Hallo liebe Leidensgenossen,
ich bin am 6.September 28 Jahre mit meinem Mann zusammen, davon sind wir 19 Jahre verheiratet. Im Mai (so mein Mann) hat er sich in eine Kollegin verliebt und eine Beziehung mit ihr begonnen. Davon erfahren habe ich am 10. Juni und ihn direkt vor die Tür gesetzt.
Seit dieser Zeit hat sich die Geliebte meines Mannes - selber verheiratet, 47 Jahre, 2 Kinder - schon 3 mal von meinem Mann getrennt. Das letzte Mal sei entgültig und geschah vor einer Woche. Sie will nun mir ihrem Mann ein neues Leben beginnen und neue Wege gehen.
Diese 12 Wochen waren für mich die Hölle. Ich dachte immer, dass meine Ehe glücklich sei. Es gab irgendwie kein Anzeichen dafür, dass mein Mann soooo unglücklich mit mir war. Immer hörte ich, er liebe mich und wolle mit mir alt werden. Zwar war unsere Ehe etwas langweilig und unser S. ziemlich auf Eis gelegt, aber, wie ich nun in vielen Gesprächen mit meinem Mann erfahren habe, lagen wir in unseren Betten und hatten Sehnsucht nach dem Anderen.
Unser größtes Problem lag darin, dass wir Beide immer taten, was wir dachten, dass der Andere es wollte. Hört sich nicht nur kompliziert an, war es auch. Wir haben gaaaanz selten über unsere Wünsche und Sehnsüchte geredet. Hätten wir es nur getan, ständ ich nun nicht vor so einem Scherbenhaufen.
Nun wohnt er bei Papa und Mama im ehemaligen Kinderzimmer und ich mit unserem Hund in unserem Haus und weine mir seit 12 Wochen die Seele aus dem Leib.
Ich liebe ihn und kann einfach nicht glauben, dass seine Liebe zu mir weg ist. Zugedeckt von den Schmetterlingen im Bauch, ja, aber weg?
Er sagt immer, ich wäre für ihn ein wertvoller Mensch, er sei gerne mit mir zusammen. Wir reden viel, haben die gleichen Wünsche und Sehnsüchte, machen Radtouren und Spaziergänge. Er sagt, dass ich toll aussähe, dass die Gespräche mit mir schön seien und bedankt sich jedes Mal für diesen wunderschönen Abend, das Gespräch, die Radtour oder der Spaziergang. Zuletzt meinte er, dass wir uns schon lange nicht mehr so nah waren. Sein allerletzter Kommentar zu diesen Treffen lautet dann jedoch immer: Doch ich liebe Dich nicht mehr! War der Ton vorher noch weich und ganz er, wird er bei diesen letzten Worten immer ganz abweisend.
Ich würde so gerne an unserer Ehe arbeiten. Doch er sagt immer, er hätte sich in unserer Ehe verloren und wolle nicht zurück. Nun überlege ich, ob ich den Kontakt zu ihm zumindest für einige Wochen abbrechen soll, da ich kaum noch weiß, wie ich leben soll. Ich bin ziemlich am Ende.
Was soll ich nur machen?