22 Jahre, zwei kleine Kinder, plötzlich ist alles vorbei

Am Ende muss ich mich wohl damit abfinden. Altes Leben mit neuer Frau, so hüpft er hier herum. Ich finde es furchtbar, die meisten meiner Freunde auch. Sie bekommt dumme Reaktionen ab. Ich kann es auch von deren Seite nicht nachvollziehen dass sie das gut finden hier rum zu spazieren.
Ich hoffe so sehr dass sie nichts hier kaufen, am Ende noch näher an mir dran.

Zitat von SonnenschWein:

Ich verstehe es einfach nicht. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte meinen NM nun für einen anderen verlassen. Dann hätte ich doch eh schon Schuldgefühle.

Ich kann es mir nur so erklären, das jene Schuldgefühle sich schon während der Abnabelung verflüchtigten. Am Ende kam er dann auf den Gedanken, nicht nur er täte sich einen Gefallen, sondern auch der Gattin.
Daher auch oft der Satz, wieso suchst du dir keinen neuen Partner.., dann würde vieles leichter. Nur dass wir mit der Trauer, dem Unverständnis, dem Allein sein (in jeder Hinsicht) ja erst zurecht kommen müssen, wir nicht Monate Vorlauf hatten, um deren Tatsachen zu erkennen, fällt ja hinten über.

Hypothese:

Wenn du deinen Mann für einen anderen verlassen hättest, wärest du voll verliebt. Du hättest für seine waidwunden Dackelaugen keinen Blick, schlimmer, es wird dir lästig, das er immer noch am Vergangenem hängt, hofft, du kommst zurück, in Nebel leicht die Zukunft schimmern zu sehen, dein Rat an ihn, kauf dir ne neu Brille.
(Empathielos).

Wenn er in eine tiefe Depression fällt, fragst du dich höchsten, warum er so ein Weichei ist. Dabei bist du doch schon 2 Wochen ausgezogen und gefühlt, schon Monate getrennt. Außerdem ist dein Neuer, nicht so ein ständig leidender, sondern ein tatkräftiger. Kocht besser, fährt besser Auto (entspannter), will Urlaub, aber nicht jedes Jahr, gleiche Zeit, gleicher Campingplatz, sondern, bucht Flug nach Gott weiß wo.

Der Blick zurück, zum ehemaligen, nicht besonders liebevoll, sondern knall hart kritisch. Fast bösartig. Er bremst dein Weiterkommen. Da wird kein Bedauern generiert. Der Ex ist einfach nur mehr hinderlich. Der Neue glitzert dagegen, wie ein Besuch im Swarovski Werk.

Du weißt auch, neue Besen kehren besser. Aber Besen - bleibt Besen. Und nutzt sich ab. Dann braucht es neue Borsten oder gleich wieder neuen Besen.

Zitat von Heffalump:

Ich kann es mir nur so erklären, das jene Schuldgefühle sich schon während der Abnabelung verflüchtigten. Am Ende kam er dann auf den Gedanken, ...

Das ist echt gut geschrieben!

Ich melde mich, wenn ICH mal wieder verliebt bin und ich dann wieder WEIẞ wie man sich fühlt

@SonnenschWein @Heffalump
Ja gut formuliert. Ich würde noch ergänzen dass er ja wahrscheinlich gar nicht anders konnte der Arme! Die Liebe hat ihn überrollt, mit mir wars eh nichts mehr und wurde ja auch immer unerträglicher für ihn. Da bleibt ja nur die Entscheidung.... der arme konnte gar nicht anders handeln...

Hoffen wir mal dass für uns alle die Liebe irgendwann wieder zuschlägt! (Und ein bisschen dass die Talfahrt der anderen auch irgendwann beginnt)

Zitat von Zitronenfalter2:

Und ein bisschen dass die Talfahrt der anderen auch irgendwann beginnt

nachvollziehbar. Irgendwie gönnt man ihnen das nicht, aber auf lange Sicht gönnt man Ihnen doch, nicht dass sie zurück kämen und wieder in den heimischen Bereich kriechen wollen.

Zitat von Heffalump:

nicht dass sie zurück kämen und wieder in den heimischen Bereich kriechen wollen.

Ach, ein bisschen die tut die Vorstellung auch gut dass der wieder ankommt und man einfach ähhh, nö sagen kann.
Ich kann vor allem sagen dass es mir wahrscheinlich gut tun würde mit dieser Frau nicht mehr konfrontiert zu sein. Auch wenn ich weiß sie ist nicht der Grund, aber wäre sie weg wäre es leichter.

Ich hätte bestimmt auch in der ersten Zeit mich aktiv gewehrt, das er sie überall anschleppt. Aber machen kannste nicht viel gegen.
Dann würde er erst recht... sie überall mitschleifen.

Und Tipp hab ich jetzt keinen. Weil ich zu sehr Skorpion bin, da würden die Fetzen fliegen, hochroter Kopf mit Dampfdruck. Weißte nie, wann explodiert

Zitat von Vilya:

Inzwischen nähern wir uns wieder an und mit drüben ist absolute Funkstille

wie geht es dir damit?

Ich hätte da immer die befürchtung, für irgendwas herzu halten.

Zitat von Zitronenfalter2:

Da bleibt ja nur die Entscheidung.... der arme konnte gar nicht anders handeln...

mei... immerhin hat er eine entscheidung getroffen... besser, als wenn er über viele jahre hinweg doppeltes spiel getrieben hätte! ich weiß, das hilft dir im moment nicht wirklich, aber so finde ich es noch so einigermaßen fair.

Zitat von DieSeherin:

aber so finde ich es noch so einigermaßen fair.

Na von fair hab ich tatsächlich trotzdem eine andere Vorstellung. Schlimmer geht natürlich immer aber fair wäre was anderes gewesen.

hmmm... mal allgemein gefragt: was stellt ihr euchunter fair bei einer trennung vor? geht das überhaupt?

@DieSeherin
Mir ist bewusst dass eine Trennung immer Mist ist für den der verlassen wird. In meinem Fall fällt mir da aber viel ein, bei dem man vorher hätte auf die Bremse treten können, als erst wenn eine neue Wohnung mit der Next da ist in die man abdampft.

-Er war schon seit Sommer 21 unglücklich mit der Beziehung: mach den Mund auf, so dass ich merke um was es geht, arbeite dran, tu was, friss es nicht im dich rein und spiel dabei den glücklichen Familienvater, ertränk es nicht mit Alk. im Keller
- Er fängt an eine andere Frau gut zu finden: hab die Eier in der Hose, gesteh dir das ein, sprich mit mir, lass uns vielleicht eine Paartherapie starten
- Er verliebt sich, ich spreche ihn gleichzeitig auf die Frau an: nutz das und rede mit mir
- Er hat S. Mit ihr: Mund aufmachen und nicht mit mir ekelhaft einen Paarabend direkt danach
- Es wird immer ernster mit ihr, bis zur Wohnungssuche: sei nicht so widerlich mit mir noch zwei Urlaube in der Zeit zu machen, S. zu haben, mir was vorzuspielen
- Wohnung ist gefunden, Würfel sind endgültig für ihn gefallen: im Urlaub, ernsthaft, ich ohne jemand der mich auffangen kann, die Kids nonstop dabei,... abhängig und ausgeliefert...

Ich klammerte da natürlich aus, was waren vielleicht meine Anteile, was hätte ich besser merken, selbst ansprechen müssen. Jeder Punkt wäre schmerzlich gewesen. Jeder Punkt hätte vielleicht am Ende zur Trennung geführt, aber fair wäre es gewesen direkt anfangs deutlich zu sagen so geht das für mich nicht weiter.
Fair ist den anderen so wenig wie möglich zu verletzen, vielleicht sogar eine Chance zu geben.