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Zu mir zurück finden

Ufo
Guten Morgen Apfelmuffin,

ich hoffe du hast gut geschlafen und dass es dir heute besser geht.
Lieben Dank dass du deine Gedanken mit uns teilst!

Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche!

09.11.2020 09:35 • #31


A
Zitat von FrauDrachin:
Nix scheitern. Streich das Wort scheitern aus deinem Wortschatz.

Ich glaube das Wort scheitern ist so stark bei mir verwurzelt, weil früher alles darüber ging Leistung zu zeigen, um ein braves Kind zu sein und so zu sein wie andere. Damit die Eltern stolz waren und keine Sorgen hatten. Und a la, was man angefangen hat, das bringt man auch zu Ende. Es gab keine Menschen um mich, die nicht alles zu Ende gebracht haben.

Zitat von FrauDrachin:
Mir hat es geholfen, ganz bewußt meinen Ruf zu ruinieren.

Eine interessante Vorgehensweise Nach einem Gespräch mit besagtem Mann denke ich die Tage über nach, ob er ein schlechtes Bild von mir hat zu einem bestimmten Thema. Ob ich es gerade rücken sollte? Aber andererseits, wenn er so schlecht von mir denkt, wie ich es vermute, dann kann ich nichts tun, denn er hat nicht nachgehakt. Ich würde es halt traurig finden, wenn er in der Sache schlecht über mich denken würde und mich in eine Schublade packt. Bin ich dafür zuständig mein Bild bei anderen gerade zu rücken?

Zitat von Ufo:
Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche!

Danke liebe Ufo, das wünsche ich dir auch!
Gehört dieser doofe Arbeitskollege für dich inzwischen der Vergangenheit an?

Morgen habe ich einen wichtigen Termin, ich muss gedanklich bei der Sache sein. Das wird schwer, das ahne ich schon. Ich vermisse einen Partner der mich in solchen Momenten wie jetzt, einfach feste in den Arm nimmt und da ist. Ich habe das Einzelkämpferin sein wirklich satt. Ich werde das aber morgen dennoch schaffen. Das wichtigste ist, dass ich den Termin wahrnehme, egal wie es ausgeht. Hauptsache ich war da. Hauptsache ich mach mich auf den Weg. Zu sagen, ich muss morgen glänzen wär zu hoch gesteckt. Das schaff ich noch nicht. Aber hingehen muss ich. Am Ball bleiben.

Ich kann Menschen, die mir nicht gut tun, nicht einfach loslassen. Ich habe richtig Angst davor Menschen loszulassen. Für mich ist es schwierig da eine Lösung zu finden. Ich vermisse jemand ansteckendes in meinem Leben, einfach mal paar verrückte Dinge machen ohne Leistungsdruck und ohne was denken die anderen.

Interesse und Sympathie für einen lässt sich nicht erzwingen, es entsteht oder bleibt aus. Ich kann nichts daran ändern. Ich kann es nur hinnehmen, dass kein Interesse für mich da ist und für mich weitergehen, egal wie, aber weitergehen.

10.11.2020 22:02 • #32


A


Zu mir zurück finden

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FrauDrachin
Zitat von Apfelmuffin:
Ich glaube das Wort scheitern ist so stark bei mir verwurzelt, weil früher alles darüber ging Leistung zu zeigen, um ein braves Kind zu sein und so zu sein wie andere. Damit die Eltern stolz waren und keine Sorgen hatten. Und a la, was man angefangen hat, das bringt man auch zu Ende. Es gab keine Menschen um mich, die nicht alles zu Ende gebracht haben.


Hier könnte doch ein sehr entscheidender Punkt liegen.
Scheitern ist so ein großes, schweres, Schicksalschwangeres Wort.
Gescheitert. Mehr muss man nicht sagen. Alles andere vergeblich. Nie wieder korrigierbar. Nie wieder glücklich...

Alles Blödsinn. Wir scheitern permanent in fast allem und birngen fast nichts zu Ende.

Schon mal vorweg: wer entscheidet, ob ich gescheitert bin, oder nicht?
Wenn ich mein Studium abgebrochen habe, bin ich dann gescheitert? Oder war ich nicht genau deshalb erfolgreich, in meinem jetztigen Beruf, weil ich hingeschmissen habe? Wäre ich nicht viel mehr gescheitert, wenn ich mein Studium durchgezogen hätte, und dann in diesem Beruf mittelmäßig oder sogar unglücklich geworden wäre?
Kar, meine Eltern waren der Meinung, ich sei gescheitert.
Wenn ich erfolgreich in einem Beruf bin, heißt das dann nicht, dass ich in allen anderen Berufen scheitere?
Was bedeutet, etwas zu Ende zu bringen?
Wann habe ich genug ein Instrument gelernt? Wann bin ich gut und engagiert genug in meinem Beruf? Wie egoistisch darf ich sein, um noch eine gute Mutter zu sein? Wieviel Zeit und Geld darf ich für mich gehalten, und wieviel muss ich mich politisch, sozial, sonstwas engagieren? Und wer bewertet mich in diesen ganzen Sachen?
Und bestimmt haben auch die Menschen in deinem Umfeld nicht alles zu Ende gebracht. Jeder setzt Prioritäten, und bringt somit manche Sachen zu Ende und andere nicht. Wenn ich sehr gut und engagiert in meinem Beruf bin, dann bring ich das mit der Familie vielleicht nicht fertig.
Eine Tante, die ich immer sehr für ihren Tatendrang und ihr soziales Engagement und ihre unumstößlichen Prinzipien bewundert und gefürchtet habe, meinte einmal, sie habe alles in ihrem Leben aus Pflichtbewußtsein gemacht und nichts aus Freude. Letztlich ein armer Mensch.

Wie auch immer, da hast du bestimmt einen großen Hebel, dich von ein paar sehr schädlichen Glaubenssätzen zu befreien.

Zitat von Apfelmuffin:
Nach einem Gespräch mit besagtem Mann denke ich die Tage über nach, ob er ein schlechtes Bild von mir hat zu einem bestimmten Thema. Ob ich es gerade rücken sollte?


Magst du das ein bischen genauer erklären?
Aber was es auch sei: Geraderücken solltest du gar nix, wenn du mich fragst. Du weißt schon, nicht zucken. Nach allem was du erzählt hast, falscher Kerl. Immer noch.

Zitat von Apfelmuffin:
Ich kann Menschen, die mir nicht gut tun, nicht einfach loslassen. Ich habe richtig Angst davor Menschen loszulassen. Für mich ist es schwierig da eine Lösung zu finden. Ich vermisse jemand ansteckendes in meinem Leben, einfach mal paar verrückte Dinge machen ohne Leistungsdruck und ohne was denken die anderen.


Hier beschreibst du das ganze Dilemma. Kannst du dir einen Reim darauf machen, woher diese Angst kommt?

11.11.2020 11:51 • #33


A
Zitat von FrauDrachin:
wer entscheidet, ob ich gescheitert bin, oder nicht?

Die anderen um mich herum. Mein Verstand meint, dass das nicht gut ankommt bei anderen, wenn man etwas nicht durchzieht. Aber das ist ja eigentlich nicht richtig. Dennoch ist da was in mir, das mir sagt, ich muss durchziehen was ich angefangen habe. Ich bin auch nicht zufrieden mit mir, wenn ich beispielsweise ein Instrument nicht gut spielen könnte. Dann hätte ich es ver.ackt. Ich fühle auch, dass das eine Einstellung ist die mich in meiner Freiheit einschränkt.

Zitat von FrauDrachin:
Eine Tante, die ich immer sehr für ihren Tatendrang und ihr soziales Engagement und ihre unumstößlichen Prinzipien bewundert und gefürchtet habe, meinte einmal, sie habe alles in ihrem Leben aus Pflichtbewußtsein gemacht und nichts aus Freude. Letztlich ein armer Mensch.

Das ist wirklich schlimm, wenn einem das bewusst wird, denn die Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Ich möchte auch nicht so enden, oder in die Richtung tendieren.

Zitat von FrauDrachin:
Geraderücken solltest du gar nix, wenn du mich fragst. Du weißt schon, nicht zucken. Nach allem was du erzählt hast, falscher Kerl. Immer noch.

Ja da hast du recht! Ungünstiger Mensch für mich. Das versuche ich mir auch jeden Tag zu sagen.

Zitat von FrauDrachin:
Kannst du dir einen Reim darauf machen, woher diese Angst kommt?

Die Angst kommt davon, dass ich wenig Menschen um mich habe, denen ich vertraue und es mir schwer fällt Kontakte zu knüpfen. Da ist jeder der in mein Leben kommt Gold wert. Vor allem dann, wenn diese Menschen, wie er, aktiv sind und was unternehmen mit mir (er mit Hintergedanken wahrscheinlich), dann kann ich nur schwer los lassen. Meine Eltern haben mit mir früher kaum, ja fast gar nichts gemacht. Sie waren immer beschäftigt und ich wurde abgewießen, wenn ich was mit ihnen machen wollte. Da ist ein großes Defizit in mir. Auch die Abweisung die damit einher ging. Ich frage mich wie ich am besten mit diesem Defizit umgehen soll?

12.11.2020 11:01 • #34


A
An mich:

Ich will mir Zuneigung von einem anderen für mich nicht erkämpfen müssen.
Ich will mir Interesse an mir von einem anderen nicht erkämpfen müssen.
Ich will mir Sympathie von einem anderen für mich nicht erkämpfen.
Ich will mir Hilfsbereitschaft von einem anderen nicht erkämpfen wollen.
Ich will mir die Zeit von einem anderen für mich nicht erkämpfen.
Ich will mir Offenheit und Annahme von einem anderen für mich nicht erkämpfen müssen.
Ich will mir Liebe von einem anderen für mich nicht erkämpfen müssen.

Alles entsteht, wenn es zwischen dem anderen und mir entstehen soll.

12.11.2020 12:08 • x 2 #35


Ufo
Zitat von Apfelmuffin:
Danke liebe Ufo, das wünsche ich dir auch!
Gehört dieser doofe Arbeitskollege für dich inzwischen der Vergangenheit an?

Morgen habe ich einen wichtigen Termin, ich muss gedanklich bei der Sache sein. Das wird schwer, das ahne ich schon. Ich vermisse einen Partner der mich in solchen Momenten wie jetzt, einfach feste in den Arm nimmt und da ist. Ich habe das Einzelkämpferin sein wirklich satt. Ich werde das aber morgen dennoch schaffen. Das wichtigste ist, dass ich den Termin wahrnehme, egal wie es ausgeht. Hauptsache ich war da. Hauptsache ich mach mich auf den Weg. Zu sagen, ich muss morgen glänzen wär zu hoch gesteckt. Das schaff ich noch nicht. Aber hingehen muss ich. Am Ball bleiben.


Hallo Apfelmuffin,

leider noch nicht, aber ich arbeite daran Ich kann mich in deinen Worten so gut wieder finden..

Erstmal vorne weg: Wie ist denn dein wichtiger Termin gelaufen?

Und auch dieses Menschen die einem nicht gut tun, nicht loslassen können., kenne das auch. Es gibt Tage, da höre ich im Auto ganz laut Musik, singe dazu total verrückt mit und zeige der ganzen Welt und vor allem ihm meinen inneren Mittelfinger. In diesen Momenten geht es mir gut und ich denke jetzt hast du es endlich geschafft und dann kommen Kleinigkeiten und bringen mich aus der Fassung. Dann kommt das große Nachdenken: habe ich mich falsch verhalten und was erwartet er denn jetzt, was ich tun soll? Ganz ehrlich, am besten einfach erstmal nichts. Ich schaffe das auch nicht immer! Manchmal nehme ich das Telefon und rufe an, manchmal heule ich wie blöd und ärgere mich über mich selbst. Manchmal bin ich stolz auf mich dass ich mich doch recht gut im Griff habe und manchmal lache ich aus vollem Herzen. Ich finde es ist vollkommen okay dass wir manchmal verwirrt sind und es ist auch okay dass wir Menschen nicht direkt loslassen können. Aber irgendwann kommt der Punkt, da haben wir es geschafft oder wir müssen es gar nicht, weil der Mensch doch wieder in unser Leben trat. So oder so, es wird gut werden und es wird alles wieder normal. Bis dahin schreiben wir hier und freuen uns darüber, dass es Menschen gibt, die genau so fühlen wie wir.

Fühl dich gedrückt!

12.11.2020 15:06 • #36


FrauDrachin
Dein letzter Post ist ein super Anfang.
Ich würde noch einen draufsetzen:

Ich bin um meiner selbst willen wert, Zuneigung von anderen zu bekommen und meine Zuneigung an andere ist ein wertvolles Geschenk.
Ich bin ein interessanter Mensch, andere können davon profitieren, mit mir zu reden.
Ich bin ein sympathischer Mensch und wenn mir der andere Mensch auch sympathisch ist, entsteht etwas wertvolles.
Ich bin in einem Netz eigebunden, in dem ich Hilfe geben und empfangen darf.
...

12.11.2020 15:17 • x 1 #37


A
Zitat von FrauDrachin:
Ich bin um meiner selbst willen wert, Zuneigung von anderen zu bekommen und meine Zuneigung an andere ist ein wertvolles Geschenk.
Ich bin ein interessanter Mensch, andere können davon profitieren, mit mir zu reden.
Ich bin ein sympathischer Mensch und wenn mir der andere Mensch auch sympathisch ist, entsteht etwas wertvolles.
Ich bin in einem Netz eigebunden, in dem ich Hilfe geben und empfangen darf.
...

Danke liebe @FrauDrachin für die schönen Ergänzungen! Die notiere ich mir.

Es tut gut zu lesen, dass andere diesen komischen Kram auch verstehen können bzw. erleben. @Ufo ich finde du bist auf einem guten Weg! Vor allem dann wenn du
Zitat von Ufo:
Es gibt Tage, da höre ich im Auto ganz laut Musik, singe dazu total verrückt mit und zeige der ganzen Welt und vor allem ihm meinen inneren Mittelfinger. In diesen Momenten geht es mir gut und ich denke jetzt hast du es endlich geschafft

so durch den Tag gehst das ist echt eine starke Haltung, mach das öfter! Das wäre toll wenn ich mir die Haltung von dir abgucken könnte
Ich glaube am Anfang merkt man es vielleicht nicht so stark, dass die Tage/Situationen, die einen runter ziehen, langsam weniger werden.
Zitat von Ufo:
das große Nachdenken: habe ich mich falsch verhalten und was erwartet er denn jetzt, was ich tun soll? Ganz ehrlich, am besten einfach erstmal nichts.

Das kenn ich auch. Vor allem der Gedanke müsste ich anders sein, damit ich für ihn passe. Aber dann wäre ich nicht mehr ich und ich bin doch so okay wie ich bin. Ich bin keine die Lügen erzählt und einem zuerst Honig um den Mund schmiert und dann abhaut.

Zitat von Ufo:
oder wir müssen es gar nicht, weil der Mensch doch wieder in unser Leben trat

Das wäre in meinem Fall glaub ungünstig. Dieser Mann ist nicht ehrlich und weiß nicht was er will, ist vielleicht sogar berechnend und mit Werten hat er es glaub auch nicht so. Fand ihn auch an einer Stelle diskriminierend gegenüber mir. Da wäre es nicht gut, wenn er wieder auftauchen würde.

Ich sage zwar, dass der Mann nicht gut für mich ist. Mein Bauch meldet mir das. Dennoch bin ich fast permanent in Gedanken bei ihm. Dieser A.rsch fehlt mir, aber er darf mir nicht fehlen. Nicht so ein Mensch, mit solch einem Charakter. Ich spüre in meinem Bauch immer wieder so ein Ziehen. Ich kenne dieses Ziehen schon, da ich es immer habe, wenn ein Mensch dem ich mich verbunden fühle für mich nicht erreichbar ist. Diese Gefühl ist richtig schrecklich

13.11.2020 10:06 • #38


A
Jetzt sitz ich hier und überlege, wie finde ich zu mir, zu meinem Inneren und meinen Wünschen.
Warum fällt mir das nur so schwer?
Ich weiß, ich bin neidisch (nicht das nicht gönnen können, sondern das oh das hätte ich auch gerne) auf andere, wenn ich sehe, wie sie wissen was sie wollen und das auch leben und unerschütterlich wirken. Haben diese Menschen eigentlich auch Schwierigkeiten im Leben? Es sieht zumindest von außen immer so aus, als läuft bei denen alles wie geschmiert, zumindest sieht man es daran, weil sie das erreichen was sie wollen. Besagter Mann ist auch so (aber er ist komisch u. desinteressiert an mir).
Was sagt mir das jetzt. Ja ich muss meinen Wünschen auf die Spur kommen. Warum fällt mir das so schwer, warum nur? Es ist zum Haare raufen dieses leidige Thema! Warum spüre ich da nichts so richtig und warum spüre ich so stark meine Baustellen? Ich habe meine Baustellen schon ziemlich gut bearbeitet, auch mit Hilfe anderer. Irgendwann muss der Blick auch mal weg von den Baustellen.
Ausprobieren, aber was nur!? Ich weiß, das kann mir keiner sagen. Ich selbst mir aber irgendwie auch nicht. ICH STECKE FEST. Komm nicht weiter. Puhh was tun?

17.11.2020 11:42 • #39


FrauDrachin
Was war dein erster Berufswunsch, bevor deine Eltern gesagt haben, dass das aus irgendeinem Grund nicht sinnvoll ist?

17.11.2020 13:57 • x 1 #40


A
Meinen ersten Berufswunsch konnte ich nicht wegen meinen Eltern nicht ausüben, es scheiterte an meiner Gesundheit, deshalb kam ich für diesen Beruf nicht in Frage. Als Kind hab ich das relativ früh festgestellt, dann war der Wunsch geplatzt, hab das Interesse eingestellt. Wenn ich jetzt an diesen Berufswunsch zurückdenke, spüre ich da Leere in mir, kein empfinden oder Interesse mehr für dieses Berufsfeld. Da wurde mir glaub früh die Realität um die Ohren gehauen, nix mit träumen.

17.11.2020 19:14 • #41


FrauDrachin
Würde es sich evtl. lohnen, das weiter zu erforschen?
Magst du konkret sagen, was dein Traumberuf war?

17.11.2020 19:45 • #42


A
Ich glaube das würde sich nicht lohnen, da ich auch eher Sorge hätte, dass es mich damit konfrontiert was in meinem Leben mir verwehrt bleibt - also in die negative Richtung gehen würde.

Aber Danke @FrauDrachin für die gedankliche Anregung
Jegliche Gedanken, Hinweise, Tipps von außen sind immer herzlich willkommen

17.11.2020 21:11 • #43


A
Zu mir finden ich würde gerne aus mir rauskommen. Wie gelingt das einem? Ich bin unter anderen recht ruhig und beobachte, schaue wie wer reagiert und bin im Außen, aber nicht bei mir. Bin ich nur mit mir, dann singe ich schräg, nicht Text genau zu Liedern mit und tanze durch die Wohnung, male mir abenteuerliche Sachen aus. Unter anderen bin ich gehemmt. Wie verliere ich die Hemmung? Ich traue mich nicht z.B. vor anderen zu singen, würde aber gerne singen wenn ich Lust habe, egal wie schräg und egal wer da in der Nähe ist.

21.11.2020 22:47 • #44


FrauDrachin
Zitat von Apfelmuffin:
Zu mir finden ich würde gerne aus mir rauskommen. Wie gelingt das einem? Ich bin unter anderen recht ruhig und beobachte, schaue wie wer reagiert und bin im Außen, aber nicht bei mir.


Für mich ist es auch eine ganz große Kunst, gleichzeitig in Gesellschaft und bei mir zu sein. Schaff ich nach wie vor sehr selten.
Ich habe für mich erkannt, dass ich ein paar mal zu oft eine auf den Deckel bekommen hab, weil ich mich daneben benommen hab, wenn ich einfach spontan war. Das sitzt leider tief.

Davon abgesehen finde ich aber, dass der Fokus bei dir immer noch zu sehr auf dem reparieren liegt. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob du so schüchtern bist, dass es dich einschränkt, dann musst du natürlich was tun.
Andernfalls, wenn es im Rahmen ist: Ich habe für mich halt akzeptiert, dass ich nicht die Rampensau bin. Das ist für mich mehr zu mir selber finden, als mich umzuerziehen.
Das hat für mich und mein Leben ein paar Konsequenzen:
Ich versuche eher mit einzelnen Leuten was auszumachen, als zu großen Gruppenevents zu gehen.
Wenn ich zu auf Parties oder so gehe, dann versuche ich im Vorfeld jemanden zu finden, dem ich vertraue, und den ich bitte, den Abend über möglichst oft in meiner Nähe zu sein.
Ich versuche mich immer wieder mal zu überwinden, aus meiner Komfortzone rauszugehen, z.B. in Gesellschaft mal war kontroverses sagen, mal jemanden zum Tanzen aufzufordern, usw. Aber mit freundlichem Blick auf mich, weil ich weiß, dass mir das schwer fällt. So ungefähr.

Zitat von Apfelmuffin:
Bin ich nur mit mir, dann singe ich schräg, nicht Text genau zu Liedern mit und tanze durch die Wohnung, male mir abenteuerliche Sachen aus. Unter anderen bin ich gehemmt. Wie verliere ich die Hemmung? Ich traue mich nicht z.B. vor anderen zu singen, würde aber gerne singen wenn ich Lust habe, egal wie schräg und egal wer da in der Nähe ist.


Aus genau diesem Grund habe ich eine Weile Gesangsstunden genommen.
Weil ich so krasse Minderwertigkeitskomplexe hatte, was meinen Gesang angeht. Menschenskindes, das war eine Überwindung, mich anzumelden, ich hatte echt total Schiss, die erste einigen Stunden war ich total durchgeschwitzt, weil ich so Angst vor Ablehnung und davor, falsch zu sein, hatte. War Psychotherapie für mich.
Tatsächlich singe ich immer noch am meisten für mich selber, und vor Fremden überhaupt nicht.
Gute Freunde und Familie müssen da durch.
Wenn ich Zeit und ausreichend Lust dazu hätte, würde ich mir einen Gospelchor oder sowas suchen.
Wenn mir danach ist, singe, summe oder pfeife ich manchmal, wenn ich unterwegs bin, also quasi unter Unbekannten. Ich finde es sehr wohltuend... Man bekommt wesentlich öfter ein Lächeln als ein Stirnrunzeln, und die allermeisten Menschen kümmern sich ohnehin v.a. um sich selber. Sehr lehrreich.

Andere Psychotherapie für mich war, mich zum Gogotanzkurs anzumelden. Am Auftritt in der Disko Abends hab ich allerdings nicht teilgenommen. Das wäre zu viel gewesen.

Soweit zu meinem Weg.

23.11.2020 08:19 • #45


A


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