1 Jahr lang eine Affäre - wie weiter machen?

Ja ihr könnt wieder glücklich werden - mein Mann und ich sind 14 Jahre zusammen 11 Jahre verheiratet, 2 Kinder (10,6) und er hatte 3 Jahre lang eine Affäre.... das ist jetzt zwei Jahre her.... und ich kann sagen wir sind glücklicher als zuvor und uns hat das Ganze gestärkt, ohne Therapie geht es aber meiner Meinung nach nicht! Das Vertrauen braucht aber und kommt nur langsam zurück.

Er hatte nach 9 Jahren Ehe 3 Jahre lang eine Affäre?

Ja hatte er aber du bis sicherlich eine der letzten Personen mit der ich mich hier austauschen möchte - ich kenne deine Beiträge. Und meine Geschichte tut hier nix zur Sache

Ok. Stimmt!

Zitat von frechdachs1:

Warum nicht, könnte dann eine längere Krankschreibung draus werden

Stimmt und ein hübscher Urlaub mit Vollpension auf Kasse springt auch noch dabei raus

Zitat von blackqueen:

Es ist völlig normal, dass die möglichsten und unmöglichsten Filme im Kopfkino ablaufen. Denke es gibt keinen der das von sich nicht behaupten kann. Wichtig für sich selbst ist jedoch, dass man trotzallem noch immer wieder in die ausgewogene Betrachtung zurückfindet und das scheint Dir ja gut zu gelingen.
Chapeau!

Ja das gelingt mir schon alleine deshalb weil ich dieser Frau ansonsten zu viel Macht über mein empfinden gebe. Diese Macht entziehe ich ihr, indem ich sie aus meinen Schuld-Oper-Täter-Ursache-Wirkungskreislauf rauslasse. Außerdem wurde mein Mann bestimmt nicht gezwungen, er hat sich bewusst Entschieden immer und immer wieder.

Zitat von blackqueen:

Von mal zu mal wird sich die Dauer verlängern wenn man sich darauf einläßt. Statt sich zu denken Mist, nur fünf Minuten und schon wieder da. einen anderen Blickwinkel zulassen und sich bewußt werden Cool, fünf Minuten ohne Kopfkino. Bin gespannt wie erholsam dann wohl die 10 Minuten sein werden die bald kommen.

Guter Tipp, danke dafür

Zitat von Durchalten:

Ja ihr könnt wieder glücklich werden - mein Mann und ich sind 14 Jahre zusammen 11 Jahre verheiratet, 2 Kinder (10,6) und er hatte 3 Jahre lang eine Affäre.... das ist jetzt zwei Jahre her.... und ich kann sagen wir sind glücklicher als zuvor und uns hat das Ganze gestärkt, ohne Therapie geht es aber meiner Meinung nach nicht! Das Vertrauen braucht aber und kommt nur langsam zurück.

Wie hast du denn geschafft wieder das nötige Vertrauen zu fassen? Kam das mit der Zeit oder hast du das bewusst gelenkt?

Frauen ... ihr seid oft nach wie vor weit von Eurer Emanzipation entfernt und kennt Euren Wert nicht.
Da ist es einfacher sich an das Leben des Mannes anzupassen. Und ja ... Leben zu lassen. Bietet doch mehr Sicherheit, als selbst das Zepter in die Hand zu nehmen.
Auch Schuld lädt man so kaum auf sich.

Gesellschaftsnorm. Lange infiltriert.

Noch etwas zu Männern (wie sie ihre Töchter gern hätten, aber ihre Frauen bitte nicht):
Männer wünschen sich der Studie zufolge in erster Linie, dass ihre Töchter intelligent, unabhängig, prinzipientreu und stark sind. Genau diese Qualitäten brauchen Frauen, um Karriere zu machen. Gleichzeitig gaben die Männer zu erkennen, dass sie sich von Frauen mit diesen Eigenschaften in ihrer Männlichkeit bedroht fühlten was für eine Doppelmoral.

Stimmt, an Selbstwert mangelt es bei Affärengeschichten auf beinahe allen Seiten ganz gewaltig.

Zitat von FrauSelbert:

Stimmt und ein hübscher Urlaub mit Vollpension auf Kasse springt auch noch dabei raus


Ja das gelingt mir schon alleine deshalb weil ich dieser Frau ansonsten zu viel Macht über mein empfinden gebe. Diese Macht entziehe ich ihr, indem ich sie aus meinen Schuld-Oper-Täter-Ursache-Wirkungskreislauf rauslasse. Außerdem wurde mein Mann bestimmt nicht gezwungen, er hat sich bewusst Entschieden immer und immer wieder.


Guter Tipp, danke dafür


Wie hast du denn geschafft wieder das nötige Vertrauen zu fassen? Kam das mit der Zeit oder hast du das bewusst gelenkt?

Das kommt mit der Zeit und mit der Aufarbeitung - du arbeitest ja mit deinem Partner eure Vergangenheit, eure Verhaltensmuster etc. auf.... manchmal versteht man dann plötzlich wieso es so weit kommen konnte.... du bekommst eine andere Sichtweise auf das Ganze im Laufe der Zeit und der Schmerz und das Misstrauen verblassen zunehmend! Bewusst lenken kannst du so etwas nicht. Mir wurde im Rahmen der Therapie klar, dass ich damals wohl auch in eine Affäre geschlittert wäre wenn sich die Gelegenheit geboten hätte - bzw. sich mir ein hübscher aufmerksamer Mann auf den Silbertablett angeboten hätte - so wie es die AF bei meinem Mann damals gemacht hat - unsere Beziehung war an einem Tiefpunkt .... die Dauer der Affäre ist eine andere Geschichte.... die gute Dame hatte ihn aber in der Hand (ich kenne den Chatverlauf der 3 Jahre, Bilder Videos etc.... ich habe mich mit allen konfrontiert)..... und er war feig wie alle betrügenden Ehemänner.... aber wie gesagt, das ist hier dein Thread und es geht nicht um meine Geschichte

Vielleicht hilft dir ebenfalls, wenn du von anderen Beziehungen liest, wo ein Neustart geklappt hat.
Bei mir ist die Affäre meines Mannes (mit einer Freundin von mir) schon einige Jahre her.
Es waren harte Zeiten der Aufarbeitung für uns beide.
Allerdings hatte ich erst von der Affäre erfahren, als diese schon einige Zeit vorher - durch meinen Mann - beendet war.
Somit hatte er sich längst für unsere Ehe entschieden.
Das machte es vielleicht etwas leichter.
Trotzdem, als ich es erfuhr, fiel ich ins Bodenlose. Es war fürchterlich. Ich konnte weder essen noch mich auf irgend etwas konzentrieren.
Es war ein harter Weg. Auch für meinen Mann, der jetzt bestürzt damit rechnen musste, dass ich ihn verlasse.
Ich kann die vielen schlaflosen Nächte, die vielen schwierigen Gespräche, die vielen Tage, an denen diese Affäre meine Gedanken beherrschten nicht mehr zählen.
Bei mir kam erschwerend hinzu, dass es sich bei der AF um meine Freundin handelt, die ich seit Kindertagen kenne.

Mein Mann bemühte und bemüht sich sehr um unsere Ehe, durchlitt es ebenfalls, musste auch manches von mir ertragen und hat mir seitdem nie mehr Gründe gegeben an ihm zu zweifeln. Auch wenn ich jetzt vielleicht zu hören bekomme: Woher willst du das wissen? Vielleicht ist er jetzt geschickter...
Nein, es ist gut.
Unsere Ehe ist sehr sehr viel besser als vorher.
Als ich mir sicher war, dass ich ihm verzeihen werde, zog ich das dann auch durch. Verzeihen heißt aber auch, dass er nicht bei jeder Auseinandersetzung diesbezüglich auf der Anklagebank sitzt.

Außerdem, da ich die Schuld immer beiden gegeben hatte, konnte ich dann auch meiner Freundin verzeihen, die mich ebenfalls um Verzeihung bat. Bei ihr hatte es nur etwas gedauert, da sie selbst auch erst heilen musste. Für sie war es extrem schwer, da sie nach der Verliebtheit tiefere Gefühle entwickelt hatte.

Nun zu dir, ich bin ebenfalls der Meinung, dass dies alles nur funktionieren kann, wenn noch Liebe da ist und wenn die Affäre sicher! beendet ist.
Das schwierigste ist das Vertrauen wieder zu erlangen - auch wenn es so blind nie wieder da sein wird.
Das macht aber nichts.
Nicht mehr blind zu vertrauen bedeutet ja nicht grundsätzlich zu misstrauen.

Aber, es ist seine Aufgabe. Er muss dir die Sicherheit geben, dass seine Affaire beendet ist. Wie er das macht?....da soll er sich selbst etwas ausdenken.

@SweetSeduction

Ja und das bedauerliche: Er wird ja auch nicht wiedergefunden. Es ist ein ewiges Einlenken.

Zitat von Heutesomorgenso:

@SweetSeduction

Ja und das bedauerliche: Er wird ja auch nicht wiedergefunden. Es ist ein ewiges Einlenken.

Natürlich kann man den Selbstwert wiederfinden. Zumindest wenn man so eine miese Sache beendet und sich den Selbstwert nicht weiter von einem egoistischen Energievampir rauben lässt.

@SweetSeduction

Und hast du den Eindruck, wenn du in diesem und anderen Threads liest?
Ich lese hauptsächlich ... vergeben, Fehler gemacht, Anpassung und ganz viel Angst Angst Angst.
Angst vorm eigenen Laufen lernen, Angst vorm Alleinsein, Angst vor Gesellschaft, Angst zu verlieren, weil der Gewinn beim sich freischwimmen auch schon wieder Angst macht.

Zitat von Heutesomorgenso:

@SweetSeduction

Und hast du den Eindruck, wenn du in diesem und anderen Threads liest?
Ich lese hauptsächlich ... vergeben, Fehler gemacht, Anpassung und ganz viel Angst Angst Angst.
Angst vorm eigenen Laufen lernen, Angst vorm Alleinsein, Angst vor Gesellschaft, Angst zu verlieren, weil der Gewinn beim sich freischwimmen auch schon wieder Angst macht.

Auf wen bezogen?
Mit wenig Selbstwert meine ich hauptsächlich Leute, die ewig in einer Affäre hängen bleiben (zeugt von wenig Selbstwert).
Oder aber auch Leute, die zu wenig Selbstwert haben und ALLES verzeihen und alles mit sich machen lassen.
Wir alle zeigen somit wenig Selbstwert ist nunmal so

Das Gute ist, man kann daran arbeiten.

Zitat von Heutesomorgenso:

vergeben, Fehler gemacht, Anpassung und ganz viel Angst Angst Angst.
Angst vorm eigenen Laufen lernen, Angst vorm Alleinsein, Angst vor Gesellschaft, Angst zu verlieren, weil der Gewinn beim sich freischwimmen auch schon wieder Angst macht.

Nein, das lese ich hier im Thread nicht. Ich lese von Wut, von Enttäuschung, aber auch von Liebe. Ja - auch von Angst - Angst davor, wie es weiter geht. Zweifel, ob es gelingen kann.
Keine Spur von Angst vor der Gesellschaft oder ähnlichem.
Und seinen Wert zu kennen bedeutet nicht, die Harte und Unversöhnliche zu geben. Leben in einer Beziehung - und speziell in einer Ehe mit Kind - bedeutet immer wieder Verhandlungen und Kompromisse. Von allen Beteiligten. Nicht aus Angst - sondern um ein Miteinander mehrerer Individuen mit verschiedenen Wünschen und Bedürfnissen überhaupt erst zu ermöglichen. Und zwar so, dass alle damit leben können - sonst ist es kein Kompromiss. Ich find die Aussage ganz schön polemisch und am Thema vorbei.

Liebe Frau Selbert,
ich will Dir auch Mut machen. Auch meine Ehe hat ein Affaire überstanden.
Auch mein Mann hatte nach 23 Jahren Ehe eine Affaire, bzw ein Arrangement, dass sich über 2 jahre hinzog. Ich nenne es Arrangement, weil die AF auch verheiratet war und es bei 5 Treffen (ne Stunde im Hotel) pro Jahr geblieben ist und die ganze Geschichte insgesamt sehr eigenartig war.
Ich will Dir nichts vormachen, es wird schwer diesen Betrug zu verarbeiten, es wird noch lange Phasen der Zweifel geben.
Das erste Jahr nach Aufdeckung war emotional brutal schwer, ohne therapeutische Hilfe (Einzel- und Paartherapie) wäre es vermutlich nicht gelungen zusammen zu bleiben. Im ersten Jahr danach war ich diejenige die ihn nicht mehr wollte, mich auch nicht auf ihn einlassen wollte. Ich bin ausgezogen und hatte sogar die Scheidung eingereicht. Aber mein EM hat nicht locker gelassen und heute bin ich sehr froh darüber. Im zweiten Jahr danach haben wir uns langsam wieder angenähert, ich habe mich quasi neu verliebt und jetzt im dritten Jahr kann ich sagen, dass ich wirklich glücklich bin. der Kampf war hart, aber es hat sich gelohnt. Wir haben heute eine viel bessere, ehrlichere Beziehung, als jemals zuvor.

Alles Liebe für Dich und Deine Familie