Sitze zwischen zwei Stühlen - 2016 nicht mein Jahr

Hallo sunflower,

danke für dein Feedback.

Klar es dauert erstmal bis eine Entscheidung reif wird. War mit der Beichte bei meiner Ex nicht anders. Manchmal weiß man tief in sich zwar, was richtig ist aber versucht es von einigen Seiten zu beleuchten. Bei mir war das jedenfalls in Bezug darauf so.

Für die Entscheidung musste ich erstmal klar kriegen, wieso ich es ihr sagen will. Ob es nur egoistische Gründe sind wie mein Gewissen zu bereinigen oder ob es auch einen Mehrwert für sie hat. Nach wie vor spüre ich aber die Deutlichkeit der Richtigkeit meiner Entscheidung in mir.

Heute habe ich ganz arg das Bedürfnis ihr zu schreiben. Das fing gestern schon an. Das werde ich aber lassen.

Meine Nacht war auch nicht sonderlich befriedigend, gerade brodelt es doch an einigen Ecken. Spätestens heute werde ich aber hoffentlich vor Erschöpfung schlafen.

Ich habe heute Abend noch einige Dinge zu erledigen. Hoffentlich finde ich morgen Abend bereits Zeit dazu, mich dem Brief zu widmen. Spätestens am Freitag sollte das aber möglich sein.

Komischerweise geht es mir seit gestern Abend emotional echt schlechter. Eigentlich war ich ja der Meinung, es würde mit der Zeit besser! Vielleicht ist der Schlafmangel da nicht ganz unschuldig - wenn schon die Grundbedürfnisse nicht gestillt sind kann es emotional auch nicht besser aussehen. Hilft aber nichts, da muss ich jetzt durch.

Dir geht es emotional schlechter? Was meinst du damit? Was genau fühlst du denn? Emotional schlechter kann ja sehr vieles bedeuten...

Damit meine ich, dass mir die Trennung wieder mehr zu schaffen macht. Sie fehlt mir.

Wer von den beiden fehlt dir?

Die AF. Die Ex zwar auch aber anders - das verursacht nicht das Kummergefühl.

Hier liegt ein ganz großer Unterschied vielleicht auch darin, dass deine AF die Trennung ausgesprochen hat, ohne dass sie dein wahres Verhalten kannte.

Fühl mal in dich hinein, ob es da bei dir um Gefühle zur AF geht oder nur um gekränktes Ego.

Dazu kommt, dass du dich ihr nochmal erklären wirst und dein Selbstbild und ihr Bild von dir ins Spiel kommen.

Komm trotzdem gut durch den Tag ...

Danke für deinen Beitrag. Ich gebe dir absolut recht. Zwar vermisste ich sie auch nachdem ich Schluss machte aber meine Gefühle waren danach auch einfach nie wirklich frei. Ein aufleben der Beziehung mit der Ex gefolgt von der Trennung. Danach der erfüllende Schmerz und dann der Fauxpas, dass ich mit der AF wieder in der Kiste gelandet bin. Klar war ihr wegdrehen ein Schlag gegen mein Ego und zwar ein fetter, wenn auch verdienter.

Das dachte ich aber Händeln zu können indem ich mich selbst aufwerte durch reflexive Aufarbeitung und Entwicklung an mir selbst. Wahrscheinlich funktioniert das aber auch erst ernsthaft wenn ich da auch blank gezogen habe.

Genau wissen welcher Teil dem Ego geschuldet ist kann ich aber erst wenn dieser Schleier der Müdigkeit weg ist - der versperrt mir heute einen vernünftigen Blick auf mein Inneres.

Entscheidende Woche

Wie ich bereits erzählt habe ging es mir die Woche über richtig schlecht. Angefangen hat alles Montagnacht wo ich mich zunächst übergeben musste. Dienstagabend hatte ich dann starke Magenschmerzen und eine schlaflose Nacht. Am Mittwoch war mein Wochentief erreicht.

Anfangs konnte ich noch nicht genau einschätzen woher diese Stimmung kommt: war es nun der Sache mit der AF geschuldet, war es die Müdigkeit, die Arbeit? Mittwochabend war mir dann klar, dass es an der Arbeit liegt. Ich bin dort einfach nicht glücklich und habe den Entschluss gefasst zu gehen. Jetzt mache ich also mal einen kompletten Rundumschlag in meinem Leben.

Da sich so eine Entscheidung nicht leicht trifft - es hängt immerhin einiges daran - sprach ich zunächst mit meinen Eltern darüber, denen das Problem bereits bekannt ist. Danach holte ich mir noch die Meinung von zwei guten Freunden ein und letztlich von meinem Bruder. Mir war eine objektive Meinung zu dem Thema verdammt wichtig weil ich natürlich Angst habe, dass ich eine falsche Entscheidung aus negativen Emotionen heraus treffe, die den bisherigen Veränderungen in meinem Leben geschuldet sind.

Die Meinungen sind eindeutig und seit ich mich innerlich damit abgefunden habe zu gehen, geht es mir auch wesentlich besser. Aber auch das wird kein leichter Abschied.

Nun habe ich also die vielleicht einmalige Gelegenheit quasi bei null anzufangen und alles ganz neu zu sortieren.

Wie geht es mir jetzt? Ich würde sagen, dass ich ok bin. In gewissermaßen bin ich an einem Tiefpunkt in meinem Leben weil alles bricht oder bröselt. Auf der anderen Seite ist es ein Neuanfang.
Zwei schwierige Schritte stehen mir noch bevor: der Brief an die AF und die Kündigung. Danach bin ich ein freier Mann.

Hey..du bist mutig und sehr ehrlich zu dir selber. Toll.

Glaube an deine Stärke.
Alles wird anders, aber gut.
Bestimmt.

Puh. Respekt und Anerkennung!

Das nenne ich nochmal Das Leben aufräumen ! Wenn du das alles durchziehst, bin ich beeindruckt!

Ohne mir da selbst auf die Schulter klopfen zu wollen glaube ich schon, dass ich gerade wahrlich große Schritte gehe.

Wer weiß, vielleicht bereue ich das ein oder andere früher oder später... momentan fühlt sich aber jede Entscheidung richtig an.

Ich ziehe das durch weil ich mir selbst treu bleiben muss.

Aber es ist schon erstaunlich, wie meine Gefühle für die einzelnen Lebensbereiche allmählich wieder zum Vorschein kommen, jetzt, wo das andere geregelt ist.

Was ich an dieser Stelle mal erwähnen möchte: ich bin verdammt dankbar für mein soziales Umfeld. Ich hab da ein paar richtig gute Leute um mich, die mit Tiefgründigkeit und Sachverstand für Rat und Tat beiseite stehen.

Hallo 2016!
Auch ich bin beeindruckt, dass du Tabulator Rasa auf allen Ebenen machst. Respekt!
Und bereuen wirst du sicherlich nichts, denn bereut werden selten die Dinge, die man GETAN hat - eher die Dinge, die man NICHT GETAN hat.
Ich habe in meinem Leben bereits 2x beruflich und privat neu angefangen - immer zeitgleich.
Es war schwierig und eine Herausforderung, aber ich habe nichts davon bereut und jetzt rückblickend kann ich sogar erkennen, wofür diese Schnitte /Einschnitte in meinem Leben gut waren.
Also geh weiter und vertraue dir!
Falls du es hinbekommst, in deinem Brief ehrlich deine Gefühle zur AF zu schildern, wirst du bestimmt überrascht sein, was dann passieren wird......

Es bietet sich in solchen Situationen irgendwie an weil man quasi eh nichts zu verlieren hat. Aber nein mal im Ernst, ich kann nicht permanent meckern und dann nichts an meiner Situation ändern. Da kann ich nur weiterhin mir selbst vertrauen in dem ich Konsequenzen ziehe.

Du meinst sicher, was für eine innere Befreiung ich spüren werde, wenn ich mir das von der Seele geschrieben habe? Ihrerseits rechne ich mit keiner Reaktion oder aber einer sehr heftig und deutlich negativen. Aber auch das wird mich nicht davon abhalten aufzuräumen. Der Punkt in meinem Kopf ist überschritten ich bin in allen Lebensbereichen fest entschlossen und mache Nägel mit Köpfen. Straight eben, so kann ich mich auch am liebsten leiden.

Letzte Nacht hatte ich einen komischen Traum, der mich tagsüber latent beschäftigte: die AF stand in der Vorplatztür meines Elternhauses ich war derjenige der von außen kam und sie sagte mir, dass das mit uns nie was wird. Mir ging es heute nicht richtig schlecht aber auch erstmal nicht richtig gut - dieser Traum beschäftigte mich unterbewusst.

Hatte heute einen sehr guten Abend und kann diesen Tag daher mit einem sehr guten Gefühl beenden. War mit meinen Eltern essen und wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Anschließend war ich mit einer Freundin zum was trinken verabredet - auch sehr nette Gespräche. Ich hab unheimlich viel gelacht und das aus tiefem Herzen. Es war ein guter Tag - mit diesem Gefühl gehe ich jetzt schlafen.

Nein, ich meine eher, dass du mit einer positiven Reaktion deiner AF rechnen kannst, wenn du deine Gefühle ihr gegenüber offen mitteilst....natürlich, wenn dann der erste Zorn verraucht ist
Abwarten!