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22 Jahre, zwei kleine Kinder, plötzlich ist alles vorbei

Z
Heute war ich bei der Therapie... eigentlich dachte ich es geht mir ziemlich gut. Und dann bin ich doch in Tränen ausgebrochen. Wegen dem Gedanken dass es mir so unfassbar schlecht ging direkt nach der Trennung und dass der Mensch dem ich am meisten vertraut habe in meinem Leben daran Schuld war. Auch wenn ich das tippe kullern einfach die Tränen. Ich kann es einfach nach wie vor nicht fassen. Es fühlt sich so lange her an und ich würde dieses Gefühl einfach gerne vergessen. Er spaziert so fröhlich herum und ich hab einfach diese Traurigkeit in mir.
Wir schaffen auch keinen Austausch über die Kinder. Und ich finde das furchtbar. Es fühlt sich so alleine an und es tut mir für die Kinder leid.
Ich hatte so gute Tage... und jetzt zerfließe ich wieder im Selbstmitleid

26.01.2023 17:37 • x 5 #796


DieIntegere
Es wird noch eine Weile auf und ab gehen. Akzeptieren und aushalten. Was schönes machen. Vollbad mit schöner Musik. Oder ne heiße Dusche.
Therapie ist anstrengend. Da kommt immer was hoch.
Dicke Umarmung!

26.01.2023 17:44 • x 2 #797


A


22 Jahre, zwei kleine Kinder, plötzlich ist alles vorbei

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Ellatraurig
@Zitronenfalter2
Ich schick dir eine große virtuelle Umarmung...es überrollt einen, so machtlos, mir geht's auch ganz oft so...dafür gibt es keine Worte...du bist eine tolle Frau, du schreibst so gefühlvoll und doch so reflektiert. Trotzalledem gibt es leider keine Abkürzung um mit dem Gefühlschaos zurecht zu kommen. Mir tut es auch leid für meine Kinder, es schmerzt einfach und ich weiß manchmal auch nicht wie ich es besser machen kann ohne mich dabei selbst zu verlieren

26.01.2023 17:57 • x 3 #798


Wollie
Zitat von Zitronenfalter2:
ch hatte so gute Tage... und jetzt zerfließe ich wieder im Selbstmitleid

mal virtuell ein dicker Drücker von mir.....ich weiss genau, wie du dich fühlst. Leider kann ich dir nur weiter sagen, dass die Zeit es richten wird. Auch wenn es momentan für dich so schwer ist. Und Nein, es ist nicht gerecht. Aber du machst alles so klasse, bist ein grosses Vorbild für viele hier, die das Gleiche durch haben oder gerade mitten drin sind.
Aber auch du wirst wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, hinter den dunklen Wolken ist immer noch die Sonne für dich

26.01.2023 18:00 • x 3 #799


Z
@DieIntegere @Ellatraurig @Wollie
Danke euch

27.01.2023 12:02 • x 1 #800


B
@Zitronenfalter2
Hach, lass Dich umarmen, wenn Du magst. Du nimmst gerade Anlauf für den nächsten Schritt der Heilung.
Es wird besser, bestimmt

27.01.2023 12:55 • x 1 #801


Heffalump
Zitat von Zitronenfalter2:
Heute war ich bei der Therapie... eigentlich dachte ich es geht mir ziemlich gut

völlig normal

Über was habt ihr gesprochen? Gab es Hausaufgaben?
Gab es Anwendertipps für das schlechte Gefühl - wenn es kommt und wie man ihm begegnet?

28.01.2023 04:32 • #802


Z
@Heffalump
In dem Moment ging es um das was gerade gut ist und so bleiben soll. Und da gabs ganz vieles! Bei dem Gedanken dass es eben gut ist dass ich mich wieder handlungsfähig fühle... und dem Vergleich mit anfangs hats mich einfach umgehauen.

Aber gerade geht es mir gut, ich war seit Ewigkeiten gestern mal wieder richtig feiern, mit Freunden, Spaß, Tanzen und einfach ausgelassen sein. Das hat sehr gut getan.

28.01.2023 10:59 • x 3 #803


L
Zitat von Heffalump:
Gab es Anwendertipps für das schlechte Gefühl - wenn es kommt und wie man ihm begegnet?


Wenn ja, würde ich die auch gerne wissen.

28.01.2023 12:26 • x 1 #804


L
Zitat von Zitronenfalter2:
Aber gerade geht es mir gut, ich war seit Ewigkeiten gestern mal wieder richtig feiern, mit Freunden, Spaß, Tanzen und einfach ausgelassen sein. Das hat sehr gut getan.


Du bist auf dem richtigen Weg!

28.01.2023 12:27 • x 1 #805


Z
Zitat von Zitronenfalter2:
Gab es Anwendertipps für das schlechte Gefühl - wenn es kommt und wie man ihm begegnet?

Hm... ich habe für mich eher mitgenommen dass das Gefühl richtig ist wenn es da ist. Dass man es zulassen kann oder auch nicht. Raum geben oder nicht, letztlich meine Entscheidung. Vielleicht versuchen bewusster zu entscheiden ist es jetzt die Zeit dafür (und ich glaube die braucht es nach wie vor) oder ist es das gerade eben nicht. Erkennen dass ich ganz viele Strategien nutzen kann, zulassen, Ablenken, darüber sprechen, auspowern, und ich kann entscheiden was ich mit dem Gefühl mache. Ich schaffe das nicht immer.

Und sehen was es gutes gibt, dass nicht die ganze Welt gerade untergeht sondern auch viel Gutes weiter geht. Ich versuche mich nicht mehr darüber zu ärgern was ich verpasse sondern zu nutzen was ich habe. Faschingsumzug und die Kids sind nicht bei mir, was solls, geh ich alleine mit den Freunden und deren Kids mit wenn ich Lust drauf habe, die Kids machen sonst was mit ihrem Papa und der neuen, was solls, ich kann heute meinen Kater von gestern Nacht ausschlafen.

Vieles mag ich nicht und es fällt mir schwer. Mir fehlt jemand zum Austausch mit den Kids, gemeinsam Pläne machen, körperliche Nähe, jemand zum Lachen und jemand zum Sorgen austauschen. Werd ich das so wieder haben, sicher nicht mit so einer Verbundenheit, mit gemeinsamen Kindern, mit diesem Urvertrauen.
Aber ich will mich davon nicht bestimmen lassen. Ich will nicht dass ich mich nicht mehr auf jemanden einlassen kann. Ich will hoffen dass der ganze Mist was gutes hervorbringt. Und so sehr ich noch enttäuscht bin, verletzt und immernoch entsetzt, es gibt gutes und zwar ganz viel.
Ich habe wundervolle Kinder mit denen ich viel geduldiger sein kann, ich glaube weil ich doch belastet war von ihm, von uns, in letzter Zeit.
Ich habe wundervolle Freunde hier mit denen ich so schöne Sachen plane, die für mich da sind und ich für sie. Mit denen ich jetzt viel mehr unternehme als vorher und viel mehr Spaß habe.
Ich habe zwei wundervolle Mädelsgruppen, aus der Heimat und dem Studium, die so sehr für mich da sind und mit denen ich gemeinsames unternehme so wie es die Entfernung zulässt.
Ich habe eine tolle Chefin und Kollegen die so viel viel Verständnis hatten und haben. (ggf klappt es doch noch mit etwas Arbeitszeit aufstocken)
Ich habe neue Kontakte geknüpft und neue Menschen kennengelernt was so wahrscheinlich nicht passiert wäre.
Ich habe ganz viel Hilfe angeboten bekommen von so vielen Menschen.
Ich mache wieder mehr für mich selbst, mehr Sport, Meditation mehr Musik hören, mehr über mich nachdenken.
Tatsächlich habe ich das Online Dating begonnen. Das Schreiben ist ganz witzig, ich hatte erste Dates, von denen ich mir nicht viel versprochen habe, (hat sich dann auch bestätigt), aber es waren schöne Gespräche, spannende Menschen und ein für mich ganz neues Feld.

Ich sitze noch sehr häufig da, kann mein Unglück nicht fassen, zerfließe im Selbstmitleid, bin traurig und wütend, so furchtbar wütend. Könnte ihn verfluchen und vermissen gleichzeitig. Trauere der verpassten Chance vom Familienglück nach, habe Angst was die Zukunft bringt. Aber das ist nicht mehr so überwiegend, nicht mehr so ständig präsent. Und es gibt inzwischen die vielen guten Momente.

Danke euch allen für den Austausch hier, mir hat das wirklich sehr geholfen und tut es noch

28.01.2023 13:57 • x 12 #806


Ellatraurig
@Zitronenfalter2
Was für schöne Worte du beschreibst das so gut. Ich sitze hier die Tränen laufen, eigentlich ein guter Tag. Habe das Luftbett aufgebaut, leider ein Loch gefunden. Die große trifft dem Papa im Flur er kommt rein zum helfen...ja irgendwann sagt er ach Mäuschen am besten da den Finger draufhalten, bestimmt nur ein Versehen mit dem Kosenamen, wir kommunizieren im Moment nur kurz und knapp über whats app..Letzte Woche Sonntag war er so Ar. zu mir vor den Kindern weil ich auf klare Regeln bestehe wann er die Kinder holt usw. Er fehlt mir als Mensch, als Freund, es verwirrt mich dass er mal so und so ist. Ich halte ihn von mir fern weil ich es nicht ertrage und noch zu verletzt bin. Jetzt sitzt er eine Etage höher mit Freundin lebt sein neues Leben und ich trauere um die Familie die es nicht mehr gibt, die Gedanken kreisen wann hat er aufgehört mich zu lieben, warum konnte ich nichts gegen das Entlieben tun. Habe die Kids bespaßt, wir haben eine große Kuscheltierschlacht im Wohnzimmer gemacht trotzdem würde ich mich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen. Ich hoffe es wird bald besser.

28.01.2023 17:06 • x 8 #807


Heffalump
Zitat von Zitronenfalter2:
Mir fehlt jemand zum Austausch mit den Kids, gemeinsam Pläne machen, körperliche Nähe, jemand zum Lachen und jemand zum Sorgen austauschen. Werd ich das so wieder haben, sicher nicht mit so einer Verbundenheit, mit gemeinsamen Kindern, mit diesem Urvertrauen.

Und wenn du jemanden findest, der viel mehr Verbundenheit, Nähe und Pläne zulässt, als dein Galan zuvor?
Das ist nämlich auch drin.
Zitat von Zitronenfalter2:
Könnte ihn verfluchen und vermissen gleichzeitig.

Was er jetzt ist, ist schon einen oder mehrere Flüche wert, was du vermisst, ist, das was er mal war, für Dich, in deiner Vorstellung.

29.01.2023 03:40 • x 3 #808


L
Hallo Zitronenfalter,

ich habe das Gefühl bei dir gibt es extreme Hochs und dann die Tiefs.

Bei mir ist es so gleichbleibend zum

29.01.2023 16:16 • #809


Z
@Ellatraurig
Wie du das aushalten kannst ihn so nahe an dir dran zu haben. Du musst dafür sicher ganz viel Kraft brauchen! Das zeigt wie stark du bist.

@Leopoldine1511
Es ist eine Achterbahnfahrt. Hoch und Tief, wenig Mitte. Und die Mitte muss ich wieder finden. Ich hab mich sehr wohl gefühlt in meinem alten Leben, aber es gab wenig vom Hoch in letzter Zeit. Ich hoffe die Mitte wieder zu finden in Zukunft, gepackt mit vielen Ausschlägen nach oben!

Diese Tiefs strengen mich an, sie sind ständig da. Ich hoffe es wird weniger und verblasst.

29.01.2023 16:25 • #810


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