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28 Jahre Partnerschaft, 19 Jahre Ehe, ist alles aus?

K
Guten Morgen liebe Leidensgenossen und Genossinnen,

ich hatte bislang ein eigentlich schönes Wochenende. Wir haben ein Stadtfest und so bin ich am Freitag und gestern mit einer Freundin feiern gewesen. Freitag war ok, mein Mann war nicht auf dem Fest. Gestern jedoch, standen wir an unterschiedlichen Bierständen.

Er mit seinem Freund J. und dessen Neuen. Und ich mit meiner Freundin (einer Cousine meiner Mannes und die Ex von seinem Freund J.). Ich fand die ganze Situation nur unsagbar traurig.

Ja, unsere Ehe war langweilig und bequem geworden, doch mit dem jetzigen Wissen könnte man doch daran arbeiten. Stattdessen gehen wir getrennte Wege, weil er mich nicht mehr liebt, so wie er sagt. Am liebsten würde ich ihn fragen, ob wir es nicht noch mal versuchen sollen. Seine Geliebt hat ihn vor über 3 Wochen den Laufpass gegeben. Mit ihr wollte er ein neues Leben aufbauen. Lohn es sich da ihn zu fragen? Bekomme ich nur wieder neue Abfuhren?

Wann höre ich auf, ihn zu lieben ............
Wann schaue ich auf mich und sehe, was das Leben für mich bereit hält .............

Ich werde nun nicht mehr jeden Tag schreiben, denn ich glaube, es tut sich eh nichts bei mir. Mal sehen ................

LG von einer traurigen und depressiven Kim

14.09.2014 09:19 • #46


S
Liebe Kim,

lass dich mal drücken! Schade, dass dir das Fest doch traurige Momente beschert hat. Aber du sagst selbst, Schönes war auch dabei, oder? Das dumme ist nur, dass alle guten Momente von der Trauer und der Grübelei so erdrückt werden, dass man sie nicht lange fühlen kann. So ging es mir den halben Sommer...egal wieviel Positives passierte.
Ich weiß nicht, ob man das ändern kann, wenn man sich dessen bewusst wird - aber vielleicht hilft es ja, zu wissen, dass es anderen genauso geht, und dass es nicht so bleibt. (Außer man vergräbt sich ganz bewusst nur in der Trauer und versucht gar nicht erst, zu verarbeiten.)

Du brauchst Zeit und Geduld, anders wird es nicht gehen...so eine lange Zeit, wie ihr sie miteinander verbracht habt, ist nicht so schnell aufgearbeitet. Auch für ihn nicht! Aber er wird genauso Zeit brauchen - ich würde ihn nicht fragen, zumindest vorerst. Lass ihn seine Gedanken ordnen, und ordne du deine weiter!
Wenn du ihn fragst und er ist sich nicht sicher, wird es ihn vermutlich eher zum abblocken bringen. Und objektiv gesehen ist das nicht mal unfair von ihm. Stell dir vor, er sagt ja und merkt dann, es geht doch nicht? Dann ginge alles von vorne los

Versuch, weiter zu akzeptieren, dass es ohne ihn geht (ich weiß, das sagt sich leicht, aber nichts ist schwerer). Dann kannst du immer noch positiv überrascht werden, falls er zurückkommen möchte. Und wenn nicht, ist es sowieso der einzige Weg... Er weiß, wo er dich findet. Er weiß auch, wie du zu ihm stehst. Wenn es so sein soll, wird er sicher Mittel und Wege finden, auf dich zuzukommen, meinst du nicht?

Lenk dich weiter ab und beschäftige dich mit neuen Dingen und Plänen. Man merkt es nicht, aber das hilft trotzdem unglaublich! Nicht unterkriegen lassen

14.09.2014 13:37 • x 1 #47


A


28 Jahre Partnerschaft, 19 Jahre Ehe, ist alles aus?

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K
Danke Shion,

habe mir jetzt gerade Deine Worte noch einmal durchgelesen. Sie haben mich so weit gestärkt, dass ich meinem Mann gerade freundlich begegnen konnte :D (er holte gerade den Hund zum spazieren gehen) ohne ihn all das zu sagen, was mir heute so durch den Kopf schwirrte.

Von Wut, Verzweiflung, Einsamkeit, Hoffnung, Glaube etc. :boese: :anbeten: :mrgreen: :herz:

Er war sehr freudlich, fast fröhlich. Wie ich mir gewünscht habe, dass er mich fragt, ob ich mitkommen möchte. Nichts. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren: ist diese Fröhlichkeit aufgesetzt oder ein Ausdruck bester Zufrieden? Und wenn Zufrieden warum? Ne Neue oder die Ex. Dann hätte ich aber etwas von ihrem Mann gehört. Einfach zufrieden, weil er nun frei ist? Usw. Usw. Usw. Usw. Usw. :wand: Am liebsten würde ich ihn fragen, aber glaube ich seine evtl. ehrliche Antwort? NEIN. Also, nicht fragen. :nein:

Ja, so sieht's aus. Gleicher Sch.........., wenn er wiederkommt. Dann Leere, wenn er gegangen ist. Und wieder das Kopfkino: wo fährt er jetzt hin? Was macht er nun? Usw. Usw. Usw. :wand:

Dennoch wieder ein Tag geschafft. Habe zwei Stellenanzeigen gefunden und Bewerbungen geschrieben und abgesandt. :grinsen: Kriege nun langsam etwas mehr Routine. Ich finde es schwer, individuell auf die jeweilige Stelle eine Bewerbung zu verfassen. Warum bin gerade ich die Richtige? :shock:

Kommt mir gerade so ein blöder Gedanke. Ich könnte meinem Mann ja mal so eine Bewerbung auf meine frei gewordene Ehefraustelle schicken. :twisted: Warum bin gerade ich die Richtige? :roll: Naaaaaaaaaaaaaaa, mal sehen, vielleicht in x. Wochen.

LG Kim

15.09.2014 19:00 • #48


S
Die Ehefraubewerbung ist gut Wäre doch gar nicht schlecht, so etwas vor neuen Beziehungen einzurichten, dann weiß man gleich woran man ist!

Ich bin gerade auch beim Bewerben...irgendwie gewöhnt man sich wirklich daran mit der Zeit. Drücke dir die Daumen, dass du etwas Gutes findest

Achja, ich kenne das, wenn der Kopf fast überquillt mit allem was man dem anderen sagen möchte. Nicht leicht! So ganz im Reinen wird dein Mann sicher nicht mit sich sein, aber vielleicht lässt ja sein Stress wegen der Ex nach. Nicht verkehrt, wenn er diese Dame wenigstens endgültig hinter sich lässt...
Das Kopfkino wird dich sicher noch lange begleiten, aber es lässt nach. Wenn es zu arg wird, gibt es ja immer noch diesen Thread zum loswerden. Abstellen wird sich nicht machen lassen, nur ablenken! Aber das tust du ja eh schon und mit neuem Job wird das noch ganz andere Dimensionen annehmen, da bin ich sicher.

Du hältst dich super, finde ich toll

15.09.2014 19:36 • #49


M
Hallo Kim,

es ist schön zu lesen, dass du dich gedanklich auch mit anderen Dingen beschäftigen kannst. Auf was für eine Stelle bewirbst du dich denn? Ohne, dass du vielleicht zu viel verraten musst. Aber vielleicht bekommst du hier ein paar Tipps...warum gerade du... Auch wenn das hier keine Stellenbörse ist.

Ich kann mir vorstellen, dass du dich sicher mit deinem Mann unterhalten könntest und ihm all die Fragen stellen könntest, die dich so beschäftigen. Vermutlich würde er dir auch alle Fragen offen beantworten. Und ich glaube, dass genau das das Problem ist. Du wirst mit der Antwort nicht umgehen können. Du hast noch nicht abgeschlossen und evtl. ist er gefühlsmäßig und gedanklich ganz woanders unterwegs. Du riskierst, wieder verletzt zu werden und das Leiden wird so nicht weniger.

Außerdem besteht die Gefahr, dass du dir dann falsche Hoffnungen machst, weil du seine Worte in deinem Sinne interpretierst.

Insofern gilt weiterhin der Rat sich emotional von ihm zu entfernen. Zu deinem Schutz!

Viele Grüße

15.09.2014 19:40 • #50


K
Guten Morgen,

wieder so ein Morgen, an dem ich am liebsten für immer die Augen zu lassen möchte.

Puh, war das gestern wieder ein gehampel. Nachdem A. den Hund wiedergebracht hat, redeten wir Belangloses. Nach kurzem Zögern erzählte mein Mann, er führe für ein Wochenende zu seinen Eltern in den Bayrischen Wald (die Eltern machen dort Urlaub), einige seiner Geschwister kämen auch. Er hätte es zwar mit mir absprechen wollen (wg. des Hundes), aber es war schon so spät und die Bahn hatte nur noch an diesem Tag so Billigpreise. Auf seine Frage hin, ob es ok wäre, dass er es mir so gesagt habe, konnte ich nur mit 'ja' antworten. Was soll ich auch sagen? Ich kümmere mich doch eh fast alleine um das Tier.

Dann standen wir wieder in der Küche herum. Er ging nicht. Nach langem Zögern - wollte er reden? hatte er Langeweile? - kam noch eine kurze Bemerkung über den ach so süßen Hund - und er machte sich umständlich auf den Weg.

Ein Angebot seinerseits, wenn ich möchte, dann könne er den Hund ja noch an den Tagen x y holen, habe ich dankend abgelehnt. Gesagt, dass er sich keine Umstände machen müsse. Er wiederum: Das sind keine Umstände, ich habe da eh frei und Du müsstest nicht so viel laufen. Ist schon ok, habe darauf erwiedert. Aber wenn er das Bedürfnis habe mit dem Hund zu gehen, so könne er sich jederzeit melden.

Ich will nicht immer unser altes Muster wiederholen. Immer sein: wenn du willst, dann mache ich ................. Ich möchte, dass er kommt und sagt: ich möchte, ............ Diese Spielchen sind unsere bekannten Muster.

Was hätte ich nur tun / sagen sollen? Wie komm ich aus unseren Mustern heraus? Was wäre endlich eine andere Reaktion gewesen? Hätte ich auf sein Angebot eingehen sollen? Wir reden immer nur um das eigentlich herum. Was ist denn das eigentliche? Mein eigentliches ist, dass ich mich mit ihm verabreden möchte und ohne Hund mit ihm spazieren gehen möchte. Reden, aufarbeiten, neu anfangen.

Und er, was möchte er? Muss er jetzt nicht den ersten Schritt machen? Warum drückte er sich in unserer Küche so lange herum? Was wollte er? Hätte ich ihn jedoch gefragt, so glaube ich, hätte er sich nur zurückgezogen.

Tja, wenn er sich nun nicht meldet, dann sehen wir uns die kommenden 14 Tage nicht. Denn abgemacht war der Montag als sein Hundeabend. Ich weiß schon jetzt nicht, wie ich das so lange aushalten soll. Aber die Treffen sind so auch nicht in meinem Sinn.

Mal schauen, was der Abstand mit mir und mit ihm macht.


@Mai68: Ich suche eine Pädagogenstelle, da ich Erziehungswissenschaften studiert habe. Ich hoffe, es wird endlich was, da ich zuhause nicht mehr aushalten kann.

LG Kim

16.09.2014 09:06 • #51


K
Guten Morgen allen Leidensgenossen und - genossinnen,

draußen ist es grau und nebelig und spiegelt meine Gefühlswelt wieder. Nachdem mein Mann und ich gestern zwei Stunden spazieren waren, bin ich heute morgen um so nervöser. Aber etwas genauer:

Gestern vormittag hatte mein Mann Zeit, (er fuhr nachmittags mit 3 Freundin übers Wochenende weg) und wir wollten über finanzielle Dinge reden (wir haben nun Nachricht vom Anwalt, wer wieviel im Monat zur Verfügung hat - Unterhalt). Geredet haben wir nur über uns und die Affaire.

Mittlerweile ist auch A. der Ansicht, dass er von IHR nur benutzt worden ist. Ich musste leider immer mal wieder weinen und er nah mich 2 Mal ganz lange in den Arm.

Auch meinte er, dass der Weg, den er eingeschlagen hätte, falsch gewesen sei und er nun in einer Sackgasse stecke. Er wüßte noch nicht, wie es weitergehen wird und damit meinte er auch unsere Ehe. Er will sich nun bald eine Wohnung nehmen und zu Verstand kommen.

Tja, meine Hoffnung steigt immer mehr, jedoch wünschte ich mir, dass ich den emotionalen Abstand besser hinbekäme und einfach von außen auf seine Entwicklung schauen würde ohne zu großer Hoffnung. Als er wieder weg war, fiel ich wieder in ein großes Loch, voll mit Zweifeln, Mißtrauen, Hoffnung, Angst, Zerrissenheit.

Abends schrieb er mir dann eine kurze Nachricht mit Bild, dass sie gut angekommen seien. Das haben wir in unserer Ehe immer gemacht, nur in den letzten Monaten nicht mehr. Hat das eine Bedeutung? - wieder Hoffnung.

Nun stehe ich heute wieder voll neben mir. Naja, egal ob mit Kontakt oder ohne, ich stehe immer voll neben mir. Wie wird es nur weitergehen.......

Ich habe ihm einen Brief geschrieben und gefragt, ob er bereit wäre, genauer auf das Geschehene und Gewesene zu schauen. Gerne auch mithilfe Dritter. Naja, irgendwie an uns zu arbeiten. Mal sehen, was er sagt.

Bis bald, eure Kim

20.09.2014 10:13 • #52


W
Hallo Kim,
möchte mich auch gerne mal zu wort melden und vielleicht kannst du mit meinen gedanken etwas anfangen, da ich durchweg eine etwas andere richtung einschlage, als das bisher gelesene und sage dir vorweg, dass ich mehr in einer richtung denke, in der eine beziehung mit deinem mann eher vorkommt, als eine endgültige trennung. ich schreibe dies vorweg, damit meine folgenden gedanken nicht falsch verstanden werden.

fassen wir die fakten kurz zusammen:

1. langjährige beziehung (ehe) und inzwischen habt ihr beide erkannt, dass ihr mit der art, wie eure bez gelaufen ist, nicht zufrieden wart
2. dein mann ist aus dieser situation in eine andere affäre geraten
3. diese affäre hat zu dem erkennen aus punkt 1 geführt, wie geschrieben, bei beiden.
4. die affäre ist gescheitert, aber dein mann sagt, er will nicht zu Dir zurück. weil er keine liebe mehr spürt/hat.
5. du hast dich dennoch für eure beziehung entschieden und leidest unter der trennung, was du gegenüber deinem mann auch äußerst/zeigst
6. ihr habt regelmäßigen kontakt, der nach allen beschreibungen von dir positiv verläuft und weitgehend spannungsfrei

obwohl ich grundsätzlich ein befürworter derKontaktsperrebin, sehe ich sie in Eurem Fall nicht wirklich als optimalen oder sinnvollen schritt.

was die affäre angeht, denke ich tatsächlich, dass sie nur der stein war, der alles ins rollen gebracht hat. man kann diese frau als kaltschnäuzig sehen, (ich halte sie für ein wenig durchgeknallt) nüchtern betrachtet hat sie nicht ganz unrecht. früher oder später wäre irgendetwas anderes geschehen, was die gleiche derzeitige trennung zur folge gehabt hätte, es hätte durchaus auch eine andere frau sein gekonnt.

ich denke dein mann hat angst vor einer wiederholung der tristesse der ehe (wie lange war die tristesse denn schon so?) und sieht nicht, was sich geändert haben könnte, um gewiß zu sein, dass es nicht wieder so wäre.
du wiederum hast ein wenig deine souveränität verloren, die dir lange zeit kraft gegeben hat. besinne dich zurück darauf! versuche deine mitte wieder zu finden, das halte ich für mit das wichtigste zur zeit, wenn du deine ehe oder bleiben wir bei 'beziehung/partnerschaft' retten willst.
was mit der anderen frau und ihrem mann ist, ist letzlich hierfür nicht von bedeutung. dieser mann will seine bez retten, was sein gutes recht und nachvollziehbar ist. ihres ebenfalls. für hilfe dabei seid ihr beide und vor allem du nicht die richtigen personen. gespräche mit den beiden würde ich über wetter, fußball, die hunde oder die lottozahlen führen, aber weder über eure beziehungen, noch über die zurückliegende affäre. das rührt nur in wunden und führt nicht vorwärts.

zurück zu euch beiden. betrachte es mal von verstandesebene: welche möglichkeiten gibt es denn?
a) es scheitert, ihr schafft keine heilung euerer krise. gut, das wäre natürlich traurig und schmerzhaft. aber darüber brauchst du jetzt noch nicht zu weinen. das ist wie am tisch mit einer krebskranken frendin zu sitzen und über ihren tod zu weinen. aber sie ist doch noch gar nicht tot, sie lebt doch noch! und so ähnlich sehe ich das mit eurer bez.
b) ihr schafft es und findet wieder zusammen. Dies bedeutet sie ist zwar zur zeit getrennt, aber sie braucht etwas . wiederbelebung und hat dann durchaus eine chance.

ok? also bitte versuche mal, dich über das trauern zu erheben, dann kommen wir nun zu möglichkeiten, chancen und nein, nicht zu strategien, denn es geht nicht darum, deinen mann so zu manipulieren, dass er wieder bei dir landet, es soll eine erwachsene und bewußte entscheidung sein, entweder für b (oder für a, das muß klar sein, auch dies könnte eintreten!)
weißt du, ich denke, dein mann sucht die schmetterlinge. er erinnert sich, dass sie bei dir mal da waren. und diese frau hat ihm gezeigt, dass es sie durchaus noch geben kann. allerdings kann er sich derzeit nicht richtig vorstellen, dass es sie bei euch geben kann. die lang tristesse hat das alles verschüttet. er fühlt sich dir verbunden, weil ihr euch gut versteht und er mag dich, wahrscheinlich ist sogar, dass er auch liebende gefühle hat, die aber verschüttet sind.

du wiederum bist kaum der richtige mensch, diese wieder freizulegen. im gegenteil, je mehr du es versuchst, umso mehr versucht er sich zu schützen. angst möglicherweise.
wenn einer seine gefühle freilegen, bzw ihn wieder in kontakt mit diesen gefühlen bringen kann, dann ist er selbst das. und da sehe ich, dass ihr derzeit auf keinem weg seid, der dieses ermöglichen könnte.

was dein mann derzeit macht ist, dass er dich sozusagen 'betrachtet' so ähnlich wie männer auf eine plaza einer frau nachsehen und denken 'olala' oder sie denken 'neee'. aber bleiben wir beim 'olala' zeig ihm doch dein 'olala' nein, du sollst dich nicht aufbrezeln und mit den hüften wackeln, das meine ich nicht. wie geschrieben, es geht nicht um manipulation. du sollst vielmehr du sein. ganz einfach nur du.

was er im moment aber sieht ist eine frau, die leidet, die traurig ist, die sich viel mühe gibt, aber so richtig dich sieht er nicht (wie denn auch, irgendwie erscheinst du sogar mir nicht wirklic da zu sein!). und er hat mitgefühl mit dir und möchte nicht dass du leidest.

und nun komme ich zu dem, was ich dir aktuell ans herz lege: gehe deinen weg. lebe dein leben und lebe es nicht so, dass er dabei sein kann, sondern lebe es für dich und nur für dich! ich meine damit nicht, ihn auszuschließen. er soll ruhig sehen, dass du lebst, aber dabei sein soll er nicht, denn es ist dein weg. also gehe raus, z.b. dein chor, gehe in konzert, kino oder theater, mit freunden und freundinnen wäre super. geh in eine pinte, pub, meinetwegen auch disko und genieße es. gehe tanzen, kegeln oder bowlen, Billiard oder Dart spielen und genieße es. geh zum friseur und lass diir eine chice frisur machen und selbst wenn du einen anderen mann kennenlernst, triff dich ruhig mit ihm, lass dich ruhig zum essen oder auch nur zum Kaffee einladen und genieße es (genieße ruhig auch, wenn dir jemand aufmerksamkeit schenkt), anschließend kannst du ihm ruhig erzählen, was du gemacht hast und lasse ihn spüren, wieviel spaß es dir gemacht hat. das ist die stelle, wo du es mit ihm teilen kannst und das wäre nicht möglich, wenn er dabei gewesen wäre
Anmerkung: es geht nicht darum, jemand anderen zu suchen für eine nachfolgebeziehung oder um im bett zu landen, das meine ich an keiner stelle. das wäre vermutlich auch kontraproduktiv, wenn du deine bez retten willst. es geht auch nicht darum, deinen mann eifersüchtig zu machen. es geht darum, zu genießen, zu leben.

und indem du dein leben genießt und deinen mann teilhaben läßt, indem du es ihm erzählst, wird er dich wieder sehen können und kein leidendes etwas. und wenn etwas eure beziehung retten kann, dann ist es eben, dass du da bist, also richtig da, präsent, existent und nicht reduziert auf ein leidendes etwas. eine eigenständige persönlichkeit mit leben in sich, die selbst auf eigenen beinen steht (und nicht deinen mann braucht, damit es dir gut geht!) und wenn das genug ist, dann kann es eine chance für euch geben, dann könnt ihr irgendwann darüber sprechen, eure wege wieder etwas gemeinsamer zu gestalten, einige dinge wieder gemeinsamer zu machen.
und dann könnt ihr auch eure wunden heilen und mit altem Mist abschließen.
aber, wie gesagt, es muss nicht zwingend dazu führen, dass es wieder ein 'wir' wird. deshalb ist wirklich wichtig, dass du all diese dinge nicht machst, damit und weil es eine chance ist. das wäre manipulativ und es würde die lebendigkeit, das leben, du darin fehlen. aber wenn es eine chance für euch geben sollte, würde ich mich für dich und für euch freuen!

Liebe Grüße vom Wolf

20.09.2014 12:00 • x 1 #53


M
Kim, ein gut gemeinter Rat:

fang endlich an loszulassen!

20.09.2014 15:35 • #54


W
mauspapa, für so einen rat weißt du viel zuwenig und deshalb sollte man mit solchen Ratschlägen sehr zurückhaltend sein. überhaupt ist jegliche lösung und entscheidung eine entscheidung eines jeden einzelnen, mit der er/sie selbst leben muß und weder du noch ich oder jemand anders. und die betroffenen müssen erkunden, was sie wirklich wollen und wieviel sie bereit sind, dafür zu tun und zu geben, wo ihre grenzen sind. oft sehen sie aber nicht alle möglichkeiten und da kann dieses forum, du und ich helfen, indem wir unsere gedanken äußern und ideen, die wir dazu haben oder eigene erfahrungen schildern aus ähnlichen erlebnissen.

mit konkreten ratschlägen läuft der ratschlagende(!*) leicht gefahr, zu einseitig in eine situation einzugreifen und bei den betroffenen zu verwirrung und sogar zu falschen entscheidungen zu führen.

)*Kennt Ihr den Spruch: Ratschläge die wie Schläge sind?

liebe Grüße vom Wolf

20.09.2014 16:17 • x 1 #55


latraviata
Zitat:
Ratschläge die wie Schläge sind?


Jupp kenne ich .. teile ich auch, die Ansicht.

20.09.2014 16:19 • #56


K
Guten Morgen Wolf, hallo ihr Lieben,

@Wolf, ich danke Dir für die Worte.

Gestern waren mein Mann und ich noch einmal mit dem Hund spazieren und mußten einige Dinge planen. Dabei haben wir auch über uns geredet. Ich habe mich tatsächlich getraut zu sagen, dass ich für unsere Zukunft noch eine Chance sehe. Das hat er bejaht und gemeint, dass wir dafür unbedingt reden müssen. Am besten mit der Hilfe einer Dritten Person.

Dass wir erst einmal beide eine Wohnung nähmen und uns jedoch nicht aus den Augen verlieren sollten. Die Gespräche würden ihm bei seiner Suche nach sich selber bestimmt weiterhelfen und wer weiß, was dann mit unserer Beziehung passiert.......

Endlich habe ich meine Chance, doch irgendwie fühlt sie sich so ....................... Ich weiß nicht, ich bin so müde .....................Ich habe solche Angst, dass ich es nicht hinbekomme. Das er mich nicht mehr liebt und ich es nicht schaffen werde, dass er sich wieder in mich verliebt.

Ich glaube Wolf hat Recht, ich kann nur langsam wieder ich werden und schauen, ob es für eine Beziehung reicht. Es fühlt sich an wie Ground Zero.

LG Kim

22.09.2014 08:33 • #57


W
Lass Dich nicht von Deinen Ängsten lähmen! Was ich Dir geschrieben habe, habe ich so ein Stückchen als einen roten Faden geschrieben, an dem Du Dich entlanghangeln kannst. Und wenn Dich Deine Ängste zu sehr quälen, kannst Du es nehmen und erneut lesen. Es ist keine Bedienungsanleitung, aber eine Art Fahrplan, wie eine Chance wahrgenommen werden kann. Möglichkeiten innerhalb dieses Fahrplanes gibt es sicher sehr viele, als Endergebnis gibt es nur ein 'wir' oder eine endgültige Trennung und so ist es etwas sehr anderes als ground zero (dieser begriff steht ja für 100%-tige auslöschung)

Eine außenstehende Person kann Euch möglicherweise bei dem Weg helfen. Es sollte aber eine erfahrene Person sein, die ihr eigenes Ego gut im Griff hat und es nicht zu einem Weg der Ratschläge werden läßt. Die braucht ihr nämlich nicht für Euren Weg, sondern mehr für Eure Wunden und Ängste, damit diese den Weg nicht blockieren!

Liebe Grüße vom Wolf

22.09.2014 10:57 • x 1 #58


M
Liebe Kim,

es scheint einiges in eurer Ehe nicht optimal gelaufen zu sein. Es ist klar, dass er jetzt erst einmal ein wenig Abstand braucht. Natürlich möchtest du um ihn kämpfen. Aber wenn du ihn wirklich liebst, bedrängst du ihn jetzt zunächst nicht. Ihr habt früher nie über eure Wünsche gesprochen. Sei froh, dass ihr jetzt ehrlicher miteinander umgeht. Und die Ehrlichkeit, die nun zutage tritt, solltest du auch akzeptieren. Versuche es ihm gleichzutun und erst mal für dich herauszufinden, ob du nicht auch eine Weile in Distanz zu ihm leben kannst. Du bist auch ein Individuum und solltest dich gerade jetzt um dich und deine Wünsche kümmern, unabhängig von denen deines Mannes.

22.09.2014 11:43 • x 1 #59


K
Danke Wolf, Danke Mickey,

ja, ich denke auch, die Zeit und die Ruhe haben wir dringend nötig (obwohl es mir sehr schwer fällt, da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin und nun schon seit 14 Wochen ein tägliches AUF und AB erlebe ). Jeder muss zuerst einmal für sich schauen, was da über ihn gekommen ist. Ich habe da natürlich meinem Mann gegenüber einen 3monatigen Vorsprung. Er ist erst seit 4 Wochen (morgen sind es 4 Wochen) getrennt (die Trennung wollte er jedoch nicht) und kommt nun langsam aus der Schockstarre heraus (fragt sich, was das eigentlich gewesen ist).

Ich freue mich, lieber Wolf, dass Du eine dritte Person auch für richtig hälst. Ich bat meinen Mann, das Ruder in die Hand zu nehmen und er meinte, dass würde er gerne tun. Damit meine ich, die oder den Dritten auszusuchen und anzurufen. Ich muss dazu sagen, dass immer ich diejenige war, die mit voller Kraft vorausstürmte und ihn - zuletzt - hintererzog. Ich denke, so kann er das Tempo bestimmen und ich werde ihn lassen. Er braucht den Abstand und wenn ihm wirklich an Gesprächen gelegen ist, wird er losgehen. Er hat 2 Tel.Nr. von kompetenten Menschen, die er sogar etwas kennt, so muss er nur die Nummern wählen. Ich werde warten (Nicht bis in alle Ewigkeit, dann werde ich allerdings doch einmal nachfragen. Aber einige Tage oder gar Wochen gestehe ich ihm zu. - Ungeduld läßt grüßen! ) und hoffe, nun etwas zur Ruhe zu kommen.

Parallel versuche ich, mein Leben zu gestalten. Am Wochenende war ich mit Freundinnen in einer Disco (war erst immer in Gedanken bei A. - bis die Musik so gut wurde, dass ich nacher eine Weile einfach abtanzen konnte), bin ja nun mit dem Chor angefangen (macht super viel Spaß und ich kann tatsächlich 2 Std. abschalten), gehe shoppen und kleide mich neu ein (habe 15 kg abgenommen und sehe gut aus - höre ich zumindest von vielen, incl. meinem Mann und finde ich auch), suche eine neue Arbeitsstelle (hoffe, es tut sich endlich was) und fange bald mit etwas Sport an (knieprothesengerecht). Naja, ich finde, es tut sich was. Langsam, ja, aber ich schaffe es auch nicht, von heute auf morgen ein neues Leben zu gestalten.

Leider habe ich noch viele Leerzeiten. Ich merke jedoch auch, dass ich versuchen muss, diese auszuhalten, um dann irgendwann endlich wieder in die Ruhe zu kommen. Ich bin so unsagbar müde. Wie mein Mann am Freitag schon sagte, dieser Tsunami hat unsagbar viel Kraft gekostet, sodass jeder von uns zuerst einmal wieder zu Kräften kommen muß. Wir sind nun tatsächlich auf Augenhöhe. Ganz unten und auf Augenhöhe.

@Wolf, nochmals herzlichen Dank. Ich habe Deine Worte jetzt schon mehrmals gelesen, werde sie bestimmt noch etliche Male lesen und tatsächlich als roten Faden verwenden.

Bis bald an alle, ihr werdet weiter von mir hören, Kim

22.09.2014 17:52 • #60


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