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19 Jahre mit 3 Kindern, alles vorbei

Markus1977
Vor fast 2 Jahren, als alles endete und vieles neu begann…
Unglaublich, es ist schon so lange her.
Die ersten 9 Monate waren die Hölle, danach ging es ganz langsam Bergauf.
Viele Tränen, viele Gedanken, viel Schmerz. Alles hat etwas in mir verändert. Das unbeschwerte Lachen ist weg, wer weiß wann es wieder kommt. Das Leben ist neu, anders aber ganz bestimmt nicht schöner.
Die Tränen kommen nur noch selten, aber das Gefühl, jemand ohne Inneres zu sein ist permanent da.
Oft kreisen immer noch Gedanken, warum, was ist passiert, warum er, hätte man was retten können oder sollen?
Manchmal denke ich an ihr Lachen und ihre Augen und weiß heute, Ihre Worte waren gelogen, Ihre Blicke waren falsch.
Wahnsinn, es geht weiter mit meinem Leben, jeden Tag, auch wenn es manchmal etwas anstrengend ist. Ich bin sehr dankbar für jeden Tag, an dem es mir gut geht und meine Gedanken mir eher ein Lächeln auf mein Gesicht verursachen als mich vor lauter Ärger zu verbuddeln.

17.09.2025 09:50 • x 8 #2161


Aina
@Markus1977
Versuche dich anzunehmen, so wie du dich fühlst und bist, es ist in Ordnung so, aufarbeiten von tiefen Verletzungen braucht Zeit.

Dein Lächeln ist dir geblieben, wenn auch erstmal nur eingeschränkt, es wird wieder häufiger und stärker werden, wenn deine Zeit dafür reif ist. Alles änders sich ständig - auch die schlechten Zeiten.
Eine anstrengende Zeit in der du besonders viel Kraft brauchst, schaue wo du diese am bekommen kannst, mit dem, was dir gut tut.

17.09.2025 10:01 • x 3 #2162


A


19 Jahre mit 3 Kindern, alles vorbei

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Plague
Zitat von Markus1977:
aber das Gefühl, jemand ohne Inneres zu sein ist permanent da.

Und diese Leere könnte nur eine andere Person wieder füllen?

17.09.2025 10:21 • x 2 #2163


Markus1977
Zitat von Plague:
Und diese Leere könnte nur eine andere Person wieder füllen?

Natürlich nicht. Ich bin auf der Suche danach, wie ICH diese Leere füllen kann

17.09.2025 10:22 • x 2 #2164


Plague
Zitat von Markus1977:
wie ICH diese Leere füllen kann

Wenn dir gar nichts anderes mehr einfällt, kann auch die Verbitterung Lebensinhalt werden.
Für meinen Geschmack bist du auf einem guten Weg dahin.
Nur ein gutgemeinter Hinweis ...

17.09.2025 10:36 • x 2 #2165


Markus1977
Zitat von Plague:
Wenn dir gar nichts anderes mehr einfällt, kann auch die Verbitterung Lebensinhalt werden. Für meinen Geschmack bist du auf einem guten Weg dahin. ...

Verbittert bin ich zum Glück in keinem Fall. Das wäre wirklich schlimm, davor hatte ich immer Angst so zu werden. Nein, „nur“ Enttäuschung

17.09.2025 10:48 • x 3 #2166


G
@Markus1977
Absolut verständlich.
Danke für deine innersten Gedanken.

Es ist nicht so wie es im Film geschieht, oder?

Es gibt so viele Stolpersteine und Hürden.
Der Druck irgendwie wieder Sein zu wollen.
Etwas zurück zu bekommen, eine Leere füllen um wieder glücklich sein zu können.

Was bleibt ist das man sich nicht vollständig fühlt. Ein Mangel. Der nicht sein darf.

Fragen wie kann das sein oder was muss ich tun? Fehlt mir was?

Ja. Und die Suche die nie Aufgehört. Nach dem Sinn von allem.

Die einfache und doch schwer anzunehmende Antwort ist. Es gibt keinen.

Du bist gerade so wie du bist und so wunderbar wie du sein kannst.
Es fehlt nix. Die Leere ist nur ein Gefühl.
Sie darf da sein und soll auch da sein.
Denn es fehlt ja auch was, das niemals wieder kommen wird.
Zumindest nicht so wie vorher.

Die Akzeptanz es bleibt so. Dennoch wandelt sich was. Die Leere bekommt irgendwann weniger Bedeutung.
Da sich an anderer Stelle etwas auftut, was vorher nicht mal erwartet werden konnte.

Es kann schwer sein, sich treiben zu lassen. Da das Gefühl der Kontrolle nicht mehr da ist. Die man aber als Halt so dringend bräuchte.

Irgendwie kommt dann hier und da Gelassenheit durch. Annehmen zu können, dass Dinge so sind wie sie sind und man nichts mehr tun muss.
Außer genießen was möglich ist. Den Moment akzeptieren wo es nicht gut läuft und den Moment genießen wo es super ist.
Nach und Nach reihen sich immer mehr Momente der Freude anneinander.

17.09.2025 10:52 • x 4 #2167


Markus1977
Zitat von Golem:
@Markus1977 Absolut verständlich. Danke für deine innersten Gedanken. Es ist nicht so wie es im Film geschieht, oder? Es gibt so viele ...

Danke Golem, genauso ist es. Wunderbar in Worte gefasst!

17.09.2025 11:28 • x 1 #2168


G
@Markus1977
Gern

17.09.2025 11:32 • x 2 #2169


Lathgertha
Man spürt in deinen Zeilen sehr deutlich, wie tief dich das Ganze erschüttert hat – und wie viel du schon durchgestanden hast.
Dass du nach fast zwei Jahren immer noch diese innere Leere fühlst, zeigt nicht Schwäche, sondern wie stark die Bindung zu ihr war und wie heftig der Bruch. Unser Gehirn braucht bei solchen Verlusten viel länger, als wir selbst glauben, um sich neu zu ordnen.

Psychologisch gesehen bist du durch mehrere Phasen gegangen: Schock, Trauer, Fragen nach Schuld und „was wäre wenn“. Dass du heute schreiben kannst „die Tränen kommen nur noch selten“ ist ein riesiger Fortschritt, auch wenn du dich innerlich oft noch leer fühlst. Dieses Gefühl entsteht, weil dein System lange auf sie ausgerichtet war – und sich jetzt mühsam eine neue Identität ohne sie aufbauen muss. Das dauert.

Wichtig ist: Deine Gedanken „ihre Worte waren gelogen, ihre Blicke waren falsch“ sind ein Teil des Heilungsprozesses. Du beginnst, Abstand zu schaffen, indem du ihre Handlungen realistisch einordnest und nicht mehr romantisierst. Das ist ein Schritt raus aus der Selbstschuld und rein in die Klarheit.

Es ist nachvollziehbar, dass das Lachen noch schwerfällt. Aber genau wie die ersten 9 Monate irgendwann nicht mehr so schmerzvoll waren, wird auch diese Leere nicht für immer bleiben. Heilung ist kein Sprung, sondern ein langsamer Aufbau. Und du bist schon mitten drin – auch wenn es sich oft nicht so anfühlt.

Halte dir vor Augen: Du funktionierst, du gehst deinen Weg, du erlebst Momente mit Lächeln. Das zeigt, dass du stärker bist, als du dir selbst zugestehst

Alles Gute

19.09.2025 13:11 • x 3 #2170


G
@Lathgertha
Ich kann das mitfühlen.

Auch bei mir dauert es noch an.
Immer mal wieder, sagt die Trauer: Hallo hier bin ich.
Dann kommen gerne auch starke Gefühle vorbei. Ein wenig Taubheit.
Des Alleinseins, des Verlassen werdens und auch negative Glaubenssätze melden sich zu Wort.
Sie klingen negativ, dienen aber einem Zweck.

Gerade wenn die Trennung so stürmisch, plötzlich war und die Zeit danach mit einem starken auf und ab. Mit einer Unsicherheit und vielen Kämpfen. Dann ist das etwas sehr anstrengendes Erlebnis.

Ich halte mich daran, dass mein Inneres es gut mit mir meint und wenn ich ein Bedürfnis verspüre, ich mich dann traue es auszusprechen.
An andere oder auch an mich selbst.

19.09.2025 17:46 • x 4 #2171


Markus1977
Zitat von Lathgertha:
Man spürt in deinen Zeilen sehr deutlich, wie tief dich das Ganze erschüttert hat – und wie viel du schon durchgestanden hast. Dass du nach fast ...

Danke Dir für die tollen Worte!

20.09.2025 09:14 • x 3 #2172


Markus1977
Hallo,
Es ist verrückt das ich jetzt hier wieder schreibe.
Ich bin jetzt seit 14 Monaten in einer Beziehung und merke, das ich ausgebrannt bin. Seit 3 Monaten träume ich jede Nacht von dem, was vor 2Jahren passiert ist. Von meiner Ex, ihrer Affäre etc. Es tut nicht mehr weh, aber es macht mich kaputt und traurig.
Zudem vermisse ich meinen Sohn und würde ihn am liebsten jeden Tag bei mir haben, lieber ihn, als meine jetzige Freundin. Sie ist liebevoll, fürsorglich, ein toller Mensch. Aber etwas in mir ist kalt, Tod. Ich denke seit Wochen darüber nach, ob ich die Beziehung beenden soll und vor allem wie, damit ich mehr Zeit für meinen Sohn habe. Ich liebe ihn über alles und will für ihn einfach da sein. Kennt ihr das auch?

02.11.2025 09:43 • x 2 #2173


Saule1980
Zitat von Markus1977:
Sie ist liebevoll, fürsorglich, ein toller Mensch. Aber etwas in mir ist kalt, Tod

Du warst in sie gar nicht verliebt. Stimmt’s? Das tat dir nur gut. Oder?

02.11.2025 10:13 • x 1 #2174


Markus1977
Zitat von Saule1980:
Du warst in sie gar nicht verliebt. Stimmt’s? Das tat dir nur gut. Oder?

Ich weiß es mittlerweile nicht mehr ob ich überhaupt jemals jemanden geliebt habe außer meiner Kinder.

02.11.2025 10:18 • x 2 #2175


A


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