie auf der Arbeit, im Supermarkt oder so....aber dann will es meist zu einem späteren Zeitpunkt raus. Was ich fühle muss raus. Entweder kommuniziere ich dann viel mit einer lieben Freundin oder ich heule oder ich schreie oder ich hüpfe/tanze in der Wohnung rum oder was auch immer. Ist auch nicht immer von Vorteil
Wobei ich das tanzen zu lauter Musik um Frust abzubauen echt empfehlen kann. Das befreit ungemein!
Ich empfinde mich wirklich überhaupt nicht als Kämpferin in dieser ganzen Trennungsschei***. Ich mache einfach. Ich hab ja keine Wahl. Ich geh also arbeiten, treffe hin und wieder Freunde, mache ein wenig Sport und bin für mich. Es ist ein bisschen wie Zeit absitzen und hoffen, dass es besser wird. Wird es ja auch. Und bis dahin mache ich einfach. Mal besser, mal schlechter. Es ist wirklich immer noch ein Auf und Ab.

08.08.2016 12:29 • x 1 #91


Miss Thoughty
Hmm, ok. Aber mach Dich selber nicht klein, auch wenn Du Dich nicht so fühlst...
Es hört sich schon sehr tapfer an. Natürlich hat man keine Wahl, man muss weitermachen. Aber wie Du es machst, finde ich gut.
Du lässt es raus, wenn es geht und kümmerst Dich um Dich. Das ist doch schon einmal ein wichtiger Schritt.

08.08.2016 12:34 • #92


A


Woher das eigene Glück ziehen nach einer Trennung?

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M
Hallo Leute,
Es ist echt schön zu wissen dass ist nicht nur mir so geht und dass ich nicht krank bin.ich habe bis jetzt gedacht mit mir stimmt irgendwas nicht wieso kann ich nicht einfach ausschalten und damit abschließen?
Seit ich all diese Geschichten hier gelesen habe geht mir ein bisschen besser.
Danke euch allen

08.08.2016 14:04 • x 1 #93


Lichtstrahl
Hi ihr Lieben ,
ich habe mir gerade alles durchgelesen und mir haben die Beiträge unheimlich gut getan.
Ich bin vor 18 Monaten aus unsere gemeinsamen Ehewohnung augezogen. Vorher haben wir noch ein 3/4 Jahr in Trennung dort gewohnt. Die Sache mit der Eigentumswohnung musse geklärt werden...
Es war einfach die Hölle . Ich habe allein über ein Jahr gebraucht um zu realisieren, dass es vorbei ist. Das hört sich vielleicht jetzt schwachsinnig an...aber es ist so. Ja, es ist so schwer alles zu begreifen. Dann kam die Hoffnung, dass er zurück kommt. Die schwindet immer mehr...und nach einem heftigen Einbruch (heulen, rumhängen, Panikatacken), bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es so nicht mehr weiter geht.
Ich will selbstbestimmt leben. Aber es ist einfach total anstrengend.
Ich habe so viele Sachen unternommen Urlaube, mich mit Freunden treffen, neue Menschen kennengelernt, mehr gearbeitet.....Oftmals mit halben Herz. Immer mit dem Gedanken, dass es mit meinem Ex vielleicht schöner wäre. Das ist einfach anstrengend.
Es ist immer anstrengend gegen den eigenen Widerstand zu leben. Und er bringt 0 Lebensqualität.
Ich denke, ich will so weit kommen, dass ich in meinem Fokus stehe. Auch wenn so oft Gedanken und Bilder aus der Vergangenheit auftauchen. Urlaube, lustige oder romantische Begebenheiten, die sich in mein Gehirn eingebrannt haben. Ich will sie loslassen. Nicht vergessen, aber ohne Sehnsucht und Wehmut daran denken können.
Vielleicht hilft ja so eine Art Gehirnwäsche .
Auch deshalb bin ich hier....
Es ist auch tröstliche zu wissen, dass ich nicht allein auf dieser Welt so rumeier.
Ich danke euch schon mal alle für eure Geduld..
Liebe Grüße von mir

08.08.2016 20:45 • x 6 #94


T
Ich will selbstbestimmt leben. Aber es ist einfach total anstrengend.
Ich habe so viele Sachen unternommen Urlaube, mich mit Freunden treffen, neue Menschen kennengelernt, mehr gearbeitet.....Oftmals mit halben Herz. Immer mit dem Gedanken, dass es mit meinem Ex vielleicht schöner wäre. Das ist einfach anstrengend.
Es ist immer anstrengend gegen den eigenen Widerstand zu leben.

Da hast du es, liebe @Lichtstrahl diesen Widerstand musst du unbedingt aufgeben. Sonst wirst du es nicht Loslassen können. Sag deinem Gedankenkarussel immer wieder Stop! Dein Unterbewusstsein wird es irgendwann verinnerlichen. Sei dabei aber unbedingt geduldig mit dir! Jeder braucht ein anderes Zeitfenster. Und denk immer dran: du bist dein eigener bester Freund. Und den nimmt dir niemand weg:-)

08.08.2016 22:20 • x 1 #95


Lichtstrahl
Danke @trauerweide83
ich glaube auch, dass ist der Königinnenweg. Dornig und steinig, aber bald kann mit erhobenen Haupt weiter gehen.
Und das mit dem Unterbewusstsein glaube ich auch. Hat das denn bei dir bislang gut funktioniert?

08.08.2016 22:29 • #96


T
Naja, bei mir ist es ja noch nicht so lange her...gute sechs Wochen und ich knicke immer wieder ein. Aber ich versuche mich da einfach anzunehmen und eben geduldig und lieb zu mir zu sein. Reinzuhorchen, was mir gut tut, was nicht leicht ist. Den Expartner auch ein Stück weit vom Sockel zu holen (wenn er uns nicht will, kann er ja so richtig nicht für uns sein , stimmts? ) und zu akzeptieren, dass es tatsächlich ein Weg ist mit einem Berg dazwischen. Irgendwann sind wir oben und sehen klar und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen!

08.08.2016 22:44 • x 1 #97


Miss Thoughty
guten morgen zusammen,
hoffe, ein guter tag wartet auf uns.
@trauerweide83 @Lichtstrahl : wie treffend ihr beides das beschreibt. es ist so anstrengend...egal, was es ist, ständig diese erinnerungen und gedanken, wie schön es mit dem partner wäre. ungeduldig bin ich auch, bis zum geht nicht mehr.
zum thema unterbewusstsein/psyche kann ich auch nur zustimmen, das spielt einem streiche, man hat sich selbst nicht mehr unter kontrolle.
wir müssen uns zwingen, aber es ist wirklich verdammt hart und schwer und jeder braucht seine zeit und ruhe. jedoch ärgere ich mich dann auch wieder darüber, zeit zu verlieren auf meinem weg...
noch etwas zum thema sockel: ist das nicht verrückt? ich war selbst an einem punkt, wo ich nicht mehr glücklich war...wir haben dann im prinzip gemeinsam entschieden, dass unser gemeinsamer weg vorbei ist...aber seitdem: sehe ich nichts schlechtes mehr, ich kann es mir kaum ins bewusstsein rufen. ich vermisse einfach nur...und der sockel scheint höher den je...

09.08.2016 08:56 • x 1 #98


T
@Miss Thoughty klar ist es anstrengend! Aber wenn du dich über dich selbst ärgerst, machst du es nur schlimmer, versuche, das zu lassen. Am Ende ist es Trauerarbeit, die wir durchmachen , das dauert eben.

Und das mit dem Sockel kannst du ändern, das ist Kopfsache. Die Phase, in der ich kein Erlebnis mehr ohne den anderen genießen konnte, habe ich schnell beendet. Denn ganz ehrlich, denkt das mal zu Ende: ihr würdet dann das Erlebte mit einem Partner teilen, der nur mit halben oder gar keinem Herz bei euch ist. Nö danke, das ist es doch echt nicht. Aber Auch der Gedanke beginnt im Kopf. Das braucht alles, um verinnerlicht zu werden, is klar. Und Rückschläge gehören dazu. Das meine ich, mit geduldig sein. Aber den Anfang müsst ihr schon selber machen , am Besten gleich jetzt

09.08.2016 17:11 • #99


Miss Thoughty
hallo trauerweide83, na, wie war dein tag noch?

stimmt, indem ich mich selber so ärgere und so ungeduldig/hart zu mir selber bin, mache ich es nur schlimmer...
aber wie ändere ich das?
wie ändert man seine gedanken?

klar, auch mit dem sockel ist kopfsache. aber das fällt einfach so schwer, diese sehnsucht frisst mich einfach auf...
immerhin habe ich gestern abend auch mal gedacht, dass er auch pech gehabt mich nicht mehr zu haben...

das kostet mich alles derzeit soviel kraft...alles, jeder schritt...alles.

10.08.2016 09:51 • x 3 #100


sebiMelle
Kopf hoch, mir geht es genau wie dir! Viele leiden so!

10.08.2016 13:07 • x 1 #101


T
@Miss Thoughty Gedanken kannst du durchaus steuern ist alles Gewohnheit und Gewohnheiten kannst du ändern! Es dauert nur. Mein Tag war gut. Montag steht sein Auszug an. Ich freue mich, dass dieses Hin und Her dann vorbei ist. Heute hat er noch Sachen geholt. Ich hatte ihm Gardinen rausgesucht und er hat sie mir hingelegt mit dem Zettel: Bitte entsorgen. Nun ärgere ich mich tierisch über seinen Ton. Er zieht aus, trennt sich und nun soll ich seinen Müll wegkarren? Dem is nix zu blôd!

10.08.2016 17:18 • #102


Lichtstrahl
Zitat von trauerweide83:
@Miss Thoughty Gedanken kannst du durchaus steuern ist alles Gewohnheit und Gewohnheiten kannst du ändern!

Du klingst immer so gefasst.
Ich veruche auch zu steuern, aber immer wieder reißt das Ruder rum...habe gerade so ein kleines Tief und dann versuche ich mir vorzustellen, ich sitze vor einer Leinwand und sehe mich selbst, wie in einem Film.
Und ich sehe da eine Frau , die geknickt und jammervoll dasitzt. Und dann kommt mir der Gedanke: Nein, so willst du nicht sein! Steh auf und gehe los...Und dann stelle ich mir vor, wie ich mich gerne sehen möchte.
Enstpannt und locker, flirtend und lächelnd irgendwo vielleicht an einer Bushaltestelle oder im Cafe.
Vielleicht ist das schon einmal ein Anfang.

10.08.2016 21:17 • #103


T
@Lichtstrahl JA genau das ist es! Richtig so! Am besten schreibst du dir das gleich auf! Mach dir Notizen! Die Frau die du gerne wärst und schau es dir immer wieder an! Und denk dran, Tiefs gehören dazu. Sei lieb zu dir!

10.08.2016 21:33 • x 1 #104


E
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Mit dem Thema Loslassen und Glücklich sein beschäftige ich mich aber schon eine ganze Weile. Mir hilft es Tagebuch zu schreiben. In den letzten fünf Jahren meines Loslassprozesses ist dabei ganz schön was an Texten zusammen gekommen . Es tut auch gut, die wieder zu lesen und meine eigenen Fortschritte zu betrachten.
Ich setze mir im Tagebuch immer kleine Etappenziele für die nächsten Wochen und schaue, ob ich diese geschafft habe. Wenn ja, lobe ich mich selber dafür. Hört sich verrückt an, hilft aber. Mein derzeitiges Ziel ist es z. B. nicht mehr auf Partnersuchbörsen aktiv zu sein. Mir missfällt einfach das Next nach jeder gescheiterten Beziehung. Es bringt mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung nicht weiter. Es stumpft mich ab. Ich habe so viele Menschen verletzt, weil ich nicht frei war. Ich möchte das nicht mehr. Gestern habe ich mich z. B. belohnt, weil ich seit vier Wochen nirgendwo online war. Und ja, das war für mich sehr schwer, was andere vielleicht nicht nachvollziehen können.
Und ich formuliere größere Ziele für jedes Jahr und arbeite die systematisch ab und freue mich über jedes Erlebnis, das ich als Ziel hatte.
Dabei hilft das Tagebuch unheimlich, wenn man es jeden Tag bei sich hat, jeden Tag etwas schreibt, reflektiert, sich an die Vorhaben erinnert. Es macht mich auch glücklich zu schreiben und zu sehen, wie ich mich entwickle.
Das Komische bei mir ist, dass ich sehr oft aus mir heraus glücklich bin, auch lange Zeit und dann ein Auslöser kommt, der mich wieder richtig runterzieht für ein paar Tage und dann packe ich es wieder. Richtig losgelassen habe ich den einzigen Mann, den ich mal geliebt habe, dann aber immer noch nicht. Ich überlege auch gerade die nächstnotwenigen Schritte...
Ich denke, manche haben es etwas einfacher, glücklich zu sein nach einer Trennung. Habe mal gelesen, dass Glück auch zu einem Teil erblich ist. Und die, die familiär nicht so viel abbekommen haben, müssen härter dafür arbeiten und die Resultate sind geringer.

Glück ziehe ich aus... meinem Tagebuch, guter Musik, meiner Familie, meinem Hund, meinen Freunden, meinen Urlauben, einer Tasse Tee, einem guten Buch, einem Saunabesuch, einem frühmorgendlichen Spaziergang am Ostseestrand, aus Sport- und Spieleabenden.

Es gibt so viel, was das eigene Leben lebenswert macht. Man muss es nur für sich finden und aktiv zulassen. Sich bewusst machen, dass sich dieser Moment glücklich anfühlt.

11.08.2016 07:24 • x 4 #105


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