15 Jahre Und auf einmal ist alles vorbei

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alleswirdbesser
Zitat von Lillilli:Ich find es logisch nachvollziehbar, dass er ihrer Meinung nach gehen soll, da sie die Kinder hauptsächlich betreut und diese ja im Haus bleiben ...

Und wer soll das bitte finanzieren? Ich verdiene gut, wir hatten gemeinsame Kinder, er, der Vater der Kinder, ist ausgezogen, freiwillig, da er Zeit für sich brauchte (und für seine Geliebte, die er vergaß zu erwähnen), trotzdem war mir klar, dass ich das Haus ihm abgeben muss, weil es mir nicht gehört und ich ihn nicht auszahlen kann, trotz meiner Arbeit. Wie soll die Frau von TE das schaffen? Weiterhin komplett auf seine Kosten leben? Das Trennungjahr ist ja auch irgendwann um. Als Begründung die Kinderbetreuung, die er ebenfalls übernehmen kann und das als völlig gesunder Mensch? Man muss nicht zwingend zu Hause sitzen, wenn man Kinder im Alter von 8 und 11 Jahren hat. UND sie wollte das so, der TE wäre sicher froh, wenn sie wenigstens einen Teilzeitjob hätte, um das Familieneinkommem zu verbessern. Aufgrund ihrer Krankheit war er so nett und hat die komplette finanzielle Versorgung der Familie übernommen. Allein das war ein großes Zugeständnis ihr gegenüber. Und nun soll er verschwinden, aber das schöne Leben weiter finanzieren? Wären die Kinder noch ganz klein, wäre das noch nachvollziehbar.
21.04.2021 13:11 •
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F
Zitat von Papamensch: Aber Kinder als Druckmittel zieht bei mir leider direkt und trifft sofort voll und ganz. Das weiß Sie natürlich auch...


Der Joker.
Aber: Deine Frau kann sich doch auch einen Job suchen, der bis mittags geht!? Und hey, so klein sind die 2 nicht mehr.

Meine Kids waren in dem Alter auch mal allein mittags.

Es ist alles organisierbar.

Mal eine Bemerkung: das Argument, dass Deine Frau nach einer Trennung für ihren Lebensunterhalt sorgen sollte, ist richtig
Aber es sollte für sie kein Argument sein, um deswegen bei Dir zu bleiben.
21.04.2021 13:13 •
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A
15 Jahre Und auf einmal ist alles vorbei
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Druckmittel Kinder?

Haben die Kinder es denn wirklich besser, wenn sie mit Mutter im Haus bleiben, welche entweder Vollzeit arbeiten gehen muss und die Kinder nicht mehr betreuen kann, oder Frau bleibt daheim, ist arm, sie können sich nichts mehr leisten, ständig finanzielle Sorgen? Zudem eh schon psychisch angeschlagen...

Oder haben sie es nicht vielleicht sogar besser, wenn sie mit Papamensch im Haus bleiben, welcher genug verdient um das Haus halten zu können und die Kinder am Nachmittag betreuen kann, weil er die Möglichkeit zu Homeoffice hat?
21.04.2021 13:15 •

paulaner
Zitat von Papamensch: Das muss ich lernen, direkt umsetzen und vor allem aushalten...

Schau mal...ihr setzt euch an einen Tisch. Dann sprichst du:
Okay...du willst dich von mir trennen. Ich will und wollte mich nicht trennen.
Jetzt überleg aber das Ganze mal andersherum. Also ich sage dir, dass ich mich trennen will, und dass du dir also eine Wohnung suchen sollst. Abgesehen vom Schock, würdest du mich ziemlich komisch anschauen und fragen, warum jetzt DU ausziehen sollst, wenn ICH mich trennen will.
Aber mal angenommen, ich würde wirklich ausziehen. Was glaubst du, wie das funktionieren sollte? Das muss ja alles auch irgendwie finanziert werden. Soweit ich weiß, wäre ich ein Jahr an die finanziellen Verpflichtungen gebunden. Danach müsstest du das Haus alleine halten. Genaues müsste man aber wohl anwaltlich regeln.

So ähnlich würde ich anfangen.
Und dann muss sie ja erstmal darauf reagieren.
Und wenn sie dicht macht, dann musst du halt sagen, dass diese Verweigerung ja überhaupt nichts nützt. Früher oder später muss man sich mit den konkreten Folgen doch eh auseinandersetzen.
21.04.2021 13:17 •
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Zitat von paulaner: Und das bedeutet: die beiden müssen miteinander REDEN.

Tja, das stimmt allerdings. Die beide müssen mehr als. Die beiden müssen jetzt letztenendes verhandeln und miteinander Ringen. Egal in welche Richtung.
Einen Hinweis hätte ich noch, lieber Papamensch:

Stelle Dir die Frage, was Dir gut tut. Ich stand auch mal an einem Scheideweg. Ich musste mich entscheiden, ob ich die Frau, die ich liebe, freigeben muss und einsehe, dass eine Fortführung unserer Ehe unter den laufenden Umständen nicht mehr funktioniert, ohne dass ich vor die Hunde gehe. Oder ob sich echt etwas tiefgreifend ändert.
Als mir das klar wurde, war mir plötzlich klar, dass ich zu einem großen Teil von Verlustangst getrieben gehandelt hatte. Und plötzlich war diese zwar nicht verschwunden, aber mir wurde klar, dass ich ein Risiko eingehen musste. Aber ich war ja auch nicht ohne Trümpfe. Diese Trümpfe hatte nur nie als groß genug eingeschätzt, sie in die Waagschale zu werfen. Doch sind sie. Auch bei Dir, da bin ich mir sicher. Vor diesem Punkt dachte ich, ja, Du musst sie unter allen Umständen halten- ein Zucken der Augenbraue bedeutete Panik, eine MiniChance habe ich nur, versau sie nicht.
Und das war, aus heutiger Perspektive falsch. Ganz falsch. Es kam zu einem Showdown. Bei uns war es dann so, dass ich meinen gesammelten und geschluckten Frust und Ärger auf einmal ins Gesicht föhnte und sie, nachdem ich ausgezogen war endlich ins Denken kam und sich selber ein paar Fragen beantwortete: Die wichtigste war: Kann ich mit Bernhard eine Beziehung führen oder nicht. Sie entschied sich und musste eine Riesenkröte schlucken. Das war der Preis, den sie bezahlen musste. Heute ist sie froh, sie geschluckt zu haben, denn sie ist selbst als Mensch, Frau, Partnerin massiv gereift, was wiederum ihr, uns und mir gut tut.
Mein Risiko bestand darin, dass sie sich gegen mich entscheiden hätte können. Ja, das war harig und damals hatte ich gewaltig schiss. Aber egal was, ich habe endlich weder in deinen Spiegel schauen können. Entweder an der Ehe 2.1 arbeitend oder eine Trennung durchlaufen. Und ich war dann sicher, dass ich auch eine Trennung überstehen könnte.

Der Punkt ist, Papamensch- ich kann Deine Gemütslage nachfühlen und möchte Dir einfach Mut machen, sei endlich ein Mann.
21.04.2021 13:17 •
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alleswirdbesser
Zitat von Lillilli: er habe bisher zu wenig Verantwortung übernommen

Das verstehe ich nicht! Er hat dafür gesorgt, dass sie ein Haus haben (hat das jede Frau, die ein Kind zur Welt bringt?), er geht arbeiten und sichert das Famieneinkommen, er erledigt offenbar auch andere Dinger, die wichtig sind. Was ist ihre Verantwortung? Hausarbeit und Kinder? Ist doch die klassische Rollenverteilung, wenn nicht beide gleichermaßen berufstätig sind. Oder was wäre die Steigerung die er an Verantwortung übernehmen sollte?
21.04.2021 13:23 •
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Zitat von Papamensch: Das muss ich lernen, direkt umsetzen und vor allem aushalten... Schlimmer als aktuell kann es ja auch nicht mehr werden. Schlimmer als die Trennung kann es fast nicht kommen. Und wenn ich dann noch die Sicherheit / Rückendeckung nach dem Anwaltstermin habe wird es mir auch deutlich leichter fallen. Keine Frage, reden müssen wir auch vorher schon. Aber Kinder als Druckmittel zieht bei mir leider direkt und trifft sofort voll und ganz. Das weiß Sie natürlich auch...

Ja, wie ich schrieb muss man dass lernen. Geht aber. Aus einer theoretischen Warte heraus: Wie will sie Dir denn mit den Kindern drohen? Du bist ein zuverlässiger Vater und Ehemann, keine Halunke, schlägst niemanden, hast ein gesichertes Einkommen, ein Haus. Was kann sie außer dem Muttersein in die Waagschale werfen? nicht soviel - im Gegenteil
Und jetzt mal noch eine Baucheinschätzung. Gerade weil sie unter Panikattacken und andere psychische Probleme leidet kann ich mir nicht vorstellen, dass im Zweifel sie dir die Kinder vorenthalten kann.
Wenn man jemanden unter Druck setzen kann, gehört immer ein zweiter dazu, nämlich der, der sich unter Druck setzen lässt.
21.04.2021 13:26 •
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alleswirdbesser
Zitat von Papamensch: Das beginne ich auch gerade zu realisieren. Ich habe und versuche immer noch es allen Recht zu machen. Nur ich bleibe da bisher auf der Strecke... Und das in vielerlei Hinsicht...

Das kann ich mir sehr gut vorstellen! Schön, dass du beginnst umzudenken!
21.04.2021 13:30 •

Hallo Papamensch,

ich fasse nochmal zusammen (du kapierst nämlich ziemlich schnell, ich bemerke das, man muss dich bloß immer so zweimal anstupsen, dann kommst du in Bewegungen, und das ist klasse. Du hast schon ganz schöne Fortschritte gemacht, überleg mal, wie du hier vor ein paar Tagen angefangen hast zu schreiben !)

Möglichst keine Reaktionen mehr auf die subtilen Launen, giftigen Blicke und Worte deiner Frau. Ist für dich gerade nicht einfach, aber das Aushalten kann man trainieren.

Dass die Kinder oder die Familie immer als sehr erfolgreiches Druckmittel eingesetzt werden, möglichst auch nicht mehr zulassen. Es gibt keinen Grund dafür. Du bist ein guter und präsenter Vater, machst alles für die Familie. Lass dich da nicht immer wieder künstlich kleindrücken.

Ja, du bist durch deine Rolle auf der Strecke geblieben, sie wurde dafür übermächtig groß.

Ihre Wahrnehmung und Ansprüche an dich sind derzeit unrealistisch. Sie ist auf der emotionalen Ebene unterwegs, sieht nur ihre Bedürfnisse und die Kinder. Verhält sich rücksichtslos. Will dich wie einen unbequemen Gegenstand vor die Tür setzen. Ein vernünftiges Gespräch wird daher aktuell kaum möglich sein, du erreichst sie nicht auf einer gesunden Ebene.

Dafür brauchst du auch unter anderem den Anwalt. Damit man weiß, wie du finanziell stehst, was möglich ist (Kinderbetreuung, Haus halten), und wo gesunde Grenzen gezogen werden können / müssen. Wenn diese Fakten da sind (über die sich deine Frau bis jetzt ja noch keine Gedanken gemacht hat) wird man deine Frau vermutlich langsam erreichen,
21.04.2021 14:17 •
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Zitat von DieDirekte: du kapierst nämlich ziemlich schnell, ich bemerke das, man muss dich bloß immer so zweimal anstupsen, dann kommst du in Bewegungen, und das ist klasse. Du hast schon ganz schöne Fortschritte gemacht, überleg mal, wie du hier vor ein paar Tagen angefangen hast zu schreiben !

Dickes Danke Nur warum raffe ich es erst nach dem anschubsen? Aber ja, ich bin, glaube ich zumindest, lernfähig...
Zitat von DieDirekte: Dafür brauchst du auch unter anderem den Anwalt. Damit man weiß, wie du finanziell stehst, was möglich ist (Kinderbetreuung, Haus halten), und wo gesunde Grenzen gezogen werden können / müssen. Wenn diese Fakten da sind, wird man deine Frau vermutlich langsam erreichen,

So meine Hoffnung. Denn dann ist da nicht mehr diese Unsicherheit. Gerade wenn unterschwellige Andeutungen kommen in Richtung Wohnen, Kinder usw... Und ja, ich möchte die Trennung nicht, immer noch nicht.
21.04.2021 14:29 •

Zitat von Papamensch: Nur warum raffe ich es erst nach dem anschubsen? Aber ja, ich bin, glaube ich zumindest, lernfähig...

Böse ausgedrückt. Die wenigsten Menschen leben, die meisten vegetieren. Klingt arrogant ich weiß. Ich meine es so. Normalerweise haben wir ziemlich klare Vorstellungen vom Leben und haben eine Kindheit durchlebt, in der sich viele grundlegende Verhaltensmuster manisfestieren und so eine Persönlichkeit sich entwickelt. Nur machen wir uns nie so wirklich Gedanken darüber, sind wir doch mit vielen Dingen ausgelastet: Schule Job, Familiengründung. Alles läuft so.
Man schießt sich aufeinander ein und vor allem, um das Ideal zu erfüllen fängt man an, sich zu verbiegen. Unmerklich.
Meine gute Freundin sagte zu uns: Ihr wart wie Frösche in einem Kochtopf. Das Wasser wurde wärmer und ihr habt nichts gemerkt.
Und dann ist die Krise da. Trennung, Affäre. Und nun wacht man auf. Sehr schmerzhaft. Mit den richtigen Begleitern fängt man an zu lernen, dass das Leben gar nicht so automatisch funktioniert. Man beginnt zu hinterfragen. Man hinterfragt auch sich. Und dann kommt eine weiter Komponente des Menschseins ins Spiel: Man lernt. Und weil man in solchen Dingen keine Erfahrung hat, braucht es andere, die einen schubsen. Ist aber nicht schlimm. Mit der Zeit klappt das eigentlich ganz gut, einen eigenen Weg zu finden.
21.04.2021 14:59 •
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Zitat von BernhardQXY:Böse ausgedrückt. Die wenigsten Menschen leben, die meisten vegetieren. Klingt arrogant ich weiß. Ich meine es so. Normalerweise haben wir ...
Wahre Worte. Hab lange gebraucht davon nur einen Teil zu verstehen und arbeite noch immer daran
21.04.2021 15:04 •

Kleiner Buchtipp:
David Schnarch: passionate marriage. Er reitet zwar schwer auf der S., aber er erklärt sehr gut ein Konzept der Differenzierung
21.04.2021 15:17 •
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Zitat von BernhardQXY:Böse ausgedrückt. Die wenigsten Menschen leben, die meisten vegetieren. Klingt arrogant ich weiß. Ich meine es so. Normalerweise haben wir ziemlich klare Vorstellungen vom Leben und haben eine Kindheit durchlebt, in der sich viele grundlegende Verhaltensmuster manisfestieren und so eine Persönlichkeit sich ...

@BernhardQXY, ich finde deine und auch andere Beiträge wie z.B. von @paulaner (stellvertretend) für den TE
sehr hilfreich, wie überhaupt das Niveau des Threads bislang, aus meiner Sicht, sehr gut ist.

Ich denke, der TE hat mittlerweile verstanden, dass bei seiner NF ein nur lieb und mutlos sein und dabei nicht
für sich selber einstehend, der falsche Weg ist. Seine NF kennt ihn ja genau so und das hat ihn wohl (auch) an
den Punkt geführt, wo er jetzt steht. Er sollte (muss) sein Verhalten möglichst sofort, wie hier empfohlen, ändern.
Hinzu kommt von sich nichts mehr preisgeben und für sie nicht mehr berechenbar zu sein.

Für die Erstberatung beim RA wäre ein Fragenkatalog (Spickzettel) hilfreich. Und ja, raus aus der bisherigen Ecke (Verhalten) und mutig die Herausforderung annehmen steigert nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern darüber
hinaus die Chance besser und erfolgreicher die ganze Situation zu meistern.
21.04.2021 16:21 •
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Zitat von Gast2000: Er sollte (muss) sein Verhalten möglichst sofort, wie hier empfohlen, ändern. Hinzu kommt von sich nichts mehr preisgeben und für sie nicht mehr berechenbar zu sein.

In einem ersten Schritt reicht es aus, klare Positionen zu beziehen. Unberechenbar ist sooo. komisch.
21.04.2021 16:28 •
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