Hallo ihr Lieben,
ich bin auf dieses Forum gestoßen und hoffe hier ein wenig Unterstützung zu finden.
Ich bin derzeit voller Schmerz.
Mein Mann hat mich vor zwei Jahren verlassen. Ich bin aus seinem Haus mit unserer damals einjährigen Tochter voller Schmerz ausgezogen. Er hat sich danach für einige Wochen nicht mehr gemeldet.
In dieser Zeit war ich vollkommen verzweifelt, stand völlig neben mir, da er mir damit den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Einen richtigen Grund für seine Trennung gab es keinen, auch wenn wir ab und an streiteten. Ich schob es auf die neue Situation mit Kind, in die sich Paare erst einmal einfinden müssen und auf ein Burnout durch seinen Job als Arzt.
Da er dies immer wieder abstritt, gab ich es irgendwann auf ihm diese Diagnose zu unterstellen und lebte mehr oder weniger glücklich in unserer kleinen Familienwelt. Ein Kind, einen liebevollen Mann, ein Haus, beide gute Jobs - ich hätte nicht glücklicher sein können. Da ich schon ein paar längere Beziehungen hinter mir hatte, wusste ich, dass Streit und Diskussionen in Beziehungen aufkommen und man darüber sprechen sollte, um sie aus der Welt zu schaffen. Er war leider nie so. Vielleicht kam die Trennung für mich deshalb auch so überraschend. Mein Mann begab sich derweil in therapie, weil er sich das burnout plötzlich eingestand.
Nun, nachdem ich etwa 6 Wochen bei meinem Vater wohnte, meldete ich mich bei tinder an und lernte schnell einen netten Mann kennen, mit dem es dann auch schnell funkte. Ich wusste jedoch schnell, dass daraus nichts werden kann, da ich über meinen Mann keineswegs hinweg war. Er akzeptierte dies nicht und wollte mich immer mehr in eine Beziehung drängen, worauf ich mich dann einließ, als ich es bei meinem Vater nicht mehr ausgehalten habe und bin kurzerhand nach etwa 3 Monaten zu ihm gezogen - mehr oder weniger undurchdacht und übereilt, weil ich nur noch weg wollte von meinem Vater. Vielleicht kann sich der Ein oder Andere denken, wie schwer es ist, sich wieder bei den Eltern einzuquartieren, obwohl man schon so lange allein gelebt hat.
Ich wusste schnell, dass die Entscheidung falsch war und merkte immer wieder, dass ich meinen Mann nicht vergessen konnte. Ich sagte meinem Neuen das und suchte mit ihm zusammen nach einer Wohnung für meine Kleine und mich - damit ich endlich in Ruhe zu mir finden konnte. Leider gestaltete sich dies als sehr schwierig. Somit bin ich in einer Nacht- und Nebelaktion wieder bei ihm raus - zu meinem Mann. Ich konnte ihn nicht vergessen! Er nahm uns offenherzig an und freute sich über unseren Einzug - sehr viel besaß ich nach der trennung nicht. Doch dann knallte es nur noch zwischen uns - er machte mir nur Vorwürfe und wir stritten viel. Ich konnte ihn verstehen, er mich - auf der Suche nach Liebe nach der plötzlichen Trennung - nicht. Er sagte sogar, dass ich ihn mit dem Mann betrogen hätte, wobei er bis heute bleibt. In meiner Welt waren wir getrennt und er hatte sich nicht gemeldet und sich nicht für sein Kind interessiert. Er fragte nicht einmal, wo wir waren.
Nun, kurzerhand bin ich bei meinem Mann auch wieder ausgezogen, da es nicht funktionierte. Ich ging zurück zu meinem Vater. Der andere Mann hatte nach wie vor Interesse, doch ich wollte ihm nicht länger weh tun. Ich war hin- und hergerissen. Immer wieder. Mein Mann setzte mir die Pistole auf die Brust: ER ODER ICH! Und ich entschied mich für meinen Mann.
Seitdem sind zwei Jahre vergangen. Wir haben täglich telefonisch Kontakt, er holt unsere Tochter alle 14 Tage ab. Weihnachten, Geburtstage feiern wir wie ein Paar und ab und zu essen wir mal zusammen.
Mehr kann er nicht zulassen. Er vertraue mir nicht mehr. Und ich zerbreche hier allein Stück für stück . denn ich sehne mich so sehr nach Liebe von ihm. Er will keine Scheidung und er will mich auch nicht verlieren, aber mehr könne er mir bisher nicht geben. Vielleicht würde die Zeit etwas ändern, aber bisher müsse ich damit leben oder gehen.
Nun, wie wir alle wissen, ist die Zeit momentan nicht leicht und ich bin allein mit unserer inzwischen 3,5 Jahre alten Tochterm Studiere noch einmal und manage das alles allein. Er zahlt Unterhalt - mehr als er müsste. Aber davon kann man sich doch keine Liebe kaufen! Ich sehne mich so sehr nach meinem so erträumten Familienleben, nach Nähe, nach einem Mann, der nach hause kommt, der einen tröstet, wenn alles gerade schwer ist und der einem Mut zuspricht. Ich schenke meinem mann so viel Liebe, doch es kommt nichts zurück. Ab und An,wenn ihm danach ist, ist er bei mir und wir sind uns ganz nah. Dann denke ich wieder: jaaaaa, wir packen es! Und schon ist er wieder weg und meldet sich erst zwei tage später wieder. Ich diskutiere oft mit ihm, da mich die Situation belastet und ich immer gegen eine Wand liebe - doch er will sich nicht festnageln lassen. Ich hätte ihn damals eben nicht betrügen sollen- so sagt er bis heute. Dass dies nur in seiner Wahrheit so ist, sage ich ihm immer wieder. Aber so langsam geht mir die Kraft aus. Ich will lieben und Nähe und Gbeorgenheit - eine Familie sein können!
01.02.2021 23:22 •
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