Zitat von Zitronenfalter2: Ich bleibe verletzt, ich bleibe zutiefst erschütter über alles, es macht mir weiter Angst. Ich werde noch lange dran zu Knabbern haben.
Ach liebe Zitronenfaltter...nimm Dir soviel Zeit wie nötig und solange wie möglich. Soviele Jahre bleiben in einem noch ein paar Jahre erhalten. Krieg keinen Schreck, weil sich das nach so viel Zeit anhört. Der Schrecken wird Stück für Stück verblassen, der Horror dahinter wird schwächer und die Angst dabei leiser. Es braucht seine Zeit. Ich war einmal in der Situation, dass ich gefühlt wie ein 1000.000-Teile Puzzle war, dass man aus dem 20. Stock hinusgeworfen hat. Unten angekommen in alle Einzelteile zerlegt. Ich habe etwa 6 Monate gebraucht um alle Teile wieder zu finden und auf einen großen Haufen zu schmeissen, weitere 6 Monate brauchte ich um zu sortieren und noch mal weitere 12 bis 18 Monate bis ich das Puzzle wieder zusammen gesetzt hatte und die letzten Teile fügen sich jetzt, nach weiteren 4 Jahren, immer noch zusammen.
Was ich damit sagen will: Du suchst aktuell quasi diese Teile zu einem großen Haufen wieder zusammen. Versuchst einfach nur alles erst einmal zusammen zu suchen. Das braucht Zeit, denn Du leckst Deine Wunden, organisierst Dein neues Leben, willst für die Kinder da sein, hast Verpflichtungen, kümmerst Dich um die Trennung, gehst Arbeiten, hast vermutlich weitere Familie und auf den Haufen drauf kommt Du selbst noch. Schmerz, Tränen, Wut, Trauer, Enttäuschung, Liebe, Verzweiflung und und und wollen verarbeitet werden. Und als ob das nicht reicht, suchst Du die Gründe für die Trennung, versuchst zu reflektieren, seine und Deine Anteile zu sehen...Übernimm DIch nicht und versuche zu sehen was alles in Herrgottsnamen Du da gerade versuchst auf die Reihe zu kriegen. Ganz schön viel oder? Manchmal muss man 5 Schritte zurück gehen, Wünsche und Vorstellungen bei Seite schieben, um sich dadurch auf den großen Sprung nach vorne vorzubereiten, denn:
dann kommt Deine Zeit, in der Du den großen Haufen nach Farbe, besonderen Merkmalen und nach Rändern sortieren kannst, so wie die meisten PuzzleFans das machen. Entsprechend wirst Du Dich dann also sortieren (können). Das geht aber erst, wenn Du fast alle Puzzle-Teile beisammen hast, andernfalls rennst Du zwischendurch immer wieder los, um weitere Teile zu finden. Daher: Zeit, nimm Dir einfach Zeit . Versuche nicht alles zu filtern oder zu sortieren, lass einigem auch einfach seinen Lauf und verschieb auf später. Und dieses Sortieren der Puzzleteile nach Farbe, Merkmalen und Co. wird Dich voran bringen. Denn dann kannst Du schauen was Du vom Leben möchtest (nicht was Du nicht möchtest ). Was wichtig ist für Dich (und die Kinder), wie Du Deinem Ex gegenüber treten willst zukünftig, welche Grenzen Du steckst, was Du aus der Beziehung mitnimmst, was Du optimierter machen willst und und und. Das geht aber, wie gesagt, nur, wenn Du den Haufen erst mal gestapelt hast.
Und wenn Du dann alle Teile zu kleineren Haufen sortierst hast, schnappst Du Dir die Haufen, die Deine Priotät haben sollen. Da fügst Du nun die gesammelten Teile wieder zusammen. Zwischendurch immer mal wieder innehaltend, eine Pause einlegend, oder, wenn der Puzzlehaufen zu schwierig ist, ausweichend auf ein leichteren Puzzlehaufen. Und auch das braucht ganz viel Zeit, denn ein 100.000 Teile Puzzle sind nicht gerade ohne
Lange Rede, kurzer Sinn....mir hat dieser Vergleich damals sehr geholfen. Ich sah zwar dem Haufen (auch innerlicher) Arbeit an, aber ich konnte erahnen, dass auch ein 100.000 Teile Puzzle irgendwann einmal nahezu fertig sein wird. Ich habe mich mit dem Schwierigkeitsgrad des Puzzles arrangiert, denn mir wurde klar, dass jedes noch so schwere Puzzle eines Tages fast vollendet ist und das ist mein Lebensziel. Mich zusammenzusetzen, mich zu vervollständigen, denn ich glaube, man wird nie mit sich wirklich fertig sein, man bleibt immer unvollendet. Wie dem auch sei....diese Puzzle-Metapher half mir zu erkennen, dass Geduld und Zeit nötig ist und das die Verabeitung ebenso einer Dynamik folgt, wie das Angehen eines großen Puzzles auch.
Man kann nicht immer und alles beeinflußen.Gerade nicht, wenn es um einen selbst geht. Und Du hast neben den 22 Jahren, Deinen Kindern, Deiner Verantwortung so unglaublich viel zu verarbeiten, dass drei Monate, oder 4 oder 5 einfach ein Zeitfenster ist, was völligst normal ist und auch gut so, denn soviele Jahre wollen langfristig verarbeitet werden.
Es kommen die Tage wo der Schmerz mal abebbt und nicht mehr so weh tut. Sie werden nicht lange anhalten, aber die Tage, an denen es Dir besser geht, kommen häufiger. Und irgendwann haben die gute Tage Einzug in Dein Leben gehalten und nur selten kommen schlechtere Tage, und die werden irgendwann ebenso normal sein, wie bei allen anderen Menschen auch. Du brauchst keine Angst haben vor dem was kommt, denn es wird Gutes kommen in Deinem Leben. Deine Schreibart verrät dich Du wirst nänlich Deinen Weg gehen, refletieren, und an Dir arbeiten und das wird Dir Gutes widerfahren lassen. Du brauchst nur noch viel Zeit und die kannst Du nutzen, um aus Dir eine noch bessere Version zu machen.
Zitat von Zitronenfalter2: ihm noch immer hinterher weine
Das darfst Du auch und das ist absolut OK. An dem einen Tag verfluchst Du ihn, am nächsten liebst Du wieder. Völlig normal in Deiner Situation!
Liebe Grüße
Kerstin
P.s.:
Zitat von Name: Wenn solche Gedanken kommen, musst du die aktiv verdrängen. Denn sie tun dir nicht gut und bringen dich nicht weiter.
Diese Gedanken haben etwas mit der TE zu tun. Ich denke, die Kunst liegt darin, diese Gedanken auf sich selbst zu spiegeln/projizieren. Was hat das mit mir zu tun? Warum triggert mich das? Was kann ich daraus für mich persönlich mitnehmen?
Ja...weg von ihm und seiner Ex....aber hin zu einem selbst. Dreht man die Gedanken, könnte daraus ein Nutzen entstehen. Es hilft dann, wenn man als Typ Mensch nicht in der Lage ist, seine Gedanken zu stoppen. Dann hilft Manipulation der eigenen Gedanken vielleicht eher.