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22 Jahre, zwei kleine Kinder, plötzlich ist alles vorbei

Z
@teardrops so, und jetzt die Zauberformel. Wie hast du das geschafft?

27.12.2022 14:24 • #466


M
@Zitronenfalter2 der selbe Mist hier. Meiner Meinung nach sind es Geschenke für die Kinder, somit deren Besitz, sollen die Kinder bestimmten, wo es sein soll. Das Spielzeug kann ja mitwandern, dagegen habe ich nichts. Aber bei uns liegt das Zeug auch bei ihm. Sie sind ja auch immerhin 2 Samstage für 8 Stunden dort. Also total logisch, dass die Spielsachen da bleiben

27.12.2022 15:09 • x 1 #467


A


22 Jahre, zwei kleine Kinder, plötzlich ist alles vorbei

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M
Zitat von Zitronenfalter2:
Inzwischen sind es fast 4 Monate. Ich merke, wenn ich die Feiertage jetzt mal ausblende, dass der Fokus mehr auf mir liegt. Trotzdem ist das Thema so ...

Kenne das von meinen Eltern auch, meine Mutter meinte letztens auch: jetzt reden wir nicht mehr so viel über ihn und das. Ich will einfach, dass du wieder glücklich wirst.
Naja, so einfach ist das aber nicht. Ich bestimme, wie viel ich reden mag und wie viel nicht und außerdem gibt es für Glück keinen Schalter.
Ich befürchte, unsere Eltern können unser Leid nicht ertragen und es nicht mitansehen. Aber sowas hilft uns halt auch nicht. Ich hab eh nicht viel Energie und dann verbrauch ich sie noch für unnötige Diskussionen mit meinen Eltern

27.12.2022 15:15 • x 2 #468


L
Ich habe mir in den schlimmsten Zeiten (teilweise laut) vorgebetet: Es ist, wie es ist.

Und mir dann überlegt, was ich eigentlich noch alles erleben, sehen, erfahren möchte... das lenkte mich ungemein ab,

27.12.2022 15:29 • x 1 #469


E
Man kann bis zu einem Grad die Gedanken steuern. Entscheiden, ob man sie füttert oder nicht. Was man nährt, das wächst. Was keine Nahrung erhält, stirbt.

Nach so einer Trennung ist viel Schmerz da. Und Fassungslosigkeit. Angst. Wut. Man kann sich um das einzelne Gefühl kümmern ohne die Geschichte festzuhalten.

Der Ex tut zum Beispiel etwas, was Empörung in dir auslöst. Es macht einen großen Unterschied, ob du dich um dein Gefühl kümmerst, oder in Gedanken bei ihm bist. Die Geschichte fütterst. Wie kann er uns das antun? Denkt er an die Kinder?..... Das sind unheilsame Gedanken, die dir nicht gut tun. Er hat was getan, was nicht schön
war. Fakt. Vielleicht konnte er es nicht besser. Es ist sein Karma. Sein Problem, nicht deins. Was deins ist, ist das Gefühl, das gerade in dir aufgetaucht ist. Dieses Gefühl braucht deine Aufmerksamkeit, deine Zuwendung. Die Geschichte, woher es kommt, was die Ursache war, ist irrelevant. Bleibst du bei der Geschichte, kann die Wunde nicht heilen, denn die Geschichte kannst du nicht mehr ändern. Sie ist schon passiert.....

27.12.2022 15:43 • x 2 #470


S
Zitat von MinaM:
Ich will einfach, dass du wieder glücklich wirst.

Das ist ja schön, wenn die Eltern das wollen. Wir wollen das auch. Aber es geht eben manchmal nicht nach dem Willen.
Es braucht halt alles seine Zeit.
Jetzt ist die Zeit zu leiden und da braucht man Unterstützung.
Später ist die Zeit für das (Wieder) Glücklichsein.

Wenn sie wollen, dass wir wieder glücklich sind und werden, können sie diesen Prozess unterstützen, indem sie sich immer und immer wieder den ganzen Mist anhören, damit wir verarbeiten können.
Alles andere wäre Verdrängung und hilft auf Dauer viel weniger ‍️

27.12.2022 15:43 • x 2 #471


M
Zitat von SonnenschWein:
Das ist ja schön, wenn die Eltern das wollen. Wir wollen das auch. Aber es geht eben manchmal nicht nach dem Willen. Es braucht halt alles seine ...

Ja so sehe ich das auch, ich sag immer wieder, dass ich noch Zeit brauche und es noch dauern wird. Dass es vor allem in meinem Tempo geht... Aber für Außenstehende ist das schwer zu verstehen, zu ertragen, zu begleiten.... Das einzufordern oder da bei mir zu bleiben, kostet einfach unnötig zusätzlich Kraft. Leider.
Also vielen Dank für dein Verständnis und deinen Zuspruch

27.12.2022 16:56 • x 2 #472


Z
Zitat von SonnenschWein:
Wenn sie wollen, dass wir wieder glücklich sind und werden, können sie diesen Prozess unterstützen, indem sie sich immer und immer wieder den ganzen Mist anhören, damit wir verarbeiten können.
Alles andere wäre Verdrängung und hilft auf Dauer viel weniger

Genau so sehe ich das auch. Es muss eben auch mal raus. Aber jetzt habe ich gelernt nicht bei meiner Mutter, sie kann nicht damit umgehen und dann tut es sm ende mir nicht gut. Gefühle auch zulassen, sie gehen vorbei hat meine Therapeutin anfangs gesagt. Meine Schwester war heute hier. Ich war mit ihr ne Stunde gesessen, hab geheult und geschimpft und sie hat einfach zugehört und mich gedrückt. Das tat gut, das war das was ich gebraucht habe. Seit dem ist es besser. Ich hatte einen schönen Tag im Wald mit den Kids und geh gleich mit Freundinnen zum jährlichen Weihnachtstreffen und freu mich drauf
Danke euch allen. Es tut so gut hier zu schreiben und eure Antworten zu bekommen

27.12.2022 17:29 • x 3 #473


Z
Zitat von MinaM:
Dass es vor allem in meinem Tempo geht..

Und da hast du so recht!

27.12.2022 17:30 • #474


B
@Zitronenfalter2
Ein Schritt nach dem anderen

27.12.2022 17:35 • x 3 #475


T
Es gibt kein Patentrezept. Ich habe mir irgendwann gesagt, dass er es einfach nicht verdient hat, dass ich so viel an ihn denke, ihm so viel Raum gebe und dass es so lange so weh tut.

Gedanken kann man steuern, ich habe letztens einen interessanten Artikel dazu gelesen. Ich muss ihn Mal suchen. Es sind unsere Lebensjahre, die damit vorbeigehen und das haben sie nicht verdient.

Mittlerweile lenke ich mich schnell ab, wenn ich in der falschen Schiene denke. Aber trotzdem ist es kein Patentrezept, denn die Gedanken kommen doch immer wieder, wenn auch die Abstände viel größer werden und es oft auch einfach gut ist.

27.12.2022 22:59 • x 2 #476


Z
Ich denke euch allen so sehr für den Zuspruch, eure Gedanken, das Lesen und reagieren. Vielen Dank

27.12.2022 23:40 • x 2 #477


S
Irgendwo hatte ich mal gehört, dass Gefühle wie kleine Kinder neben dir stehen und an deinem Rockzipfel ziehen, bis du sie beachtest.
Gefühle sind ja nun mal dazu da, gefühlt zu werden.
Wenn man sie immer wieder beiseite schiebt, werden sie -genau wie Kinder- immer lauter und lauter.
Deshalb nochmal: Verdrängung verstärkt das Problem!

Dennoch muss man natürlich irgendwann den Blick auch wieder nach vorn richten.
Man sollte nicht ewig in der Vergangenheit verharren, die man nicht mehr ändern kann.
Wir haben nur dieses eine Leben und das sollte nicht verschwendet werden damit, jemand anderem nachzuweinen.

Ich finde, das beste Rezept ist tatsächlich, sich eine begrenzte Zeit am Tag zu nehmen, um intensiv alle Gefühle, die kommen, zu fühlen.
Wenn es Trauer ist: Weine!
Wenn es Wut ist: Schreie!
usw.
Nach Ablauf dieser Zeit ist dann aber auch wieder funktionieren angesagt.
Und irgendwann wird es dann kein reines Funktionieren mehr sein, sondern seine eigene Freude am Leben, die wieder da ist!

Tschakkaaaa!

28.12.2022 00:34 • x 3 #478


Heffalump
Zitat von Zitronenfalter2:
Meine Schwester war heute hier. Ich war mit ihr ne Stunde gesessen, hab geheult und geschimpft und sie hat einfach zugehört und mich gedrückt

Und eben das Gleiche, kannst du deiner Mutter auch sagen. ich will ja nicht, das Du mich bemitleidest, aber zu hören, mich schimpfen lassen. Mich weinen lassen, trösten um meiner Selbst Willen - sollte schon drin sein.
Wenn deine Mutter Kummer hat, bist du doch auch da.

28.12.2022 07:16 • x 3 #479


W
Es geht ja auch um das Thema Ungerechtigkeit und der daraus entstehenden Wut. Die macht es doch vor allem so schwer, loszulassen.

Wenn sich der Verlasser entschuldigen würde und Verantwortung übernehmen würde, wäre es doch viel einfacher, damit umzugehen, als mit dieser Schuldumkehr.

Ich habe gestern ein youtube Video angefangen vom Psychiater Bonelli zum Thema Schuld. Laut seiner Aussage trägt jeder Mensch, unabhängig von Kultur oder Erziehung, eine Art universelles Wertesystem in sich. Dieses entspricht in etwa den 10 Geboten.

Klar, man könne dieses Wertesystem verdrängen. Oder sich einreden, es gelten jetzt nur noch z.B. 7 Gebote für einen. Aber das mit der Verdrängung sei halt so eine Sache. Sehr interessantes Video.

Ich als christlich orientierter Mensch versuche es derzeit oft mit dem Kurzgebet: Vater, vergib ihm, denn er weiss nicht, was er tut. Mal schauen, ob mich das besser loslassen lässt mit der Zeit.

28.12.2022 08:41 • x 5 #480


A


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